Schaltungsanordnung zum Empfang von in Serie und im Start-Stop-Betrieb übertragenen Codekombinationen, insbesondere Fernschreibzeichen Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungs anordnung zum Empfang von in Serie übertragenen Codekombinationen, z. B. Fernschreibzeichen, die am Empfänger asynchron ankommen, also im Start-Stop- Betrieb übertragen werden. Die wesentliche Aufgabe einer derartigen Empfangsschaltung besteht darin, die Einzelschritte der empfangenen und auszuwertenden Codekombinationen (Fernschreibzeichen) jeweils möglichst in der Sollschrittmitte abzutasten und einem Speicherorgan zuzuführen.
Die Sollschrittmitte eines Schrittes ist hierbei durch den Beginn des ganzen Zeichens, d. h. den ersten Polaritätswechsel am Eingang der Schaltungsanord nung bestimmt (Beginn des Anlaufschrittes).
Derartige Schaltungsanordnungen werden unter anderem auch in sogenannten Serienparallelumset- zern, z. B. in Vermittlungsanlagen, benötigt, in denen bestimmte, beispielsweise aus fünf Schritten be stehende Fernschreibzeichen zur Auswertung (zur Einstellung eines Wählers) in Paralleldarstellung über geführt werden müssen, da nur hierdurch mit gerin gen Mitteln eine Erkennung des eine Ziffer darstellen den Zeichens möglich wird. Bei einem Serienparallel umsetzer bestehen dann die Auswerteglieder zunächst in einfachen Speichergliedern, die bei elektronisch arbeitenden Anlagen die Form von bistabilen Kipp- stufen haben können.
Die gleiche Aufgabe ist aber auch bei allen ande ren Empfangsschaltungen gegeben, bei denen dann parallel verschiedene Empfangsorgane, z. B. die Wähl- schienen einer Fernschreibmaschine, eingestellt wer den müssen.
Eine Schaltungsanordnung zum Empfang von in Serie vorliegenden Codekombinationen benötigt so mit eine Zeitschaltung, die abhängig vom Auftreten des ersten Polaritätswechsels die Abtastzeitpunkte und damit die Einspeicherzeitpunkte für die einzelnen Codeschritte bestimmt.
Es ist bekannt, diese Zeitschaltung in Form eines Frequenzteilers aufzubauen, der einen der Schaltungs anordnung von aussen zugeführten im Vergleich zu der Schrittfolgefrequenz der empfangenen Zeichen hochfrequenten Taktpuls so weit unterteilt, dass die Abtastzeitpunkte gewonnen werden. Eine derartige Schaltungsanordnung arbeitet, insbesondere wenn ein verhältnismässig hochfrequenter Taktpuls verwendet wird, ausreichend genau. Sie ist jedoch verhältnis mässig aufwendig.
Die Schaltungsanordnung nach der Erfindung ver wendet als Zeitschaltung einen mit der Schrittfolge frequenz der Codekombination schwingenden rück kopplungsfreien Generator, in dessen Schwingkreis durch einen Ruhestrom Energie gespeichert wird und der dabei so bedämpft ist, dass er nicht schwingen kann. Dieser Ruhestrom wird beim Auftreten des ersten Polaritätswechsels (Anlaufschritt) am Eingang der Anordnung aufgehoben, so dass der Generator mit einer definierten Phase zu schwingen beginnt.
Gemäss einem weiteren wesentlichen Merkmal der Anord nung nach der Erfindung werden die vom Schwing kreis abgeleiteten Schwingungen nach Umformung in eine Rechteckwechseispannung und einer anschliessen den Differenzierung zur Steuerung des in Form einer Zählkette vorgesehenen Impulsverteilers verwendet.
Bei der Schaltungsanordnung nach der Erfindung ist also ein Generator vorgesehen, der unmittelbar mit der Schrittfolgefrequenz des abzutastenden Fern schreibzeichens schwingt. Dies ist bei Fernschreib zeichen, die mit 50 Bd übertragen werden, 50 Hz. Es ist an sich bekannt, innerhalb von Entzerrern eine derartige Schaltung vorzusehen, doch wurde bisher von solchen Lösungen abgegangen, da die Frequenz- konstanz einfacher Generatoren nur verhältnismässig gering ist.
