DE931954C - Verwendung cyanidhaltiger Salzschmelzbaeder zur Erhitzung von Feilen - Google Patents

Verwendung cyanidhaltiger Salzschmelzbaeder zur Erhitzung von Feilen

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DE931954C
DE931954C DED5373D DED0005373D DE931954C DE 931954 C DE931954 C DE 931954C DE D5373 D DED5373 D DE D5373D DE D0005373 D DED0005373 D DE D0005373D DE 931954 C DE931954 C DE 931954C
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DE
Germany
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cyanide
chloride
baths
heating
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Expired
Application number
DED5373D
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English (en)
Inventor
Carl Albrecht
Bruno Goldammer
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/34Methods of heating
    • C21D1/44Methods of heating in heat-treatment baths
    • C21D1/46Salt baths

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cleaning And De-Greasing Of Metallic Materials By Chemical Methods (AREA)
  • Chemical Treatment Of Metals (AREA)

Description

  • Verwendung cyanidhaltiger Salzschmelzbäder zur Erhitzung von Feilen Das Härten von Feilen, welche im allgemeinen hohlenstoffgenalte zwischen etwa 0,5 bis 1,5% aufweisen, erfolgt allgemein derart, daß die Feilen in Bädern aus geschmolzenem Blei auf verhältnismäßig hohe Temperaturen, z. B. solche, welche in der Nähe von etwa 8oo° liegen, erhitzt und anschließend einer Abschreckung, z. B. durch Einführen in Salzwasser, unterworfen werden. Bei dieser Arbeitsweise werden die Feilen vor der Wärmebehandlung mit einer die Entkohlung und unerwünschtes Ansetzen von Blei verhindernden Schutzschicht überzogen.
  • Die Patentinhaberin hat sich die Aufgabe gestellt, für die Wärmebehandlung der Feilen an Stelle von Bleibädern, welche beiden erforderlichen hohen Temperaturen gesundheitsschädliche Dämpfe entwickeln, Bäder aus schmelzflüssigen Salzen zu verwenden. Es ist bereits vorgeschlagen worden, ein als Aufkohlungsmittel bekanntes cyanidhaltiges Salzbad im Gemisch mit Glühsalzen zum Härten von Feilen zu verwenden. Diese cyanidhaltigen Bäder haben sich aber für die Feilenhärtung als unbrauchbar erwiesen.
  • Bei Verwendung von Bädern aus üblichen Inertsalzen, wie Al'kalichloriden oder Gemischen von Alkalichloriden und Alkälicarbonaten mit geringen Zusätzen von Cyaniden, traten nämlich Entkohlungen an den Feilen ein, während bei größeren Cyanidzusätzen, z. B. solchen von 25'/o und mehr, Aufkohlung und Nitrierung stattfand. Es hat sich insbesondere gezeigt, .daß Feilen bei Behandlung in cyanidhaltigen Bädern sich wesentlich anders verhalten als glattwandige Gegenstände aus Eisen oder Stahl und daß infolgedessen Schlußfolgerungen aus Wärmebehandlungen glattwandiger Gegenstände in cyanidhaltigen Bädern auf die Wärmebehandlung von Feilen nicht gezogen werden können.
  • Es sind zwar Zementationsbäder bekannt, welche alkalische Cyanide, Erdalkalichloride und Alkalichloride enthalten. Diese Bäder stellen bei Behandlung glattwandiger Gegenstände aus Eisen und Stahl ausgesprochen gut wirkende Zementationsbäder dar. Überraschenderweise wirken derart zusammengesetzte Bäder, wenn sie Cyanide und Erdalkalichloride in bestimmten Mengenverhältnissen enthalten, bei der Wärmebehandlung von Feilen weder zementierend noch nitrierend.
  • Nun ist es bei .der Feilenbehandlung erforderlich, einerseits Entkohlung sowie andererseits Aufkohlung und Nitrierung zu vermeiden. Dieser Erfolg wird erfindungsgemäß durch Verwendung von Salzschmelzbädern erzielt, welche 2 bis i50/9, vorzugsweise q. bis 8% Cyanid, io bis 69%, vorzugsweise 3o bis 5o0/9 Erdalkalichlorid, vorzugsweise Bariumchlorid, und als Rest Al#kalichlorid, vorzugsweise Natriumchlorid und. Kaliumchlorid, enthalten.
  • Das Erdalkalichlorid stellt einen unentbehrlichen Bestandteil der Bäder dar. Durch Bemessung des Erdalkalichloridge:hälts innerhalb der vorstehend angegebenen Grenzen kann das Erfindungsziel, nämlich Vermeidung von Aufkohlung, Nitrierung und Entkohlung, in ausgezeichneter Weise erreicht und gleichmäßig gute Ergebnisse im Dauerbetrieb erzielt werden.
