DE102012001401A1

DE102012001401A1 - Verwendung einer elektrischen Leitung und System zur Gebäudeautomation

Info

Publication number: DE102012001401A1
Application number: DE102012001401A
Authority: DE
Inventors: Lars Freitag
Original assignee: provedo GmbH
Current assignee: provedo GmbH
Priority date: 2012-01-26
Filing date: 2012-01-26
Publication date: 2013-08-01
Also published as: DE202012013137U1

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer elektrischen Leitung und ein System zur Gebäudeautomation. Mit der erfindungsgemäßen Verwendung einer Flachbandleitung (1), die bisher nur aus dem Automotivbereich bekannt war, wird eine Verlegung von elektrischen Leitungen auf schwer schlitzbaren Werkstoffen aus z. Bsp. Beton oder Natursteinen etc. und vor allem eine Verlegung für Decken, Böden und Wände, die nicht geschlitzt werden dürfen, (Spannbeton in Plattenbauten etc.) ermöglicht. Erst durch diese spezielle erfindungsgemäße Verwendung einer Flachbandleitung (1) im Wohnungsbau, die bisher unbekannt war, wird die die Nachrüstung von Sensorik und Tastern für Automationssysteme ermöglicht. Diese scheiterte bisher nämlich an der Verkabelung bis in die Deckenmitte, da die Akzeptanz für Kabelkanäle hier eher nicht gegeben ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer elektrischen Leitung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein System zur Gebäudeautomation nach dem Oberbegriff von Anspruch 10.
Elektrische Leitungen werden in Gebäuden und Räumen, vorzugsweise im Wohnungsbau, in vielfältiger Art und Weise benötigt, beispielsweise um den Komfort der darin befindlichen Personen zu erhöhen.
Hierzu ist bekannt, elektrische Leitungen innerhalb der Gebäude und Räume zu verlegen, wobei aus optischen Gründen häufig versucht wird, die Leitungen soweit wie möglich unsichtbar zu halten. Daher sind Leitungsführungen auf der Wand (aufwandig) heutzutage nicht mehr gebräuchlich. Stattdessen werden die Leitungen innerhalb der Wände verlegt. Dies ist allerdings nicht immer möglich. Beispielsweise dürfen Spannbetondecken und -wände nicht geschlitzt werden, so dass hier nur die aufwandige Leitungsverlegung bleibt. Solche aufwandig verlegten Leitungen können zwar durch Kästen und dgl. verborgen werden, das genügt jedoch ebenfalls nicht immer ästhetischen Ansprüchen.
Aktuell werden beispielsweise für Bussysteme wie EIB/KNX Leitungen des Typs JY(ST)Y (2 × 2 × 0,8 mm²) verwendet. Diese wird für einen Bus teilweise mit Abzweigungen verlegt. Diese Leitungen sind geschirmt. Es handelt sich dabei um eine runde, flexible Leitung mit 4 Litzen, die unter Putz oder in einem Kabelkanal verlegt werden muss.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lösung bereit zu stellen, so dass auch für Fälle, in denen Wände nicht geschlitzt werden dürfen, eine weitestgehend unsichtbare Integration der elektrischen Leitung ohne besondere aufwandige Kästen oder dgl. ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird gelöst mit der Verwendung einer elektrischen Leitung nach Anspruch 1 und dem System zur Gebäudeautomation nach Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
Die Erfinder haben erkannt, dass die gestellte Aufgabe in überraschender Weise dadurch gelöst werden kann, dass die elektrische Leitung als Flachbandleitung ausgebildet ist.
Solche Flachbandleitungen sind zwar schon vielfältig aus dem Automobilbau und bei elektrischen Geräten allgemein bekannt, wie beispielhaft die WO 2006 075 099 A1 und WO 2011 135 10 zeigen, jedoch wurden diese Flachbandleitungen bisher noch nicht in Gebäuden eingesetzt.