Es wurde deshalb für Entzerrer die oben angegebene Lösung mit nach dem Abzählverfahren arbeitenden Frequenzteilern gewählt. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass für einen Emp fangsvorgang, wie es beispielsweise für die Serien parallelumsetzung von Codeschritten begrenzter An zahl im Start-Stop-Betrieb notwendig ist, die Fre- quenzkonstanz eines rückkopplungslosen Generators ausreicht, da hierbei diese nicht durch Phasendrehun gen im Rückkopplungsweg beeinträchtigt wird.
Darüber hinaus wird im folgenden auch eine Generatorschaltung wiedergegeben, die ohne Phasen fehler anschwingt und bei der dann die einzelnen Ab tastzeitpunkte auch einwandfrei gewonnen werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an hand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig.l die schaltungsmässige Ausführung eines Serienparallelumsetzers mit Transistorstufen als Steuer- und Speicherglieder und Fig.2 einen Impulsplan zu dem Ausführungs beispiel nach Fig. 1.
In der Fig. 1 sind die zur Eingangsschaltung ge hörenden Schaltteile mit der Linie I und die dem Generator zugeordneten Teile mit der Linie II ein gegrenzt. Die mit der Linie III abgegrenzten Teile enthalten die Ausgangsschaltung und bestehen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus fünf bista- bilen Transistorkippstufen. Weiterhin enthält die An ordnung eine Zählkette IV und ein Steuer-Flip-Flop V zur Steuerung der Zählkette abhängig von der Aus gangsspannung des Sinusgenerators.
Durch den übergang von der Polarität eines Trennstromschrittes auf die Polarität eines Zeichen stromschrittes am Eingang E wird die aus den Tran sistoren 3 und 6 bestehende Kippschaltung aus der Ruhelage in die Arbeitslage umgeschaltet. In der Ruhelage ist der Transistor 3 leitend und der Tran sistor 6 gesperrt. Durch die Umschaltung wird dann der Transistor 6 leitend und an seinem Kollektor widerstand W6 entsteht ein Spannungssprung, der in noch zu schildernder Weise einen Schwingkreis zur Erzeugung einer gedämpften Sinusschwingung frei gibt.
Diese Schwingung wird in einem Verstärker so verstärkt, dass am Verstärkerausgang eine Rechteck- spannung konstanter Amplitude auftritt. Diese Span nung wird differenziert und dient zur Steuerung des bistabilen Kippkreises V. Abhängig von dem Um schalten dieses Kippkreises werden Impulse an die Zählkette IV weitergegeben, die hierbei jeweils um eine Stufe weiterschaltet und den Einspeichervorgang der entsprechenden Ausgangskippschaltung auslöst.
Die Anordnung ist hierbei so aufgebaut, dass in die Ausgangskippschaltungen immer nur dann ein Wert eingespeichert wird, wenn am Eingang E positives Potential (Trennstrompolarität) anliegt.
Die Zählkette IV ist aus magnetisierbaren Ring kernen aufgebaut und so ausgelegt, dass ihre Zähl- kapazität nach sieben Abtastimpulsen (Anlaufschritt + 5 Codeschritten + Sperrschritt) einmal erschöpft ist.
Der letzte Kern liefert bei seiner Umschaltung, das ist zur Zeit der Abtastung des Sperrschrittes einen Rückstellimpuls an die Eingangskippschaltung, so dass diese in die Ruhelage zurückgeführt wird und in noch zu schildernder Weise den Schwingkreis be- dämpft. In die Steuerleitung zur Zurückstellung der Eingangskippschaltung ist ausserdem ein aus den Widerständen W3 und dem Kondensator C7 be stehendes Zeitglied angeordnet, das eine erneute Um schaltung der Eingangskippstufe vorübergehend ver hindert, nämlich so lange, bis der Schwingkreis eine bestimmte Energie gespeichert hat.
Die Eingangsschaltung enthält ein Widerstands kondensatorglied W1, <I>Cl.</I> Dieses Glied hat die Auf gabe, ein kurzzeitiges Prellen eines an den Eingang E angeschlossenen Kontaktes auszugleichen. Bei ent sprechender Wahl der Zeitkonstante wirkt dieses Glied zugleich als Kurzstartsperre, da die aus den Transistoren 3 und 6 aufgebaute Eingangskippschal- tung nur dann in die Arbeitslage umgeschaltet wird, wenn das Eingangspotential länger anliegt als die Umladezeit des Kondensators Cl beträgt.
