Heizvorrichtung zur Erhitzung eines vorrückenden Wergbandes Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Heizvorrichtung zur Erhitzung eines vorrückenden Wergban.des aus Endlosfasern auf eine Strecktempe ratur, mit einem Paar mit ihren Heizflächen einander, in Abstand und parallel gegenüberstehenden Heiz platten, in den Heizplatten befindlichen Heizmitteln und Mitteln zum Vorrücken des Wergbandes zwi schen den, beiden Platten hindurch im Wärmeaus tausch mit dien Heizflächen.
In vielen Textilprozessen,. insbesondere denjeni gen, bei denen ein Wergband aus synthetischen End- losfäden behandelt wird, ist es üblich, die Fäden zu strecken oder zu verlängern. Dadurch erhalten die Fäden gewisse wünschbare Eigenschaften wie grössere Zerreissfestigkeit. Dieser Streckprozess wird im all gemeinen unter Erwärmung der Fäden ausgeführt, wodurch die Fäden einen zum Vers,trecken ausrei chend plastischen Zustand erreichen.
Bei einem sol chen Textilprozess, welcher einen Hitzestreckvorgang einschliesst, auf den die vorliegende Erfindung vor zugsweise angewandt werden kann, wird ein Werg- band aus Endlosfäden in ein solches aus Stapelfasern umgewandelt. Ein Apparat zur Durchführung dieses Umwandlungsprozesses befindet sich unter der Be zeichnung Turbokonverter oder Turbostapler im Handel. Eine derartige Maschine ist im USA-Patent Nr. 2 748 426 (Wyatt) beschrieben.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine Verbesserung an dieser Maschine.
Ein Turbokonverter wie der in dem Wyatt-Patent offenbarte gestattet unter anderem die Durchführung eines Hitzestreckungsschrittes, bei dem das seitlich ausgebreitete Wergband zwischen erhitzten Platten hindurchgeführt wird. Zwischen diesen Platten wer den die Fäden derart erhitzt, dass sie zwischen zwei Paaren von mit verschiedenen Umfangsgeschwind'ig- keiten gedrehten: Klemmwalzen in einem vorbestimm ten Ausmass gestreckt werden können.
Ein Nachteil eines solchen Turbokonverters be steht darin, dass das damit bearbeitete synthetische Garn, beispielsweise solches aus Acrylnitrilpolymer- Fäden, ein Übermass an verhältnismässig kurzen, in dem Garn frei verteilten Fadenstücken, welche in. der Industrie als, Flaum bezeichnet werden, aufweist. In den auf die Umwandlung folgenden Fabrikationspro zessen,, wie beispielsweise beim Stricken, kann dieser Flaum in einer kommerziell nicht annehmbaren Menge zum Vorschein kommen.
Bekanntlich bleibt in diesem Fall der Flaumanteil, welcher nicht während der Verarbeitung des Garns ausgeschieden und im Apparat abgelagert wird und die Verarbeitung stört, in dem Gewebe und verleiht diesem ein unbefriedi gendes Aussehen. Ferner erfolgten bei der Streck behandlung mit diesem Apparat eine grosse Zahl von Fadenbrüchen.
Eine experimentelle und theoretische Unter suchung hat nun gezeigt, dass überraschenderweise die Menge der dem Wergband zugeführten Wärme und die Temperatur, auf die dias Band dabei: erwärmt wurde, für die vorstehend beschriebenen Erscheinun gen von ausschlaggebender Bedeutung sind, und dass Konstruktion und Wirkungsweise der herkömmlichen Heizplatten für die Flaumbildung und die Faden brüche verantwortlich sind.
Die Temperaturverteilung auf den Pilatten wurde .nicht gleichmässig reguliert, 'und kältere Stellen traten häufig auf, so dass das Fadenmaterial sehr ungleichmässig erwärmt wurde.
Die verbesserte Vorrichtung soll sich insbeson dere zur Erhitzung eines Wergbandes aus syntheti schen Fäden aus Acrylnitril'polyme.ren und derglei chen eignen und gestatten, die Fäden rasch auf eine vorbestimmte Strecktemperatur zu erhitzen. und diese Temperatur, auf einem langen Stück des Weges des Wergbandes durch die Heizvorrichtung beizubehalten. Mit der Vorrichtung soll die Strecktemperatur inner halb des stetig vorrückenden Wergbandes beibehalten werden, so dass die Fäden in sehr gleichförmiger Weise stetig gestreckt werden können.
