Nähgarn und dessen Verwendung Die Erfindung betrifft ein Nähgarn aus voll synthetischen Fasern oder Fäden und seine Verwen dung. Das erfindungsgemässe Nähgarn liefert Nähte, in denen Zusammenziehungen und dergleichen durch eine einfache Wärmebehandlung im wesentlichen beseitigt werden können, worauf der Grad an Zu sammenziehungen in den Nähten beim andauernden Einsatz einschliesslich zwischen zeitlichem Waschen auf einem geringen Wert bleibt, ohne dass nach dem Waschen ein Bügeln oder eine andere Behandlung der Naht erforderlich ist.
Die Ursachen von Zusammenziehungen in ge nähten Gewebestücken sind sehr eingehend unter sucht worden und es hat sich gezeigt, dass zahlreiche Faktoren zu dieser Erscheinung beitragen. In einigen Fällen besteht die Möglichkeit, dass die beiden mit einander zu vernähenden Gewebelagen mit ungleicher Geschwindigkeit durch die Nähmaschine geführt werden, wobei ein Ausgleich in Form von Falten bildungen oder Zusammenziehungen in den vernähten Geweben auftritt, sobald diese nicht mehr unter der Maschinenspannung stehen.
Auch das Gewicht, der Aufbau und andere Eigenschaften des Gewebes beeinflussen den auftretenden Betrag an Zusammen ziehungen, so dass in einigen Fällen beim Hindurch führen durch die Nähmaschine sogar dann Zusammen ziehungen in einem dichten Gewebe auftreten können, wenn kein Nähgarn verwendet wird. In vielen Fällen stellt auch der Verlauf der Naht in bezug auf Kett- und Schussrichtung eine Einflussgrösse dar. Der bedeutsamste Faktor für Zusammenziehnugen in Nähten ist jedoch die Kontraktion des in der Naht befindlichen Nähgarns, und dieser Faktor hat bisher bei der Erzeugung vernähter, von Zusammenziehungen freier Textilprodukte die grössten Schwierigkeiten bereitet.
Eine Ursache der Nähgarnkontraktion liege in der Neigung des Nähgarns oder -zwirns, sich während der Nahtbildung auf Grund der Spannung zu strecken, die beim Nähen auf das Garn ausgeübt wird. Nach der Bildung des Stiches und Entlastung der Spannung nimmt das Garn im Laufe der Zeit wieder seine ursprüngliche Länge ein, woraus eine zunehmende Zusammenziehung der Naht resultiert. Eine andere wichtige Ursache der Kontraktion in Nähgarnen liegt in der Schrumpfung des in der Naht befindlichen Garns beim Waschen und bei anderen Textilbehand lungen.
Man hat versucht, durch ein Vorschrumpfen des Nähgarns dieser Erscheinung zu begegnen, aber die Praxis hat gezeigt, dass das Garn auf Grund der Spannungen, die beim Nähvorgang in ihm erzeugt werden, während des Waschens einer weiteren Schrumpfung unterliegt. Man hat auch vorgeschlagen, ein mehrfaches, eine wasserlösliche Fadenkomponente enthaltendes Nähgarn zu verwenden, um nach dem Waschen eine Lockerung in den anderen Komponen ten zu erhalten, aber abgesehen von den Verlusten, die das Herauslösen der wasserlöslichen Komponente bedeutet, hat sich gezeigt, dass solche Garne recht feuchtigkeitsempfindlich und beim Nähen schwierig zu handhaben sind.
Es zeigt sich gewöhnlich, dass das Bügeln die Beschaffenheit von zusammengezogenen Nähten ver bessert. In den meisten Fällen zieht sich jedoch die Naht nach dem Waschen wiederum zusammen, so dass nach jedem Waschen ein Bügeln der Naht erfor derlich ist um sie wieder zu glätten. Man hat neu artige synthetische Gewebe entwickelt, die als solche nach dem Waschen nicht gebügelt werden müssen, um Falten zu entfernen, aber es hat sich gezeigt, dass das Problem derNahtzusammenziehung nach dem Waschen sogar dann auch für diese Gewebe gilt, wenn die Naht mit Nähgarn aus demselben synthetischen Material wie das Gewebe selbst hergestellt wurde.
Aus diesem Grund wiesen Kleidungs- und Wäschestücke, die sich sonst waschen lassen, ohne dass anschliessend ein Bügeln erforderlich ist, bisher den Mangel auf, dass die Nähte ohne Bügelbehandlung nach jedem Waschen zusammengezogen blieben.
Das erfindungsgemässe Nähgarn ist von diesen Nachteilen frei. Nähte, die das erfindungsgemässe Nähgarn enthalten, kennzeichnen sich dadurch, dass sie bei minimaler Nachbehandlung nach dem Näh- vorgang glatt und von Zusammenziehungen frei sind. Der in den Nähten zu beobachtende Grad an Zusam menziehungen bleibt beim normalen Einsatz einschliess- lich zwischenzeitlichem Waschen auf einem bleibend niedrigen Wert.
Das Nähgarn gemäss der Erfindung besteht aus vollständig synthetischen Fasern oder Fäden und ist bei der erhöhten Temperatur und den Bedingungen, unter denen normalerweise das Bügeln oder Bügel pressen erfolgt, leicht dehnbar. Eine bleibend geringe Bildung von Zusammenziehungen der Nähte und aus gezeichnetes Verhalten beim Nähen wird mit diesen Nähgarnen erhalten, die für eine 15 /'ige bleibende Verformung eine Streckspannung von weniger als 0,1 und vorzugsweise von weniger als 0,05 g/den bei 160 C erfordern. Eine Streckgrenze von 0 g/den bei dieser Temperatur wird bei Nähgarnen erhalten, die aus spontan ausdehnbaren Fasern oder Fäden beste hen.
Für die meisten Verwendungszwecke soll die spontane und irreversible Längsausdehnung bei Null spannung zumindest 2 % betragen. Die aus spontan und irreversibel ausdehnbaren Fasern oder Fäden aus linearen Terephthalatpolyestern bestehenden Näh garne genügen dieser Forderung.
Eine Freiheit von Zusammenziehungen kann im allgemeinen erhalten werden, wenn mindestens eines der in der Naht enthaltenen Nähgarne ein leicht aus dehnbares Garn gemäss der Erfindung ist. Wenn die Naht von zwei Garnen gebildet wird, kann das Obergarn ein hochfestes Nähgarn sein.
Die erfindungsgemässen Nähgarne können nach den bekannten Nähmethoden verarbeitet werden, bei welchen zumindest ein Garn längs derjenigen Linie durch das Gewebe hindurchgestochen wird, auf wel cher eine die Gewebelagen verbindende Naht erzeugt werden soll. In der Praxis erfolgt das Nähen normal erweise mit Hilfe einer Nähmaschine, wobei die die Gewebeteile vereinigenden Stiche mittels Garnen er folgen, die den beiden Nahtseiten zugeführt werden.