  • Als ErdalkalichloridkommtvorzugsweiseBariumchlorid in Betracht, welches in größeren Mengen angewendet werden 'kann, ohne irgendwelche Störungen hervorzurufen. Dagegen können Strontiumchlorid und in erhöhtem Maße Calciumchlorid Veranlassung zu unerwünschten Zersetzungen des Cyanids unter Kohleabscheidung geben. Infolgedessen dürfen die Chloride von Strontium und insbesondere von Calcium nur in verhältnismäßig geringen Mengen, die bei den Erhitzungstemperaturen, z. B. etwa 75o bis 85o°, noch keine störenden und unter Kohleabscheidung verlaufenden Zersetzungen des Cyanids herbeiführen, verwertet werden. Bariumchlorid kann für sich ällein oder zusammen mit Strontiumchlori.d oder Calciumchlorid oder beiden angewendet werden. Als Alkalisalze kommen Natriumchlorid, Kaliumchlorid oder beide Chloride in Betracht. Auch kann der Schmelze Lithi.umchlorid als schmelzpunkterniedrigender Zusatz zugesetzt werden. Durch geeignete Auswahl der Chloride und ihrer Basen werden Schmelzen von gewünschter ,geringer Viskosität erzielt und hierdurch Salzverluste durch Anhaften der Schmelze an den behandelten Feilen weitgehend vermindert.
  • Ein Schmelzbad gemäß Erfindung hat z. B. folgende Zusammensetzung: 5o Teile Bariumch.lorid, 2o Teille Natriumchlorid, 3o Teile Kali.umchlorid, q. bis 8 Teile Natriumcyanid.
  • Der Cyanidgehalt, welcher im Verlaufe des Badbetrieb es vermindert wird, wird zweckmäßig z. B. durch zeitweiliges Zugeben von frischem Cyanid innerhalb geeigneter Grenzen gehalten. Durch Ersatz des verbrauchten Cyanids allein kann aber die Gebrauchsfähigkeit der Bäder nicht längere Zeit aufrechterhalten werden. Wenn nämlich der Gehalt an Erdalkalichlorid unter eine gewisse Grenze sinkt, tritt eine Verschlechterung der Wirkungsweise des Bades ein. Es ist infolgedessen auch für Ersatz des Erdalkalichlorids insbesondere beim Nachlassen der Wirksamkeit der Schmelzen Sorge zu tragen. Bei längerem Gebrauch der Bäder verändert sich die Zusammensetzung auch in dem Sinn, daß- Carbonat, z. B. Natriumcarbonat, gebildet wird, das bei Anreicherung über gewisse Grenzen die Wirkungsfähigkeit der Schmelze vermindern kann, insbesondere wenn gleichzeitig der Erdalkalichloridge'halt des Bades sich verringert hat. Im allgemeinen ist es infolgedessen empfehlenswert, die Bäder von Zeit zu Zeit durch frische Ansätze zu ersetzen.
  • Eingehende Betriebsversuche haben gezeigt, daß durch Verwendung von Bädern gemäß Erfindung die bisher üblichen Bleibäder vollwertig ersetzt werden. Es wird ein gleichförmiger Anfall von einwandfrei gehärteten Feilen erhalten. Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäß zusammengesetzten Bäder liegt auch .darin, daß sie sich ausgezeichnet zum serienmäßigen Härten von Feilen eignen. Das Aufbringen von Schutzschichten, wie es bei der bisher üblichen Wärmebehandlung von Feilen in Bleibädern üblich war, kommt bei den Bädern nach vorliegender Erfindung in Wegfall.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verwendung von cyanidhaltigen Salzschmelzbädern mit einem Gehalt von 2 bis 15 0/0, vorzugsweise q. bis 8% Cyanid, io bis 60%, vorzugsweise 3o bis 59°/o Erdalkalichlorid, insbesondere Bariumchlorid, und dem Rest Alkalrchlorid, vorzugsweise Natrium- und Kaliumchlorid, zum zementations- und entkohlungsfreien Erhitzen von Feilen bei Härtetemperaturen von z. B. 75o bis 85o°.
  2. 2. Verwendung der S.alzschmelzbäder nach Anspruch i zur Erhitzung von Feilen auf Härtetemperaturen, wobei der Gehalt an Bariumchlorid in diesen Bädern etwa dem Genalt an Alkalichlorid entspricht. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 62o 978.
DED5373D 1938-01-15 1938-01-15 Verwendung cyanidhaltiger Salzschmelzbaeder zur Erhitzung von Feilen Expired DE931954C (de)

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DE931954C true DE931954C (de) 1955-08-22

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1079809B (de) * 1956-12-03 1960-04-14 Hans G Nissen Einrohrkessel fuer Warmwasser-Umlaufheizungsanlagen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE620978C (de) * 1930-06-08 1935-10-31 Degussa Verfahren zur Regelung der Zementationswirkung von Cyanide enthaltenden Zementationsbaedern

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE620978C (de) * 1930-06-08 1935-10-31 Degussa Verfahren zur Regelung der Zementationswirkung von Cyanide enthaltenden Zementationsbaedern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1079809B (de) * 1956-12-03 1960-04-14 Hans G Nissen Einrohrkessel fuer Warmwasser-Umlaufheizungsanlagen

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