Mit der Umschaltung der Eingangskippstufe ent steht am Kollektor des Transistors 3 ein differenzier ter Stromimpuls, der den Transistor 4 kurzzeitig ent- sperrt und mit dem so erhaltenen Impuls den ersten Kern der magnetischen Zählkette (Kern A) um magnetisiert. Ausserdem wird mit diesem Stromim puls über die Kondensatoren C5 und C2 die aus den Transistoren 10 und 11 bestehende Steuerkippstufe und die Ausgangskippstufen in eine definierte Aus gangslage geschaltet.
Durch das Umkippen der Eingangskippstufe wird, wie bereits erwähnt, der Kollektor des Transistors 6 positiv angehoben. Hierdurch wird der Transistor 7, der im Zuge eines Spannungsteilers liegt, gesperrt und somit das Potential am Kollektor dieses Transistors negativ. Diese entgegengerichteten Spannungssprünge an den Transistoren 6 und 7 verursachen ein Sperren der Diode D7, so dass der im Ruhezustand durch die Spule L des Schwingkreises fliessende Strom unter brochen wird. Der Schwingkreis, bestehend aus der Spule L und dem Kondensator C, wird dadurch zu gedämpften Schwingungen freigegeben. Diese Schwin gungen werden einem zweistufigen Verstärker zu geführt.
Die erste Stufe des Verstärkers ist tempera turkompensiert und so ausgelegt, dass sämtliche Halb wellen der Sinusschwingungen für die Dauer eines Fernschreibzeichens den Transistor 8 vollkommen sperren oder so in die Sättigung steuern, dass die zweite Stufe lediglich als Schalter zur Erhöhung der Flankensteilheit der Rechteckwechsel zu wirken braucht. Die Arbeitspunkteinstellung dieser durch den Transistor 9 gebildeten zweiten Stufe ist somit nicht kritisch. Die Betriebsspannung der beiden Transi storen wird mit Hilfe von Zenerdioden Z konstant ge halten.
Die Steuerung des Spannungsteilers durch den Transistor 7 hat gegenüber einer Steuerung mit einem festen Spannungsteiler den Vorteil, dass im Arbeits zustand eine grössere Sperrspannung an der Eingabe diode D7 liegt. Dies hat zur Folge, dass die über lagerte Wechselspannung des Schwingkreises gross gemacht werden kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass die ersten Schwingungen die Diode öffnen, wo durch der Kreis zusätzlich bedampft würde, was zu Frequenz- und Phasenfehlern führen würde.
Die am Widerstand W9 taktrichtig auftretenden Potentialsprünge werden mit den Kondensatoren C10 differenziert und jeweils zur Umschaltung der aus den Transistoren 10 und 11 bestehenden Steuerkipp- schaltung V verwendet. Mit dem Umschalten dieser Kippschaltung werden abwechselnde Steuerimpulse über die Kondensatoren C12 bzw. C13 an die beiden Fortschalteleitungen 14 bzw. 15 der magnetischen Zählkette weitergegeben.
Zwischen einem Abgriff des über den Transistor 7 gespeisten Spannungsteiles und der Zuleitung 9 zu der Steuerkippschaltung ist eine Diode D9 angeordnet, die so gepolt ist, dass die Spannung am Widerstand W9 bei leitendem Transistor 7 auf einem konstanten positiven Wert gehalten wird. Dadurch werden durch Einschwingvorgänge des Schwingkreises bedingte Fehlauslösungen der Steuerkippschaltung V, die zu Fehlsteuerungen der Zählkette führen könnten, beim Laden des Schwingkreises sicher vermieden.
Die Fig. 2 zeigt einen Impulsplan zu der Schal tung nach Fig. 1, wobei die einzelnen Zeilen des Im pulsplanes mit der gleichen Bezifferung versehen sind, die die für die Wirkungsweise der Anordnung inter essierenden Schaltungsteile in der Fig. 1 tragen.
Abschliessend darf darauf hingewiesen werden, dass die Schaltungsanordnung unmittelbar mit Ein fachstromzeichen arbeitet. Sofern am Eingang E Doppelstromzeichen anliegen, werden sie mit Hilfe der Diode D1 bzw. D2 in Einfachstromzeichen über geführt.
Die Zeitschaltung nach der Erfindung wurde an hand eines Ausführungsbeispieles erläutert, das für die Serienparallelumsetzung von Codekombinationen gedacht ist, die aus fünf Codeschritten bestehen und im Start-Stop-Betrieb übertragen werden. Die An ordnung kann ohne weiteres für andere Codekombina tionen mit mehr oder weniger Einzelschritten ver wendet werden.