Die Vorrich tung soll sich auch zur Ausführung des Hitzestrek- kungsschrittes in einem Turbokonverter oder Turbo- stapler, mit dem ein Endlosfadenband in ein Sta.pel- faserband umgewandelt werden kann, eignen. Diese Vorrichtung soll ferner in ihrem Betrieb die Entste hung von Fadenbrüchen wesentlich eliminieren und gestatten, ein Garn mit einem wesentlich reduzierten Flaumanteil herzustellen.
Mit einem herkömmlichen Turbokonverter aus geführte Versuche zur Änderung der Eigenschaften des Endproduktes, bei denen man die Betriebsbedin gungen wie Plattentemperatur, Vorschubgeschwindiig- keit des Wergbandes usw. veränderte, ergaben sehr verschiedene Resultate, die jeder Voraussage spot teten. Bekanntlich ist synthetisches Material, z.
B. solches, aus dem die vorstehend erwähnten Fäden bestehen, sehr empfindlich gegen Wärmetransportbedingungen. Eine weitere Schwierigkeit wurde in der beschränk ten Regulierbarkeit der Behandfungs'bedingungen ge funden; die Erhitzungsbedingungen an den herkömm lichen, Platten können nämlich nicht mit der für die gewünschte Hitzebehandlung erforderlichen Genauig keit und der erforderlichen räumlichen Temperatur verteilung eingestellt werden.
Da ferner die herkömm lichen Platten gekrümmt waren., waren verschiedene Teile der Heizoberflächen, namentlich in erhitztem Zu stand, ungleich weit voneinander entfernt, was die Regulierung der Wärmeübertragung zusätzlich er schwerte. Die physikalischen Eigenschaften des Gar nes konnten infolgedessen bestenfalls nur in sehr be schränktem Mass reguliert werden.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung liegt in der Schaffung einer Heizvorrichtung der genann ten Art, bei welcher die physikalischen Eigenschaften des garnförmigen Endproduktes durch Verändern der Temperatur an der Heizvorrichtung je nach dem Ver wendungszweck festgelegt werden können.
Die erfindungsgemässe Heizvorrichtung ist da durch gekennzeichnet, dass die Heizmittel quer zur Bewegungsrichtung des Wergbandes verlaufen, und dass Mittel zur Regulierung der Energiezufuhr zu den Heizmitteln in Abhängigkeit von der Temperatur der Heizflächen vorgesehen sind, derart, dass aufeinan- derfolgenden Teilen des zwischen den Platten vor rückenden Wergbandes eine vorbestimmte Wärme menge zugeführt werden kann.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird nachstehend eine vorzugsweise Ausführungsform be schrieben und in der Zeichnung illustriert.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Apparates zur Behandlung eines Wergbandes, der in der Textil industrie als Turbokonverter;> bezeichnet wird und durch die vorliegende Erfindung verbessert wird, Fig. 2 eine vergrösserte perspektivische Ansicht der erfindungsgemässen Heizvorrichtung als Bestand teil des Apparates nach Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung gemäss Fig. 2,
im wesentlichen entlang der Linie 3-3 von Fig. 2 und' Fig. 4 eine typische Temperaturverteilung längs einem in der Heizvorrichtung von Fig. 2 befindlichen Wergband.
Gemäss Fig. 1 windet sich ein durch den Apparat laufendes Bergband 11 zuerst zwischen aufeinanderfol- genden Spannstäben 12 hindurch, wonach es zwischen ein Paar mit Gummi verkleidete Klemmwalzen 13, 14 tritt. Von diesen Halterollen 13, 14 aus läuft das Band zuerst um einen ersten Satz Hilfsrollen 15 herum und anschliessend durch die Heizvorrichtung 16 hindurch, welche ein Paar Heizplatten 17, 18 auf weist und- welche Gegenstand der vorliegenden Erfin dung bildet.
