Isolierter Stromleiter für Stark- und Schwachstrom Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen ein- oder mehradrigen, isolierten Stromleiter für Stark- und Schwachstrom und auf ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Das Verlegen von elektrischen Leistungssystemen hat die stromleitende Verbindung von räumlich ge trennten Orten zum Ziel. Meist handelt es sich darum, eine Stromquelle mit einem Stroniverbrau- cher zu verbinden, wie es beispielsweise bei der elek trischen Installation von Bauwerken, Kraftfahrzeu gen, Flugzeugen und ähnliches geschieht, wo Haupt anschlüsse in eine Vielzahl von Nebenanschlüssen aufgeteilt werden. Das Problem der Verlegung von Leitungen tritt aber auch beispielsweise beii der Montage elektrischer Geräte auf.
Auch bei elektri schen Warnungs-, Mess-, Steuer- und übertragungs- anlagen ist häufig ein erheblicher Aufwand speziell zum nachträglichen Verlegen von Leitungen erfor derlich.
Gewöhnlich werden Stromleiter beim Verlegen in irgendeiner Weise fixiert, da lose liegende Leitun gen aus mehreren Gründen zu Störungen Anlass ge ben können und auch vorschriftswidrig sind. Das Prinzip der Fixierung beruhte bisher gewöhnlich dar auf, dass die Leiter durch entsprechende Klammern, Schienen, Schrauben oder Haken, die ihrerseits auf einem Träger befestigt sind, gehalten wurden, oder aber<B>die</B> Leiter werden in Schutzrohren verlegt.
Das Anbringen dieser Halterungsvorrichtungen erfordert gewöhnlich einen getrennten Arbeitsgang und beeinflusst die Gesamtkosten der Verlegung. Zu dem ist diese Art der Verlegung noch mit dem Nach teil behaftet, dass bei einer etwa notwendigen Um legung von nicht versenkten (überputz) Leitungen die Halterungsvorrichtungen meistens ebenfalls be seitigt werden müssen.
Es wurde deswegen auch schon versucht, durch vorsorglichen Einbau von Wandsockeln aus Kunststoff mit Kanalaussparungen eine Möglichkeit zusätzlicher oder späterer Leitungs führung in Bauten zu schaffen, wobei allerdings eben falls erhebliche Mehrkosten entstehen und zudem eine allgemeine Anwendbarkeit nicht gegeben ist, da diese Art der Leitungsverlegung im allgemeinen auf Mauerwerk beschränkt ist und dort nur zur Leitungs verlegung in Bodennähe in Frage<U>kommt.</U>
Im Fahrzeugbau verlegt man die elektrischen Leitungen häufig in Strängen, die man dann mehr oder weniger stark befestigt. Bei allfälligen zusätz lichen Einbauten oder Reparaturen ist auch diese Art der Leitungsfixierung mit Nachteilen verbunden. Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Lösung der Probleme der nachträglichen oder zusätzlichen Lei tungsverlegung in einfacher und vielfältig anwend barer Weise durch die Schaffung von Leitungen, die ohne zusätzliche Halterung auf der Unterlage haften.
Der ein- oder mehradrige, isolierte Stromleiter gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens eine mit Haftmitteln versehene Fussfläche besitzt. Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung dieses Leiters ist dadurch gekenn zeichnet, dass man den Leiter Fängsseitig mit einem die Haftfläche aufweisenden Fuss versieht. Solche Stromleiter lassen sich auf denkbar einfache Weise durch Andrücken auf eine Unterlage verlegen, ohne dass irgendwelche zusätzlichen Halterungselemente angebracht und befestigt werden müssen.
