CH379521A - Verfahren zur Gewinnung eines neuen Isochinuclidin-Alkaloids - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines neuen Isochinuclidin-Alkaloids

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Ulrich Dr Renner
Daniel Dr Prins
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Geigy Ag J R
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  Verfahren zur Gewinnung eines neuen     Isochinuclidin-Alkaloids       Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren  zur Gewinnung eines neuen     Isochinuclidin-Alkaloids     mit wertvollen biologischen Eigenschaften.  



  Es wurde überraschenderweise gefunden, dass  man aus Arten der Gattung     Conopharyngia        (Apo-          cynaceae),    insbesondere aus     Conopharyngia        durissima     Stapf, ein bisher nicht bekanntgewordenes     Isochinu-          clidin-Alkaloid    isolieren kann, indem man Teile  dieser Pflanzen, insbesondere Stammrinde, mit einem  niedermolekularen     Alkanol,    z. B.

   Methanol oder  Äthanol, extrahiert und den Extrakt mit einer  wässerigen, niedermolekularen Fettsäure behandelt,  den ausgeschiedenen Niederschlag entfernt und die  verbleibende klare wässerige saure Lösung alkalisch  macht und mit einem mit Wasser nicht mischbaren  Lösungsmittel extrahiert, der organischen Phase die  basischen Anteile mittels verdünnter Säure entzieht,  die wässerige Phase alkalisch macht, den entstan  denen Niederschlag isoliert, ihn zur weiteren Reini  gung in einer verdünnten niederen Fettsäure löst,  die Lösung mit einem     Alkalihalogenid    sättigt, den  Niederschlag entfernt, die verbleibende klare Lösung  alkalisch macht, den Niederschlag isoliert und ihn  einer     multiplikativen    Verteilung zwischen einem    wässerigen Puffer vom     pH-Wert    2,8-3,

  4 und einer  organischen Phase unterwirft und das neue     Isochinu-          clidin-Alkaloid    isoliert und kristallisiert. Das neue  Alkaloid kristallisiert aus Methanol in derben     Poly-          edern    von     Smp.    141-143 .  



  [a]25 = -40,5 (in Chloroform),       A"lat    224,5     m,u.    (log     e    = 4,47),       A","    304     m,u    (log     e    = 4,05).  



  Die Maxima des UV-Spektrums stimmen mit den  von Neuss,     Boaz    und     Forbes,    J.     Amer.        Chem.        Soc.     76, 2464 (l954), für     2,3-Dimethyl-5,6-dimethoxy-          indol    angegebenen:<I>227</I>     my,        (log        e    = 4,41) und  304     my    (log     e    = 3,92), überein. Anderseits stimmen  chemische Reaktionen der neuen Substanz, z.

   B. die       Decarbomethoxylierung    durch alkalische Hydrolyse  und Erwärmen mit Säuren, oder in einer Stufe durch  Behandlung mit     Hydrazinhydrat,    mit denjenigen von       Coronaridin    und andern aus     Apocynaceen    des     Sub-          tribus        Tabernaemontaninae    isolierten     Isochinuclidin-          Alkaloiden    überein.

   Es kann somit für die erfin  dungsgemäss gewonnene neue Substanz folgende  Konstitution als sehr wahrscheinlich angenommen  werden:  
EMI0001.0046     
    Entsprechend dieser Annahme wird die neue  Substanz im folgenden als 12,13 - Dimethoxy-         coronaridin    bezeichnet. Sie besitzt     analgetische    und  auch eine gewisse zentralerregende Wirksamkeit,      zeigt aber anderseits auch eine     katatonische    Eigen  wirkung. Sie potenziert ferner die Wirkung von       Analgetica    wie Morphin und     Aminopyrin    sowie die       katatonieerzeugende    Wirkung von     Bulbocapnin.     