Nachdem das Band<B>11</B> die Platten 17, 18 ver lassen hat, läuft es durch einen zweiten Satz Hilfs rollen 19 hindurch und tritt zwischen ein zweites Paar mit Gummi verkleideter Klemmwalzen 21, 22. Das Band 11 wird während seines Laufes zwischen den Platten 17, 18 hindurch erwärmt und plastifi- ziert. Die Klemmwalzen 21, 22 werden mit einer grö sseren Umfangsgeschwindigkeit betrieben als die Halterollen 13, 14, so dass das plastifizierte Band 11 in einem von der Differenz der Umfangsgeschwindig keiten der Klemmwalzen 13, 14 und 21, 22 abhängi gen Verhältnis gestreckt wird. Ein typisches Streck verhältnis beträgt beispielsweise 1,5 : 1.
Von den Halterollen 21, 22 weg läuft das Werg- band 11 durch eine Führung 23, welche das seitlich ausgebreitete Band seitlich steuert, zwischen den Zer reissrollen 24, 26 hindurch und zu den zusammenwir kenden Förderrollen 27, 28, so dass die Endlosfäden zwischen den Zerreissrollen und den Förderrollen in Fasern von Stapellänge zerrissen werden. Anschlie ssend läuft das Band über die Führungsplatte 29 und um den Stab 31 herum zwischen ein Paar zusammen wirkender Klemmwalzen 32, 33, welche das Band in eine Kräuselungskammer bzw. einen Kräusel'ungs- kasten 34 befördern.
Das diesen Kasten 34 verlas sende Band wird in einem Behälter 36 aufgefangen.
Gemäss der vorliegenden Erfindung sind nun Mit tel vorgesehen, durch welche dem in die Heizvorrich- tung <B>16</B> eintretenden Wergband so viel Wärme zu geführt wird, dass es rasch und gleichmässig auf eine vorbestimmte Plastifizierungstemperatur erwärmt und auf dem grössten Teil seines Weges durch die Heiz- vorrichtung auf dieser Temperatur gehalten wird. Auf diese Weise wird der Streckprozess erleichtert, und die Flaumbildung wird auf ein absolutes Minimum re duziert.
Die in Fi.g. 2 und 3 dargestellte Heizvorrichtung 16 weist insbesondere ein Paar Platten 17, 18 auf. Diese werden in geeigneter Weise, z. B. gemäss dem eingangs erwähnten Patent, so gehalten, dass die ein ander gegenüberliegenden Heizflächen 37, 38 prak- tisch parallel zueinander sind. Die Platten 17, 18 sind manuell zwischen einer offenen Lage mit grossem gegenseitigem Abstand und einer geschlossenen Lage (Fig.3) verstellbar. In der offenen Lage kann das Band 11 bequem zwischen die Platten 17, 18 ein geführt werden, während die Wärmeübertragung in der geschlossenen Lage erfolgt. Hierbei befindet sich das zwischen den Platten hindurchlaufende Band mit den Plattenoberflächen 37, 38 in Berührung.
Um der übersichtlichkeit willen sind die Mittei zum Verstellen der Platten nur teilweise dargestellt, und es versteht sich, dass der Betätigungsgriff 35 in geeigneter Weise mit den Platten verbunden ist. Diese Verbindung kann beispielsweise durch einen Dreh schild 39 erfolgen, welcher mittels der Bänder 40 an der Platte 17 (Fig. 2) gesichert ist. Die Platte 17 kann mit einer zentralen Einbuchtung 41 zur Aufnahme eines Teiles der Verstel'lmittel versehen sein. Es ist zu beachten, dass die Platten 17, 18 untereinander spiegelbildlich ausgebildet sind. Im folgenden wird deshalb nur die Platte 17, die obere Platte, genauer beschrieben.
Damit die Heizflächen 37, 38 der Platten parallel bleiben und sich nicht krümmen, bestehen die Plat ten 17, 18 vorzugsweise aus einem gut wärmeleiten den Material, beispielsweise Aluminium oder Magne sium. Es leuchtet ein, dass im Falle örtlich verschie dener Abstände zwischen den Oberflächen 37, 38 die Wärmeübertragung zwischen den Oberflächen und dem Band 11 :entsprechenden Veränderungen un terworfen ist, was Ungenauigkeiten in der Tempera tursteuerung des durch die Heizvorrichtung 16 lau fenden Bandes zur Folge hat.
