Widerstandswarnvorrichtung für Druckgas-Atemgeräte Es sind Druckgas-Atemgeräte bekannt, bei denen dem Träger des Gerätes die baldige Erschöpfung des Gasvorrates dadurch angezeigt wird, dass bei einem bestimmten Gasdruck die Gaszufuhr selbst tätig gedrosselt wird. Um an die Gasreserve zu ge langen, muss der Träger des Gerätes einen Hebel betätigen, der die Gaszufuhr wieder freigibt. Das hiefür vorgesehene Ventil wird durch eine Feder geschlossen und durch den Druck des zuströmenden Gases selbsttätig geöffnet.
Die Feder wird so ge spannt, dass das Ventil geschlossen wird, wenn der Druck unter einen bestimmten Wert, den sogenaan- ten Warndruck sinkt. Das Öffnen des Ventils erfolgt von Hand mittels eines Hebels, welcher gasdicht in das Ventilgehäuse hinein geführt ist und das Ven til entweder aufstösst oder aufzieht. Nach einer an deren Ausführungsart ist zwischen Zu- und Ablei tung ein Umgehungsventil eingebaut, welches von Hand geöffnet wird, nachdem der Warndruck er reicht ist. Die Warnung kann natürlich nur dann erfolgen, wenn der Handhebel bei Beginn der Aktion in Schliesstellung zurückgestellt, bzw. wenn das Umgehungsventil wieder geschlossen wurde.
Zwi schen Zu- und Ableitung entsteht ein Druckunter schied, welcher etwa dem Warndruck entspricht. Der Aussendruck beeinflusst das Spielen des Ventils nicht. Der Schliessvorgang wird dadurch unstabil.
Solche Warneinrichtungen haben den Nachteil, dass deren Funktionieren von der Aufmerksamkeit der Geräteträger abhängt. Ein weiterer Nachteil be steht darin, dass die übergangszeit, d. h. die Zeit von Beginn der Drosselung der Gaszufuhr bis zur vollständigen Unterbrechung zu lang dauert, so dass die Warnung undeutlich wird. Es kommt vor, dass der Träger die langsame Steigerung des Einatmungs- widerstandes nicht rechtzeitig bemerkt oder miss deutet und dann in Atemnot gerät. Die Wahrneh- mungen des Trägers sind annähernd die gleichen, ob er bei richtiger Hebelstellung das Atemgas bis auf den Reservevorrat verbraucht hat oder ob er bei fal scher Hebelstellung schon alles Atemgas verbraucht hat.
Der Geräteträger kann deshalb leicht in gefahr volle Lage geraten.
Durch die erfindungsgemässe Vorrichtung wer den diese Nachteile vermieden. Die Erfindung be steht darin, dass man zwischen Zu- und Ableitung einer solchen Warnvorrichtung eine enge Verbin dung zum Druckausgleich anordnet, und dass der Ventilschaft kolbenartig und gasdicht nach aussen geführt ist, um mit einem Hebel in Wirkverbindung zu treten, mit welchem das Ventil von Hand ge öffnet werden kann, und welcher mit einer Dreh feder und einer Nase versehen ist, derart, dass die Drehfeder den Hebel in jene Stellung dreht, welche das selbsttätige Schliessen des Ventils erlaubt, wenn der Gasdruck im Gehäuse höher als der Warndruck liegt, dass die Nase aber das Rückdrehen verhin dert, wenn der Gasdruck unter den Warndruck ge sunken ist.
Die Erfindung ist in einer bevorzugten Ausfüh rungsform dargestellt und beschrieben.
Fig. 1 zeigt die Widerstandswarnvorrichtung im Schnitt.
Fig. 2 stellt die Ausnehmung in der Hülse 11, mit welcher das Ventil betätigt wird, in der Ab wicklung dar.
Die Vorrichtung nach der Erfindung, die in be kannter Weise im Behälterventil, im Druckminderer oder in der dazwischenliegenden Hochdruckleitung eingebaut ist, besteht aus einem Ventilgehäuse 1, einer Zuleitung 2 und einer Ableitung 3. Das Ventil gehäuse 1 ist durch die Schraube 9 gasdicht ver schlossen. Zu- und Ableitung 2 und 3 sind durch eine enge Bohrung 5 miteinander verbunden. Im Ventilgehäuse 1 ist ein Ventilkörper 4 längs beweglich angeordnet und mit einem Schaft 6 ver sehen, der mittels der Dichtung 10 gasdicht nach aussen geführt ist. Der Ventilkörper 4 ist durch die Druckfeder 7, deren Spannung durch die Schraube 8 reguliert werden kann, axial belastet.
