-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Automatisierungsvorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein System zur Gebäudeautomation nach dem Oberbegriff von Anspruch 9 sowie ein Verfahren zur Gebäudeautomation nach dem Oberbegriff von Anspruch 10.
-
Die Gebäudeautomation gewinnt immer größere Bedeutung. Sie bezeichnet sämtliche Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden, wobei das Ziel darin besteht, Funktionsabläufe Gewerke übergreifend selbständig nach vorgegebenen Parametern durchzuführen oder deren Bedienung bzw. Überwachung zu vereinfachen. Dabei werden alle Sensoren, Aktoren, Bedienelemente und Verbraucher sowie andere technische Einheiten in dem Gebäude miteinander vernetzt und mit Steuerungseinheiten versehen.
-
Besondere Bedeutung hat die Gebäudeautomation beim AAL (ambient assisted living – umgebungsunterstützes Leben), das Methoden, Konzepte, Systeme, Produkte sowie Dienstleitungen umfasst, die das alltägliche Leben älterer und auch benachteiligter Menschen situationsabhängig im Hintergrund unterstützen.
-
Zur Überwachung von Räumen und nicht intrusiven Überwachung von Personen ist es aus
US 6,002,994 und
EP 2 283 473 B1 bekannt, unterschiedliche Sensoren einzusetzen. Diese Sensoren können Fotosensoren, Rauchsensoren, Bewegungsmelder und dgl. sein. Außerdem ist es beispielsweise aus der
EP 0 911 774 A2 auch bekannt, mehrere unterschiedliche Sensoren zur räumlichen Überwachung in einem gemeinsamen Gehäuse anzuordnen.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Gebäudeautomation zu verbessern und insbesondere zu vereinfachen und kostengünstiger zu ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Automatisierungsvorrichtung nach Anspruch 1, einem System zur Gebäudeautomation nach Anspruch 9 und einem Verfahren zur Gebäudeautomation nach Anspruch 10. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
-
Die Erfinder haben erkannt, dass sich dadurch, dass die Automatisierungsvorrichtung modular, d. h. mehrteilig aufgebaut ist, der Aufwand für Wartung und laufende Kosten deutlich reduzieren lässt. Dies beruht maßgeblich darauf, dass nunmehr nur noch ein vorzugsweise genormtes Anschlussmodul vorgesehen werden muss, das mit einer Vielzahl von verschiedenen Aktormodulen oder Sensormodulen bestückt werden kann. Dadurch werden auch der Einbau und die Wartung wesentlich erleichtert.
-
„Aktoren” im Sinne der vorliegenden Erfindung können alle Wandler sein, die elektrische Signale in mechanische Bewegung oder andere physikalische Größen, wie Druck, Temperatur und dgl. umwandeln und so regulierend in ein Regelungssystem eingreifen und/oder Sollgrößen vorgeben. Aktormodule gemäß der vorliegenden Erfindung sind beispielsweise Schaltmodule, wie Relaismodule, oder Funkmodule und dergleichen. Andererseits können auch Leuchtmittel als Aktoren eingesetzt werden, beispielsweise LED.
-
„Sensoren” im Sinne der vorliegenden Erfindung können alle Aufnehmer physikalischer oder chemischer Messgrößen, wie beispielsweise Wärmestrahlung, Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Schall, Helligkeit oder Beschleunigung, und/oder Aufnehmer der stofflichen Beschaffenheit einer Umgebung sein. Diese Größen werden im Aufnehmer mittels physikalischer oder chemischer Effekte erfasst und in weiterverarbeitbare Größen (meist elektrische Signale) umgeformt.
-
Erfindungsgemäß wird ein Anschlussmodul mit einem Sensor- oder Aktormodul verbunden. Bei dem Anschlussmodul kann es sich um eines ohne weitere Funktionen handeln, jedoch kann bevorzugt auch vorgesehen sein, dass darin weitere Funktionen, wie die eines Sensors oder eines Aktors verwirklicht sind. Besonders vorteilhaft ist dies beispielsweise bei der Kopplung eines Sensormoduls mit einem als Funkmodul ausgebildeten Anschlussmodul.
-
Vorzugsweise sind die Module miteinander koppelbar ausgebildet, d. h. unabhängig von einer elektrischen Verkoppelung sind die Module so ausgelegt, dass eine mechanische Kopplung, insbesondere eine klickbare Kopplung, miteinander erfolgen kann.
