Verfahren zur Herstellung von neuen Monoazofarbstoffen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen, welche in ihrer freien sauren Form die folgende Formel besitzen:
EMI0001.0003
worin A eine gegebenenfalls zusätzliche Sulfonsäure- gruppen enthaltende 1-Sulfo-2-naphthylgruppe, X ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder eine Sulfonsäuregruppe, einer der Reste Y ein Wasser stoffatom oder eine Sulfonsäuregruppe und der andere Rest Y eine Gruppe der Formel:
EMI0001.0009
bedeuten, worin Z ein Halogenatom, n eine ganze Zahl und Q einen höchstens 13 Kohlenstoffatome enthaltenden Substituenten, welcher durch ein Stick stoffatom mit dem Triazinkern verbunden ist, be deuten.
In der obigen Formel kann A beispielsweise eine 1-Sulfo-, 1,5-Disulfo- oder eine 1,5,7-Trisulfonaph- thylgruppe darstellen.
Der Buchstabe n in der obigen Formel bedeutet vorzugsweise eine ganze Zahl von 2 bis 5, so dass die Gruppe -C,1_1H2,1_1 vorzugsweise eine Alkylgruppe von 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere die Methylgruppe, darstellt.
Das Symbol Q in der obigen Formel kann bei spielsweise eine unsubstituierte Aminogruppe oder eine durch eine Alkylgruppe, vorzugsweise eine niedrige Alkylgruppe, z. B. Methyl, Äthyl oder Butyl, oder eine Arylgruppe, insbesondere eine monocyclische Arylgruppe, wie z.
B. Phenyl, o-, m- oder p-Methylphenyl oder o-, m- oder p-Methoxy- phenyl, und vorzugsweise eine sulfonierte Phenyl- gruppe, welche höchstens 13 Kohlenstoffatome ent hält, substituierte Aminogruppe darstellen.
Eine bevorzugte Klasse der neuen Monoazofarb- stoffe besitzt in der sauren Form die folgende Formel:
EMI0001.0046
worin A die obige Bedeutung hat, während einer der Reste X1 und X2 ein Wasserstoffatom und der andere Rest eine Gruppe der Formel:
EMI0001.0049
bedeuten, worin m eine ganze Zahl bis 4 und Q1 eine Amino-, Anilino- oder sulfonierte Anilinogruppe bedeuten.
Die neuen Monoazofarbstoffe werden erfindungs gemäss dadurch erhalten, dass man ein Cyanurtri- halogenid, Ammoniak oder ein primäres oder sekun däres Amin mit höchstens 13 Kohlenstoffatomen und eine Verbindung der Formel:
EMI0002.0005
worin X H, S03H oder ein Halogenatom, ein Y, H oder S03H und das andere eine Amino- oder Alkyl- aminogruppe bedeuten, miteinander kondensiert, und ausserdem die Verbindung der obigen Formel vor oder nach der Kondensation mit einem diazotierten Amin der Formel: A-NH, worin A einen gegebenenfalls eine oder mehrere zusätzliche Sulfonsäuregruppen enthaltenden 1-Sulfo- 2-naphthylrest bedeutet, kuppelt.
Geeignete Naphthole der Formel (5) sind bei spielsweise 2-Amino-5-naphthol-7-sulfonsäure, 2-Amino-5-naphthol-1,7-disulfonsäure, 2-Amino-8-naphthol-6-sulfonsäure, 2-Amino-4-chlor-8-naphthol-6-sulfonsäure, 2-Amino-8-naphthol-3,6-disulfonsäure, 2-Amino-l-chlor 5-naphthol-7-sulfonsäure, und insbesondere N-Alkylderivate derselben, wie z. B.
