Pflästerer-Visiereinrichtung
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Pflästerer-Visiereinrichtung.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein erster Stab wenigstens an einem Ende ein Gleitorgan aufweist, mittels welchem er auf einem zweiten, rechtwinklig zum ersten ausgerichteten und zum Einschlagen ins Erdreich bestimmten Stab in dessen Längsrichtung verschiebbar angeordnet ist, und dass das Gleitorgan Mittel zur Feststellung der Gleitverbindung aufweist.
Es ist vorteilhaft, den ersten Stab an beiden Enden mit Feststellmittel aufweisenden Gleitorganen zu versehen, die je auf einem rechtwinklig zum ersten ausgerichteten und zum Einschlagen in den Boden bestimmten Stab geführt sein können. Die beiden zum Einschlagen ins Erdreich bestimmten Stäbe bestehen vorzugsweise aus Rohren mit angeschmiedeten Spitzen, während jedes Gleitorgan samt Feststellmittel aus einer Hülse mit einer in radial eingeschnittenem Muttergewinde geführten Körnerschraube mit Flügelkopf bestehen kann.
Bisher hat man das Visieren von Pflastersteinen, z. B. von Randsteinen, mit einem Theodoliten und Messlatten ausgeführt und meistens unter Verzicht auf die Verwendung von besonderen, im Boden befestigten Visiereinrichtungen vorgenommen. Dieses Verfahren ist sehr umständlich und zeitraubend, d'a jeweils während des Visierens der entsprechende Stein auf Mass gesetzt werden muss.
Bei einem anderen Verfahren werden in gewissen Abständen Holzrahmen angebracht, die aus einem oder zwei ins Erdreich eingeschlagenen Pfählen und einem angenagelten Quersteg bestehen, an welchem die ausvisierten Punkte markiert werden.
Es ist sehr umständlich, jeweils solche Rahmen zu bilden, ausserdem haben sie eine kurze Lebensdauer, da sie stets wieder auseinandergeschlagen werden.
Diese Nachteile lassen sich durch die Verwendung der erfindungsgemässen Pflästerer-Visiereinrichtungen beseitigen, die in beliebigen Abständen voneinander durch Einschlagen der entsprechenden Stäbe im Boden befestigt werden können, und zwar derart, dass z. B. eine zu verlegende Rand'steinreihe unterhalb jedes ersten Stabes verläuft. Der gegenseitige Abstand der einzelnen Visiereinrichtungen hängt von dem geometrischen Verlauf der Strasse ab, d. h. da- von, ob diese gerade oder in Kurven verläuft bzw. eine geradlinige Steigung (Gefälle) oder eine ungeradlinige Steigung (Gefälle) besitzt. Nachdem die Visiereinrichtungen angeordnet sind, können geometrische Punkte in bezug auf Höhenlage und seitliche Lage der Randsteine an den entsprechenden Stellen ausvisiert und an den ersten Stäben gekennzeichnet werden.
Der den seitlichen Verlauf der Randsteine bestimmende geometrische Punkt kann auf dem entsprechenden ersten Stab durch eine Markierung gekennzeichnet werden, während die Höhe des Randsteines zunächst durch Notierung des Abstandmasses zwischen dem ersten Stab und der Oberkante des zu verlegenden Steines erfolgen kann. Es ist möglich, während des Visierens die ersten Stäbe so zu verschieben, dass das Abstandmass zwischen diesen und den Randsteinen stets gleich, z. B. 50 cm ist. Die Vorrichtung erlaubt es somit, auf einer sehr langen Strecke die Lage der Randsteine in kürzester Zeit auszuvisieren, so dass die Vermessungsfachleute und die Pflästerer vollkommen unabhängig voneinander arbeiten können.
Die Höhe des später innerhalb einer Vorrichtung zu setzenden Randsteines kann sodann mittels eines Massstabes und die seitliche Lage mittels eines Lotes bestimmt werden. Die Handhabung der Visiereinrichtung ist somit denkbar einfach.
