Vorhang-Aufhänge- und Zugvorrichtung mit elektrischem Antrieb Abgesehen von grossen Theatervorhängen, werden die meisten Vorhänge heute noch mit Hilfe von Seilzügen von Hand geöffnet oder geschlossen, ob wohl auch schon gelegentlich für sehr grosse Fenster, z. B. in Restaurants, elektrische Vorhang-Zugvorrich- tungen hergestellt worden sind. Diese bekannten Vor richtungen haben in der Regel recht komplizierte Seilzüge, die zu einer z. B. etwa in Fussbodenhöhe angeordneten Motorwinde führen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, eine einfache Vorhang-Auf- hänge- und -Zugvorrichtung zu schaffen, die wirt schaftlich in Serie hergestellt und auf sehr einfache Weise an Ort und Stelle montiert werden kann.
Diese Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäss aus durch eine Baueinheit, die einen länglichen Träger, zwei an demselben angebrachte parallele Laufschie nen für Gleit- oder Rollhänger, an denen der Vorhang anzuhängen ist, ein über zwei Umlenkrollen und innerhalb der Laufschienen laufendes endloses Zug organ, einen an einem Ende des Trägers an diesem montierten Elektromotor mit umkehrbarem Dreh sinn und ein zwischen dem Motor und, der ersten Umlenkrolle angeordnetes Reduktionsgetriebe um fasst.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Es ist: Fig. 1 eine perspektivische Untenansicht einer Vorhang-Aufhänge- und -Zugvorrichtung und Fig. 2 ein Querschnitt durch den Träger mit den, Laufschienen für die Gleithänger gemäss Linie II-II von Fig. 1.
Fig.3 und 4 veranschaulichen Einzelheiten in grösserem Massstabe.
Die dargestellte Vorrichtung weist einen Holz träger von z. B. 3 bis 8 m Länge und rechteckigen Querschnitt auf, in dessen untere Seite zwei z. B. aus Leichtmetall bestehende, parallele Laufschienen 2 und 3 von im wesentlichen C-förmigem Querschnitt eingelassen sind. In den Laufschienen 2 und 3 kön nen übliche, z. B. aus Nylon bestehende Gleithän ger 4 gleiten, an denen die beiden Teile 5 und 6 eines zweiteiligen Vorhanges aufgehängt sind.
Diese Vorhangteile 5 und 6 sind in Fig. 1 nur durch ihre vertikalen Ränder angedeutet und durchsichtig gedacht. In den beiden Schienen 2 und 3 sind auch das vordere und das hintere Trum eines endlosen Zugorganes 7, z.
B. eines Litzendrahtes, angeordnet, der über zwei Umlenkrollen 8 und 9 läuft, und an dem für jeden Vorhangteil 5 und 6 zwei Mitneh- mer 10 festgeklemmt sind, zwischen denen sich derjenige Gleitkörper 7 befindet, der unmittelbar über dem inneren Vertikalrand 11 bzw. 12 dieser Vorhangteile 5 und 6 an denselben befestigt ist.
Die linksseitige Umlenkrolle 8 ist an einem am Träger 1 befestigten Support 11 in nicht näher dargestellter Weise längsverschiebbar montiert und steht unter der Einwirkung einer Druckfeder 12, die ihn nach links drückt, so dass der endlose Draht 7 gespannt bleibt. Die rechtsseitige Umlenkrolle 9 sitzt auf einer Welle 13, die in einem Lager 14 gelagert ist und über ein Reduktionsgetriebe 15 von einem Elektromotor 16 angetrieben wird, der an einen Support 17 montiert ist. Das Lager 10 und der Support 17 sindebenfalls am Träger 1 be festigt.
Auf einem Fortsatz 18 des Supportes 17 ist ein Endschalter 19 (siehe Fig.4) montiert, der zum Abstellen des Motors 16 dient, wenn der Vorhang 5, 6 seine Öffnungslage erreicht hat.
Zur Betätigung des als Druckknopfschalter dargestellten Endschal- ters 19 ist ein kleiner, bei 20 schwenkbarer Hebel 21 vorgesehen, der über das rechte Ende der vorderen Laufschiene 2 vorragt, in der eine Pufferfeder 22 angeordnet ist, auf welche beim Öffnen des Vorhan ges 5, 6 schliesslich der zu äusserst rechts befindliche Gleitträger 4 stösst, so dass der Hebel 21 im Uhr zeigersinne von Fig.4 verschwenkt wird und den Endschalter 19 betätigt.
Am rechten Ende der hinteren Laufschiene 3 ist am Support 11 ein nicht dargestellter Endschal- ter 19 gleicher Art, mit zugehörigem Schalthebel 19 und Pufferfeder 22 montiert. Zur Betätigung des zweiten Endschalters 19 dient ein Anschlag 23, der an dem in der Laufschiene 3 liegenden Trum des Drahtes 7 befestigt ist. In Fig. 1 sind der Anschlag 23 und die beiden Paare von Mitnehmern 10 der Klarheit halber durch über den Laufschienen 2 und 3 gezeichnete, kleine Rechtecke dargestellt, wäh rend sie sich in. Wirklichkeit innerhalb der Schienen 2 und 3 befinden.