Dabei wird das eine (als Obergarn oder Nadelfaden bekannte) Garn beim Nähen stetig durch das Oehr der Nadel und das andere (als Untergarn oder Spulen- oder Schiffchenfaden bekannte) Garn auf der anderen Seite der Gewebeteile, häufig von einer Spule oder einem Schiffchen, zugeführt. Gelegentlich ist es erwünscht, die Nähte unter Verwendung mehrerer Ober- und/ oder Untergarne herzustellen.
Beim gewerblichen Nähen werden Ober- und Untergarn unter Bildung eines ausgeglichenen Stiches unter gelenkter Span nung gehalten, wobei die Stichverschlingung zwischen den Gewebeteilen liegt, so dass das Obergarn normaler weise nur auf der Oberseite der fertigen Naht an den Stellen sichtbar ist, an denen es zwischen den Stich stellen über die obere Gewebelage läuft, und in entsprechender Weise das Untergarn nur auf der Unterseite der fertigen Naht zu erkennen ist.
Wenn die Herstellung der Naht mit einem ein zelnen Faden erfolgt, wie beim Nähen von Hand, ist das Nähgarn auf beiden Seiten der Naht sichtbar.
Ein erfindungsgemässes Garn hat eine Streck grenze bei 15 %iger bleibender Verformung von weniger als 0,1 g/den bei 160 C. Um Missverständ nisse auszuschliessen, wird darauf hingewiesen, dass unter Streckgrenze hier diejenige spezifische Faden spannung verstanden wird, die sich bei einer bestimm ten bleibenden, also irreversiblen Dehnung der Substanz einstellt. Die spezifische Materialspannung kann auf den Substanzquerschnitt bezogen werden und in g/mm2 ausgedrückt werden. Sie kann auch in "/den angegeben werden, wenn an Stelle des Substanz querschnittes in mm2 das Gewicht der Längeneinheit (Gramm je 9000 m=1 den) zugrunde gelegt wird.
Die Streckgrenze ist also mittels eines Lastdehn- ungsprüfers exakt messbar. Ein derartiges Nähgut kann auf einer Standard-Nähmaschine, insbesondere mit Stichzahlen von nicht mehr als etwa<B>1500</B> Stichen/ min, unter Verwendung von Garnen mit der erforder lichen niedrigen Streckgrenze bei l60 C für Unter- wie Obergarn erhalten werden.
Enthält das Nähgut nur eine Naht, in welcher jedes normalerweise auf einer Nahtseite sichtbare Garn eine Streckgrenze bei 15%iger bleibender Verformung von weniger als 0,1 g/den bei l60 C besitzt, während das normaler weise auf der andern Nahtseite sichtbare Garn eine höhere Streckgrenze bei 1600 C aufweist, so über rascht auch ein solches Nähgut durch die Abwesenheit von Zusammenziehungen, nachdem es Temperaturen bis zu etwa 160 C unterworden wurde.
In bezug auf das Nähgut kann entweder das Ober- oder das Untergarn die erforderliche geringe Streckgrenze bei 160 C aufweisen. Vorteilhafte Ergeb nisse werden insbesondere dann erhalten, wenn das Garn niedriger Streckgrenze als Untergarn verwendet wird. Dementsprechend erfolgt nach einer bevor zugten Verwendung der Erfindung die Herstellung einer Naht, die zumindest zwei Gewebelagen verbindet, indem man die Gewebelagen in im wesentlichen aus gerichteter Lage durch eine Nähmaschine führt, die mit Mitteln zur Herstellung einer kontinuierlichen Stichreihe mit zumindest einem Unter und zumindest einem Obergarn ausgerüstet ist, wobei sich jedes Untergarn durch eine Streckgrenze bei 15 %iger bleibender Verformung von weniger als 0,
1 g/den bei 1600 C kennzeichnet. Als Obergarn kann irgend eines der bekannten Nähgarne Verwendung finden, das unter den normalen Nähbedingungen mit geringer Fadenbruchzahl verarbeitet werden kann. Es kön nen dabei Stichzahlen bis zu 5000 Stichen/min oder mehr erzielt werden. Überraschenderweise sind die Fadenbruchzahlen beim Nähen geringer als bei Verwendung identischer Garne hoher Streckgrenze für Ober- wie Untergarn, abgesehen von dem Vorteil der viel geringerer Zusammenziehung solcher Nähte.
Die Streckgrenze eines Garns bei 15 %iger blei bender Verformung bei einer gegebenen Temperatur wird hier als die Kraft definiert, die bei Ausübung auf das Garn bei der gegebenen Temperatur ausreicht, um in dem Faden eine bleibende Dehnung, gemessen bei Raumtemperatur (25 C), von zumindest 15 % zu erzeugen. Die so gekennzeichnete Streckgrenze wird in einer Reihe von Versuchen bestimmt, bei welchen man bekannte Längen der zu prüfenden Fadenproben bei der gegebenen Temperatur 3 Minuten einer konstanten Spannung unterwirft, entlastet und die Proben in spannungsfreiem Zustand erneut 3 Minuten der gegebenen Temperatur aussetzt, dann schliesslich auf Raumtemperatur abkühlt und ihre neue Länge misst.
Die prozentuale Dehnung oder Verformung der Proben bei den verschiedenen Spannungen wird dann graphisch aufgetragen, um die für eine 15 %ige blei bende Verformungerforderliche Spannung zu ermitteln. Die hier angegebenen Streckgrenzen beziehen sich auf eine Messung bei 1600 C; diese Temperatur wird als die Höchsttemperatur betrachtet, der viele Textil gewebe unterworfen werden sollen, und stellt damit auch die Maximaltemperatur dar, welcher die Nähte ausgesetzt sind.
Es wurde festgestellt, dass Garne, die eine Streckgrenze bei 15 %iger bleibender Verformung von weniger als 0,1 g/den bei 1600 C besitzen, beim Bügeln bei 160 C glatte Nähte liefern und dass der Betrag an Zusammenziehungen dann bei wiederholtem Waschen niedrig bleibt, während Garne, deren Streck grenze bei 15 %iger Verformung wesentlich mehr als 0,1 g/den bei 1600 C beträgt, Nähte liefern, in welchen trotz einer anfänglichen Bügelbehandlung die Zusam menziehungen nach jedem Waschvorgang immer wieder auftreten.
Noch bessere Ergebnisse werden bei Verwendung eines Nähgarns erhalten, das eine Streck grenze bei 15 %iger Verformung von weniger als eine 0,05 g/den aufweist, insbesondere eine zumindest 2 %ige spontane und irreversible Längsausdehnung bei 1600 C ergibt, das heisst ein Nähgarn, dessen nomi nale Streckgrenze bei 2%iger bleibender Verformung Null beträgt.