Es sind Mittel vorgesehen worden, um den. Plat ten 17, 18 Wärme zuzuführen, derart, dass das Band 11 rasch und gleichmässig auf eine vorbestimmte Strecktemperatur erwärmt wird. Insbesondere weist die obere Platte 17 eine Vielzahl in Querrichtung ver laufender Bohrungen 42-47 auf. Diese Bohrungen sind vorzugsweise zylindrisch und verlaufen recht winklig zu der durch den Pfeil H angegebenen Bewe gungsrichtung des Bandes. Diese zylindrischen Boh rungen erstrecken sich somit quer durch die Heizvor- richtung 16 und sind .in Abständen längs dem Weg des Bandes durch die Heizvorrichtung angeordnet.
Die Bohrungen 42-47 sind zur Aufnahme von Heiz- mitteln, beispielsweise der zylindrischen Heizeinheiten 48-53, eingerichtet. Die Heizmittel sind vorzugs weise zylindrisch, so dass sie genau in die Bohrungen passen. Die Heizeinheiten 48-53 sind, beispielsweise mittels Drähten 54, mit einer (nicht dargestellten) Schaltvorrichtung verbunden, wodurch die Heizele- mente an eine Energiequelle angeschlossen werden können. Da die Heizeinheiten senkrecht zur Bewegungsrich tung des Weirgbandes verlaufend angeordnet sind, wird dieses in seiner ganzen Breite gleichmässig er wärmt.
Somit wird eine übermässige Erhitzung des Bandes an gewissen Stellen bzw. die Ausbildung kal ter Stellen vermieden, im Unterschied zu den her- kömmlichen Heizvorrichtungen, z. B. denjenigen, deren Heizelemente in der Bewegungsrichtung des Wergbandes verlaufend angeordnet ,sind.
Obgleich eine beliebige Zahl von Heizeinheiten verwendet werden: kann, sind in der dargestellten Aus- führung vorzugsweise deren sechs vorgesehen. Diese Heizeinheiten sind -im Innern der Platte 17 in zwei Gruppen angeordnet, welche an je ein Plattenende anschliessen. In analoger Weise weist die untere Platte 18 transversal verlaufende Bohrungen 56-61 auf, welche zur Aufnahme der Heizeinheiten 62-67 (Fig. 3) eingerichtet sind.
Vor dem Eintritt in die Heizvorrichtung 16 ist das Wergband 11 kalt oder in einem praktisch un- erhitzten Zustand. Deshalb besteht zwischen der An fangstemperatur des Bandes und der vorbestimmten Temperatur, auf welche das Band: zum wirkungsvol len Strecken erwärmt werden muss, ein wesentlicher Temperaturunterschied. Die am Eintritts- oder Hin terende der oberen Platte befindlichen Heizeinheiten 48, 49 besitzen eine dementsprechend grössere Kapa zität als die restlichen Heizeinheiten.
Die dazugehöni- gen Bohrungen 42, 43 sind angemessen weit bemes sen. Auf diese Weise erhält das Wergband unmittel bar nach seinem Eintritt in die Heizvorrichtung 16 relativ grosse Wärmemengen zugeführt, so dass es rasch auf die vorbestimmte Strecktemperatur erwärmt wird. Auf dieser Strecktemperatur wird es durch die folgenden, entlang der Platte angeordneten Heizein heiten 50-53 gehalten. In analoger Weise besitzt auch die untere Platte 18 Heizeinheiten grosser Kapazität 62, 63.
Die in der Heizvorrichtung 16 verwendeten Heiz- einheiten können eine beliebige, den vorstehend dis kutierten Forderungen entsprechende Erhitzungs- kapazitäthaben. In der dargestellten Heizvorrichtung betragen die Kapazitäten der Heizeinheiten 48, 49 ungefähr je 750 Watt, diejenige der Heizeinheit 50 etwa 400 Watt und diejenigen der Heizeinheiten 51 bis 53 je etwa 350 Watt. Bei der Behandlung einer gewissen Art von Acryl'fäden in dem Apparat von Fi;g. 1 wurde gefunden, dass man mit :einer Streck temperatur von 110 C befriedigende Resultate erhält.
