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Die Erfindung betrifft ein flächiges Verkabelungssystem für eine Oberflächenmontage umfassend
- - einen vorzugsweise flexiblen Träger aus einem elektrisch isolierendem Material mit einer Vorderseite und einer Rückseite,
- - mindestens zwei in einer Ebene auf der Vorderseite des Trägers angeordnete Leiterbahnen, eingerichtet zur Ausbildung mindestens eines Niederspannungs-Stromkreises,
- - mindestens einen elektrischen Verbraucher als lösbaren Bestandteil des Verkabelungssystems, der mindestens zwei Kontakte zur Herstellung einer lösbaren elektrischen Verbindung zu den Leiterbahnen des Niederspannungs-Stromkreises aufweist.
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Ein flächiges Verkabelungssystem für eine Oberflächenmontage an Wänden oder Decken von Gebäuden ist aus der
WO 2009/101559 A1 bekannt. Es ermöglicht die einfache Platzierung von LED-Lichtquellen auf einer ebenen Fläche, beispielsweise Böden, Wänden und/oder Decken von Gebäuden. Das bekannte flächige Verkabelungssystem für eine Oberflächenmontage umfasst als Träger eine flexible Platine auf der zwei in einer Ebene auf der Vorderseite angeordnete, als Kamm strukturierte Leiterbahnen eine ineinandergreifende Konfiguration bilden. Die ineinandergreifenden Kammstrukturen weisen eine unterschiedliche elektrische und eine permanentmagnetische Polarität auf. Eine Lampe, insbesondere eine LED-Lampe weist mindestens zwei Kontakte auf, zur Herstellung einer elektrischen Verbindung zu den Leiterbahnen mit unterschiedlicher elektrischer Polarität. Des Weiteren sind an der Lampe Magnete angeordnet, die eine automatische Positionierung der Lampe in Bezug zu den Leiterbahnen auf dem flexiblen Träger ermöglichen.
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Aufgrund des Kontaktwiderstandes zwischen den Kontakten des elektrischen Verbrauchers und den Leiterbahnen des Niederspannungsstromkreises können durch einen lokal sehr hohen Stromfluss eine Überhitzung und Funkenbildung auftreten. Die Überhitzung und Funkenbildung stellen eine Brandgefahr dar, sodass der Einsatz flächiger Verkabelungssysteme im Wohnbereich ohne umfassende zusätzliche technische Maßnahmen problematisch ist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein eigensicheres flächiges Verkabelungssystem für eine Oberflächenmontage, insbesondere in Gebäuden, zu schaffen. Insbesondere soll sichergestellt werden, dass ein unsicherer Zustand an den Kontaktstellen durch Überhitzung und Funkenbildung konstruktionsbedingt nicht auftritt.
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Diese Aufgabe wird bei einem flächigen Verkabelungssystem der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, dass die mindestens zwei Leiterbahnen aus Zinn oder einer Zinnlegierung mit einem Masseanteil von mindestens 97 Gewichtsprozent Zinn bestehen und die Materialien der übrigen Bestandteile des Verkabelungssystems entweder einen Flammpunkt oberhalb des Schmelzpunktes der Leiterbahnen aufweisen oder nicht brennbar sind.
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Die Erfindung nutzt in vorteilhafter Weise die hohe Duktilität und das Fließverhalten der vollständig aus Zinn oder einer hochlegierten Zinnlegierung bestehenden Leiterbahnen. Das Fließen des Zinns unter Strombelastung verhindert wirksam einen Anstieg des Kontaktwiderstandes an den Kontaktfläche zu der Leiterbahn, indem es mikroskopische Unebenheiten an der Kontaktfläche ausgleicht. Die wirksame Kontaktfläche wird durch das Fließen vergrößert und dadurch wirkungsvoll ein Anstieg des Kontaktwiderstandes über die Zeit verhindert.
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Besonders vorteilhaft wirken sich Leiterbahnen aus Zinn oder einer hochlegierten Zinnlegierung aus, wenn jeder Kontakt zur Herstellung einer lösbaren elektrischen Verbindung mindestens einen nadelartigen Kontaktstift mit einer Spitze aufweist, der eingerichtet ist, die Leiterbahn zu durchdringen. Auch bei einer Kontaktierung der Leiterbahnen mit einem Federkontaktstift wird eine Oxidschicht auf der Leiterbahnoberfläche durch den Federdruck an der Kontaktfläche in Kombination mit dem Fließen des Zinns bzw. der Zinnlegierung geöffnet und dadurch der Kontaktwiderstand niedrig gehalten.