Der Wert der Streckgrenze eines gegebenen Garns ändert sich mit der Temperatur, bei welcher die Messung erfolgt. In natürlichen wie synthetischen Garnen fällt die Streckgrenze mit Zunehmen der Temperatur ab, aber bei den handelsüblichen, für textile Zwecke, insbesondere für Nähzwecke, bestimm ten Garnen oder Fäden betrug die Streckgrenze bei 15 %iger Verformung bisher gewöhnlich mehr als 0,1 g/den bei 160 C.
Es können jedoch nach verschie denen Techniken Garne hergestellt werden, die eine Streckgrenze bei 15 %iger Verformung von weniger als 0,1 g/den bei 1600 C besitzen, insbesondere aus synthetischen Polymeren, wie Polyäthylenterephtalat oder Polyacrylnitril, nach geeigneten Methoden hergestellte Garne. Aus bestimmten Polymeren, wie Polyäthylenterephthalat, bestehende Garne, können derart hergestellt werden, dass sie beim Erhitzen das Phänomen einer spontanen und irreversiblen Aus dehnbarkeit ergeben. Solche Garne besitzen eine nomi nale Streckgrenze von Null, da eine bleibende Dehnung des Garns erfolgt, ohne dass dasselbe gespannt wird.
Nachdem diese Garne sich in dem vollen, ihnen inne wohnenden Grade spontan und irreversibel ausgedehnt haben, kann in ihnen eine weitere bleibende Verfor mung erzeugt werden, indem man auf die Garnenden eine Spannung ausübt, und in dieser zweiten Verfor- mungsstufe kann ebenfalls eine verhältnissmässig niedrige Streckgrenze erhalten werden.
Zum Erzielen bester Ergebnisse beim Herstellen von Nähten, die nach der anfänglichen Wärmebehand lung bei 1600 C eine bleibend geringe Zusammen ziehung aufweisen, soll das verwendete Nähgarn eine spontane Längsausdehnung bei Nullspannung von zumindest 2 Y. bei 160 C zeigen und unter einer Spannung von nicht mehr als 0,5 g/den zu einer insgesamt 15 %igen bleibenden Verformung bei 1600 C befähigt sein. Zu diesen Garnen gehören auch noch solche Produkte, die unter Nullspannung bei 1600 C eine spontane Längsausdehnung von 15 % oder mehr ergeben.
Nach der erfindungsgemässen Verwendung her gestellte Nähte eignen sich ausgezeichnet für Kleidungs- und Waschestücke und anderes Textilgut, da die Nähte bei den üblichen Behandlungen, wie Bügeln, bei denen Temperaturen bis zu 1600 C oder, in einigen Fällen, auch geringere Temperaturen auftreten, im wesent lichen zusammenziehungsfrei werden.
Die Durch führbarkeit von Wärmebehandlungen, die in wirk samer Weise Zusammenziehungen in den fertigen Nähten beseitigen, bei Temperaturen von 1600 C und darunter ist wichtig, da in vielen Geweben Schäden auftreten, wenn sie auf Temperaturen oberhalb<B>1600</B> C erhitzt werden, und diese Temperatur wird daher als die erwünschte Bügelhöchsttemperatur betrachtet. Das Bügeln oder Bügelpressen bei einer Temperatur in der Grössenordnung von 1600 C stellt die bevorzugte Arbeitsweise dar, um jegliche nach dem Nähen in den Nähten auftretende Zusammenziehungen zu ent fernen, wenngleich auch häufig andere Formen der Wärmebehandlung wirksam sind. Temperaturen von über 1600 C können Anwendung finden, wenn sie vom Gewebe vertragen werden, sind aber nicht erforderlich.
Häufig sind niedrigere Temperaturen wirksam, ins besondere bei Verwendung von Garnen, die eine hohe spontane Längsausdehnung ergeben.
Es wird angenommen, dass es die geringe, unter 0,1 g/den bei 16011 C liegende Streckgrenze den Fäden ermöglicht, sich auf Grund der Spannungen in der Zusammenziehungen aufweisenden Naht unter Bildung eines kompakteren Stiches zu dehnen und auch zu biegen und damit eine selbsttätige Glättung der Naht zu erlauben. Da die Garne ihre neuen Lagen ein nehmen, ohne beträchtlichen inneren Spannungen zu unterliegen, neigen sie bei folgenden Waschbehand lungen nur wenig oder gar nicht zum Schrumpfen, und die Naht bleibt von Zusammenziehungen im wesentlichen frei.
Es wurde beobachtet, dass in dem Streckgrenzenbereich unterhalb 0,1 g/den die Garne mit den niedrigeren Streckgrenzen auch geringere Zusammenziehungen in der fertigen Naht ergeben und dass der geringste Grad an Zusammenziehungen erhalten wird, wenn sich die Garne durch eine spontane und irreversible Ausdehnbarkeit von zumindest 2 beim Erhitzen kennzeichnen. Überraschenderweise besitzen die gemäss der Erfindung erhaltenen Nähte trotz der niedrigen Streckgrenze der in ihnen enthalte nen Garne in den fertigbehandelten Kleidungs- und Wäschestücken eine vollständig angemessene Festigkeit und Dauerhaftigkeit.
Die Nähte sind fest, ohne übermässig locker zu sein, und die Eigenschaften des ausgeglichenen Stiches bleiben bei der Wärme behandlung der Naht erhalten.
In der Zeichnung zeigen Fig. 1 im vergrösserten Masstab in Seitenansicht einen Stich in einer gemäss der Erfindung unter Verwendung von Nähgarnen geringer Streckgrenze hergestellten Naht, die wärmebehandelt und dann gewaschen wurde, und Fig. 2 entsprechender Darstellung einen Stich in einer gemäss Fig. 1 hergestellten, wärmebehandel ten und gewaschenen Naht, zu deren Herstellung jedoch nur Garne hoher Streckgrenze verwendet wurden.
Die übereinanderliegenden Textilgewebelagen 1 und 2 wurden auf einer üblichen Nähmaschine unter Bildung einer Naht vernäht, die dann bei 160 C gebügelt und anschliessend gewaschen wurde. Fig. 1 zeigt die Beschaffenheit einer nach der erfindungs- gemässen Verwendung hergestellten Naht, zu deren Herstellung für Ober- wie Untergarn Garne 3 Ver wendung fanden, die sich durch eine Streckgrenze bei 15%iger Verformung von weniger als 0,1 g/den bei<B>1600</B> C kennzeichnen.