Infolgedessen muss dem in die Heizvorrichtung 16 eintretenden Wergband 11 so viel Wärme zugeführt werden, dass es rasch auf die Strecktemperatur von 110 C erwärmt und über eine wesentliche Länge sei nes Weges durch die Vorrichtung auf dieser Tempe ratur gehalten wird, damit man die mittels der Erfin dung erzielbaren Resultate erreicht. An dem Vorder ende der Heizvorrichtung 16 können auch Heizein- heiten grösserer Kapazität verwendet werden. Ihre Leistung sollte jedoch derart bemessen sein, dass das Wergband nicht versengt oder gar verbrannt wird.
Unter Verwendung von Heizeinheiten der vorstehend angegebenen Kapazität erzielt man die richtige Erhit zung zur Behandlung von Wergbändern aus einer grossen Vielfalt synthetischer Fäden sowie aus an derem Material, das auf eine solche Hitzebehandlung anspricht.
In Fig. 4 ist die Temperaturverteilung in einem zwischen den Heizplatten 17, 18 hindurchlaufenden Wergband längs diesen Platten .graphisch dargestellt. Bei einer Plattenlänge von etwa 36 cm wird das Wergband so rasch auf die Strecktemperatur erwärmt, dass es längs etwa 25 cm der Platte auf seiner Streck temperatur gehalten wird.
Das am Hinterende der Heizvorrichtung 16 bei Zimmertemperatur .in diese eintretende Wergband wird auf seinem Weg den Platten entlang rasch er hitzt und erreicht die vorbestimmte Strecktemperatur (110 C) etwa 8-10 cm nach dem Hinterende der 36 cm langen Platten. Auf dem restlichen Teil der Platte wird das Wergband auf der Strecktemperatur gehalten.
Man hat nämlich festgestellt, dass die Heiz vorrichtung 16 nur dann richtig funktioniert, das heisst ein Produkt mit den gewünschten Eigenschaf ten liefert, wenn das Wergband auf diesem ausgedehn ten Teil seines Weges zwischen den Platten 17, 18 auf der Strecktemperatur gehalten: wird.
Um die :in Fig. 4 dargestellte Temperaturvertei lung- entlang den Platten zu erhalten, muss die Tem peratur der Heizflächen 37, 38 der Platten 17, 18 kontrolliert werden können. Dazu müssen die Heiz einheiten 48-53 und 62-67 unter genau kontrollier baren Bedingungen betrieben werden.
Da die Wärme- übcrtragung zwischen den Oberflächen 37, 38 und dem Band 11 zur Hauptsache von der Temperaturdif ferenz zwischen den Oberflächen und dem Band ab hängt, kann nur ein solches Kontrollsystem das rich tige Funktionieren gewährleisten, welches auf die Oberflächentemperatur anspricht. Bei den herkömm lichen Heizvorrichtungen waren die Temperaturmes ser in Abstand von den Heizflächen angebracht und lieferten somit ungenaue Anzeigen.
Zur Bestimmung der Temperatur der Oberflä chen 37, 38 können irgendwelche geeignete Tempera turmessvorrichtungen verwendet werden. Dazu kön nen beispielsweise Thermoelemente dienen, welche in Abständen über die ganze Oberfläche verteilt sind. Diese The@rmoelemente können mit Regelvorrichtun- gen zur kontrollierten Energiespeisung der Heizein- heiten verbunden sein.
In der hier beschriebenen Aus führungsform wird jedoch ein etwas einfacheres Mess- und Steuersystem verwendet, mit weichem zufrieden stellende Resultate erzielt worden sind.
Insbesondere weist die obere Platte 17 weitere quer verlaufende Bohrungen 71, 72 auf. Diese haben vorzugsweise eine zylindrische Form und sind. nahe an den beiden entgegengesetzten Enden der oberen Platte 17 in Fig. 3 angeordnet.
