CH387884A - Formschliessvorrichtung - Google Patents

Description

  
 



  Formschliessvorrichtung
Bei Druckguss- oder Spritzgussmaschinen besteht im allgemeinen die Form aus zwei Teilen. Der eine davon ist auf einem festen Formträger und der andere auf einem beweglichen Formträger befestigt. Der feste Formträger ist mit einem Querhaupt fest verbunden, welches den Mechanismus für die Bewegung des beweglichen Formträgers und die Erzeugung der Schliesskraft trägt. Um das Werkstück aus der Form wegnehmen zu können, ist ein grosser Weg des beweglichen Formträgers nötig. Anderseits braucht man eine sehr grosse Schliesskraft, um diesem Giessdruck zu widerstehen.



   Erfindungsgemäss zeichnet sich die Formschliessvorrichtung dadurch aus, dass das Querhaupt einen beweglichen Vorderteil und einen Hinterteil aufweist, zwischen welchen sich ein Raum befindet, in welchen zur Erzeugung der Schliesskraft Druckflüssigkeit eingelassen werden kann, wobei zur Abstützung des beweglichen Formträgers gegen den Vorderteil des Querhauptes mechanische Elemente vorhanden sind und wobei zur Verriegelung mindestens ein Keil zwischen dem Vorderteil und dem Hinterteil des Querhauptes vorhanden ist.



   In der Zeichnung ist am Beispiel einer   Druck    gussmaschine eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt der Maschine mit geöffneter Formschliessvorrichtung,
Fig. 2 die Maschine gemäss der Fig. 1 mit geschlossener Formschliessvorrichtung und
Fig. 3 einen abgebrochenen Horizontalschnitt durch das Querhaupt.



   Die eine Hälfte A einer Form ist am festen Formträger 1 befestigt, welcher die   Giessbüchse    2 mit dem Schusskolben 3 trägt. Der feste Formträger 1 ist durch vier Rundstangen 4 mit dem am Maschinengestell feststehenden hinteren Teil 5 des aus zwei Teilen bestehenden, gesamthaft mit 6 bezeichneten Querhauptes verbunden.

   An dem am Maschinengestell 7 beweglich geführten Vorderteil 8 des Querhauptes 6 ist ein Kolben 9 grösseren Durchmessers angebracht, der mit einem entsprechenden Zylinder 10 am Hinterteil 5 des Querhauptes 6 einen Druckraum 11 bildet, in welchen   Druckflüssigkeit    durch eine nicht dargestellte Leitung eingelassen werden kann, so dass der Vorderteil 8 und der Hinterteil 5 durch diese Druckflüssigkeit, gegen die Wirkung von Federn 25 (siehe auch Fig. 3), welche am Hinterteil 5 abgestützt sind und mittels Zugstangen 26 am Vorderteil 8 angreifen, auseinandergedrückt werden.



   Zwischen Vorderteil 8 und Hinterteil 5 des Querhauptes befinden sich auch Keile 12, von welchen jeder durch einen doppeltwirkenden Kolben 13 betätigt wird. Die Kolben 13 befinden sich je in einem Zylinder 14 im Hinterteil 5 des Querhauptes. Die Kolben 13 werden an beiden Kolbenflächen durch nicht gezeigte Leitungen mit einer Druckflüssigkeit beaufschlagt, so dass die Keile 12 hydraulisch gegeneinander- bzw. auseinanderbewegt werden können.



  Der Winkel der Keile 12 ist so gewählt, dass ein axialer Druck auf den Vorderteil 8 des Querhauptes diese Keile nicht zur Bewegung bringen kann.



   Am Vorderteil 8 des Querhauptes 6 ist ein Zylinder 15 mit einem doppeltwirkenden Kolben 16 angeordnet, welcher durch nicht gezeigte Leitungen beiderseits mit einer Druckflüssigkeit beaufschlagt ist.



  Die Kolbenstange 17 trägt an ihrem dem festen Formträger 1 zugekehrten Ende eine Platte 18, die durch Laschen 19 mit Lenkern 20 verbunden ist.



  Die Laschen 19 greifen gelenkig im mittleren Bereich der Lenker 20 an, welche mit ihren dem festen Formträger 1 zugekehrten Enden am beweglichen Formträger 21 angelenkt sind. Bei der in der Fig. 1 dar  gestellten Lage der Formschliessvorrichtung liegen die Lenker 20 an Führungsflächen 22 im vorderen Teil 8 des Querhauptes 6 an. Beim Verschieben des beweglichen Formträgers 21 mit Hilfe des Kolbens 16 in die in der Fig. 2 dargestellten Lage gleiten zunächst die Lenker 20 an den Führungsflächen 22; sie werden jedoch durch die gegen die Achse der Maschine geneigten Laschen 19 gespreizt, sobald bei der Schliessbewegung die inneren Lenkerenden vom Vorderteil 8 des Querhauptes freigegeben werden.



  In der Schliesslage der Formschliessvorrichtung gemäss der Fig. 1 stützen sich die Lenker in Lager 23 des Vorderteiles 8 bzw. in Lagern 24 des beweglichen Formträgers 21 ab.



