CH373410A - Verfahren zum Aufkohlen und Carbonitrieren von Eisen oder Stahl - Google Patents
Verfahren zum Aufkohlen und Carbonitrieren von Eisen oder StahlInfo
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Description
Verfahren zum Auf kohlen und Carbonitrieren von Eisen oder Stahl Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzielung besonders dicker Härteschichten beim .Aufkohlen und Carbonitrieren von Eisen oder Stahl in einem Salz bad. Es ist bekannt, Gegenstände aus Eisen oder Stahl in flüssigen Salzbädern, die Cyanide enthalten, zu zementieren, das heisst wenigstens bis zu einer ge wissen Tiefe unter die Oberfläche aufzukohlen. Die bekannten Salzbäder für diesen Zweck enthalten .als wesentlichen Bestandteil Alkali- und/oder Erdalkali- halogenide und als Kohlenstoffträger ein oder mehrere Cyanide. Die Abnahme des Kohlenstoffgehalts mit zunehmender Entfernung von der Oberfläche des Werkstücks und damit die <RTI ID="0001.0016"> Aufkohlungsdauer hängt dabei im wesentlichen ab vom Cyanidgehalt des Bades, von der Anwesenheit von Beschleunigern, z. B. ge wissen Erdalkalihalogeniden, und nicht zuletzt von der Aufkohlungstemperatur. ;Bäder ohne Aktivator ergeben einen niedrigen Kohlenstoffgehalt der Randzone, doch sorgt der gleichzeitig aus dem Cyanid abgespaltene Stickstoff dafür, dass hohe Randhärten erzielt werden. Mit der artigen Bädern lassen sich jedoch keine grossen Koh- lungstiefen erreichen, und die mit ihnen erzeugten Härtezonen können nicht abgeschliffen werden, ohne dass die Härte stark sinkt. Dagegen sind die Bäder geeignet für die Erzielung sehr dünner Kohlungs- schichten bei Temperaturen unter dem Perlitpunkt, über etwa 600 , vorzugsweise etwa 650 bis 700 . Die so erzielten Schichten sind sehr hart, und wegen der niedrigen Temperatur ist das .mit dieser Behandlung verbundene Verziehen sehr gering. Es ist jedoch bisher nicht gelungen, die Schichtdicke in ausrei chendem Masse zu verstärken, so dass diese Technik bisher nur relativ selten Anwendung fand. Bäder ohne Aktivator weisen im allgemeinen einen Cyanidgehalt von mehr als 40 /a auf. Jedoch werden diese Bäder aus Gründen der Wirtschaftlich keit, der grossen Cyanidverluste bei höheren Tempe raturen wegen nur unterhalb 900 betrieben. Bei Salzbädern mit .die Kohlenstoffabgabe beschleunigen den Zusätzen ist der Gehalt an Cyanid wesentlich geringer und liegt bei etwa 10 9/a, während als Haupt bestandteil des Bades Bariumchlorid in einer Menge von etwa 50 bis 55 1/o vorhanden ist. Die übliche Arbeitstemperatur für diese Bäder beträgt 930 C, wobei es im allgemeinen unmöglich ist, wesentlich höhere Aufkohlungstemperaturen, die an sich die Aufkohlung beschleunigen und die Aufkohlungstiefe erhöhen könnten, anzuwenden, da sonst uritunlich hohe Cyanidverluste eintreten. Schliesslich ist auch schon vorgeschlagen worden, in vorwiegend aus Bariumsalzen bzw. -chlorid beste henden cyanidhaltigen Bädern bei Badtemperaturen von bis zu 1100 aufzukohlen, um die Kohlungstiefe zu vergrössern. Es wurde nun gefunden, dass sowohl die Carbo- nitrierung als auch das Aufkohlen in cyanid- und cyanathaltigen Bädern in kürzerer Zeit zu einer wesentlich grösseren Schichtdicke geführt werden kann, als dies bisher bekannt war, wenn, die Salz- schmeJzbäder zwei oder mehrere der Elemente der 6. Hauptgruppe des periodischen Systems, von denen eines Sauerstoff ist, in freier oder gebundener Form enthalten. Da sich im allgemeinen in cyanidhaltigen Bädern automatisch ein geringer Gehalt an Cyanat und damit an Sauerstoff einstellt, muss nurmehr dafür gesorgt werden, dass zumindest ein weiteres Element der 6. Hauptgruppe des periodischen Systems, z. B. Schwefel, in der Salzschmelze enthalten ist. Besonders gute Ergebnisse wurden mit Selen und/oder Tellur enthaltenden Bädern erzielt. Dabei reicht es im allge- meinen aus, weniger als 5 o/a der genannten Elemente den an sich bekannten Bädern hinzuzufügen, wobei an Stelle der Elemente auch