-
Sensormodule sind vorzugsweise Module, die einen bestimmten Parameter eines Raumes bzw. ganzen Gebäudes oder auch einer oder mehrerer Personen zu detektieren in der Lage sind. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass das Sensormodul angepasst ist, zumindest einen der folgenden Parameter zu ermitteln: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtstärke, Bewegung, Zustand einer Gebäudeöffnung, Luftdruck und Gaszusammensetzung, wobei es sich vorteilhaft um einen passiven Infrarot-Sensor als Bewegungsdetektor, einen Temperatursensor, einen Luftfeuchtesensor und einen Lichtstärkesensor handelt, die gemeinsam in dem Sensormodul verwirklicht sind. Insbesondere können zusätzlich ein Luftdrucksensor und ein Mischgassensor, vorzugsweise für Kohlendioxyd und Sauerstoff vorgesehen sein. Mit einem solchermaßen aufgebauten Sensormodul können zentral alle wesentlichen Raum- und Personenparameter überwacht werden.
-
Vorteilhaft ist vorgesehen, dass das Sensormodul einheitlich, d. h. mit einem einheitlichen Gehäuse ausgebildet ist. Alternativ können natürlich auch mehrere ineinander steckbare Sensormodulteile vorgesehen sein, die dann je nach Bedarf durch Zusammenfügen bestimmter Sensormodulteile ein an besondere Bedürfnisse anpassbares Sensormodul bilden.
-
Zweckmäßig ist die Automatisierungsvorrichtung eine Vorrichtung zur Überwachung von Räumen und/oder zur nicht intrusiven Überwachung einer oder mehrer Personen.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn zumindest ein weiteres Modul vorgesehen ist, das mit dem Anschlussmodul koppelbar ausgebildet ist, wobei es sich insbesondere um ein Modul aus der Gruppe Aktormodul, Sensormodul und Energieversorgungsmodul handelt. Dann könnten mit der Automatisierungsvorrichtung mehrere Funktionen gleichzeitig vollzogen werden, nämlich beispielsweise die Erfassung bestimmter Parameter und gleichzeitig die Ausübung bestimmter Schaltvorgänge, oder die Automatisierungsvorrichtung kann mit einer autarken Energieversorgung, die beispielsweise ein photovoltaisches Element umfasst, versehen werden.
-
In einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Sensormodul angepasst ist, mit Befestigungselementen eines Einbaurahmens nach der Norm MR16 zusammenzuwirken, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass bis auf einen Vorsprung der Außendurchmesser der Vorrichtung zwischen 38 mm und 49 mm, insbesondere 47 mm beträgt, wobei bevorzugt ein Vorsprung vorgesehen ist, dessen Außendurchmesser zwischen 49,5 mm und 51,2 mm, insbesondere 50,2 mm beträgt und dessen Höhe zwischen 0,5 mm und 2 mm, insbesondere 1,5 mm beträgt. Dann lässt sich die Automatisierungsvorrichtung besonders leicht und kostengünstig in schon vorgesehene Einbaurahmen für Lichtelemente in Decken integrieren, wodurch die Integration auch besonders unauffällig und formschön möglich ist.
-
Bevorzugt beträgt die Einbautiefe der Automatisierungsvorrichtung zwischen 30 mm und 40 mm, vorzugsweise 35 mm und 40 mm, insbesondere 39 mm, wodurch sie leicht in Decken und Wänden von Gebäuden untergebracht und insbesondere im Zusammenhang mit Einbaurahmen nach der Norm MR16 den Bauraum optimal ausnutzt.
-
Selbstverständlich können auch andere Einbaurahmen oder dergleichen verwendet werden, wobei der nach der Norm MR16 der gebräuchlichste ist.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass an dem Sensormodul und dem Anschlussmodul oder an dem Anschlussmodul und dem weiteren Modul miteinander koppelbare elektrische Kontakte ausgebildet sind und Kopplungsmittel vorgesehen sind, die eine zwangsweise Ausrichtung der Module zu einander gewährleisten, wobei bevorzugt eine klickbare Kopplung vorgesehen ist. Dann ist die Montage besonders einfach und sicher, da eine zwangsweise Führung der elektrischen Kontakte zueinander erfolgt, so dass deren Beschädigung ausgeschlossen wird.