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Da die Leiterbahnen vollständig aus Zinn bzw. einer hochlegierten Zinnlegierung bestehen und auf dem flexiblen Träger vorzugsweise als großflächige, kammartig ineinandergreifende Struktur angeordnet sind, kann die Position der anzuschließenden elektrischen Verbraucher weitgehend frei gewählt werden.
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Die Eigensicherheit des flächigen Verkabelungssystems wird dadurch gewährleistet, dass bei einem zu hohen Stromfluss in den Leiterbahnen des Niederspannungs-Stromkreises die Schmelztemperatur von etwa 232° C überschritten wird. Das geschmolzene Zinn bzw. der Zinnlegierung zieht sich aufgrund der eigenen Oberflächenspannung zusammen und unterbricht die Leiterbahn und damit den zu hohen Stromfluss nach Art einer Schmelzsicherung.
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Da die Materialien der übrigen Bestandteile des Verkabelungssystems entweder einen Flammpunkt oberhalb des Schmelzpunktes von etwa 232° C der Leiterbahnen aufweisen oder nicht brennbar sind, wird eine Entzündung und damit eine Brandgefahr selbst beim Schmelzen der Leiterbahnstruktur durch zu hohen Stromfluss wirkungsvoll unterbunden.
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Der Flammpunkt eines Stoffes ist nach DIN V 14011 die niedrigste Temperatur, bei der sich über einem Stoff ein zündfähiges Dampf-Luft-Gemisch bilden kann. Für die Bestimmung des Flammpunktes der Materialien der übrigen Bestandteile des Verkabelungssystems wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Methode nach Pensky-Martens (> 50 °C; DIN 51758, EN 22719), d.h. die aktuelle Standardapparatur verwendet. Soweit die Materialien nicht brennbar sind, handelt sich um Stoffe die weder entzündet werden können, noch veraschen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die mindestens zwei Leiterbahnen als Folien ausgebildet, die stoffschlüssig mit der Vorderseite des flexiblen Trägers verbunden sind. Die Ausbildung als Folien ermöglicht zunächst ein vollflächiges Aufbringen der Folie auf dem vorzugsweise flexiblen Träger und ein anschließendes Strukturieren der mindestens zwei Leiterbahnen mittels Laser oder durch andere Abtragsverfahren, beispielsweise durch Plasmaätzen, Elektronenstrahlbearbeitung oder chemische Abtragsverfahren.
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Die Folie aus Zinn oder einer Zinnlegierung weist eine Dicke in einem Bereich von 5-100 µm, vorzugsweise in einem Bereich von 10-30 µm auf. Typische Dicken der Zinnfolie betragen etwa 15 µm. Die stoffschlüssige Verbindung zwischen der Folie und dem flexiblen Träger ist eine Klebstoffschicht, insbesondere eine Polyurethandispersion.
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Eine besonders geeignete Metallfolie weist die nachfolgende Zinnlegierung auf:
Sn | 97,5 - 98,5% |
Sb | 1,5-2,5 % |
Pb, Cd, Hg, Cr(VI) | 0,01 % max. |
Ag, Zn, Al, As, Ni, Fe, Cu | 0,1 % max. |
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Besonders vorteilhaft lassen sich als Folie ausgebildete Leiterbahnen auf einem textilen Flächengebilde als flexiblen Träger anordnen. Die stoffschlüssige Verbindung zwischen der Metallfolie und der Oberseite des textilen Flächengebildes wird mittels eines Klebstoffs hergestellt. Der Klebstoff ist vorzugsweise ein wasserbasierter Dispersionsklebstoff, insbesondere eine Polyurethan-Dispersion. Wasserbasierte Dispersionsklebstoffe eignen sich besonders gut für die erforderliche großflächige, insbesondere vollflächige Verklebung der Metallfolie auf dem textilen Flächengebilde. Die Benetzung der Fasern des textilen Flächengebildes mit dem Klebstoff erfolgt vorzugsweise ohne die Poren eines diffusionsoffenen textilen Flächengebildes zu verschließen, insbesondere durch Aufwalzen oder Aufsprühen des Klebstoffs.