Wie die Figur zeigt, ver laufen die Biegungsstellen der Garne an den Stellen 5, an welcher sie sich der Stichschlinge und der Ver- schlingungsstelle 6 nähern, mit geringem Radius, wodurch die Stichschlinge beim Hindurchtritt durch die Gewebelagen einen minimalem Raum einnimmt und die Verzerrung; die durch die Verdrängung der Fadenelemente des Gewebes entsteht, auf das geringst- mögliche Mass verringert wird. Die Naht weist nur geringe oder keine Zusammenziehungen auf. Fig. 2 veranschaulicht die Beschaffenheit einer Naht, bei deren Herstellung als Ober- wie Untergarn übliche Garne 4 mit hoher Streckgrenze verwendet wurden.
Wie die Fig. 2 zeigt, verlaufen die Garne an den Stellen 7, an welchen sie sich der Stichschlinge und der Verschlingungstelle 8 nähern, jeweils mit grossen Krümmungsradien. Dadurch nimmt die Stichschlinge beim Passieren der Gewebelagen einen grösseren Raum als die entsprechende Stichschlinge von Fig. 1 ein, und die durch die Verdrängung der Gewebefäden verursachte Verzerrung ist entsprechend grösser. Diese Naht weist so starke Zusammenziehungen auf, dass zu ihrer relativen Glättung eine Bügelbehandlung erforderlich wäre.
Für die Nähte gemäss der Erfindung werden Nähgarne aus linearen Terephthalatpolyestern mit einer spontanen und irreversiblen Ausdehnbarkeit von zumindest etwa 2 % bei 1600 C bevorzugt, ins besondere solche, deren wiederkehrende Einheiten zu mindestens<B>8551</B> die Zusammensetzung
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aufweisen, worin fr eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 10 ist. Aus linearem Terephthalatpolyester und Copolyester, wie Polyäthylenterephthalat und Copo- lyestern desselben (worin n gleich 2 ist), lassen sich leicht Fäden mit spontaner und irreversibler Aus dehnbarkeit herstellen.
Zum Beispiel kann man während der Faserherstellung einen orientierten, vorzugsweise im wesentlichen amorphen Polyäthyl- enterephthalatfaden auf eine Dauer in der Grössen- ordnung von etwa 0,1 Sekunden der Einwirkung von Wasser oder Dampf von 1000 C aussetzen und dabei zu mindestens 20, vorzugsweise 40% oder mehr schrumpfen. Auf diese Weise können Fäden erhalten werden, die eine spontane und irreversible Ausdehn barkeit bei 160 C zwischen etwa 2 und 20 % oder mehr besitzen.
Diejenigen Fäden, deren spontane Ausdehnbarkeit zwischen 2 und 15 % liegt, zeigen eine Streckgrenze bei insgesamt 15 %iger bleibender Ver formung von weniger als 0,1 g/den bei 1601) C. Spon tan ausdehnbare Polyäthylenterephthalatfäden ergeben trotz ihrer niedrigen Streckgrenze bei 160 C feste Nähte, und die Dauerhaftigkeit der erhaltenen Nähte ist auf Grund der Beständigkeit der Polyäthyl- enterephthalatfäden oder -garne gegen Chemikalien, Schimmel und andere, Textilgut schädigende Mittel ausgezeichnet.
Fäden, die sich durch eine niedrige Streckgrenze kennzeichnen, aber keine tatsächliche spontane Längs ausdehnbarkeit besitzen, können nach einer Vielfalt von Methoden erhalten werden. Zum Beispiel kann man im Falle von Polyäthylenterephthalatfäden im Zuge der Faserherstellung ein Garn mit hoher spon taner Ausdehnbarkeit erhitzen, insbesondere in Gegen wart bestimmter chemischer Agenzien, um die gesamte spontane Längsausdehnung hervorzurufen, zu welcher das Garn befähigt ist. Das entstehende, nicht länger spontan ausdehnbare Garn kennzeichnet sich durch eine Streckgrenze von wenieger als 0,1 g/den bei 16011 C.
Aus anderen synthetischen Polymeren können in bekannter Weise Garne erhalten werden, die sich durch eine niedrige Streckgrenze bei 160 C oder darunter kennzeichnen.
In den folgenden Beispielen wird der Zusammen ziehungsgrad der Nähte quantitativ als der Betrag gemessen, um welchen man die Nähte strecken muss, um sie zu glätten und von Zusammenziehungen zu befreien, und in Prozent ausgedrückt. Die Bestimmung des Zusammenziehungsgrades erfolgt, indem man ein 25,4 cm langes Nahtstück fest an einem Ende in einer ortsfesten und am anderen Ende in einer beweglichen Klemme einklemmt, durch Bewegung der letztgen annten Klemme gerade so weit streckt, dass jede Spur an Zusammenziehungen in der Naht verschwun den ist, die Längenzunahme der Naht misst und in Prozent der ursprünglichen Nahtlänge ausdrückt.
<I>Beispiel 1</I> Ein erfindungsgemässes Nähgarn wird wie folgt her gestellt Man verspinnt Polyäthylenterephthalat von einer grundmolearen Viskositätszahl (intrinsic viscosity) von 0,57 bei 2590C durch eine 27-Loch-Spinndüse (Loch durchmesser 0,229 mm) und spult das Fadengut mit einer Geschwindigkeit von 1097 m/min auf. Das Fa dengut hat in dem ersponnenen Zustand einen Titer von 135 den.
Es wird von einer Vorratspackung durch ein Wasserbad von 250C und über einen Schwamm geführt, der auf ihm einen dünnen gleichmässigen Wasserfilm zurücklässt, läuft dann um eine Förderwalze, einen auf 100 C gehaltenen Streckstab von 4,1 cm Durchmesser und dann eine Streckwalze herum und wird schliesslich auf einer geeigneten Packung aufgespult. Die Faden geschwindigkeit an der Streckwalze beträgt 498 m/min und das Verstreckungsverhältnis 2,937.
Das verstreckte Fadengut wird dann von einer Förderwalze durch einen 30,5 cm langen und auf 1000C gehaltenen Dampfofen geführt, dessen Fadeneinlass und -auslass einen Durch messer von 1,3 cm aufweist und in den längs des Bo dens Dampf mit ausreichender Geschwindigkeit einge führt wird, um den Ofen mit Dampf gefüllt zu halten.
Die Geschwindigkeit des Fadengutes beträgt am Ofen- einlass 245 m/min und am Ofenauslass 137 m/min, was einer Schrumpfung im Fadengut von 44% beim Pas sieren des Ofens und einer Einwirkungszeit des Damp fes von 0,13 Sekunden (errechnet aus Ofenlänge und Austrittsgeschwindigkeit des Fadengutes) entspricht. Das erhaltene Fadengut wird dann mit 21 Drehungen/ Zoll (827 Dr./m) linksgedreht.
