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Flachkabel aus einem biegsamen Träger und mit diesem
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Träger verbundenen Leitern Die Erfindung betrifft ein Flachkabel,
bestehend aus einem biegsamen, nicht leitenden, streifenförmigen Träger und mit
diesem Träger verbundenen Leitern.
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Flachkabel sind in der. Elektro-Installationstechnik in vielen Varianten
bekannt. Die DE-OS 26 31 708 zeigt ein solches Kabel, das aus einem Streifen aus
einem thermoplastischen Material oder einem synthetischen Kautschuk besteht, in
dem eine oder mehrere elektrische Leitungen verlegt sind. Die bekannten Flachkabel
haben üblicherweise Drähte mit runden oder fast-runden Querschnitten, die in das
Material eingearbeitet sind. Derartige Flachkabel können zwar auch beispielsweise
unter Fußleisten oder in dünnen Putzschichten verlegt werden, sie eignen sich jedoch
nicht dazu, unter einer Tapete oder einer ähnlichen, dünnen Wandbeschichtung verlegt
zu werden.
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Es stellt sich damit für die Erfindung die Aufgabe, ein Flachkabel
anzugeben, das so flach und biegsam ist, daß es unter einer Tapete oder einer ähnlichen
Wand-Bespannung
verlegt werden kann, ohne daß Verdickungsstreifen
oder -zonen auftreten. Stemmarbeiten im Wandputz sollen ebenfalls unterbleiben können.
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Für den vorgenannten Verwendungszweck ist gemäß Erfindung ein Flachkabel
so hergestellt, daß der Träger aus einer biegsamen und knickbaren Papier- oder Kunststoff-Folienbahn
besteht, auf der wenigstens zwei parallel laufende, untereinander elektrisch getrennte
Metallstreifen als elektrische Leiter befestigt sind, deren Dicke und Steifigkeit
in Relation zum Bahnmaterial so bemessen sind, daß die Dicke und Steifigkeit des
Flachkabels insgesamt nicht wesentlich gegenüber denen des Trägers vergrößert sind.
Dementsprechend handelt es sich bei dem Flachkabel nicht um ein "Kabel" im herkömmlichen
Sinne, sondern lediglich um eine Kunststoff- oder Papierfolienbahn, auf der entsprechende
Leiterfolien angebracht sind. Letztere bestehen vorzugsweise aus einem leitfähigen
Metall, wie Kupfer oder Aluminium.
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Um den eingangs genannten Zweck erfüllen zu können, sollen die Leiterstreifen
eine Stärke haben, die lediglich zwischen dem 0,1 bis 2fachen der Trägerbahnstärke
liegt. Letztere liegt vorzugsweise zwischen 0,1 und 1 mm.
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Der Verwendungszweck des Flachkabels gemäß Erfindung erstreckt sich
in erster Linie auf Schwachstrom-Verbindungen, wie sie insbesondere für Lautsprecher-Boxen
bei Stereo-Anlagen erforderlich sind. Dementsprechend sind in den meisten Fällen
nur zwei Leiterstreifen erforderlich, die vorzugsweise auf der Trägerbahn randseitig
angebracht sind, wobei zwischen den Leiterstreifen die Folienoberfläche freiliegt
und damit einen Isolierstreifen bildet.
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Zum leichten Verlegen des Flachkabels ist dessen Trägerbahn rückwärtig
mit einer Klebeschicht versehen, wie sie beispielsweise bei Klebestreifen für die
Teppichverlegung und dergleichen erforderlich ist.
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Die Metallstreifen können auf der Trägerfolie mittels eines Schmelzklebers
aufgeklebt sein. Auch andere Klebeverfahren sind denkbar und bekannt; beispielsweise
kann mit einem sogenannten offenen Kleber gearbeitet werden.
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Eine derartige Klebemasse härtet nicht aus. Wird der Metallstreifen
von der Klebefläche abgezogen, so bleibt die Klebefläche intakt und klebend; die
freigelegte Fläche kann erneut beklebt werden.