  Die erfindungsgemässe Isolierung des neuen     Iso-          chinuclidin-Alkaloids    kann z. B. in der Weise durch  geführt werden, dass man:  a) Pflanzenteile, vorzugsweise Wurzel- und       Stammrinden    des Genus     Conopharyngia,    insbeson  dere     Conopharyngia        durissima    Stapf, mit einem     Al-          kanol    von 1-3     Kohlenstoffatomen,    vorzugsweise mit  Methanol oder aber mit Äthanol oder     Propanol,     extrahiert und den Extrakt einengt,  b)

   den eingeengten Extrakt in eine     1-3normale     wässerige Lösung einer niederen Fettsäure von 1-3       Kohlenstoffatomen,    vorzugsweise Essigsäure oder  aber Ameisensäure oder     Propionsäure,    einrührt,  c) vom ausgeschiedenen Niederschlag     abfiltriert,     zentrifugiert oder dekantiert,  d) den     pH-Wert    des klaren sauren Filtrates auf  6-12, vorzugsweise auf 8-10, einstellt, z.

   B. mit       Anvnoniak    oder einem     Alkalicarbonat    oder     -hy-          droxyd,     e)     mit    einem mit Wasser nicht mischbaren Lö  sungsmittel     extrahiert,          f)    der organischen Phase die basischen Kompo  nenten mittels verdünnter Säure, z. B. 1-2n Schwefel  säure oder Salzsäure, entzieht und die organische  Phase verwirft,  g) den     pH-Wert    der wässerig-sauren Lösung auf  7-12, vorzugsweise auf 8-10, einstellt, z.

   B. mit  Ammoniak oder     Alkalicarbonat    oder     -hydroxyd,          h)    den entstandenen Niederschlag     abfiltriert,     i) der Niederschlag wird in einer verdünnten,  niedermolekularen Fettsäure, vorzugsweise 1-2n  Essigsäure, gelöst,  j) die Lösung mit einem     Alkalihalogenid,    vor  zugsweise Natrium- oder     Kaliumbromid    oder     -jodid,     gesättigt,  k) vom entstandenen Niederschlag     abfiltriert,     zentrifugiert oder dekantiert,  l) die verbleibende klare Lösung alkalisch ge  stellt, z.

   B. mit Ammoniak,     Alkalicarbonat    oder       -hydroxyd,          rn)    der     entstandene    Niederschlag abgetrennt, z. B.  durch     Filtration,          n)    diesen einer     multiplikativen        Verteilung    zwi  schen einem     wässrigen    Puffer nach     Mc        Ilvaine    vom       pH    2,8-3,4, vorzugsweise 3,0-3,2 und einer mit  Wasser nicht mischbaren Phase, z.

   B. vorzugsweise       Benzol,    Äther oder Gemische daraus, unterwirft,  o) das neue     Isochinuclidin-Alkaloid    aus den ent  sprechenden     Verteilungsstufen,    die sich nahe dem       Zentrum    der Verteilungskurve befinden,     isoliert    und  es z. B. aus einem     Alkanol    mit 1-3 Kohlenstoff  atomen     kristallisiert.     



  Als weitere     Conopharyngia-Arten        kommen    für  die Gewinnung von     12,13-Dimethoxy-coronaridin     in Betracht:    C.     brachyantha,    C.     pachypsiphon,    C.     Chippii,     C.     crassa,    C.     Cumminsii,    C.     longiflora,     C.     angolensis,    C.     elegans,    C.     Holstii,     C.     Johnstii    und C.     usambarensis.     



  Im nachfolgenden Beispiel bedeuten Teile Ge  wichtsteile; diese verhalten sich zu     Volumteilen    wie  g zu cm 3. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden  angegeben.  



  <I>Beispiel</I>  3100 Teile gemahlener Stammrinde von     Cono-          pharyngia        durissima    Stapf werden mit insgesamt  30000     Volumteilen    Methanol extrahiert, die Extrakte  nach     Abzentrifugieren    vom Pflanzenmaterial gerei  nigt, auf etwa 1000     Volumteile    im Vakuum konzen  triert, vom abgeschiedenen Niederschlag     abfiltriert     und mit 1500     Volumteilen    2n Essigsäure verdünnt.