Drei Fäden des gedreh ten Fadengutes werden mit 13 Rechtsdrehungen/Zoll (512 Dr./m) verzwirnt. Das erhaltene Nähgarn A (erfindungsgemäss) ergibt eine 22%ige spontane und irreversible Längsausdehnung (oder bleibende Verfor mung), wenn es ohne Einwirkung irgendeiner Span nung 6 Minuten auf 1600C erhitzt wird.
Nähgarn B (Vergleichsgarn) wird hergestellt, in dem man ein übliches hochfestes 34fädiges Polyäthylen- terephthalatfadenbündel von 70 den mit 21,2 Drehun- gen/Zoll (835 Dr./m) linksdreht und zwei der erhalte nen Garne mit 17,1 Drehungen/Zoll (673 Dr./m) rechts zwirnt, wodurch ein Nähgarn von 150,7 den erhalten wird.
Dieses Garn B ergibt unter einer Spannung von 0,1 g/den bei 1600C eine nur 0,2 %ige bleibende Verfor mung und bei einer Spannung von 1,0 g/den nur eine 1,3 %ige bleibende Verformung.
Unter Verwendung von Garn A als Untergarn und Garn B als Obergarn werden mittels einer Standard-Steppstichnähmaschine mit Einzelnadel Nr. 14 zwei Lagen Nylontaft miteinander vernäht, wobei die Naht in beiden Gewebelagen in der Kettrichtung verläuft.
Der verwendete Nylontaft hat ein Quadrat- metergewicht von 88,2 g, hat 154 Kettfäden und 92 Schussfäden je Längeneinheit (Zollänge) aus 34fädigen Polyhexamethylenadipamidgarnen von 76 den, und zwar aus Kettgarn mit einer Rechtsdrehung von 11 Drehungen/Zoll (433 Dr./m) und Schussgarn mit einer Rechtsdrehung von 8,4 Drehungen/Zoll (331 Dr. m). Die Naht weist 18 Stiche/Zoll (7,1 Stiche/cm) auf, und die Maschine wird mit einer Stichzahl von 5000 Stichen in der Minute betrieben.
Die Naht, deren Zusammen ziehungsgrad in dem beim Nähen erhaltenen Zustand 0,95 % beträgt, wird mit einem Dampfbügeleisen bei 1600C gepresst, wodurch sie recht glatt wird (Zusam menziehungsgrad 0,0 %). Sie wird dann ohne anschlies- sendes Bügeln je fünfmal in Wasser von 71 C gewa schen und bei 99 C getrocknet.
Nach dieser Behand lung beträgt der Zusammenziehungsgrad der Naht nur <B>0,60%.</B> Bei einem Kontrollversuch, bei welchem für Ober- wie Untergarn das Nähgarn B Verwendung fand, besass die Naht in dem beim Nähen erhaltenen Zustand dagegen einen Zusammenziehungsgrad von 1,73 %, nach dem Pressen von 1,45 % und nach dem Waschen von 2,32 In einem ähnlichen Versuch werden niedrige Zu sammenziehungsgrade erhalten, wenn man anstelle des Mehrfachfadens A ein Garn aus Polyäthylentereph- thalateinzelfäden verwendet, das eine Rechtsdrehung von nur 5 Drehungen/Zoll (197 Dr./m),
aber den glei chen Titer und die gleiche spontane Ausdehnbarkeit wie das Garn A besitzt. In einem weiteren Versuch wurden niedrige Zusammenziehungsgrade erhalten, wenn die Naht unter Verwendung von Garn A für Ober- wie Untergarn bei einer Stichzahl von 1500 Stichen/min hergestellt wurde.
<I>Beispiel 2</I> Wie im Beispiel 1 wird Polyäthylenterephthalat ver sponnen und das Fadengut verstreckt und dann mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 214 m/min und einer Austrittsgeschwindigkeit von 137 m/min durch den 1000C-Dampfofen von Beispiel 1 geführt, was einer Schrumpfung des Fadengutes beim Passieren des Ofens von 36 % und einer Einwirkungszeit des Dampfes von 0.13 Sekunden entspricht. Das Fadengut wird dann in der bei der Herstellung von Garn A im Beispiel 1 be schriebenen Weise gedreht und gezwirnt.
Das so erhal tene Garn C (erfindungsgemäss) ergibt eine spontane und irreversible Längsausdehnung oder bleibende Ver formung von<B>5,9%,</B> wenn es ohne Ausübung irgend einer Spannung 6 Minuten auf 1600C erhitzt wird, und die Grenze der 15%igen bleibenden Verformug ist längst erreicht, bevor unter 0,1 g/den Streckspannung auf 160 C erhitzt wird.
Das Garn D (Vergleichsgarn) wird hergestellt, in dem man übliche, hochfeste, 34fädige Polyäthylen- terephthalatgarne von 70 den mit 23,6 Drehungen/Zoll (929 Dr./m) linksdreht und drei der erhaltenen Garne mit 20,2 Drehhungen/Zoll (795 Dr./m) rechtszwirnt, wobei ein Nähgarn von 245,4 den erhalten wird.
Wenn man Garn D bei 16(0C prüft, so ergibt es unter einer Spannung von 0,1 g/den eine bleibende Verformung von nur 0,2 % und unter einer Spannung von 1,0 g/den eine bleibende Verformung von nur 1,3 %.
Unter Verwendung von Garn C als Untergarn und Garn D als Obergarn werden mittels einer Standard-Steppstichnähmaschine mit Einzelnadel Nr. 14 zwei Lagen des Nylontafts gemäss Beispiel 1 mitein ander vernäht. Die Naht weist 18 Stiche/Zoll (7,1 Stiche/cm) auf, und die Maschine wird mit einer Stich zahl von 3500 Stichen/min betrieben. Die Naht, deren Zusammenziehungsgrad in dem beim Nähen erhalte nen Zustand 2,22 % beträgt, wird mittels eines Dampf bügeleisens bei 16011C gepresst, wobei der Zusammen ziehungsgrad auf 0,20% abfällt. Die Naht wird dann ohne anschliessendes Bügeln je fünfmal in Wasser von 710C gewaschen und bei 99 C getrocknet.
Nach dieser Behandlung beträgt der Zusammenziehungsgrad der Naht nur 1,33 %. In einem Kontrollversuch, bei wel chem Garn D als Ober- wie Untergarn dient, besitzt die Naht in dem beim Nähen erhaltenen Zustand einen Zusammenziehungsgrad von 2,38 %, nach dem Pressen von 0,73 % und nach dem Waschen von 2,08 %.
Für das erfindungsgemässe Nähgarn wird der Schutz nur soweit beansprucht, als es nicht im Sinne von Art. 111 des Patentgestzes veredelt ist.
Sewing thread and its use The invention relates to a sewing thread made of fully synthetic fibers or threads and its use. The sewing thread according to the invention provides seams in which contractions and the like can be essentially eliminated by a simple heat treatment, whereupon the degree of contractions in the seams remains at a low value during continuous use, including between washes, without ironing after washing or another treatment of the seam is required.