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Weiterhin ist vorteilhaft, wenn das Flachkabel selbstklebend oder
mit zusätzlichem Kleister verklebt wird,
aber bei einem Tapetenwechsel
sich nicht ohne weiteres tränken läßt, so daß es auch bei Abnehmen der alten Tapete
nicht mit herabgerissen wird. Hierzu wird vorgeschlagen, daß das Trägerband wasserfest
und wasserundurchlässig ist, so daß die auf dem Rücken des Trägerbandes liegende
Klebeschicht nicht angegriffen wird.
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Weiterhin ist möglich, die Trägerbahn aus einem beschichteten Papier
herzustellen, das auf der die Leiterstreifen tragenden Hauptfläche eine flexible
Silikon-Kunststoff-Beschichtung trägt, während die gegenüberliegende Fläche aus
einem saugfähigen Tapetenpapier besteht.
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Um die Trägerstreifen vor Korrosion und die Isolationsschicht vor
Kriechströmen zu bewahren, wird auf die Flachbahn-Vorderseite eine durchsichtige
Schutzschicht oder Schutzfolie aufgebracht, die wenigstens oberhalb der Leiterstreifen
vorhanden ist. Relativ preiswert kann eine Trägerfolie mit einem einzigen Metallstreifen
hergestellt werden, beispielsweise durch Aufkleben, Aufdrucken oder Aufgießen. Um
derartig hergestellte Zwischenprodukte in die Flachkabel gemäß Erfindung zu verwandeln,
wird der Isolationszwischenraum zwischen zwei Leiterstreifen aus einem vollflächig
mit Leiterfolie versehenen Trägerband ein oder mehrere Streifen herausgeschnitten
und entfernt.
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Als Folienmaterial eignet sich insbesondere Polyterephtalsäureester
oder ein silikonölgetränktes Papier. Andere Materialien sind selbstverständlich
ebenfalls möglich, die die eingangs genannten Eigenschaften besitzen.
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Zur Verbindung von Flachkabeln mit anderen Anschlüssen ist es bekannt,
diesen Flachkabeln Steckdosen oder dergleichen zuzuordnen, bei denen Kontaktstifte
oder -schrauben die Leiter kontaktieren. Im vorliegenden Fall ist es in diesem Zusammenhang
vorteilhaft, die Steckdose mit einem Normstecker, beispielsweise nach deutscher
oder amerikanischer Norm, zu bestücken, wobei dessen Leitelektroden mit je wenigstens
einem Kontaktstift oder Kontaktschraube verbunden sind, die wiederum Kontakt haben
mit einem der Leiterstreifen. Flachkabel und zugeordnete Steckdose bilden damit
eine Einheit, die jederzeit in eine andere Konfiguration umgewandelt werden kann.
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Schließlich ist noch eine erfindungswesentliche Variante, daß das
Flachkabel auf seiner Sichtseite mit einer weiteren Papier- oder Kunststoffschicht
derart kaschiert ist, daß eine Zier- und/oder Abdeckfunktion mit dem Flachkabel
durchgeführt werden kann, mit anderen Worten, daß das Flachkabel als Bordürenstreifen
verwendbar
ist, der entweder auf dem unteren oder oberen Tapetenabschluß
verwendbar ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Die Figuren zeigen im einzelnen: Figur 1 ein Flachkabel gemäß Erfindung kurz vor
seiner Fertigstellung; Figur 2 eine andere Ausführungsform des Flachkabels mit mehreren
Leiterstreifen in Draufsicht; Figur 3 einen Schnitt gemäß der Linie III - III der
Figur 2; Figur 4 ein mit einer Steckdose für-Lautsprecher versehenes Flachkabel
gemäß Figur 1 und Figur 5 ein als Bordüre gestaltetes Flachkabel.