In die Bohrungen 71, 72 passen genau Mittel 73, 74 zur kombinierten Tempe raturmessung und -regulierurig. Diese sind durch Lei tungsdrähte 76 mit den Schaltvorrichtungen (nicht dargestellt) für die Heizeinheiten verbunden. In ana loger Weise weist die untere Platte 18 Bohrungen 77, 78 auf, in welche Mittel 79, 81 zur kombinierten Temperaturmessung und -regulierurig passen. In der dargestellten speziellen Ausführungsform sind beide Temperaturmess- und -reguliermittel zur gleichzeitigen Steuerung der drei zugehörigen Heizeinheiten ein gerichtet.
Die in der dargestellten Ausführungsform verwen deten kombinierten Temperaturmess- und -regulier mittel sind derartige Regler, welche auf den an ihrem Standort statthabenden Wärmefluss ansprechen. Diese Regler steuern den Betrieb der Heizeinheiten über die zugehörigen Schaltvorrichtungen, wodurch die Tem peratur an der Heizfläche in Abhängigkeit von dem jeweiligen Zustand des Wergbandes (Banddicke und Bandgeschwindigkeit) auf einem vorbestimmten Wert gehalten wird.
Die Regler sind mittels eines Betätigungsknopfes 82 (Fig. 2) manuell einstellbar. Zur Einstellung der für einen bestimmten Betriebszustand erwünschten Temperatur an der Heizfläche 37 können eine Viel zahl von Thermoelementen 83, 84 vorgesehen sein. Diese sind in Schächten 86, 87 in der oberen Platte in Nähe des Plattenendes angeordnet.
Um die Heiz- einheiten zu Beginn eines neuen Betriebszustandes einzuregulieren, sind diese Thermoelemente mittels Leitungsdrähten 88 mit Vorrichtungen zur Tempe raturaufzeichnung (nicht dargestellt) verbunden. Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, sind die Thermoele- mente an jedem Plattenende in quer über die obere Platte verlaufenden Dreierreihen angeordnet, so dass sie die Temperaturen von speziellen Stellen der Platte angeben.
Die Schächte 86, 87 sind so tief, dass die temperaturempfindliche Stelle des betreffenden Ther- moelementes nahe der Heizfläche 37 angeordnet wer den kann. Es wurde festgestellt, dass man mit einer Temperaturmessung in 0,8 mm Abstand von der Plat tenoberfläche eine genügend genaue Angabe der Oberflächentemperatur erhält. In entsprechender Weise weist auch die untere Platte 18 in Schächten 91, 92 befindliche Thermoelemente 89, 90 auf, welche mittels Leitungsdrähten 93 mit Mitteln zur Temperaturaufzeichnung verbunden sind.
Somit kann man für jeden neuen Betriebszustand (Gestalt und Geschwindigkeit des Wergbandes) ent lang der Linie der Thermoelemente durch Drehen des Betätigungsknopfes des zugehörigen. Reglers eine vorbestimmte Oberflächentemperatur einstellen. Bei einer Eintrittsgeschwindigkeit des Wergbandes von 42 cm ;!sec und einer Strecktemperatur von 99 C er hält man beispielsweise dann eine zufriedenstellende Heissstreckung, wenn die Thermoelemente 83, 89 eine Temperatur von 183 C und die Thermoelemente 84, 90 eine solche von 88 C anzeigen.
Es ist zu be achten, dass, sobald die Temperatur einmal mittels des Reglers eingestellt ist, die Thermoelemente nicht wei ter benötigt werden.
Wie bereits erwähnt, können zur Temperaturkon trolle an den Heizflächen 37, 38 auch andere Systeme verwendet werden. Das beschriebene System zeichnet sich nur durch seine Einfachheit und durch die tiefen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aus. Die Tem- peratureinstellung der Oberflächentemperatur mittels der beiden Reihen von Thermoelementen auf den bei den Platten liefern, den Abständen und Kapazitäten der Heizeinheiten entsprechend, nur angenäherte Temperaturwerte.
Diese sind jedoch genau genug, um den Verlauf der graphischen Darstellung von Fig. 4 anzuzeigen. Wenn es wünschbar ist, kann die Tem- peraturkontro'lle auch genauer ausgeführt werden. Beispielsweise kann, wie vorstehend erwähnt, jede Heizeinheit einzeln kontrolliert werden. Ferner kann unter Umständen die Vertiefung 41 in den Platten weggelassen werden. Um die Erhitzungsbedingungen der Heizvorrichtung 16 zu verändern, können im deren Mitte auch zusätzliche Heizeinheiten vorgese hen sein.