Mit solchen Flachbandleitungen ist es ohne weiteres möglich, eine weitgehend unsichtbare Integration auch aufwandig zu ermöglichen. Dabei können diese Flachbandleitungen für beliebige Leistungsanforderungen angepasst werden, wobei jedoch leistungsarme Elektroinstallationen, bevorzugt über Kleinspannung, insbesondere Schutzkleinspannung bevorzugt werden. Leistungsarm heißt in diesem Zusammenhang, dass die Stromstärke maximal 2 Ampere Dauerstrom beträgt. Solche Flachbandleitungen lassen sich ohne weiteres so auf Wänden anbringen, dass diese malerfertig vorbereitet sind. Besonders unauffällig ist die Anordnung der Flachbandleitung dann, wenn diese in Ecken geführt wird.
Besonders zweckmäßig ist vorgesehen, dass die Leitung innerhalb eines Raumes verlegt wird, ohne dabei die Wände des Raumes zu schlitzen oder anderweitig darin einzudringen. Dies schließt nicht aus, dass zur Überbrückung zwischen zwei Räumen eine Bohrung in der Wand vorgesehen wird und die Leitung durch die Bohrung die Räume verbindet. Wände in diesem Zusammenhang sind beliebige Decken, Böden und Wände von Räumen und Gebäuden.
Besonders bevorzugt wird die Leitung zwischen einer Wand und einem Wandbelag wie beispielsweise Fliesen oder Tapete geführt, wobei alle Arten von Tapeten verwendet werden können, beispielsweise solche mit Stofftapeten oder Tapeten auf Papierbasis.
Beispielsweise besteht auch die Möglichkeit, die Leitung an einer Decke oder auf einem Estrich zwischen Estrich und Bodenbelag zu verlegen. Bodenbeläge sind dabei vor allem Teppiche aber auch Kunststoffbeläge, Laminate und dergleichen. Hierbei ist besonders vorteilhaft, dass die Leitung durch den Bodenbelag vor mechanischer Beanspruchung geschützt wird. Solche Leitungen an Decken werden beispielsweise benötigt, um Notbeleuchtungen mit LED-Leuchtmitteln oder Sensoren wie Feuchtesensoren, Taster und Fallsensoren auf einfache und unauffällige Weise anschließen zu können.
Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass ein plastischer Klebstoff, insbesondere ein Dispersionskleber auf der Wand appliziert wird und die Leitung an dem Klebstoff angeordnet wird. Hierbei sollte bevorzugt so vorgegangen werden, dass eine Menge Kleber auf der Wand appliziert wird, dann ein Glattziehen erfolgt und schließlich die Leitung aufgebracht wird. Dadurch, dass es sich um einen Kleber mit plastischem Verhalten handelt, werden Hohlräume und dgl. vermieden, so dass die Leitung in einer im Wesentlichen ebenen Wand erscheint. Natürlich baut die Leitung mit dem umgebenden Klebstoff gegenüber einer planen Wandebene etwas vor, jedoch ist dies nicht sichtbar, wenn eine in Bezug auf die Dicke der Leitung ausreichend breite Klebefläche, ggf. mit einem leichten beidseitigen Gefälle, ausgebildet wird. Die so präparierte Wand ist ohne weiteres malerfertig, kann also überstrichen oder mit einer Tapezierung versehen werden.
Zweckmäßig ist es, wenn die Verwendung im Rahmen der Anbindung von Aktoren, Sensoren, Leuchtmitteln, wie LED, und dgl. erfolgt, wobei diese bevorzugt im Rahmen von Automationssystemen, beispielsweise zur Gebäudeautomation, insbesondere für Automationssysteme zur Überwachung von Räumen und/oder Personen vorgesehen ist. In diesem Zusammenhang lässt sich die Flachbandleitung besonders vorteilhaft einsetzen, weil zumeist eine Vielzahl von Aktoren, Sensoren und Leuchtmitteln zu verkabeln sind.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Verwendung im Rahmen einer Nachrüstung bestehender Räume und Gebäude mit der elektrischen Leitung erfolgt. Natürlich kann die elektrische Leitung aber auch für die Grundausrüstung von Gebäuden und Räumen eingesetzt werden, jedoch ist ihre Verwendung nachträglich besonders vorteilhaft, weil hier wesentlich weniger Möglichkeiten bestehen, solche Leitungen unauffällig zu verlegen.