-
Besonders bevorzugt weist das Anschlussmodul Adressierungsmittel für die Adressierung der angeschlossenen Module auf. Dadurch kann bei einem Defekt ohne weiteres ein Austausch des Anschlussmoduls bzw. der damit gekoppelten Module erfolgen, ohne dass eine zusätzliche Programmierung erforderlich ist, wodurch das jeweilige Modul sofort ansprechbar ist. Bevorzugt werden die Adresseierungsmittel im Anschlussmodul durch das jeweilige Modul verdeckt, so dass die Adressierung nicht ungewollt manipuliert werden kann. Wenn in dem Anschlussmodul zugleich auch Sensoren oder Aktoren angeordnet sind, kann das Adressierungsmittel auch gleichzeitig für deren Adressierung ausgebildet sein.
-
Unabhängiger Schutz wird beansprucht für ein System zur Gebäudeautomation, wobei die erfindungsgemäße Automatisierungsvorrichtung eingesetzt ist und örtlich getrennt von dieser Mittel zum Auswerten und Weiterverarbeiten von Daten der Module und/oder zum Ansteuern der Module vorgesehen sind.
-
Ebenso wird unabhängiger Schutz für ein Verfahren zur Gebäudeautomation beansprucht, bei dem eine modular aufgebaute Automatisierungsvorrichtung, bevorzugt die erfindungsgemäße Automatisierungsvorrichtung und insbesondere das erfindungsgemäße System zur Gebäudeautomation verwendet werden.
-
Alle vorgenannten Merkmale lassen sich beliebig miteinander kombinieren.
-
Die Merkmale der vorliegenden Erfindung sowie weitere Vorteile werden anhand der nachfolgenden Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen:
-
1 die erfindungsgemäße Automatisierungsvorrichtung im Schnitt,
-
2 die erfindungsgemäße Automatisierungsvorrichtung nach 1 in einer Einbausituation,
-
3 das erfindungsgemäße Sensormodul der erfindungsgemäßen Automatisierungsvorrichtung nach 1 im Schnitt und Draufsichten von unten und von oben,
-
4 das erfindungsgemäße Anschlussmodul der erfindungsgemäßen Automatisierungsvorrichtung nach 1 im Schnitt und Draufsichten von unten und von oben und
-
5 das erfindungsgemäße Aktormodul der erfindungsgemäßen Automatisierungsvorrichtung nach 1 im Schnitt und Draufsichten von unten und von oben.
-
In 1 ist die erfindungsgemäße Automatisierungsvorrichtung 1 rein schematisch im Schnitt dargestellt. 2 zeigt eine typische Einbausituation der erfindungsgemäßen Automatisierungsvorrichtung 1 nach 1.
-
Es ist zu erkennen, dass die erfindungsgemäße Automatisierungsvorrichtung 1 modular aufgebaut ist und ein Sensormodul 3, ein Anschlussmodul 5 sowie ein Aktormodul 7 umfasst.
-
Die Automatisierungsvorrichtung 1 weist einen Durchmesser D von 47 mm und eine Einbauhöhe H von 39 mm. Weiterhin ist ein Vorsprung 9 vorgesehen, der einen Außendurchmesser von 50,2 mm und eine Höhe von 1,5 mm aufweist und mit einem Einbaurahmen 11 der Norm MR16 zusammenwirkt, um an einer Decke 13 befestigt zu werden. (Im dargestellten Beispiel nach 2 ist die Automatisierungsvorrichtung 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit ohne das Aktormodul 7 gezeigt.)
-
In den 3 bis 5 sind das Sensormodul 3, das Anschlussmodul 5 und das Aktormodul 7 der erfindungsgemäßen Automatisierungsvorrichtung 1 nach 1 jeweils im Schnitt und in Draufsichten von unten und von oben dargestellt.
-
3 zeigt das Sensormodul 3, wobei oben im Bild die Draufsicht von unten und unten im Bild die Draufsicht von oben gezeigt ist. Es ist zu erkennen, dass das Sensormodul 3 Belüftungsöffnungen 15, einen Bewegungsdetektor in Form eines PIR-Sensors 17, einen Lichtstärkedetektor 19 (lichtempfindliches Halbleiterelement), einen Temperaturdetektor 21 und einen Detektor 23 für die relative Luftfeuchtigkeit aufweist. Über die Belüftungsöffnungen 15 werden im Inneren des Sensormoduls 3 angeordnete Detektoren (nicht gezeigt) für den Luftdruck und die Luftzusammensetzungen (CO2-O2-Mischgasdetektor) mit Umgebungsatmosphäre versorgt. An der Oberseite des Sensormoduls 3 sind klickbare Kopplungsmittel 25, 27 sowie elektrische Kontaktmittel 29 angeordnet, die beide mit dem Anschlussmodul 5 zusammenwirken können. Dadurch, dass ein zentrales klickbares Kopplungsmittel 25 und ein Führungselement 27 vorgesehen sind, wird erreicht, dass Sensormodul 3 und Anschlussmodul 5 nur in einer bestimmten räumlichen Zuordnung koppelbar sind, so dass die elektrischen Kontaktmittel 29 nicht zerstört werden können.