2-Äthylamino-, 2-/3-Oxyäthylamino- und 2-Butylamino-8-naphthol-6-sulfonsäure, 2-Äthylamino-4-chlor-8-naphthol-6-sulfonsäure, 2-Propylamino-8-naphthol-3,6-disulfonsäure, 2-Methylamino-l-chlor-5-naphthol-7-sulfonsäure, 2-Methylamino-5-naphthol-1,7-disulfonsäure und vor allem 2-Methylamino-5-naphthol-7-sulfonsäure und 2-Methylamino-8-naphthol-6-sulfonsäure. Als primäre oder sekundäre Amine, welche höchstens 13 Kohlenstoffatome enthalten,
eignen sich aliphatische und aromatische Amine, wie z. B. Methylamin, Dimethylamin, Äthylamin, Diäthylamin, Iso-propylamin, Butylamin, Mono- und Di-(ss-oxy- äthyl)-amin, Benzylamin, Cyclohexylamin, Dodecyl- amin, Anilin, o-, m- und p-Toluidine, Anilin-o-,
-m- und -p-sulfonsäuren, p-Aminoacetanilid, o-, m- und p-Anisidine, o-, m- und p-Chloraniline, Anilin-o-, -m- und -p-carbonsäuren, N-Methylanilin, N-Äthyl- ania, Piperidin, o-, m- und p-Nitraniline, m-Amino- benzotrifluorid, 1- und 2-Naphthylamine,
1-Naph- thylamin-4-, -5-, -6-, -7-sulfonsäuren und m- und p-Aminobenzoesäuren. Erfolgt die Kupplung nach der Kondensation mit dem Cyanurhalogenid, so wird sie vorzugsweise unter schwach sauren oder neutralen Bedingungen bei möglichst niedriger Temperatur, vorzugsweise bei einer Temperatur von weniger als 10 C durch geführt, um die Bildung von Nebenreaktionen auf ein Minimum zu reduzieren und um insbesondere den Verlust des Halogenatoms, welches am Triazin- ring haftet, zufolge Hydrolyse zu verringern.
Die Kupplung einer diazotierten 2-Naphthylamin- 1-sulfonsäure, welche zusätzliche Sulfonsäuregruppen enthalten kann, mit einem Naphthol der obigen Formel (5), erfolgt vorzugsweise in stark alkalischem Medium. Man kann aber auch unter schwach sau ren, neutralen oder schwach alkalischen Bedingungen die Kupplung mit einem N-Acylderivat eines sol chen Naphthols, beispielsweise dem Acetylderivat davon, vornehmen, worauf man die Acylgruppe durch Hydrolyse, beispielsweise durch Erhitzen mit wäss riger Mineralsäure, entfernt.
Die neuen Farbstoffe können auch erhalten werden, indem man zuerst eine Monoazoverbindung herstellt, welche in saurer Formel der folgenden For mel entspricht:
EMI0002.0086
worin A und X die obige Bedeutung haben, während einer der Reste Y., ein Wasserstoffatom oder eine Sulfonsäuregruppe -und der andere Rest Y, eine Dihalogen-s-triazinylamino- oder eine N-(Dihalogen- s-triazinyl)-alkylaminogruppe bedeuten, und dann diese Monoazoverbindung mit 1 Mol Ammoniak oder eines primären oder sekundären Amins, wel ches höchstens 13 Kohlenstoffatome enthält, umsetzt.
Die Monoazoverbindungen der Formel (6) kön nen entweder durch Kondensation eines Cyanur- halogenids mit 1 Mol einer entsprechenden Mono- azoverbindung oder durch Kuppeln eines keine Hydroxylgruppen aufweisenden, diazotierten, aroma tischen, primären Amins mit einem Naphthol der Formel:
EMI0002.0103
worin X und Y, die obige Bedeutung haben, er halten werden.
Diese Umsetzungen werden vorzugsweise in Ge genwart eines säurebindenden Mittels, zweckmässiger weise in Gegenwart eines Alkalicarbonats oder -bi- carbonats, durchgeführt. Man arbeitet zweckmässiger weise unter solchen Bedingungen, dass das endgültige Produkt immer noch ein einziges Chlor- oder Brom atom am Triazinkern enthält, das heisst beispiels weise in einem organischen Lösungsmittel oder vor zugsweise bei verhältnismässig niedriger Temperatur in einem wässrigen Medium.
Die neuen Monoazofarbstoffe können aus dem Medium isoliert werden, indem man die üblichen Methoden anwendet. So kann man sie z. B. mit einem Salz, das man dem neutralisierten Reaktions gemisch zugibt, aussalzen und den ausgefällten Farb stoff filtrieren. Zu diesem Zwecke eignen sich Ka lium- und Natriumsalze. Der filtrierte Farbstoff kann gewünschtenfalls nach Zugabe eines Streckmittels ge trocknet werden. Das Trocknen erfolgt vorzugsweise bei mässiger Temperatur, z. B. bei einer Temperatur von 50 und 80 C.