The causes of contractions in sewn pieces of tissue have been studied extensively and numerous factors have been found to contribute to this phenomenon. In some cases there is the possibility that the two fabric layers to be sewn together are fed through the sewing machine at unequal speeds, compensating for in the form of folds or contractions in the sewn fabrics as soon as they are no longer under the machine tension.
The weight, structure and other properties of the fabric also affect the amount of contractions that occur, so that in some cases, when threading through the sewing machine, contractions can occur in a dense fabric even if no sewing thread is used. In many cases, the course of the seam in relation to the warp and weft direction is an influencing variable. The most important factor for contractions in seams, however, is the contraction of the sewing thread in the seam, and this factor has so far been used in the creation of sewn contractions Free textile products cause the greatest difficulties.
One cause of sewing thread contraction is the tendency of the sewing thread or thread to stretch during seam formation due to the tension that is placed on the thread during sewing. After the stitch has been formed and the tension has been relieved, the thread returns to its original length over time, which results in an increasing contraction of the seam. Another important cause of contraction in sewing threads is the shrinkage of the thread in the seam during washing and other textile treatments.
Attempts have been made to counteract this phenomenon by pre-shrinking the sewing thread, but practice has shown that the thread is subject to further shrinkage during washing due to the stresses which are generated in it during the sewing process. It has also been proposed to use a multiple sewing thread containing a water-soluble thread component in order to obtain a loosening in the other components after washing, but apart from the losses which the dissolution of the water-soluble component means, it has been shown that such Yarns are quite sensitive to moisture and difficult to handle when sewing.
Ironing is usually found to improve the appearance of drawn seams. In most cases, however, the seam contracts again after washing, so that the seam must be ironed after each wash in order to smooth it out again. Novel synthetic fabrics have been developed which, as such, do not require ironing after washing to remove wrinkles, but the problem of seam pucker after washing has been found to apply to these fabrics even when the seam is sewn with sewing thread Made from the same synthetic material as the fabric itself.
For this reason, items of clothing and laundry that can otherwise be washed without having to be ironed afterwards have so far suffered from the deficiency that the seams remained pulled together after each washing without ironing.
The sewing thread according to the invention is free from these disadvantages. Seams that contain the sewing thread according to the invention are characterized by the fact that they are smooth and free from contractions with minimal post-treatment after the sewing process. The degree of contraction observed in the seams remains at a consistently low value during normal use including intermittent washing.
The sewing thread according to the invention consists entirely of synthetic fibers or threads and is easily stretchable at the elevated temperature and conditions under which ironing or ironing is normally carried out. A permanent low formation of contractions of the seams and excellent sewing behavior is obtained with these sewing threads, which have a yield stress of less than 0.1 and preferably less than 0.05 g / den at 160 for a 15 / 'ige permanent deformation C require. A yield point of 0 g / denier at this temperature is obtained for sewing threads which consist of spontaneously expandable fibers or threads.
For most purposes, the spontaneous and irreversible elongation at zero stress should be at least 2%. The sewing yarns consisting of spontaneously and irreversibly expandable fibers or threads made of linear terephthalate polyesters meet this requirement.
Freedom from contractions can generally be obtained if at least one of the sewing threads contained in the seam is a slightly extensible thread according to the invention. If the seam is formed by two threads, the top thread can be a high tenacity sewing thread.
The sewing threads according to the invention can be processed by the known sewing methods in which at least one thread is pierced through the fabric along that line on which a seam connecting the fabric layers is to be produced. In practice, the sewing is normally done with the help of a sewing machine, with the stitches unifying the fabric parts by means of yarns that are fed to the two sides of the seam.
One thread (known as the upper thread or needle thread) is continuously fed through the eye of the needle while sewing and the other thread (known as the lower thread or bobbin or boat thread) is fed to the other side of the fabric, often from a bobbin or a boat . Occasionally it is desirable to make the seams using multiple top and / or bottom threads.
In commercial sewing, the top and bottom yarns are held under controlled tension to form a balanced stitch, with the stitch entanglement between the fabric parts so that the top yarn is normally only visible on the top of the finished seam in the places where it is between Make the stitch runs over the top fabric layer, and in a corresponding way the bobbin thread can only be seen on the underside of the finished seam.
If the seam is made with a single thread, as when sewing by hand, the sewing thread is visible on both sides of the seam.
A yarn according to the invention has a yield point with 15% permanent deformation of less than 0.1 g / den at 160 C. To rule out misunderstandings, it should be noted that the yield point here is understood to mean the specific thread tension that results from a certain permanent, i.e. irreversible, stretching of the substance. The specific material tension can be related to the substance cross-section and expressed in g / mm2. It can also be given in "/ den, if the weight of the unit of length (grams per 9000 m = 1 den) is used instead of the substance cross-section in mm2.
The yield point can therefore be precisely measured using a load strain tester. Such a sewing material can be obtained on a standard sewing machine, in particular with stitch numbers of no more than about 1500 stitches / min, using yarns with the required low yield point at 160 ° C. for both the upper and lower yarn .
If the sewing material contains only one seam in which every thread normally visible on one side of the seam has a yield point with 15% permanent deformation of less than 0.1 g / denier at 160 ° C, while the thread normally visible on the other side of the seam has a higher yield point Has the yield point at 1600 C, such a sewing material is also surprising due to the absence of contractions after it has been subjected to temperatures of up to about 160 C.
With regard to the sewing material, either the upper or the lower thread can have the required low yield point at 160 ° C. Advantageous results are obtained in particular when the yarn with a low yield strength is used as the lower yarn. Accordingly, according to a preferred use of the invention, the production of a seam that connects at least two fabric layers by leading the fabric layers in a substantially directed position through a sewing machine that has means for producing a continuous row of stitches with at least one lower and at least one Upper yarn is equipped, whereby each lower yarn is characterized by a yield point with 15% permanent deformation of less than 0,
1 g / den at 1600 C. Any of the known sewing threads which can be processed under normal sewing conditions with a low number of thread breaks can be used as the upper thread. Stitch numbers of up to 5000 stitches / min or more can be achieved. Surprisingly, the number of thread breaks when sewing is lower than when using identical high-yield strength yarns for upper and lower yarns, apart from the advantage of the much less contraction of such seams.
The yield point of a yarn at 15% permanent deformation at a given temperature is defined here as the force which, when exerted on the yarn at the given temperature, is sufficient to produce a permanent elongation in the thread, measured at room temperature (25 C), of at least 15%. The so marked yield point is determined in a series of tests in which known lengths of the thread samples to be tested are subjected to constant tension for 3 minutes at the given temperature, the load is removed and the samples are again exposed to the given temperature for 3 minutes in a tension-free state, then finally Cools down to room temperature and measures its new length.