In einer bevorzugten Weiterbildung handelt es sich um eine extrudierte Flachbandleitung, wobei die Isolierung bevorzugt ein wärmebeständiges Polyvinylchlorid, ein thermoplastisches Polyurethan oder ein thermoplastisches Polyolefin-Elastomer ist. Dadurch ist die elektrische Leitung auf besondere Weise gegen Korrosion geschützt.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn mindestens drei und insbesondere vier Leiter in der Flachbandleitung vorgesehen sind, wobei natürlich auch acht, zwölf oder mehr Leiter vorgesehen sein können. Durch diese Vielzahl an elektrischen Leitern erfolgt eine günstige Bündelung, so dass im Idealfall nur eine solche Flachbandleitung verlegt werden muss.
Vorteilhaft ist es, wenn die Leiter Kupfer aufweisen, das bevorzugt ein Elektrolytkupfer ist und insbesondere verzinnt oder versilbert ausgebildet ist. Dann lässt sich die Flachbandleitung vor Ort besonders einfach weiterverarbeiten, wobei nur eine Abisolierung notwendig ist und dann die Leiter direkt mechanisch mit einem Stecker versehen werden können, ohne dass eine zusätzliche Verlötung notwendig ist.
Zweckmäßig ist es weiterhin, wenn die Leiter in gewalzter Form vorliegen, weil dann die elektrische Leitung besonders dünn und kostengünstig herstellbar ist.
Bevorzugte Dimensionierungen für die elektrische Leitung sind die folgenden: eine Dicke der Leiter von 0,5 mm bis 0,3 mm, bevorzugt 0,0 mm bis 0,2 mm, insbesondere 0,1 mm; eine Breite der Leiter von 0,5 mm bis 10 mm, bevorzugt 1 mm bis 2 mm, insbesondere 1,54 mm; eine Dicke der Leitung von 0,1 mm bis 0,5 mm, bevorzugt 0,2 mm bis 0,4 mm, insbesondere 0,27 mm. Mit dieser Dimensionierung ist die elektrische Leitung zum einen besonders unauffällig verlegbar. Zudem lässt sie sich auch besonders einfach entlang eines Winkels verlegen, da in diesem Fall die Leitung einfach gefaltet werden kann ohne wesentlich vorzubauen. Außerdem werden mit diesen Dimensionierungen elektrische Leitungen bereitgestellt, die äußerst störunanfällig sind, ohne dass zusätzliche Abschirmungsmaßnahmen erforderlich sind.
Die Leiter werden vorteilhaft mit einer elektrischen Stromstärke von weniger als 2 A, bevorzugt von weniger als 0,1 A und insbesondere weniger als 5 mA und/oder einer Spannung von weniger als 30 V Gleichspannung, bevorzugt von weniger als 7 V Gleichspannung und insbesondere von 5 V Gleichspannung betrieben. Bei diesen Werten ergeben sich nur sehr geringe Leitungsverluste durch Wärme.
Außerdem ist es sehr günstig, wenn die Leitung an einem Bus betrieben wird, der mit einer Taktfrequenz zwischen 1 kHz und 1 MHz bevorzugt 5 kHz und 100 kHz und insbesondere von 20 kHz betrieben wird. Mit einem solchen Bus können ohne weiteres mehr Aktoren, Sensoren und dgl. verkabelt werden als elektrische Leiter in der Leitung vorgesehen sind, beispielsweise lassen sich solche Elemente ohne weiteres hintereinander verschalten. Außerdem ist ein sehr hohes Datenaufkommen bewältigbar.
Selbständiger Schutz wird beansprucht für das erfindungsgemäße System zur Gebäudeautomation das zumindest eine Automatisierungesvorrichtung und eine elektrische Leitung in Form der Flachbandleitung aufweist.
Alle vorgenannten Merkmale lassen sich beliebig miteinander kombinieren.