Die Stromleiter gemäss der vorliegenden Erfin dung können überall dort vorteilhaft Verwendung finden, wo das rasche und einfache Verlegen von Leitungen über Putz erforderlich ist. Sie können bei spielsweise in Wohn- und Arbeitsräumen verwendet werden, wenn ausser den unter Putz verlegten Leitun gen zusätzliche Anschlussstellen erwünscht sind, oder wenn Verbraucher, die von unter Putz verlegten Anschlussstellen weiter entfernt sind, dauernd mit einer Versorgungsleitung versehen werden sollen.
Weitere Verwendung können die erfindungs gemässen Stron-fleiter zum Verlegen von Klingelan lagen, Fernsprechanschlüssen, Antennenzuleitungen, bei elektrischen Warn-, Mess-, Steuer-, und über- tragungsanlagen, Erdungsleitungen, Alarmanlagen, und allen Leitungen finden.
Ein besonders grosses Anwendungsgebiet können die erfindungsgemässen Stromleiter bei der Montage von Kraftfahrzeugen, Flugzeugen, Radiogeräten, Fernsehgeräten, Fernmeldeanlagen, Rechnungsma schinen und dergleichen finden, indem auch ein nachträglicher Einbau zusätzlicher Leitungen leicht durchzuführen ist.
Anhand der Zeichnung sollen Ausführungsbei spiele der Erfindung näher erläutert werden: Dabei zeigt Fig. <B>1</B> einen einadrigen Stromleiter. Der metal lische Leiter<B>1</B> ist von einem Isolationsmantel 2 um geben, der einen beispielsweise mit Klebstoff be strichenen Haftfuss<B>3</B> besitzt.
Fig. 2 zeigt einen zweiadrigen Stromleiter. Der Haftfuss 4 dieses Leiters-ist entsprechend breiter als beim einadrigen Kabel.
In Fig. <B>3</B> ist ein dreiadriger Stromleiter mit be sonders breitem Haftfuss<B>5</B> dargestellt. Die metalli schen Leiter<B>1</B> liegen hier in einer Ebene. Es sind selbstverständlich auch drei- oder mehradrige Kabel in beliebiger Anordnung denkbar.
In den Fig. 4-8 sind im Querschnitt und in Draufsicht einige mögliche Formen der Ausbildung des Haftfusses dargestellt. Die Profilierung des Man telmaterials des Leiters zu einem Haftfuss dient auch dazu, einer aufgetragenen Klebstoffschicht einen zu sätzlichen Halt zu bieten. In Fig. 4 bildet eine auf getragene Klebstoffschicht einen gleichmässigen Film.
Nach Fig. <B>5</B> kann der Klebstoff entweder so auf getragen werden, dass er auf der gezackten Ober fläche eine gleichmässig dicke Schicht ausbildet, oder so, dass die durch die Zacken begrenzten Längsrillen vollständig mit Klebstoff ausgefüllt sind. In der Pro filierung gemäss Fig. <B>6</B> sind halbkugelförmige Näpfe ausgebildet, die schon ohne ein zusätzliches Klebe material durch Aufdrücken des Leiters auf eine ent sprechend glatte Unterlage eine gute Haftwirkung ergeben.
Zusätzlich kann auch dieses Profil mit einer Klebstoffschicht versehen werden, wobei ver schiedene Möglichkeiten der Art der Auftragung be stehen: der Klebstoff kann entweder nur auf der durch die Näpfe durchbrochenen Ebene haften oder diese Näpfe ganz oder teilweise ausfüllen.
In Fig. <B>7</B> ist der Haftfuss quergerippt, in Fig. <B>8</B> ist er mit quadratischen oder rechteckigen Näpfchen versehen. Für die Auftragung eines Klebmittels gilt in analoger Weise das zu den Fig. <B>5</B> und<B>6</B> Gesagte. In den Fig. 4-8 sind keine metallischen Leiter eingezeichnet, da selbstverständlich jede praktisch verlangte Anzahl von Leitern in einem entsprechen den Querschnitt angeordnet werden kann.