-
4 zeigt das Anschlussmodul 5, wobei oben im Bild die Draufsicht von oben und unten im Bild die Draufsicht von unten gezeigt ist. Es ist zu erkennen, dass das Anschlussmodul 5 an seiner Unterseite korrespondierende Kopplungsmittel 31, 33 und elektrische Kontaktmittel 35 für das Sensormodul 3 aufweist. Weiterhin sind als Dipschalter ausgebildete Adressierungsmittel 37 für das Sensormodul 3 vorgesehen, die im gekoppelten Zustand vom Sensormodul 3 verdeckt sind. An seiner Oberseite weist das Anschlussmodul 5 klickbare Kopplungsmittel 39, 41 und elektrische Kontaktmittel 43 für das Aktormodul 7 sowie drei Pfostenbuchsen 45 für elektrische Flachbandleitungen 13 auf.
-
5 zeigt das Aktormodul 7, wobei oben im Bild die Draufsicht von oben und unten im Bild die Draufsicht von unten gezeigt ist. Es ist zu erkennen, dass das Aktormodul 7 an seiner Unterseite korrespondierende Kopplungsmittel 47, 49 und elektrische Kontaktmittel 51 für das Anschlussmodul 5 aufweist. An seiner Oberseite sind weitere Kopplungsmittel 53, 55 und elektrische Kontaktmittel 57 beispielsweise für ein weiteres Aktormodul oder ein Energieversorgungsmodul (beides nicht gezeigt) vorgesehen. Das Aktormodul weist von der Kreisform abweichende Abplattungen 59 auf, wodurch sichergestellt ist, dass auch im mit dem Anschlussmodul 5 gekoppelten Zustand Flachbandleitungen 13 mit den Pfostenbuchsen 45 verbunden sein können.
-
Diese bevorzugte Automatisierungsvorrichtung 1 ist also modular aufgebaut und kann als universeller Sensor für die Montage in alle MR16 Einbaurahmen für Downlights (Fassung GU10 und GU5.3) zur Verfügung gestellt werden.
-
Das Sensormodul 3 ist mit einer Vielzahl von Sensorfunktionen versehen, wobei natürlich auch weniger oder mehr Sensorfunktionen vorgesehen werden können.
-
Die elektrische Leitung
13 ist bevorzugt als Flachbandleitung
13 ausgebildet. Solche Flachbandleitungen
13 sind zwar schon vielfältig aus dem Automobilbau und bei elektrischen Geräten allgemein bekannt, wie beispielhaft die
WO 2006 075 099 A1 und
WO 2011 135 10 zeigen, jedoch wurden diese Flachbandleitungen
13 bisher noch nicht in Gebäuden eingesetzt. Mit solchen Flachbandleitungen
13 ist es ohne weiteres möglich, eine weitgehend unsichtbare Integration aufwandig (d. h. an einer Wand ggf. unter einem Wandbelag ohne spezielle Kabelkästen) zu ermöglichen. Wände sind dabei alle Decken, Böden und Wände von Gebäuden und Räumen. Wandbeläge können beispielsweise Tapeten, Fliesen, Teppiche, Laminate und dergleichen sein.
-
Dabei können diese Flachbandleitungen 13 für beliebige Leistungsanforderungen angepasst werden, wobei jedoch leistungsarme Elektroinstallationen, bevorzugt über Kleinspannung, insbesondere Schutzkleinspannung bevorzugt werden. Leistungsarm heißt in diesem Zusammenhang, dass die Stromstärke maximal 2 Ampere Dauerstrom beträgt. Solche Flachbandleitungen 13 lassen sich ohne weiteres so auf Wänden anbringen, dass diese malerfertig vorbereitet sind. Besonders unauffällig ist die Anordnung der Flachbandleitung dann, wenn diese in Ecken geführt wird.