Die Kennzeichen und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen:
1 die erfindungsgemäß verwendete Flachbandleitung in einer Draufsicht,
2 die erfindungsgemäß verwendete Flachbandleitung nach 1 im Schnitt,
3 die erfindungsgemäß verwendete Flachbandleitung in einer Verwendungssituation,
4 die erfindungsgemäß verwendete Flachbandleitung in der Verwendungssituation nach 3 in einer Schnittdarstellung und
5 die erfindungsgemäß verwendete Flachbandleitung nach 1 im Zusammenspiel mit einer Automatisierungsvorrichtung.
In 1 und 2 ist die erfindungsgemäß verwendete Flachbandleitung 1 rein schematisch in einer Draufsicht und im Schnitt gezeigt.
Es ist zu erkennen, dass die Flachbandleitung 1 vier elektrische Leiter 3 aufweist und eine umgebende Isolierung 5 sowie einen Stecker 7. Es handelt sich um eine extrudierte Flachbandleitung 1 mit Leitern 3 aus gewalztem Elektrolyt-Kupfer, das verzinnt ausgebildet ist. Die Isolierung besteht aus einem thermoplastischen Polyurethan, so dass die elektrischen Leiter 3 besonders gut gegen Korrosion geschützt sind.
Aus 2 gehen auch die Maße für eine bevorzugte Anwendungsform hervor. Es ist zu erkennen, dass die Leiter 3 eine Breite von 0,154 mm und eine Dicke von 0,1 mm aufweisen. Die Dicke der Isolierung 5 oberhalb und unterhalb der Leiter beträgt 0,087 mm, so dass sich eine Gesamtdicke der Flachbandleitung von 0,27 mm ergibt. Die Randbreite der Isolierung beträgt 0,55 mm und die Breite der Isolierungsbereiche zwischen den Leitern 3 beträgt 1,0 mm.
Durch die Verzinnung der Leiter 5 lässt sich der Stecker 7 sehr einfach und sicher vor Ort anbringen, ohne zusätzlich löten zu müssen.
In den 3 bis 5 ist ein besonderer Verwendungsfall für die Flachbandleitung nach 1 rein schematisch dargestellt. Dabei handelt es sich um ein System zur Gebäudeautomation. Nicht gezeigt für dieses System sind Microcontroller und dgl., weil es darauf im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht ankommt.
Es ist zu erkennen, dass die Flachbandleitung 1 innerhalb eines Raumes 9 an den Wänden 11 und Decken 13 unter einer Tapete 15 und auf dem Boden 16 unter einem Bodenbelag geführt ist. Außerdem ist sie mit einem Taster 17 sowie einer Automatisierungsvorrichtung 19 verbunden.
Wie die in 4b dargestellte Vergrößerung des Ausschnitts X aus 4a zeigt, ist die Flachbandleitung 1 in einem Klebebett 21 angeordnet. Bei dem Klebebett handelt es sich um einen plastischen Dispersionskleber, der an der Stelle, wo die Flachbandleitung 1 an der Wand 11 befestigt werden soll, wurstförmig angeordnet und glatt gezogen wurde. Der Kleber 21 ist kein normaler Tapetenkleister, sondern gleicht aufgrund seiner plastischen Eigenschaften jegliche Hohlräume aus, so dass sich auf der Wand 11 ein aufgedoppelter Wandabschnitt ergibt, in dem die Flachbandleitung 1 aufgenommen ist. Der Kleber 21 ist so ausgebildet, dass dieser Wandabschnitt malerfertig ist. Im gezeigten Beispiel ist der Raum 9 jedoch mit einer Tapezierung 15 versehen. Es ist weiterhin zu erkennen, dass der Kleber 21 beidseitig der Flachbandleitung 1 mit einem minimalen Gefälle angeordnet ist (in 4 zur Verdeutlichung überhöht dargestellt). Dadurch baut die Flachbandleitung nicht vor und ist nicht zu erkennen.
In 5 ist der Deckenabschnitt noch einmal näher dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Flachbandleitung 1 mit ihrem Stecker 7 in einer Pfostenbuchse 23 einer Automatisierungsvorrichtung 25 angeordnet ist. Diese Automatisierungsvorrichtung 25 ist modular aufgebaut und weist ein Sensormodul 27 und ein Anschlussmodul 29 auf. Ein Vorsprung 31 des Sensormoduls 27 wirkt mit einem Einbaurahmen 33 nach der Norm MR16 zusammen, wodurch die Automatisierungsvorrichtung 25 in der Decke 13 gehalten wird.