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Das vorzugsweise diffusionsoffene textile Flächengebilde ist ein zweidimensionales Textilerzeugnis; hierzu gehören beispielsweise Gewebe, Maschenware, Filze, Vliesstoffe und Geflechte. Diffusionsoffen bezeichnet die Durchlässigkeit des textilen Flächengebildes für Wasserdampf aufgrund seiner Offenporigkeit. Je höher die Wasserdampfdurchlässigkeit, umso besser kann Feuchtigkeit durch das textile Flächengebilde hindurchtreten.
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Ein diffusionsoffenes textiles Flächengebilde erlaubt die Abfuhr von Feuchtigkeit, nachdem das Verkabelungssystem auf einer Oberfläche, insbesondere einer Wand- oder Deckenfläche eines Gebäudes angebracht wird.
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Das textile Flächengebilde ist besonders bevorzugt ein Vliesstoff, der aufgrund der Eigenschaftsvielfalt, der Vielzahl der nutzbaren Faserstoffe und der Herstellungsverfahren eine gezielte Anpassung an ein breites Spektrum von Anwendungen mit unterschiedlichen Anforderungen ermöglicht. Das textile Flächengebilde kann als Faserstoffe Mineralfasern und/oder Kunstfasern und/oder Naturfasern enthalten, soweit der Flammpunkt oberhalb des Schmelzpunktes der Leiterbahnen liegt. Mineralfasern sind anorganische Naturfasern oder Kunstfasern. Kunstfasern oder auch als Chemiefasern bezeichnet, sind künstlich nach chemischtechnischen Verfahren hergestellte anorganische oder organische Fasern. Naturfasern sind anorganische oder organische Fasern mit natürlichem Ursprung, die nicht künstlich hergestellt wurden. Künstliche Mineralfasern (KMF) werden oft aus Silikatschmelzen gewonnen und bestehen zum Beispiel aus Glas, Keramik oder Quarz als Faserstoff.
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Der Vliesstoff weist vorzugsweise eine Dicke von 20 µm bis 500 µm auf. Wenn das textile Flächengebilde in einer Ausgestaltung der Erfindung flexibel ist, kann das flächige Verkabelungssystem auf einer nicht ebenen Oberfläche von Gebäuden angeordnet beziehungsweise in nicht ebene Oberflächen eingebettet werden.
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Um einen Berührschutz zu schaffen, der zudem dekorativ sein kann, ist in einer Ausgestaltung der Erfindung oberhalb der Leiterbahn eine Decklage auf der Vorderseite des Trägers aufgebracht. Die Decklage kann aus den Materialien üblicher Wandbekleidungen, beispielsweise aus Papier, Glasgewebe oder Kunststoff bestehen.
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Um das flächige Verkabelungssystem gegenüber einer Oberfläche des Gebäudes elektrisch zu isolieren und zugleich an der Oberfläche zu befestigen, ist in einer Ausgestaltung der Erfindung an der Rückseite des Trägers ein beidseitig mit Haftklebstoff beschichteter Klebefilm mit einer Durchschlagspannung von mindestens 500 Volt bezogen auf die Dicke des Klebefilms angeordnet.
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Sofern das flächige Verkabelungssystem in eine Wand oder Deckenfläche eines Gebäudes unmittelbar integriert und zugleich gegenüber der Wand oder Decke elektrisch isoliert werden soll, kann die Rückseite des flexiblen Trägers mit einer Lage aus Putz verbunden sein, die eine Durchschlagsspannung von mindestens 500 Volt bezogen auf die Dicke der Lage aus Putz aufweist. Die ohnehin für den Wandaufbau vorgesehene Putzschicht übernimmt damit die zusätzliche Funktion einer Isolations- und Verbindungsschicht.