Es wird hervorgehoben, dass alle Gleithänger 4, bis auf einen, sich in der vorderen Laufschiene 2 befinden. Der in der hinteren Laufschiene 3 befind liche Gleithänger 4 ist derjenige, der sich über dem inneren Vertikalrand 12 des linken Vorhangteiles 6 zwischen zwei Mitnehmern 10 befindet. In der Fig. 2 sind die beiden in Fig. 1 linksseitigen Mitnehmer 10 jedes Mitnehmerpaares weggelassen, um die betref fenden Gleitträger 4 nicht zu verdecken.
Der Motor 16 ist ein Asynchronmotar, dessen Drehrichtung in bekannter Weise umgekehrt werden kann. Er ist über einen an irgendeinem geeigneten Ort angebrachten, nicht dargestellten Schalter an das Wechselstromnetz angeschlossen. Dieser Schalter weist z. B. drei Druckknöpfe auf, die mit Auf , Zu und Halt bezeichnet sind.
Drückt man auf den Knopf Auf , so dreht sich der Motor 16 so, d'ass sich das vordere Trum des Drahtes 7 nach rechts, das hintere Trum dagegen nach links bewegt, wie in Fig. 1 durch Pfeile an gedeutet ist. Das hintere Paar von Mitnehmern 10 nimmt den einzigen hinteren Gleitträger 4, am rech ten Vertikalrand 12 des linken Vorhangteiles 6 nach links mit, wodurch alle anderen Gleitträger 4, an denen dieser Vorhangteil 6 hängt und die sich in der vorderen Laufschiene 2 befinden, nach dem linken Ende dieser Schiene 2 geschoben werden.
Um gekehrt werden durch das vordere Paar von Mit nehmern 10 alle Gleithänger 4, an denen der Vor- hangteil 5 hängt, nach dem rechten Ende der Schiene 2 geschoben, bis schliesslich der zu äusserst rechts be findliche Gleitträger 4 über die Pufferfeder 22 und den Hebel 21 den Endschalter 19 betätigt, und da durch der Motor 16 stillgesetzt wird. Der Vorhang 5, 6 ist nun ganz offen.
Drückt man auf den Schalterknopf Zu , so dreht sich der Motor 16 im umgekehrten Sinne, und die beiden Paare von Mitnehmern 10 ziehen nun die Vorhangteile 5 und 6 nach innen. Wenn die Schliesslage erreicht ist, in der sich die beiden Vor- hangteile 5 und 6 vorzugsweise ein wenig überlappen, trifft der am hinteren Trum des Drahtes 7 befestigte Anschlag 23 auf die dem entsprechenden EndIschal- ter zugeordnete Pufferfeder, wodurch der Motor 16 ebenfalls abgeschaltet wird.
Sowohl die Öffnung- als die Schliessbewegung des Drahtes 7 kann in jeder beliebigen Zwischen lage unterbrochen werden, indem man auf den Schal terknopf Halt dirückt, wodurch der Motor 16 abgeschaltet wird.
Selbstverständlich kann man anstelle eines Hauptschalters mit drei Druckknöpfen z. B. auch einen Drehschalter mit drei Stellungen benützen.
Gegenüber den eingangs erwähnten, bekannten Vorhang-Aufhänge- und -Zugvorrichtungen weist die vorliegende Vorrichtung den grossen Vorteil auf, dass sie mit Ausnahme des elektrischen Hauptschal ters und der Anschlussleitungen aus einer einzigen Baueinheit besteht, die in der Fabrik oder Werkstatt fix und fertig hergestellt wird. An Ort und Stelle, also im allgemeinen unmittelbar am oberen Rand einer Fenster- oder Türlaibung, ist somit lediglich der Träger 1 auf irgendeine geeignete Weise z. B. mit Hilfe von Dübeln zu befestigen, und der Motor 16 über den Hauptschalter an das Netz anzuschlie ssen bzw. den Vorhang 5, 6 mittels der Gleithänger 4 aufzuhängen.
Die Montage der an sich schon äusserst einfachen Baueinheit erfolgt ganz wesentlich rascher und billiger als diejenige der erwähnten be kannten Vorrichtungen.
Es ist hervorzuheben, dass wegen der Anordnung fast aller Gleithänger 4 in der vorderen Laufschiene 2, der grössere Teil der Baueinheit bei geschlossenem Vorhang durch denselben verdeckt ist, und dass sogar bei offenem Vorhang der grössere Teil des Motors 16 verdeckt ist. Wenn man ganz an den Enden des Trägers 1 noch zwei feste Anhängeösen 24 anbringt, kann man sogar eine vollständige Verdeckung aller Antriebsteile erreichen, indem dann die äusseren Vertikalränder der Vorhangteile 5 und 6 in die strichpunktiert gezeichnete Lage kommen. Es ist selbstverständlich, dass man anstelle der Gleithän- ger 4 auch Rollhänger benützen könnte.