The percent elongation or deformation of the specimens at the various stresses is then plotted to determine the stress required for 15% permanent set. The yield strengths given here relate to a measurement at 1600 C; this temperature is considered to be the maximum temperature to which many textile fabrics should be subjected and thus also represents the maximum temperature to which the seams are exposed.
It has been found that yarns which have a yield strength at 15% compression set of less than 0.1 g / denier at 1600 ° C provide smooth seams when ironed at 160 ° C and that the amount of contraction remains low with repeated washes , while yarns whose yield point at 15% deformation is significantly more than 0.1 g / denier at 1600 C produce seams in which, despite an initial ironing treatment, the contractions occur again and again after each washing process.
Even better results are obtained when using a sewing thread which has a yield point at 15% deformation of less than 0.05 g / den, in particular at least 2% spontaneous and irreversible elongation at 1600 C, i.e. a sewing thread with a nominal yield strength of zero at 2% permanent deformation.
The value of the yield strength of a given yarn changes with the temperature at which the measurement is made. In natural and synthetic yarns, the yield strength drops as the temperature rises, but in the case of commercially available yarns or threads for textile purposes, especially sewing purposes, the yield strength at 15% deformation was usually more than 0.1 g / den at 160 C.
However, yarns can be produced according to various techniques which have a yield strength at 15% deformation of less than 0.1 g / den at 1600 C, in particular yarns produced using suitable methods from synthetic polymers such as polyethylene terephthalate or polyacrylonitrile. Yarns made from certain polymers, such as polyethylene terephthalate, can be made to give the phenomenon of spontaneous and irreversible extensibility when heated. Such yarns have a nominal yield strength of zero, since a permanent elongation of the yarn takes place without it being tensioned.
After these yarns have expanded spontaneously and irreversibly to the full degree inherent in them, a further permanent deformation can be produced in them by exerting a tension on the yarn ends, and in this second deformation stage a relatively low one can also be produced Yield strength can be obtained.
In order to achieve the best results when creating seams that show a permanent low contraction after the initial heat treatment at 1600 C, the sewing thread used should show a spontaneous longitudinal expansion at zero tension of at least 2 Y. at 160 C and under a tension of no more than 0.5 g / denier be capable of a total of 15% permanent deformation at 1600 C. These yarns also include those products which, under zero tension at 1600 C, produce a spontaneous longitudinal expansion of 15% or more.
Seams produced according to the invention are ideal for clothing and laundry items and other textiles, since the seams in the usual treatments, such as ironing, at which temperatures of up to 1600 C or, in some cases, lower temperatures occur, essentially become free of contraction.
It is important to be able to carry out heat treatments that effectively eliminate contractions in the finished seams at temperatures of 1600 C and below, since damage occurs in many tissues when heated to temperatures above 1600 C. and this temperature is therefore considered to be the desired maximum ironing temperature. Ironing or pressing at a temperature of the order of 1600 C is the preferred method of removing any post-sewing contractions in the seams, although other forms of heat treatment are often effective. Temperatures of over 1600 C can be used if they are tolerated by the tissue, but are not required.
Lower temperatures are often effective, especially when using yarns which give a high spontaneous longitudinal expansion.
It is assumed that the low yield point, below 0.1 g / den at 16011 C, enables the threads to stretch and bend automatically due to the tension in the seams exhibiting contractions, forming a more compact stitch and thus an automatic stitch Allow smoothing of the seam. Since the yarns assume their new layers without being subject to considerable internal tension, they tend to shrink little or not at all during subsequent washing treatments, and the seam remains essentially free from contractions.
It has been observed that in the yield strength range below 0.1 g / den the yarns with the lower yield strengths also give lower contractions in the finished seam and that the lowest degree of contractions is obtained when the yarns are subjected to a spontaneous and irreversible extensibility of mark at least 2 when heating. Surprisingly, the seams obtained according to the invention have, in spite of the low yield strength of the yarns contained in them, completely adequate strength and durability in the finished garments and laundry.
The seams are tight without being excessively loose, and the properties of the balanced stitch are retained when the seam is heat treated.
In the drawing, FIG. 1 shows, on an enlarged scale, a side view of a stitch in a seam produced according to the invention using sewing threads with a low yield point, which has been heat-treated and then washed, and FIG. 2 shows a corresponding representation of a stitch in a seam produced according to FIG , heat-treated and washed seam, but only yarns with a high yield strength were used for their manufacture.
The superimposed textile fabric layers 1 and 2 were sewn on a conventional sewing machine to form a seam, which was then ironed at 160 ° C. and then washed. 1 shows the nature of a seam produced according to the invention, for the production of which yarns 3 were used for upper and lower yarns, which are due to a yield point at 15% deformation of less than 0.1 g / den Mark <B> 1600 </B> C.
As the figure shows, the bending points of the yarns run at the points 5 at which they approach the stitch loop and the entanglement point 6 with a small radius, whereby the stitch loop takes up a minimum of space when it passes through the fabric layers and the distortion; which results from the displacement of the thread elements of the fabric, is reduced to the lowest possible level. The seam exhibits little or no contraction. FIG. 2 illustrates the nature of a seam in the manufacture of which conventional yarns 4 with a high yield point were used as the upper and lower yarn.
As FIG. 2 shows, the yarns run at the points 7 at which they approach the stitch loop and the entanglement point 8, each with large radii of curvature. As a result, the stitch loop takes up a larger space than the corresponding stitch loop of FIG. 1 when it passes through the fabric layers, and the distortion caused by the displacement of the fabric threads is correspondingly greater. This seam is so contracted that ironing would be necessary to smooth it out relatively.
For the seams according to the invention, sewing threads made of linear terephthalate polyesters with a spontaneous and irreversible expandability of at least about 2% at 1600 ° C. are preferred, in particular those whose repeating units are at least 8551 the composition
EMI0004.0031
wherein fr is an integer in the range from 2 to 10. From linear terephthalate polyester and copolyester, such as polyethylene terephthalate and copolyesters thereof (where n is 2), threads with spontaneous and irreversible extensibility can easily be produced.
For example, during fiber production, an oriented, preferably essentially amorphous, polyethylene terephthalate thread can be exposed to water or steam at 1000 C for a period of about 0.1 seconds, and at least 20, preferably 40%. or shrink more. In this way, threads can be obtained which have a spontaneous and irreversible expandability at 160 C between about 2 and 20% or more.
Those threads whose spontaneous extensibility is between 2 and 15% show a yield point with a total of 15% permanent deformation of less than 0.1 g / den at 1601) C. Spontaneously expandable polyethylene terephthalate threads result in despite their low yield point at 160 ° C Fixed seams, and the durability of the seams obtained is excellent due to the resistance of the polyethylene terephthalate threads or yarns to chemicals, mold and other agents that damage textile goods.