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Die lösbare Verbindung zwischen jedem elektrischen Verbraucher und dem übrigen Verkabelungssystem kann allein durch dessen elektrische Kontakte hergestellt werden, wenn diese als nadelförmige Kontaktstifte ausgeführt sind. Der als Nadel bzw. Feld von Nadeln ausgebildete Kontakt durchdringt die Leiterbahn und stellt eine elektrische und kraftschlüssige Verbindung her. Die Verbindung hält vor allem durch die Reibungskräfte, die das die Nadeln umgebende Material der Leiterbahn auf sie ausübt.
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Sind die Kontaktstifte des elektrischen Verbrauchers indes als Federkontaktstifte ausgeführt, die die Leiterbahnen lediglich an einer Kontaktfläche berühren, ist zusätzlich eine lösbare Verbindung zwischen jedem elektrischen Verbraucher und dem übrigen Verkabelungssystem u.a. als Widerlager für den Federkontaktstift erforderlich. Die lösbare Verbindung kann beispielsweise durch magnetische Kraftwirkung zwischen den Leiterbahnen und einem in den elektrischen Verbraucher eingelassenen Permanentmagneten hergestellt werden. Alternativ und/oder zusätzlich besteht die Möglichkeit, die lösbare Verbindung mittels eines zusätzlichen Klebefilms zwischen der Oberfläche des flächigen Verkabelungssystems und dem elektrischen Verbraucher herzustellen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die mindestens zwei Leiterbahnen eine ineinandergreifende Struktur, insbesondere mindestens zwei Kammstrukturen mit unterschiedlicher elektrischer Polarität auf. Die Zinken der ineinandergreifenden Kammstrukturen verlaufen vorzugsweise gradlinig und äquidistant zueinander, sodass bei übereinstimmendem Kontaktabstand der elektrischen Verbraucher an unterschiedlichen Positionen des Verkabelungssystems stets zwei Leiterbahnen unterschiedlicher Polarität kontaktiert werden können.
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Die Sicherheit des flächigen Verkabelungssystems kann weiter dadurch erhöht werden, dass mindestens eine der Leiterbahnen des Niederspannungs-Stromkreises eine Einschnürung aufweist. Durch die Einschnürung wird bei im Übrigen gleichbleibendem Leitungsquerschnitt, beispielsweise durch konstante Dicke und Breite der Leiterbahnen, der Leitungsquerschnitt reduziert, sodass die Einschnürung als Schmelzsicherung bei einem zu hohen Strom in dem Niederspannungs-Stromkreis wirkt. Im Falle eines Ansprechens der derart gebildeten Schmelzsicherung kann dieser Bereich der Leiterbahn durch Aufkleben eines elektrisch leitfähigen Klebebandes wieder geschlossen werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine schematische Aufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines flächigen Verkabelungssystems,
- 2 eine schematische Aufsicht auf einen lösbar mit zwei Leiterbahnen verbundenen elektrischen Verbraucher,
- 3 ein zweites Ausführungsbeispiels eines flächigen Verkabelungssystems montiert an einer Wand,
- 4 ein drittes Ausführungsbeispiel eines flächigen Verkabelungssystems montiert an einer Wand,
- 5 ein viertes Ausführungsbeispiel eines flächigen Verkabelungssystem montiert an einer Wand,
- 6 ein Detaildarstellung des elektrischen Verbrauchers des flächigen Verkabelungssystem nach 5 und
- 7 ein fünftes Ausführungsbeispiel eines flächigen Verkabelungssystem montiert an einer Wand mit zusätzlicher lösbarer Verbindung des elektrischen Verbrauchers an einer Decklage.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes flächiges Verkabelungssystem (1) eingerichtet, für eine Montage auf einer Oberfläche, insbesondere einer Wand oder Decke eines Gebäudes. Das Verkabelungssystem (1) weist einen Träger (2) aus einem elektrisch isolierendem Material mit einer Vorderseite (2.1) und einer Rückseite (2.2) auf. Der Träger (2) ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein textiles Flächengebilde in Form eines Vliesstoffes, insbesondere aus Mineral- oder Glasfasern. Auf der Vorderseite (2.1) des Trägers sind im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Leiterbahnen (3, 4) angeordnet, die kammartig ausgebildet sind. Die jeweils von einem Anschlussabschnitt (3.2, 4.2) ausgehenden Zinken (3.1, 4.1) greifen ineinander, sodass sämtliche Zinken (3.1, 4.1) parallel zueinander in übereinstimmendem Abstand verlaufen. Die Anschlussabschnitte (3.1, 4.1) der Leiterbahnen (3,4) sind über Zuführleitungen (6) an ein Netzteil (5) anschließbar. Bei dem Netzteil (5) handelt es sich um ein Niederspannungsnetzteil, das eine Klemmenspannung von weniger als 60 Volt aufweist.