Das Sensormodul 27 weist Belüftungsöffnungen 35, einen Bewegungsdetektor in Form eines PIR-Sensors 37, einen Lichtstärkedetektor (lichtempfindliches Halbleiterelement – nicht gezeigt), einen Temperaturdetektor 39 und einen Detektor (nicht gezeigt) für die relative Luftfeuchtigkeit aufweist. Über die Belüftungsöffnungen 35 werden im Inneren des Sensormoduls 27 angeordnete Detektoren (nicht gezeigt) für den Luftdruck und die Luftzusammensetzungen (CO₂-O₂-Mischgasdetektor) mit Umgebungsatmosphäre versorgt. Die Verbindung zwischen Sensormodul 27 und Anschlussmodul 29 erfolgt über klickbare mechanische Kupplungsmittel und eine elektrische Steckverbindung.
Zur Vermeidung von Störsignalen wird ein Bus mit einer Frequenz von 20 kHz verwendet, der keine Störsignale sendet oder durch solche gestört werden kann (EMV – Problematik). Die verwendeten Automationsvorrichtungen können extrem energiesparend ausgeführt werden. Im Ergebnis fließen im Standby-Betrieb weniger als 400 nA und im Betrieb einige μA. Die Betriebsspannung der Sensoren selbst beträgt 3,6 V DC, jedoch werden 5 V DC übertragen, um eine möglichst stabile Spannungsversorgung zu gewährleisten.
Dadurch werden extrem geringe Leiterquerschnitte für die Leiter 3 ermöglicht, was wiederum eine extrem dünne Flachbandleitung 1 bewirkt. Ebenso ist eine gesonderte Schirmung der Leitung überflüssig und diese ist kapazitätsarm.
Es wäre zwar auch grundsätzlich möglich bedampfte Folienleitung zu verwenden, jedoch scheint diese aus heutiger Sicht nur begrenzt zu sein, da sie aus zwei aufeinander geklebten Folien besteht und damit nicht mechanisch beanspruchbar ist, beispielsweise beim Ablösen von Tapeten 15. Die extrudierte Flachbandleitung 1 mit hartem Isolationsmaterial, welches die gewalzten Kupferleiter 3 umgibt ist hier optimal geeignet, weil sie auch faltbar ist, um Verlegerichtungsänderungen zu ermöglichen.
Mit der erfindungsgemäßen Verwendung wird eine Verlegung auf schwer schlitzbaren Werkstoffen aus z. Bsp. Beton oder Natursteinen etc. und vor allem eine Verlegung für Decken und Wände, die nicht geschlitzt werden dürfen (Spannbeton in Plattenbauten etc.), ermöglicht. Erst durch diese spezielle erfindungsgemäße Verwendung einer Flachbandleitung im Wohnungsbau, die bisher unbekannt war, wird die die Nachrüstung von Sensorik und Tastern für Automationssysteme ermöglicht. Diese scheiterte bisher nämlich an der Verkabelung bis in die Deckenmitte, da die Akzeptanz für Kabelkanäle hier eher nicht gegeben ist.