Die neuen Monoazofarbstoffe sind wertvolle Farbstoffe für Cellulosetextilien, sofern man sie in Verbindung mit einem säurebindenden Mittel bei spielsweise nach der Methode der englischen Patent schrift Nr. 797946 appliziert, gemäss welcher man das gefärbte Textilgut mit einem säurebindenden Mittel nachbehandelt, oder aber nach einer damit verwandten Methode, gemäss welcher man ein säure bindendes Mittel vor oder während der Behandlung des Textilgutes mit dem Farbstoff aufträgt.
Werden die neuen Monoazofarbstoffe in der so erwähnten Weise aufgebracht, so erhält man rote bis orangene Färbungen von guter Lichtechtheit, aus gezeichneter Waschechtheit und insbesondere von gu ter Waschechtheit in Gegenwart von Hypochlorit- bleichmitteln. Gegenüber Farbstoffen von ähnlichem Farbton, wie sie in der besagten britischen Patent schrift beschrieben werden, besitzen die neuen Farb stoffe den Vorteil, dass sie in säurebindende Mittel enthaltenden, wässrigen Lösungen chemisch bestän diger sind.
Somit eignen sich verdickte Druckpasten, welche die neuen Monoazofarbstoffe und ein säure bindendes Mittel enthalten, besonders für das Druck verfahren, welches in der besagten britischen Patent schrift beschrieben ist. Ferner zeigen Farbtöne, welche mit den Farb stoffen der bevorzugten Klasse gemäss obiger For mel (3) erhalten worden sind, kein oder nur ein sehr geringes Ausbluten in die benachbarten weissen Stellen des Cellulosematerials, sofern dasselbe ge waschen wird. Dies gilt auch, wenn der Wasch vorgang in Gegenwart von Hypochlorit erfolgt.
Im folgenden Beispiel bedeuten Teile Gewichts teile.
<I>Beispiel</I> Eine Lösung von 78,1 Teilen des Trinatrium- salzes von 2,4-Dichlor-6-@N-methyl-N-[5'-oxy-6'- (1",5"-disulfonaphth-2" -ylazo)-7'-sulfonaphth-2'@-yl]- amino@-s-triazin, welches gemäss untenstehenden An gaben erhalten wird, in 1000 Teilen Wasser wird mit einer Lösung von 19,5 Teilen des Natriumsalzes von Anilin-3-sulfonsäure in 400 Teilen Wasser ver setzt.
Das Gemisch wird während 48 Stunden bei einer Temperatur von 35 bis 40 C gerührt, wobei man den pH-Wert durch Zugabe von verdünnter Natriumcarbonatlösung auf 7 hält. Das Produkt wird durch Ausgiessen der Lösung in Alkohol und Filtrie ren isoliert. Der Filterkuchen wird mit 200 Teilen Aceton gewaschen und bei 60 C getrocknet.
Wird dieser Farbstoff nach den obenerwähnten Methoden auf Baumwolle appliziert, so erhält man orangene Farbtöne von guter Waschechtheit und aus gezeichneter Echtheit gegen Bleichbehandlungen mit tels Natriumhydropochlorit.
Die Dichlortriazinylverbindung wird dadurch er halten, dass man eine neutrale, wässrige Lösung der durch Kuppeln von diazotierter 2-Naphthylamin-1,5- disulfonsäure mit 2 N-Methyl-acetamido-2-naphthol- 7-sulfonsäure und Hydrolyse zur Entfernung der Acetylgruppe erhaltenen Aminoazoverbindung mit 1 bis 1,1 Mol Cyanurchlorid bei einer Temperatur von 0 bis 5 C so lange rührt,
bis man keine unveränderte Aminoazoverbindung mehr wahrnimmt.
Ähnliche orangene Farbstoffe werden erhalten, wenn man die in der Kolonne I der nachstehenden Tabelle aufgezählten Dichlortriazinylverbindungen mit der entsprechenden, in der Kolonne 11 der Tabelle aufgezählten Aminoverbindung zur Umsetzung bringt.
EMI0003.0046
Ersetzt man die im obigen Beispiel verwendete Dichlortriazinylverbindung durch 2,4-Dichlor-6-@N- methyl-N-[8'-oxy-7'-(1",5" -disulfonaphth-2"-ylazo)- 6'-sulfonaphth-2'-yl]-amino@-s-triazin, so erhält man einen scharlachroten Farbstoff von guter Wasch echtheit und ausgezeichneter Echtheit gegen Bleich behandlungen mit Natriumhypochlorit.