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Mit den Zinken (3.1, 4.1) der Leiterbahnen (3, 4) ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Übersichtlichkeit halber lediglich ein elektrischer Verbraucher (7) lösbar mit zwei Kontakten (8, 8.1,8.2) verbunden, die in 1 lediglich schematisch dargestellt sind.
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Durch Verbinden des Verkabelungssystem (1) mit dem Netzteil (5) ist die Leiterbahn (3) mit dem Minuspol und die Leiterbahn (4) mit dem Pluspol der Niederspannungsquelle (5) verbunden. Die Leiterbahnen (3, 4), der Verbraucher (7) und das Netzteil (5) bilden einen Niederspannungs-Stromkreis.
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Sowohl der elektrische Verbrauchers (7) als auch die Kontakte (8) sind lösbar mit den Leiterbahnen (3, 4) des Verkabelungssystems (1) verbunden. An unterschiedlichen Positionen des Verkabelungssystems (1) können einer oder mehrere elektrische Verbraucher angeschlossen werden, die hierdurch in den Niederspannungskreis mit dem Netzteil (5) eingebunden werden.
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Die lösbare Verbindung der elektrischen Verbraucher (7) erfolgt über nadelartige Kontaktstifte oder Federkontaktstifte, die anhand der 3, 4 und 5 näher erläutert werden.
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Um die Eigensicherheit des erfindungsgemäßen Verkabelungssystems (1) zu gewährleisten bestehen die Leiterbahnen (3, 4) vollständig aus einer Zinnlegierung mit einem Masseanteil von mindestens 97 Gewichtsprozent Zinn.
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2 zeigt eine schematische Aufsicht auf zwei benachbart zueinander angeordnete Leiterbahnen (3, 4), die mit einem Netzteil (5) verbunden sind, sowie einen auf den Leiterbahnen (3, 4) angeordneten elektrischen Verbraucher (7) mit Kontakten (8.1, 8.2). Bei dem elektrischen Verbraucher (7) handelt es sich beispielsweise um eine LED-Leuchte. Ein elektrischer Verbraucher (7) könnte jedoch auch beispielsweise ein lösbar mit den Leiterbahnen (3,4) verbundenes elektrisches Heizelement sein. Weiter ist erkennbar, dass die über ihre Länge eine gleichbleibende Breite und Dicke aufweisenden Leiterbahnen (3, 4) zwischen dem Netzteil (5) und dem elektrischen Verbraucher (7) jeweils Einschnürungen (3.3, 4.3) aufweisen, die im Falle einer zu hohen Stromlast in dem Niederspannungskreis vor dem Auftreten von Überhitzungen nach Art einer Schmelzsicherung die Leiterbahnen (3,4) an der Stelle der Einschnürungen (3.3, 4.3) unterbrechen. Grundsätzlich ist es ausreichend, eine Einschnürung (3.3, 4.3) in einer der beiden Leiterbahnen (3, 4) vorzusehen.
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3 zeigt eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Verkabelungssystems (1), das an einer Wand (9) eines Gebäudes befestigt ist. Abweichend zu dem Verkabelungssystem (1) nach 1 weist das Verkabelungssystem (1) nach 3 oberhalb der Leiterbahn (3, 4) eine Decklage (10) auf, die oberhalb der Leiterbahnen (3,4) auf der Vorderseite (2.1) des Trägers (2) aufgebracht ist. Die Decklage (10), beispielsweise eine Stoffbespannung, verhindert eine unmittelbare Berührung der auf dem Träger (2) angeordneten, nach außen weisenden Leiterbahnen (3, 4). Die Befestigung an der Wand (9) erfolgt mittels einer Klebstofflage (11) zwischen der Wand (9) und der Rückseite (2.2) des Trägers (2). Die Klebstofflage (11) weist eine Durchschlagspannung von mindestens 500 Volt bezogen auf die Dicke der Lage (11) auf. Die Klebstofflage (11) kann als Klebstoffschicht eines Dispersionsklebstoffs oder als beidseitig mit Haftklebstoffen beschichteter Film, beispielsweise aus Kunststoff ausgeführt sein.