-
Bevorzugt werden sie jedoch zwischen Wand und Wandbelag in einem Klebebett geführt. Dann müssen die Wände nicht mehr geschlitzt oder anderwärtig beschädigt werden, was insbesondere bei Spannbeton unbedingt vermieden werden muss, sondern nur noch bei Raumverbindungen sind ggf. Durchführungslöcher einzubringen. Es sollte sich um einen plastischen Klebstoff, insbesondere einen Dispersionskleber handeln, der auf der Wand appliziert wird und die Flachbandleitung 13 an dem Klebstoff angeordnet wird. Hierbei sollte bevorzugt so vorgegangen werden, dass eine Menge Kleber auf der Wand appliziert wird, dann ein Glattziehen erfolgt und schließlich die Flachbandleitung 13 aufgebracht wird. Dadurch, dass es sich um einen Kleber mit plastischem Verhalten handelt, werden Hohlräume und dgl. vermieden, so dass die Flachbandleitung 13 in einer im Wesentlichen ebenen Wand erscheint. Natürlich baut die Flachbandleitung 13 mit dem umgebenden Klebstoff gegenüber einer planen Wandebene etwas vor, jedoch ist dies nicht sichtbar, wenn eine in Bezug auf die Dicke der Flachbandleitung 13 ausreichend breite Klebefläche ausgebildet und ggf. beidseits der Flachbandleitung mit einem leichten Gefälle versehen wird. Die so präparierte Wand ist ohne weiteres malerfertig, kann also überstrichen oder mit einer Tapezierung versehen werden.
-
Bevorzugte Dimensionierungen für die Flachbandleitung 13, die bevorzugt vier elektrische Leiter 61 aufweist, sind die folgenden: eine Dicke der Leiter 61 von 0,5 mm bis 0,3 mm, bevorzugt 0,0 mm bis 0,2 mm, insbesondere 0,1 mm; eine Breite der Leiter 61 von 0,5 mm bis 10 mm, bevorzugt 1 mm bis 2 mm, insbesondere 1,54 mm; eine Dicke der Flachbandleitung 13 von 0,1 mm bis 0,5 mm, bevorzugt 0,2 mm bis 0,4 mm, insbesondere 0,27 mm. Mit dieser Dimensionierung ist die Flachbandleitung 13 zum einen besonders unauffällig verlegbar. Zudem lässt sie sich auch besonders einfach entlang eines Winkels verlegen, da in diesem Fall die Flachbandleitung 13 einfach gefaltet werden kann ohne wesentlich vorzubauen. Außerdem werden mit diesen Dimensionierungen elektrische Leitungen bereitgestellt, die äußerst störunanfällig sind ohne dass zusätzliche Abschirmungsmaßnahmen erforderlich sind.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung handelt es sich um eine extrudierte Flachbandleitung 13, wobei die Isolierung 63 bevorzugt ein wärmebeständiges Polyvinylchlorid, ein thermoplastisches Polyurethan oder ein thermoplastisches Polyolefin-Elastomer ist. Dadurch ist die Flachbandleitung 13 auf besondere Weise gegen Korrosion geschützt. Vorteilhaft ist es auch, wenn die Leiter 61 Kupfer aufweisen, das bevorzugt ein Elektrolytkupfer ist, in gewalzter Form vorliegt und insbesondere verzinnt oder versilbert ausgebildet ist. Dann lässt sich die Flachbandleitung 13 vor Ort besonders einfach weiterverarbeiten, wobei nur eine Abisolierung notwendig ist und dann die Leiter 61 direkt mechanisch mit einem Stecker 65 versehen werden können ohne dass eine zusätzliche Verlötung notwendig ist.
-
Die Automatisierungsvorrichtung 1 erhält ihre eigentliche Funktion durch zwei Bauteile, nämlich dem Sensormodul 3, das als sichtbares Bauteil die einzelnen Sensoren enthält und als Befestigungselement dient, und dem Anschlussmodul 5, das auf der Sensormodulrückseite montiert wird, die mechanischen und elektrischen Anschlüsse 31, 33, 35, 39, 41, 43 für das Sensormodul 3 sowie weitere Module 7 und Adressierungsmittel 37 für das Sensormodul 3 sowie Verbindungsmittel 45 für eine Steuer- und Auswerteeinrichtung (nicht gezeigt) aufweist. Die Daten der Sensoren werden in einem programmierten Microcontroller (nicht gezeigt) in einem Schaltschrank oder einem anderen geeigneten Einbauort (nicht gezeigt) verarbeitet.