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Das in Figur 1 dargestellte Flachkabel in einer ersten Ausführungsform
besteht aus einer Kunststoff-Folienbahn 1 als Träger, die sich über die gesamte
Breite des Flachkabels erstreckt und die das mechanisch widerstandsfähige Element
des Flachkabels bildet. Im Ausführungsbeispiel
handelt es sich
beispielsweise um eine silikonölgetränkte biegsame und knickbare Papierbahn.
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Andere Materialien, wie Polyterephtalsäurefolien, armierte Trägerbahnen
und dergleichen sind denkbar, wobei wesentlich ist, daß das Trägermaterial selbst
nichtleitend ist. Die Stärke der Trägerbahn 1 ist variabel.
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Bei den hier vorliegenden Anwendungsfällen liegt sie etwa zwischen
0,1 und 1 mm. Auf der Trägerbahn sind zwei Leiterstreifen 2, 3 randseitig aufgeklebt,
wobei zwischen den Leiterstreifen 2 und 3 ein die Folienoberfläche freilegender
Isolierstreifen 4 verbleibt. Die Dicke der Leiterstreifen bei dem Materialleiter-Aluminium
beträgt etwa 0,05 mm, wobei auch hier entsprechend variiert werden kann. Wesentlich
ist, daß die elektrisch leitenden Metallstreifen in Dicke und Steifigkeit in Relation
zum Bahnmaterial so bemessen sind, daß dessen Dicke und Steifigkeit nicht wesentlich
vergrößert sind.
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Erstaunlich ist, daß bei einem Aluminiumleiter mit einer Breite von
34 mm und einer Stärke von 0,05 mm der spezifische Widerstand nur 17 Milliohm pro
Meter beträgt.
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Demgegenüber ergibt sich für ein Kupferkabel mit einem Querschnitt
von 0,75 mm2, wie er üblicherweise verwendet wird, ein ungünstigerer höherer Wert
von 24 Milliohm pro Meter. Durch die fehlende Verdrillung und geringe induktive
Beeinflussung der beiden Leiterstreifen 2 und 3 können auch Störfaktoren weitgehend
ausgeschaltet werden,
die bei verdrillten Kabeln möglicherweise
auftreten können.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist das Flachkabel dadurch hergestellt,
daß ein vollflächig mit Leiterfolie versehenes Trägerband zu einem Flachkabel dadurch
verwandelt wird, daß ein Mittelstreifen 5 herausgeschnitten und entfernt worden
ist. Hierzu sind zwei parallel geführte Messer erforderlich, die mit den Bezugszahlen
6 und 7 angedeutet sind. Diese Art der Produktion ermöglicht auch relativ preiswerte
Lagerhaltung, denn vollflächig verklebte Folien können aus einer breiten Rolle geschnitten
werden, wobei je nach Einsatzart zwei-, drei- oder mehradrige Flachkabel erzeugbar
sind.
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Der Einsatzzweck des erfindungsgemäßen Flachkabels liegt insbesondere
bei der Verlegung von Lautsprecher-Verbindungen im Wohnbereich. Eine Verlegung kann
sowohl unter einer Tapete, einer Wandbespannung oder auch unter einem textilen Bodenbelag
erfolgen, ohne daß dies zu unschönen Verdickungen führt oder Stemmarbeiten erforderlich
macht.