Wenn es erwünscht ist, können quer verlaufende, an den Enden der Platten befindliche Bohrungen 94 zur Aufnahme des Schaftes :eines Zeigerthermo meters 96 (Fig.2) eingerichtet sein. Mittels dieser Thermometer 96 kann jede aussergewöhnliche Tem peraturveränderung in den Platten während deren Betrieb leicht durch die Bedienungsperson festgestellt werden. Eine solche Temperaturveränderung könnte auf Grund von Veränderungen in dem physikalischem Zustand oder dergleichen eintreten.
Im Betrieb des Apparates nach Fig. 1 wird das We@rgband durch die Platten 17, 18 vorgerückt, wobei die Heizflächen 37, 38 der Platten das seitlich aus gebreitete Wergband auf beiden Seiten berühren.
Das anfangs auf oder beinahe auf Zimmertemperatur .be- findl'iche Wergband wird unmittelbar nach seinem Eintritt in die Heizvorrichtung durch die verhältnis mässig grossen Heizeinheiten am Eintrittsende der Plat ten rasch erhitzt. Durch das rasche Erhitzen gelangt das Band bei einer vorbestimmten Strecktemperatur in einen plastischen Zustand. Infolge der quer ver laufenden Anordnung der Heizeinheiten ist dieser Zu stand über die ganze Breite des. Wergbandes derselbe.
Ferner erreicht das Wergband seine Strecktemperatur schon in kurzer Distanz (in der beschriebenen Aus führungsform :etwa 12 cm) nach dem Eintrittsende der Heizvorrichtung (vgl. Fig. 4). Diese Strecktemperatur kann beispielsweise bei 110 C liegen und in dem restlichen Teil des zwischen den Plattenbefindlichen Bandes unter der Prüf- und Steuerwirkung der vorher justierten Regler 71, 72, 79 und 81 aufrechterhalten werden.
Durch die transversale Anordnung der Heizein- heiten wird eine praktisch gleichmässige Temperratur- verteilung auf der ganzen Querschnittsfläche des Ban des erzielt; die bei den herkömmlichen Vorrichtungen entstehenden, sehr unerwünschten kalten Zonen tre ten hier nicht auf. Die Klemmwalzen 21, 22 rotieren mit einer entsprechend dem gewünschten Streckver hältnis grösseren Geschwindigkeit als die Klemm walzen 13, 14.
Das Wergband verlässt infolgedessen die Heizvorrichtung 16 in richtig verstrecktem Zu stand und läuft anschliessend in der beschriebenen Weise durch die übrigem Teile des Apparates von Fig. 1.
Es ist ersichtlich, dass das. Wergband 11 in der neuen Heizvorrichtung 16 rasch auf die Strecktempe ratur erwärmt und während genügend langer Zeit auf dieser Temperatur gehalten wird, so dass ein ausrei chend langer Abschnitt des Bandes für den Streckvor gang weichgemacht wird.
Da ferner die Plastifizierung des Wergbandes in -seiner ganzen Breite gleichmässig erfolgt, wird beim Strecken nur ein Mindestmass an Flaum gebildet, und auch die Fadenbrüche innerhalb der Heizvorrichtungen sind wesentlich seltener als bei Verwendung der bekannten Vorrichtungen.. Ein wei terer hervorstechender Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die physikalischen Eigenschaften des in dem zugehörigen Apparat behandelten Wergbandes infolge der genauen Regulierung der Strecktemperatur genau konstant gehalten werden können.
Es wurde beispielsweise gefunden, dass mit einer Erhöhung der Strecktemperatur eine proportionale Erniedrigung der Garnschrumpfung verbunden ist. Da grössere Streck verhältnisse angewandt werden dürfen, ohne dass da durch die Flaumbildung beeinflusst würde, kann die Zerreissfestigkeit bei einer gegebenen Temperatur der Plattenentsprechend erhöht werden. Diese aus gedehnte Regulierungsmöglichkeit des Behandlungs prozesses bedeutet, dass nunmehr hochempfindliche Kunststoffe dem Wunsche des Verbrauchers entspre chend zur Herstellung eines beliebigen Gewebes be handelt werden können.