Die Hülse 11 mit dem Handhebel 13 ist um das Ventilgehäuse drehbar angeordnet. Sie ist mit einer M-förmigen Ausnehmung versehen, welche in Fig. 2 abgewickelt dargestellt ist. Die Hülse 11 wird durch den Stellring 14, welcher durch die Schraube 15 am Ventilschaft befestigt ist, unter dem Einfluss der Feder 7 gegen den Zapfen 12 gedrückt. Dieser ist im Ventilgehäuse 1 befestigt und greift in die Ausnehmung der Hülse 11 ein. Wenn der Zapfen 12 sich an der mit Z bezeichneten Stelle befindet, so ist die Hülse 11 in ihrer tiefsten Lage. Der Stell ring 14 ist dann, je nach Stellung des Ventilkörpers 4 mehr oder weniger von der Hülse abgehoben.
Dreht man nun die Hülse im Uhrzeigersinn (in Fig. 1 von oben her betrachtet), in die Endstellung A, so gleitet der Rand der Ausnehmung über den Zapfen 12, und die Hülse 11 wird zunächst über die Nase um das Mass a gehoben. Beim Weiter drehen wird die Hülse wieder um das Mass b ge senkt, wodurch sich der Zapfen 12 schliesslich an der Stelle A befindet. Es verbleibt also eine Hebung der Hülse um das Mass c. An der Verschluss-Schraube 9 einerseits und der Hülse 11 anderseits ist die Drehfeder 16 eingehakt, welche die Hülse 11 entgegengesetzt dem Uhrzeiger sinn in die Endstellung Z zurückdrehen will.
Wenn der Stellring 14 von der Hülse 11 abgehoben ist, wird sie unter dem Einfluss der Feder 16 in die Stel lung Z zurückgedreht. Wenn aber der Stellring 14 unter dem Einfluss der Feder 7 auf die Hülse drückt, wird diese in der Stellung A festgehalten, weil die Feder 16 so bemessen ist, dass ihre Drehkraft nicht genüg , um die Hülse über die Nase 17 hinweg zuheben. Die Stellung des Ventilkörpers 4 ist nur abhängig von der Druckdifferenz innerhalb und ausserhalb des Ventilgehäuses. Die Längskraft, die der Feder 7 entgegenwirkt, ergibt sich als Produkt aus dem Quer schnitt des Schaftes 6 und der Druckdifferenz inner halb und ausserhalb des Ventilgehäuses.
Damit die Feder 7 nicht über Gebühr zusammengedrückt wird, ist der Schaft 6 gegenüber dem Ventilkörper 4 abge setzt, so dass die Feder maximal um das Mass d zu sammengedrückt werden kann. Dieses Mass muss etwas grösser sein als das Mass a, weil sonst die Hülse nicht über die Nase 17 gedreht werden könnte. Der Schaft 6 ist in geeigneter Weise, z. B. durch den Gummiring 10, gegen aussen abgedichtet.
Zum Zwecke des Druckausgleichs ist zwischen Zu- und Ableitung eine enge Bohrung 5 angeord net. Sie ist so bemessen, dass sie zum Druckaus gleich, nicht aber zum normalen Atmen bei ge- schlossenem Ventil genügt. Die druckausgleichende Verbindung kann natürlich auch in anderer Weise, z. B. in Form einer Querrille auf der Dichtungs fläche des Ventils 4 erzeugt werden.
Sobald der Druck im Ventilgehäuse höher ist als der Aussendruck plus Warndruck, wird die durch den Gasdruck auf den Schaft 6 ausgeübte öffnungs- kraft grösser als die Schliesskraft der Feder 7 ; das Ventil 4 hebt sich von seinem Sitz ab und der Stellring 14 entfernt sich von der Hülse 11. Letztere springt unter dem Einfluss der Feder 16 von der Stel lung A in die Stellung Z zurück. Der Hebel kommt also selbsttätig in die richtige Stellung, so dass die Vorrichtung unabhängig von der Aufmerksamkeit des Geräteträgers funktioniert.
Wenn im Ventilgehäuse der Druck bis auf den Warndruck sinkt, wird das Ventil 4 unter dem Ein- fluss der Feder 7 geschlossen. Der Stellring liegt dann annähernd der Hülse 11 an. Wenn man nun die Hülse 11 von Hand im Sinne des Uhrzeigers in die Stellung A dreht, wird der Ventilkörper 4 um das Mass c abgehoben, und die Feder 7 um eben soviel zusammengedrückt. Die Hülse 11 bleibt jetzt in dieser Stellung festgehalten, weil der Stellring 14 verhindert, dass die Drehfeder 16 die Hülse 11 über die Nase 17 wegdrehen kann.
Da der Ventilkörper 4 nur auf den Druckunter schied in- und ausserhalb des Ventilgehäuses reagiert, ergibt sich bei Tauchgeräten noch der Vorteil, dass die Warnung um so früher erfolgt, je tiefer der Taucher unter Wasser ist. Auch ist, im Gegensatz zu bekannten Einrichtungen, der Schliessvorgang stetig, und dessen Geschwindigkeit kann durch ent sprechende Bemessung der Verbindung 5 den Be dürfnissen des Geräteträgers angepasst werden.