    Nach     Abdestillieren    des restlichen Methanols im Va  kuum dekantiert man die saure wässerige Lösung  von abgeschiedenen Harzen, setzt bis zur schwach  alkalischen Reaktion Ammoniak zu und extrahiert  durch zweimaliges     Ausrühren    mit je 750     Volumteilen     Benzol. Die vereinigten     Benzolextrakte    werden zwei  mal mit je 500     Volumteilen    2n Schwefelsäure     aus-          gerührt,    die wässerige Phase abgetrennt, die darin  enthaltenen Basen durch Zusatz von Ammoniak ge  fällt und abgesaugt.

   Der Filterrückstand (A) von  etwa 3 Teilen wird in 30     Volumteilen        100/ o-Essig-          säure    gelöst und der Lösung 30     Volumteile        einer    ge  sättigten wässerigen     Kaliumbromidlösung    zugesetzt.

    Die entstandene Fällung wird     abfiltriert    und das Fil  trat     aufbewahrt.    Der Filterrückstand wird in etwa  20     Volumteilen    5     0/a-Essigsäure    unter Erwärmen ge  löst, erneut mit etwa 20     Volumteilen    einer gesättigten  wässerigen     Kaliumbromidlösung    gefällt und der Nie  derschlag durch Filtration abgetrennt.

   Die vereinig  ten Filtrate werden mit Ammoniak alkalisch gestellt,  die dabei ausgefällten Basen (etwa 1,5 Teile) abge  saugt und einer     24stufigen        Craig-Verteilung    zwischen  je 15     Volumteilen        Zitronensäure-Phosphatpuffer    vom       pH    3,2 und einem Gemisch aus gleichen Teilen  Benzol und Äther unterworfen.

   Nach Beendigung  der Verteilungsoperation werden     sämtliche    Einzel  fraktionen durch Zusatz von Ammoniak alkalisch  gestellt, nochmals durchgeschüttelt und die wässeri  gen Phasen werden abgetrennt und     verworfen.    Die  organischen Phasen werden getrennt zur Trockne  eingedampft und aus dem     Eindampfrückstand    der  Fraktionen 7-16 0,15 Teile     Dimethoxy-coronaridin     vom     Smp.    141-143  (aus Methanol) erhalten.  



  Direkte Anwendung der Gegenstromverteilung  auf dem oben erwähnten Filterrückstand (A) in der  oben beschriebenen Ausführungsform gab eine Aus  beute von nur 0,08 Teilen     Dimethoxy-coronaridin.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung eines neuen Isochinu- clidin-Alkaloids, dadurch gekennzeichnet, dass man Teile von Pflanzen des Genus Conopharyngia mit einem niedermolekularen Alkanol extrahiert und den Extrakt einengt, den eingeengten Extrakt mit einer wässerigen, niedermolekularen Fettsäure behandelt, den ausgeschiedenen Niederschlag entfernt, die ver bleibende klare wässerige saure Lösung alkalisch macht, mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lö sungsmittel extrahiert, der organischen Phase die basischen Anteile mittels verdünnter Säure entzieht, die wässerige Phase alkalisch macht, den entstan denen Niederschlag isoliert,
    ihn zur weiteren Reini gung in einer verdünnten niederen Fettsäure löst, die Lösung mit einem Alkalihalogenid sättigt, den Nie derschlag entfernt, die verbleibende klare Lösung alkalisch macht, den Niederschlag isoliert und ihn einer multiplikativen Verteilung zwischen einem wässerigen Puffer vom pH-Wert 2,8-3,4 und einer organischen Phase unterwirft und das neue Isochinu- clidin-Alkaloid isoliert und kristallisiert. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge- kennzeichnet, dass man die Wurzel- und Stamm rinden von Conopharyngia durissima Stapf mit einem niederen Alkohol extrahiert. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man als wässerigen Puffer einen Zitronensäure-Phosphatpuffer verwendet.
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