-
Durch die Auslagerung der „Rechentechnik” in Form von Microcontrollern und dem Einsatz der Adressierungsmittel 37 wird erreicht, dass der Energieverbrauch der Automatisierungsvorrichtung 1 selbst deutlich reduziert wird. Außerdem wird auch Energie gespart, weil sich viele Sensoren einen Microcontroller teilen, der über einen gemeinsamen Bus angesprochen wird. Die Sensoren werden mit Schutzkleinspannung 24 V DC versorgt und der Bus mit 20 kHz betrieben. Dadurch lassen sich eine Vielzahl von Sensoren und Aktoren steuern und auswerten auch bei einem sehr hohen Datenaufkommen.
-
Das Anschlussmodul 5 ist vorbereitet, einen Vielzahl von Aktoren, beispielsweise Taster, Lautsprecher, Funk- und Schaltaktoren zu ermöglichen, erlaubt aber auch den Anschluss von Energieversorgungsmodulen, beispielsweise auf Solarbasis, so dass ggf. auch eine autarke Energieversorgung ermöglicht wird.
-
Über das Adressierungsmittel 37 wird der Standort bzw. eine Adresse generiert, um eine klare Raumzuordnung zu ermöglichen. Bei einem Defekt des Sensormoduls 3 bleibt das Anschlussmodul 5 unverändert und die darin enthaltene Raumzuordnung erhalten. Es wird lediglich das Sensormodul 3 getauscht, eine Programmierung des Sensormoduls entfällt. Hierdurch wird es ermöglicht, dass eine Auswechselung extrem einfach ohne Programmierung durchgeführt werden kann, also auch durch Hilfskräfte schnell und einfach möglich ist. Ebenso wird erreicht, dass weniger Elektronikabfall produziert wird.
-
Bei einem Defekt des Anschlussmoduls 5 wird dieses einfach getauscht und das Adressierungsmittel 37 entsprechend dem defekten Anschlussmodul 5 eingestellt. Somit sind aufwendige Programmierungen innerhalb einer Software nicht mehr erforderlich, da die Adressierung sozusagen kopiert werden kann. Falls erforderlich, kann das Adressierungsmittel 37 auch für die Adressierung des Aktormodul 7 oder weitere Module verwendet werden.
-
Der Anschluss der Sensoren an einen Microcontroller in einer Verteilung oder Rechner kann als Bus, sternförmig oder gemischt sternförmig und als Bus (neuronal) erfolgen. Dies reduziert in erheblichem Maße den Verdrahtungsaufwand gegenüber bekannten Netzwerktechnologien.
-
Bei dem Aktormodul 7 kann es sich um ein Funkmodul handeln, das direkt mit dem Sensormodul 3 koppelbar ausgebildet ist. In diesem Fall wird somit die Funktion des Anschlussmoduls 5 mit der des Aktormoduls 7 in einem einheitlichen Modul verwirklicht. Dadurch entfällt für diese Automatisierungsvorrichtung die Notwendigkeit einer Verkabelung, wenn zusätzlich auch eine Energieversorgung bereitgestellt wird. Beispielsweise können dann eine weitere mit einem Anschlussmodul 5 versehene Automatisierungsvorrichtung 1 ein Funkmodul 7 aufweisen, dass die Signale von nicht verkabelten, nachgerüsteten Sensormodulen, Funktastern oder dergleichen empfängt bzw. an Funkaktoren sendet. Die empfangenen Daten werden dann via Kabel an den Microcontroller übertragen. Andererseits kann auch der Microcontroller selbst mit einem Funkmodul ausgerüstet sein, um diese Aufgaben zu übernehmen.
-
Besondere Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen somit darin, dass durch den mehrteiligen Aufbau der Aufwand für Wartung und laufende Kosten deutlich reduziert wird. Anderseits wird ein Produkt geschaffen, welches durch Installateure ohne Programmierungskenntnisse schnell und sicher eingebaut werden kann. Dabei besteht eine besonders hohe Flexibilität, die weitere Nachrüstungen ohne Programmierung zulässt. Diese Erfindung stellt eine wichtige Grundlage unter anderem für die Durchführung bzw. Errichtung technisch assistierter Wohnungen dar.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 6002994 [0004]
- EP 2283473 B1 [0004]
- EP 0911774 A2 [0004]
- WO 2006075099 A1 [0039]
- WO 201113510 [0039]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- Norm MR16 [0016]
- Norm MR16 [0017]
- Norm MR16 [0018]
- Norm MR16 [0032]