<B>Ob</B> die Haftwirkung des Stromleiters durch eine Klebstoffschicht oder durch eine entsprechende Aus- bi#ldung der Haftfläche -bedingt wird, oder ob gege benenfalls eine Kombination von Klebstoffschicht mit entsprechend profilierter Haftfläche bevorzugt wird, ist lediglich durch das praktische Bedürfnis be stimmt.
Auf verhältnismässig rauhen Flächen, wie Mauerwerk, Holz, Papier oder ähnlichen Unterlagen für das zu verlegende Kabel wird meistens eine Beschichtung der Haftfläche mit Klebstoff wün schenswert sein, während bei entsprechend glatten Flächen, wie Glas, Keramik oder Metall eine Kleb- stoffschicht unter Umständen ganz oder teilweise ent behrlich ist.
Als Klebstoff zur Beschichtung des Haftfusses bei dem beschriebenen Stromleiter können beispielsweise auch nichthärtende elastische Kleber verwendet wer den, die aus einer elastischen Gerüstsubstanz, wie Kautschuk, Oppanol B (eingetragene Marke), Vi- stanex, Neopren und klebenden Harzen, wie Kolo phonium oder einem entsprechenden Kunstharz mit einem Weichmacher, beispielsweise Wollfett, zusam mengesetzt sind. Die Art des Klebstoffes wird ge wöhnlich auch durch das Material des Haftfusses mitbestimmt. Dieser Haftfuss kann aus dem gleichen Material bestehen, wie der isolierende Leitermantel, beispielsweise aus Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Gummi oder dergleichen.
In diesem Fall kann der Haftfuss gleichzeitig mit der Leiter-Isolation herge stellt werden. Anderseits kann der Haftfuss auch aus einem anderen Material bestehen als die Leiteriso lation und beispielsweise durch Vulkanisation oder Verkleben mit dem isolierten Leiter verbunden sein. Schliesslich kann es aus fertigungstechnischen Grün den wünschenswert sein, dass zwar der Haftfuss und der Isoliermantel aus dem gleichen Material beste hen, dass aber die Formgebung des Haftfusses ge trennt von der Ummantelung des Leiters vor sich geht und dass der Haftfuss und der isolierte Leiter in fertigem Zustand miteinander verbunden werden.
Wenn ein mit Klebstoff beschichteter Haftfuss vorgesehen ist, sollte die Klebstoffschicht gegen Ver schmutzung und Alterung geschützt werden. Dies kann sowohl dadurch geschehen, dass man den Haft fuss mit einer Schutzschicht, beispielsweise mit einer Polyäthylenfolie bedeckt, als auch dadurch, dass der Stromleiter so aufgespult wird, dass der Haftfuss durch den nichthaftenden Teil des #Stromleiters <B>be-</B> deckt und geschützt wird, wie dies in ähnlicher Weise bei Kleb- und Isolierbändern vorgenommen wird.
Die beschriebenen Stromleiter können auch in irgendeiner möglichen Formgebung ohne Klebstoff- schicht hergestellt und gelagert und erst unmittel bar vor der Verlegung mit Klebstoff beschichtet wer den. Bei der kontinuierlichen Verlegung grosser Leitermengen, beispielsweise in der Montage, kann in diesem Fall der isolierte Leiter über eine Auf- tragswalze geführt werden, die ihn mit einer Kleb- stoffschicht versieht. Formgebung und Material des Isolationsmantels sind durch die praktischen Erfordernisse bestimmt.
Neben den obenerwähnten Materialien kommen auch Umhüllungen aus Papier und Gewebe ebenso in Frage wie Isolationsschichten aus Metallioxyden oder Lacken.
Bei der Verwendung eines Klebstoffes ist es vor teilhaft, einen nicht trocknenden bzw. nicht härten den Klebstoff zu verwenden, wie er für selbstkle bende Gummierungen verwendet und als Kautschuk- Leim, -Kitt oder Latex-Klebstoff bezeichnet wird.