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In Figur 2 ist in Abwandlung der Figur 1 ein vieradriges Flachkabel
dargestellt, dessen vier Leiterstreifen 8 bis 11 aus einem dünngewalztem Kupferblech
von 0,03 mm Stärke
bestehen, wobei die Trägerbahn 1 eine Polyterephtalsäureester-Folie
ist. Die Metallstreifen sind in diesem Falle aufgedruckt oder aufgegossen. Die gesamte
Folie ist noch mit einer Schutzschicht 12 aus einer durchsichtigen, aushärtenden
Silikonverbindung versehen. Eine solche Schutzschicht 12 ist wasserabstoßend und
verhindert die Kriechströme zwischen den Leiterstreifen. Wie in Figur 3 angedeutet,
ist das Flachkabel ferner mit einer rückwärtigen Klebeschicht 13 versehen, die vor
dem Anbringen noch mit einer (nicht dargestellten) Schutzfolie versehen sein kann,
um das Flachkabel gemäß Erfindung in einfacher Weise anbringen zu können. Eine Schutzfolie
kann ferner anstelle der Schutzschicht 12 auf der Oberseite angebracht sein. Das
erfindungsgemäße Flachkabel kann direkt, vorzugsweise anschließend nach oben an
die Fußleiste, an allen Wänden eines Raumes mit Tapetenkleister oder mit einer selbstklebenden
Schicht auf die rohverputzte Wand verklebt werden. Anschließend kann dort eine Tapete
aufgebracht werden. Vorteilhaft ist auch, daß sich das Flachkabel bei Veränderung
der Verlegerichtung, beispielsweise bei der Herumführung von Tür- oder Fensteröffnungen,
jeweils um 900 geknickt aufeinanderliegen können, so daß alle Raumwände mit einem
einzigen Flachkabel ohne erneuten Ansatz versehen werden können.
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Auch die Herstellung von Ansatzstücken bei Abreißen oder Rollenende
lassen sich ohne weiteres herstellen, indem die Enden umgeknickt werden und ein
kurzes Stück überlappend aufeinandergelegt werden, wobei ein Verkleben im Bereiche
der Isolierstreifen erfolgen kann.
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Die erforderlichen Stromanschlußkontakte können an beliebigen Stellen
des Flachkabels aufgesetzt und zunächst mechanisch befestigt werden. Vorzugsweise
wird unterhalb die Tapete ein wenig angeschnitten und abgenommen, so daß eine gute
Kontaktierung garantiert ist. Hierauf kann jedoch auch in vielen Fällen verzichtet
werden, wenn das Tapetenmaterial dünn ist. Durch die Verlegung oberhalb der Fußleiste
ist die Lage der Leiterstreifen genau fixiert und anpeilbar.
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In Figur 4 ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen Steckdose in
Verbindung mit einem Flachkabel gemäß Erfindung dargestellt. Die Steckdose besteht
aus einem deckelartigen Teil, in das bereits eine Normsteckdose (hier: Klinkensteckdose
16) eingelassen ist. Die Kontaktstifte der Steckdose sind verbunden mit den Kontaktstiften
oder -schrauben, die in einer oberen (17) und in einer unteren Reihe 18 angebracht
sind. Üblicherweise wird jeweils eine Schraube durch die Tapete in den Putz
hineingebohrt,
während eine andere Schraube als Madenschraube ausgeführt ist, die jeweils nur die
Oberfläche des Leiterstreifens berührt. Aus dem Stand der Technik sind jedoch weitere
Steckdosen und Kontaktvorrichtungen bekannt, die durch eine vorgegebene Schicht
hindurch mit vorhandenen Leitern in Rontakt treten. Auch die eingangs genannte DE-OS
26 31 708 zeigt eine Ausführungsform einer solchen Kontaktvorrichtung.
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Figur 5 schließlich zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Flachkabel,
bezeichnet mit dem Buchstaben F, noch mit einer aufgeklebten Papier- oder Kunststoffschicht
20 versehen ist, die einen Druck, ein Relief oder dergleichen zeigt, so daß das
Flachkabel auch als Abschluß-Bordüre verwendet werden kann.
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Es sei außerdem noch angemerkt, daß die Schutzschicht 12 auf der gesamten
Sichtseite so ausführbar ist, daß die mit einem ausgetrockneten, üblichen Tapetenkleister
befestigte. Tapete trocken abziehbar ist. Diese, bei Fachleuten als "Stripeffekt"
bekannte Verklebung wird durch verminderte Haftung der Tapete erreicht.