Threads characterized by a low yield strength but lacking actual spontaneous longitudinal extensibility can be obtained by a variety of methods. For example, in the case of polyethylene terephthalate threads, a yarn with high spontaneous extensibility can be heated in the course of fiber production, especially in the presence of certain chemical agents, in order to bring about all of the spontaneous longitudinal expansion that the yarn is capable of. The resulting, no longer spontaneously expandable yarn is characterized by a yield point of less than 0.1 g / den at 16011 C.
Yarns which are characterized by a low yield point at 160 ° C. or below can be obtained in a known manner from other synthetic polymers.
In the following examples, the degree of contraction of the seams is measured quantitatively as the amount by which one must stretch the seams in order to smooth them out and to free them from contractions, and expressed as a percentage. The degree of contraction is determined by firmly clamping a 25.4 cm long piece of seam at one end in a stationary clamp and at the other end in a movable clamp, by moving the latter clamp to stretch it just enough that any trace of contractions in the Seam has disappeared, measures the increase in length of the seam and expresses it as a percentage of the original seam length.
<I> Example 1 </I> A sewing thread according to the invention is produced as follows. Polyethylene terephthalate with an intrinsic viscosity of 0.57 is spun at 2590C through a 27-hole spinneret (hole diameter 0.229 mm) and spooled Thread material at a speed of 1097 m / min. In the spun state, the yarn has a denier of 135 den.
It is fed from a supply pack through a water bath at 250C and over a sponge, which leaves a thin even film of water on it, then runs around a conveyor roller, a stretching rod with a diameter of 4.1 cm kept at 100C and then a stretching roller finally wound onto a suitable package. The thread speed on the draw roller is 498 m / min and the draw ratio is 2.937.
The drawn thread is then guided by a conveyor roller through a 30.5 cm long steam oven maintained at 1000C, the thread inlet and outlet of which has a diameter of 1.3 cm and into which steam is introduced at sufficient speed along the floor to keep the oven filled with steam.
The speed of the filament at the furnace inlet is 245 m / min and at the furnace outlet 137 m / min, which results in a shrinkage in the filament of 44% when passing through the furnace and an exposure time of the steam of 0.13 seconds (calculated from the furnace length and Exit speed of the thread material). The resulting yarn is then left twisted 21 turns / inch (827 dr / m).
Three threads of the twisted thread material are twisted with 13 clockwise turns / inch (512 dr / m). The sewing thread A obtained (according to the invention) gives a 22% spontaneous and irreversible elongation (or permanent deformation) if it is heated to 160 ° C. for 6 minutes without the action of any tension.
Sewing thread B (reference thread) is produced by counter-twisting a conventional high-tenacity 34-thread bundle of polyethylene terephthalate thread 70 denier with 21.2 turns / inch (835 dr / m) and two of the yarns obtained with 17.1 turns / Inch (673 dr / m) twists on the right, resulting in a sewing thread of 150.7 denier.
This yarn B gives only a 0.2% permanent set under a tension of 0.1 g / den at 1600C and only a 1.3% permanent set at a tension of 1.0 g / den.
Using yarn A as the lower yarn and yarn B as the upper yarn, two layers of nylon taffeta are sewn together using a standard lockstitch sewing machine with a No. 14 single needle, the seam running in the warp direction in both fabric layers.
The nylon taffeta used has a square meter weight of 88.2 g, has 154 warp threads and 92 weft threads per unit length (inch length) from 34-thread polyhexamethylene adipamide yarns of 76 denier, namely from warp yarn with a right-hand twist of 11 turns / inch (433 dr / m ) and weft yarn with a right twist of 8.4 turns / inch (331 Dr. m). The seam is 18 stitches / inch (7.1 stitches / cm) and the machine is operated at 5000 stitches per minute.
The seam, whose degree of contraction in the state obtained during sewing is 0.95%, is pressed with a steam iron at 1600C, which makes it quite smooth (degree of contraction 0.0%). It is then washed five times in water at 71 ° C and dried at 99 ° C without subsequent ironing.
After this treatment, the degree of contraction of the seam is only <B> 0.60%. </B> In a control test in which sewing thread B was used for the upper and lower thread, the seam in the state obtained during sewing had a Degree of contraction of 1.73%, after pressing of 1.45% and after washing of 2.32 In a similar experiment, low degrees of contraction are obtained when instead of multiple thread A, a yarn made of polyethylene terephthalate single threads which has a clockwise twist is used of only 5 turns / inch (197 dr / m),
but the same titer and the same spontaneous extensibility as yarn A has. In a further experiment, low degrees of contraction were obtained when the seam was made using yarn A for both upper and lower yarns at a number of stitches of 1500 stitches / min.
<I> Example 2 </I> As in Example 1, polyethylene terephthalate is spun and the yarn is drawn and then passed through the 1000C steam oven of Example 1 at an entry speed of 214 m / min and an exit speed of 137 m / min corresponds to a shrinkage of the thread material when passing through the oven of 36% and an exposure time of the steam of 0.13 seconds. The thread material is then twisted and twisted in the manner described in the manufacture of yarn A in Example 1.
The yarn C obtained in this way (according to the invention) gives a spontaneous and irreversible longitudinal expansion or permanent deformation of <B> 5.9%, </B> if it is heated for 6 minutes at 1600C without exerting any tension, and the limit of 15% permanent deformation is reached long before the yield stress is heated to 160 ° C. below 0.1 g / den.
Yarn D (comparative yarn) is produced by counter-twisting conventional, high-tenacity, 34-ply polyethylene terephthalate yarns of 70 denier at 23.6 turns / inch (929 dr / m) and three of the yarns obtained with 20.2 turns / inch (795 Dr. / m) right-twisted, a sewing thread of 245.4 denier being obtained.
If you test yarn D at 16 (0C, then under a tension of 0.1 g / den it gives a permanent deformation of only 0.2% and under a tension of 1.0 g / den a permanent deformation of only 1, 3%.
Using yarn C as the lower yarn and yarn D as the upper yarn, two layers of the nylon taffeta according to Example 1 are sewn together using a standard lockstitch sewing machine with a number 14 single needle. The seam has 18 stitches / inch (7.1 stitches / cm) and the machine is operated at a number of stitches of 3500 stitches / min. The seam, the degree of contraction in the state obtained during sewing is 2.22%, is pressed by means of a steam iron at 16011C, the degree of contraction falling to 0.20%. The seam is then washed five times in water at 710C and dried at 99C without subsequent ironing.
After this treatment the degree of contraction of the seam is only 1.33%. In a control test, in which yarn D is used as the top and bottom yarn, the seam has a degree of contraction of 2.38% in the state obtained during sewing, 0.73% after pressing and 2.08% after washing .
Protection is only claimed for the sewing thread according to the invention insofar as it is not refined within the meaning of Art. 111 of the patent law.