   Bei der Schliessbewegung muss die am Kolben 16 wirkende Druckflüssigkeit nebst dem von den Lenkern 20 bzw. Laschen 19 gebildeten Hebelmechanismus lediglich den beweglichen Formträger 21 mit der an diesem angebrachten Formhälfte B, d. h. eine relativ kleine Masse bewegen und nur die Reibung bei den verschiedenen Teilen überwinden, so dass die notwendige Kraft relativ gering ist und die Schliessbewegung mit Hilfe eines Kolbens von verhältnismässig kleinem Durchmesser relativ rasch ausgeführt werden kann, ohne dass zuviel Druckflüssigkeit verwendet werden muss. Nachdem die Lenker 20 am Ende der Schliessbewegung gespreizt sind und in ihren Lagern 23 bzw. unbelastet aufliegen, wird der Kolben 9, der dank seinem relativ grossen Durchmesser eine bedeutende Schliesskraft erzeugen kann, unter Druck gesetzt.

   Sein Weg ist aber klein, so dass es wiederum nicht notwendig ist, zuviel Druckflüssigkeit zu verwenden. Schliesslich werden die Keile 12 mit Hilfe der Kolben 13 angezogen. Weil der bewegliche Formträger 21 durch mechanische Elemente in diesem Fall die Lenker 20 gegen den Vorderteil 8 des Querhauptes 6 abgestützt ist und weil zwischen Vorderteil 8 und Hinterteil 5 des Querhauptes 6 mindestens ein Keil 12 zur Verriegelung vorhanden ist, kann der durch die Schliesskraft bewirkte Kraftschluss ausschliesslich über mechanische Elemente erfolgen. Dabei ist man von den temperaturbedingten änderungen unabhängig, weil die Keile 12 diesen Änderungen entsprechend mehr oder weniger weit bewegt werden. Die Kraft, mit welcher sie bewegt werden, kann konstant gehalten werden.

   Dank der mechanischen Verriegelung bleiben die Formhälften selbst während des starken Druckstosses, der aus der Bewegung des Schusskolbens 3 resultiert, fest aneinander   gepresst.    Nach Erstarrung des Gussstückes wird im Druckraum 11 der Druck etwas gesteigert, so dass die Keile 12 durch die Kolben 13 leicht aus dem Eingriff genommen werden können. Wenn diese Keile ausser Eingriff sind, wird der Druckraum 11 entlastet. Alle mechanischen Elemente sind wieder entspannt und können jetzt ohne grossen Kraftaufwand betätigt werden.



   Das Zurückziehen des beweglichen Trägers 21 in die geöffnete Lage gemäss der Fig. 1 erfolgt wiederum mit Hilfe des Kolbens 16, der sich unter der Wirkung der die kleinere Kolbenfläche beaufschlagenden   Druckflüssigkeit - gemäss    der Zeichnung nach links bewegt und die Platte und die Laschen mitnimmt. Letztere schliessen die Lenker 20 zusammen, bis die Lenkerenden in die Führung 22 eingezogen werden können. Die Form wird dann geöffnet und das   Gussstück    kann durch nicht dargestellte, bekannte Ausstosselemente ausgestossen werden. Der freie Raum hinter dem beweglichen Formträger 21 gibt grosse Freiheit bei der Gestaltung und Unterbringung solcher Ausstosselemente. Aus dem gleichen Grund kann auch die betreffende Formhälfte am beweglichen Formträger 21 leicht befestigt werden.



   Es versteht sich, dass die Erfindung nicht an die beschriebenen Details gebunden ist. Dank den beim Schliessen der Form zu bewegenden relativ geringen Massen kann zum Beispiel der Zylinder 15 mit dem Kolben 16 hinter dem Querhaupt angeordnet und am Hinterteil 5 des Querhauptes befestigt werden, ohne dass die in diesem Falle relativ lange, durch den Raum 11 hindurchgeführte Kolbenstange 17 durch Ausknicken gefährdet wäre.   

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Formschliessvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass das Querhaupt einen beweglichen Vorderteil und einen Hinterteil aufweist, zwischen welchen sich ein Raum befindet, in welchen zur Erzeugung der Schliesskraft Druckflüssigkeit eingelassen werden kann, wobei zur Abstützung des beweglichen Formträgers gegen den Vorderteil des Querhauptes mechanische Elemente vorhanden sind und wobei zur Verriegelung mindestens ein Keil zwischen dem Vorderteil und dem Hinterteil des Querhauptes vorhanden ist.

   UNTERANSPRUCH Formschliessvorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanischen Elemente zur Abstützung des beweglichen Formträgers Lenker sind, die einenends an diesem Formträger angelenkt sind und während der Bewegung desselben an Führungsflächen des Vorderteils des Querhauptes gleiten, wobei die Lenker mittels eines hydraulischen Zylinders mit Spreizmechanismus bei der Schliessbewegung aus dem Bereiche der Führungsflächen verschiebbar und unbelastet gegen Lager des Vorderteiles spreizbar sind.