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Die lösbare Verbindung zwischen dem elektrischen Verbraucher (7) und den Leiterbahnen (3, 4) erfolgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ausschließlich über die Kontakte (8.1, 8.2). Jeder der beiden Kontakte (8.1, 8.2) des Verbrauchers (7) weist ein Feld mit nadelartigen Kontaktstiften (8.3) auf, die jeweils mit einer Spitze versehen sind, um die Decklage (10) und die Leiterbahnen (3,4) zu durchdringen.
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Das Ausführungsbeispiel des Verkabelungssystem (1) nach 4 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel von 3 lediglich dadurch, dass anstelle der Klebstofflage (11) eine Lage aus Putz (12) zwischen der Wand (9) und dem Träger (2) aus Vliesstoff vorgesehen ist, die eine Durchschlagsspannung von mindestens 500 Volt bezogen auf die Dicke der Lage aus Putz (12) aufweist. Im Übrigen wird hinsichtlich des Aufbaus der Verkabelungssystems (1) vollständig auf die Ausführungen zu 3 verwiesen.
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5,6 zeigen einen elektrischen Verbraucher (7), bei dem die beiden Kontakte (8) nicht als nadelartiger Kontaktstift (8.3), sondern als Federkontaktstift (8.4) ausgebildet sind. Derartige Federkontaktstifte (8.4) werden auch als Prüfspitze oder Pogo-Pin bezeichnet. Bei Verwendung von Federkontaktstiften (8.4) weist die Decklage (10) an der Kontaktfläche zu den Leiterbahnen (3,4) eine Öffnung (10.1) auf, durch den jeder Federkontaktstift (8.4) auf die Oberfläche der Leiterbahn (3, 4) gedrückt wird. Die Öffnung (10.1) ist erforderlich, da der stumpfe Federkontaktstift (8.4) zur Durchdringung der Decklage (10) nicht geeignet ist.
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Die lösbare Verbindung zwischen dem Verbraucher (7) und dem übrigen Verkabelungssystem (1) wird wahlweise durch magnetische Kraftwirkung oder mittels eines zusätzlichen Klebefilms (13) zwischen dem elektrischen Verbraucher (7) und der Decklage (10) erreicht, der in dem Ausführungsbeispiel nach 7 dargestellt ist. Der Klebefilm (13) ist beidseitig mit Haftklebstoff beschichtet, sodass er einerseits an der Unterseite des elektrischen Verbrauchers (7) und andererseits an der Oberflächen der Decklage (10) haftet.
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In dem Ausführungsbeispiel nach 5 erfolgt die lösbare Verbindung durch magnetische Kraftwirkung eines in den elektrischen Verbraucher (7) eingelassenen Permanentmagneten, der jedoch der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist. Der Permanentmagnet ist in dem elektrischen Verbraucher zwischen den an den seitlichen Rändern angeordneten Federstiftkontakten (8.4) angeordnet und interagiert mit zwischen den Leiterbahnen (3, 4) angeordneten ferromagnetischen Streifen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verkabelungssystem
- 2
- Träger
- 2.1
- Vorderseite
- 2.2
- Rückseite
- 3
- Leiterbahn
- 3.1
- Zinken
- 3.2
- Anschlussabschnitt
- 3.3
- Einschnürung
- 4
- Leiterbahn
- 4.1
- Zinken
- 4.2
- Anschlussabschnitt
- 4.3
- Einschnürung
- 5
- Netzteil (Niederspannung)
- 6
- Zuführleitung
- 7
- Elektrischer Verbraucher
- 8
- Kontakte
- 8.1
- Kontakt Minuspol
- 8.2
- Kontakt Pluspol
- 8.3
- Kontaktstift nadelartig
- 8.4
- Federkontaktstift
- 10
- Decklage
- 10.1
- Öffnung in der Decklage
- 11
- Klebstofflage
- 12
- Lage aus Putz
- 13
- Klebefilm
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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