In vier Zeichnungsfiguren ist ein Ausführungsbeispiel der Pflästerer-Visiervorrichtung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine im Erdreich befestigte Visiervorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den ersten (horizontalen) Stab,
Fig. 3 einen Schnitt des horizontalen Stabes und
Fig. 4 einen Strassenabschnitt mit in bestimmten Abständen voneinander angeordneten Visiereinrichtungen.
Die Einrichtung besteht zunächst aus zwei aus Metallrohr gefertigten Vertikalstäben 1 mit angeformten Spitzen la. Zwischen diesen befindet sich ein Horizontalstab 2, der an seinen beiden Enden mit senkrecht zu seiner Längsrichtung ausgerichteten Hülsen 2a versehen ist, die auf den beiden Stäben 1 verschiebbar sind, so dass der Stab 2 in seiner Höhe beliebig verstellt werden kann. Jede Gleithülse 2a ist mit einer Flügelschraube 2b versehen, welche in radial verlaufendem Gewinde der Gleithülse 2a führt und als Körnerschraube wirkend den Horizontalstab 2 an den Vertikalstäben 1 in beliebiger Höhe hält. Der Horizontalstab 2 ist nach oben zur Bildung des Steges 2c verjüngt ausgebildet, wodurch sich eine obere schmale Kante ergibt, die besser anzuvisieren ist als eine breite horizontale Fläche. Der Steg 2c kann angeschweisst oder direkt angeformt sein.
Auch ist es möglich, zum gleichen Zweck einen eckigen Horizontalstab mit den Führungshülsen so zu verbinden, dass dadurch eine Kante des Stabprofils nach oben zu stehen kommt. Für den Stab 2 kann ebenfalls Rund- oder Rohrprofil verwendet werden.
Wie aus den Fig. 1 und 4 hervorgeht, sind die beiden in den Boden eingeschlagenen Vertikalstäbe 1 so plaziert, dass sich jeweils ein Stab im Bereich der Strasse 4 befindet und der zweite neben der Strasse, so dass die zu verlegende Randsteinreihe 3 (in den Figuren sind die Randsteine bereits eingezeichnet) zwischen die beiden Stäbe 1, d. h. unterhalb der Horizontalstäbe 2 verläuft. Es versteht sich von selbst, dass beim Anbringen der Visiereinrichtungen die Randsteine 3 noch nicht verlegt sind. Auch ist der gegenseitige Abstand der Einrichtungen im allgemeinen sehr viel grösser als in Fig. 4 gezeigt.
Nachdem die Einrichtungen angebracht sind, werden die geometrischen Punkte für die Randsteine 3 anhand jeder Vorrichtung ausvisiert. Die Abstandsmasse zwischen den Oberkanten der zu verlegenden Randsteine 3 und den horizontalen Stäben 2 werden auf den Stäben notiert, während die Richtung für den seitlichen Verlauf durch eine Marke 2d gekennzeichnet wird. Bei späterer Verlegung des entsprechenden Randsteines 3 wird sodann die Richtung für den seitlichen Verlauf durch ein Lot 5 und die Höhe durch einen Massstab festgelegt. Die Visiereinrichtungen werden später entfernt und auf dem nächsten Strassenabschnitt angeordnet. Es ist selbstverständlich, dass im allgemeinen beim Verlegen der Randsteine 3 die oberen Deckschichten der Strasse 4 wenigstens in den Seitenbereichen noch fehlen.
Es wurde schon darauf hingewiesen, dass während des Visierens die horizontalen Stäbe 2 jeweils so verschoben werden können, dass der Abstand zwischen diesen und den Oberkanten der zu verlegenden Randsteine 3 stets gleich ist, was das Setzen der Steine erleichtert, da sodann ein Norm-Massstab verwendet werden kann.