Verbindungen derselben in entsprechenden Mengen mit gutem Erfolg einge- setzt werden können. Die überraschende Wirkung des erfindungsge mässen Verfahrens wird im folgenden an Hand eines Beispiels gezeigt. Ein Bad aus 50 % Natriumcyanid, 10 % Natrium- cyanat, Rest Natriumcarbonat wurde mit einem Bad der gleichen Zusammensetzung unter Zusatz von 1%- Selen in Form von Natriumselenit bei einer Arbeits temperatur von 700 verglichen. In beiden Bädern wurden Proben aus kohlenstoffarmem Stahl 1, 2, 5 und 10 Stunden lang behandelt. Hierauf wurde mikroskopisch die Dicke der sogenannten Verbin dungszonen und die Gesamtdicke der Härteschicht bestimmt. Es ergaben sich folgende Werte: EMI0002.0032 ohne <SEP> Se <SEP> mit <SEP> Se <tb> Stunden <SEP> Gesamtdicke <SEP> Verbindungszone <SEP> Gesamtdicke <SEP> Verbindungszone <tb> mm <SEP> mm <SEP> mm <SEP> mm <tb> 1 <SEP> 0,038 <SEP> 0,005 <SEP> 0,06 <SEP> 0,01 <tb> 2 <SEP> 0,038 <SEP> 0,01 <SEP> <I>0,084</I> <SEP> 0,04 <tb> 5 <SEP> 0,038 <SEP> 0,012 <SEP> 0,21 <SEP> 0,14 <tb> 10 <SEP> 0,038 <SEP> 0,038 <SEP> 0,32 <SEP> 0,25 Der nicht durch die Verbindungszone gebildete Anteil der Härteschicht ist im wesentlichen marten- sitisch. Bei Zusatz von Selen zeigt sich, dass .schon nach einer Stunde Behandlungsdauer die Gesamt schichtdicke wesentlich höher liegt. Die Schichtdicke der Verbindungszone ist sogar rund doppelt so hoch. Das Verhältnis verschlechtert sich bei längerer Be handlungsdauer zusehends noch zu Ungunsten des nicht mit Selen versetzten Bades. Besonders wesent lich aber ist, dass in selenfreien Bädern die Summe von Verbindungszone und Martensitschicht zwischen 1 und 10 Stunden Behandlungsdauer nicht mehr zu nimmt, während sie bei Zusatz von Selen erstaun licherweise auf über das 5fache ansteigt. Ganz analoge Ergebnisse liefern Versuche bei höheren Temperaturen. Der Einsatz von Tellur an Stelle von Selen ergibt gleichfalls ,eine Verstärkung der Kohlungs- und Nitrierwirkung der Bäder.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zum Aufkohlen und Ca .bonitrieren von Eisen oder Stahl in cyanid- und cyanathaltigen Salzschmelzbädern bei Temperaturen zwischen 600 und 1100 , dadurch gekennzeichnet, dass Werkstücke in Bädern, die mindestens zwei der Elemente der 6. Hauptgruppe des periodischen Systems, von denen eines Sauerstoff ist, in freier oder gebundener Form enthalten, behandelt werden. UNTERANSPRÜCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die Behandlung in Bädern vorge- nommen wird, die unter 5 % an mindestens einem der Elemente der 6. Hauptgruppe enthalten, wobei der Gehalt an Sauerstoff nicht berechnet ist. 2.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass die Werkstücke in selen- oder tellurhaltigen Bädern behandelt werden. 3. Verfahren nach Patentanspruch, .dadurch ge kennzeichnet, dass die Werkstücke bei Temperaturen zwischen 700 und 930 C behandelt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED25852A DE1052424B (de) | 1957-06-26 | 1957-06-26 | Verfahren zum Aufkohlen und Carbonitrieren von Eisen und Stahl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH373410A true CH373410A (de) | 1963-11-30 |
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ID=7038683
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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CH5980358A CH373410A (de) | 1957-06-26 | 1958-05-22 | Verfahren zum Aufkohlen und Carbonitrieren von Eisen oder Stahl |
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DE (1) | DE1052424B (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3142318A1 (de) * | 1981-10-24 | 1983-05-05 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Salzbad zum nitrieren von eisenwerkstoffen |
-
1957
- 1957-06-26 DE DED25852A patent/DE1052424B/de active Pending
-
1958
- 1958-05-22 CH CH5980358A patent/CH373410A/de unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1052424B (de) | 1959-03-12 |
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