Vor allem folgende Vorteile bringt diese Verwendung der Flachbandleitung 1 im Hochbau also mit sich:

– die Flachbandleitung kann mit Dispersionskleber auf Werk- oder Baustoffe geklebt werden
– die Flachbandleitung ist faltbar
– die Flachbandleitung kann überspachtelt und tapeziert werden
– die Flachbandleitung ist sehr robust, kratz und scheuerbeständig
– die Flachbandleitung ist Crimpfähig (kontaktierbar) durch Handcrimpwerkzeuge
– die Flachbandleitung ist für Schutzkleinspannung geeignet
– die Flachbandleitung ist extrem kapazitätsarm, daher für viele Busprotokolle geeignet
– Einsparung des Schlitzens der Werk- oder Baustoffe
– Vermeidung von Schmutz durch das Schlitzen
– Einsparung von Kabelkanälen
– die Flachbandleitung kann unter allen Arten von Boden- und Wandbelägen verlegt werden
– die Flachbandleitung wird nicht als Buckel oder Erhebung unter den Boden- oder Wandbelägen wahrgenommen
– Ressourcen schonend: eine übliche JY(ST)Y wiegt 56 g, eine NYM-3 Leitung 3 × 1,5 mm² wiegt ca. 135 g je laufendem Meter, die Flachbandleitung 1 exFC der Firma LEONI wiegt ca. 8,2 g je laufendem Meter. Die Kupfereinsparung liegt also bei über 50 bis 90%. Die Einsparung im Bereich der Kunststoffisolierung liegt weit über 90%.

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

WO 2006075099 A1 [0008]
WO 201113510 [0008]

Claims

Verwendung einer elektrischen Leitung mit mindestens zwei elektrisch leitfähigen Leitern vorzugsweise für leistungsarme Elektroinstallationen, bevorzugt über Kleinspannung, insbesondere Schutzkleinspannung, in Gebäuden und Räumen, vorzugsweise im Wohnungsbau, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung als Flachbandleitung (1) ausgebildet ist.
Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (1) innerhalb eines Raumes (9) verlegt wird, ohne Wände (11, 13, 16) des Raumes zu schlitzen oder anderweitig darin einzudringen.
Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (1) zwischen einer Wand (11, 13, 16) und einem Wandbelag (15) geführt wird und/oder vorgesehen ist, dass ein plastischer Klebstoff (21) auf der Wand (11, 13) appliziert und die Leitung (1) an dem Klebstoff (21) angeordnet werden.
Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendung im Rahmen der Anbindung von Aktoren, Sensoren (25), Leuchtmittel und dergleichen erfolgt, bevorzugt im Rahmen von Automationssystemen, insbesondere für Automationssysteme zur Überwachung von Räumen und/oder Personen.
Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verwendung im Rahmen einer Nachrüstung bestehender Räume (9) und Gebäude mit der elektrischen Leitung (1) erfolgt.
Verwendung nach einem der vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine extrudierte Flachbandleitung (1) handelt, wobei die Isolierung (5) bevorzugt ein wärmebeständiges PVC, ein thermoplastisches PU oder ein thermoplastisches Polyolefin-Elastomer ist und/oder das mindestens drei Leiter und insbesondere vier Leiter (3) in der Flachbandleitung (1) vorgesehen sind.
Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (3) Kupfer aufweisen, das bevorzugt ein Elektrolytkupfer ist und insbesondere verzinnt oder versilbert ausgebildet ist, und/oder, dass die Leiter (3) in gewalzter Form vorliegen.
Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (3) eine Dicke von 0,05 mm bis 0,3 mm, bevorzugt 0,05 mm bis 0,2 mm, insbesondere 0,1 mm und/oder eine Breite von 0,5 mm bis 10 mm, bevorzugt 1 mm bis 2 mm, insbesondere 1,54 mm aufweisen, und/oder dass die Leitung (1) eine Dicke von 0,1 mm bis 0,5 mm, bevorzugt 0,2 mm bis 0,4 mm, insbesondere 0,27 mm aufweist.
Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter (3) mit einer elektrischen Stromstärke von weniger als 2 A, bevorzugt von weniger als 0,1 A und insbesondere weniger als 5 mA und/oder einer Spannung von weniger als 30 V Gleichspannung, bevorzugt von weniger als 7 V Gleichspannung und insbesondere von 5 V Gleichspannung betrieben werden und/oder dass die Leitung (1) an einen Bus angebunden wird, der mit einer Taktfrequenz zwischen 1 kHz und 1 MHz, bevorzugt 5 kHz und 100 kHz und insbesondere von 20 kHz betrieben wird.
System zur Gebäudeautomation mit zumindest einer Automatisierungsvorrichtung (17, 19) und zumindest einer elektrischen Leitung, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitung als Flachbandleitung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche ausgebildet ist.