Getriebeanlage mit stufenlos veränderbarem Übersetzungsverhältnis Gegenstand der Erfindung ist eine Getriebeanlage mit stufenlos veränderbarem übersetzungsverhältnis, mit einem drehbaren Organ, dessen Drehzahl das Obersetzungsverhältnis der Anlage beeinflusst und willkürlich veränderbar ist.
Bekannte Getriebeanlagen dieser Art bestehen beispielsweise aus einem Umlaufrädergetriebe mit einer Antriebswelle, einer Abtriebswelle und einem drehbaren Reaktionsorgan, z. B. einem Planetenrad träger oder einem innenverzahnten Zahnkranz,
auf das ein von der Differenz zwischen den auf die An triebs- und die Abtriebswelle wirkenden Drehmomen ten herrührendes Reaktionsmoment wirkt und das je nach dem jeweiligen übersetzungsverhältnis im Sinne dieses Reaktionsmomentes oder entgegen diesem um läuft und nur bei einem bestimmten übersetzungsver- hältnis stillsteht.
Bei allen andern Übersetzungsverhältnissen gibt dieses Reaktionsorgan also je nach dem übersetzungs- verhältnis Arbeit ab, die beispielsweise mittels einer Bremse in Wärme umgewandelt und als solche ab- geführt wird, oder es nimmt Arbeit auf, die von einem besondern Motor geleistet werden muss. Die Verände rung des übersetzungsverhältnisses der Getriebeanlage erfolgt dann dadurch, dass das Verhältnis der Dreh zahl des Reaktionsorgans zu derjenigen der Antriebs welle durch Beeinflussung der Bremse bzw. des Mo tors verändert wird.
Die von der Bremse als Wärme abgeführte Arbeit kann meist nicht nutzbar gemacht werden und ist dann verloren. Anderseits ist die vom Motor geleistete Arbeit zwar an der Abtriebswelle der Getriebeanlage verfügbar und somit nutzbar, aber die Anlage wird durch den Motor erheblich verteuert, zu mal dieser bei stark veränderbarem Übersetzungsver- hältnis der Getriebeanlage für eine Leistung, die im Vergleich zu der durch die Antriebswelle der Getriebe anlage übertragenen Leistung erheblich sein kann,
be- messen werden und überdies mit stark veränderlicher Drehzahl betreibbar sein muss. Motoren, die diesen Anforderungen bei kleinen Abmessungen und gutem Wirkungsgrad entsprechen, gibt es aber kaum; wären sie vorhanden, so würden sich meist Getriebeanlagen mit stufenlos veränderbarem übersetzungsverhältnis ohnehin erübrigen.
Die Erfindung bezweckt nun die Schaffung einer Getriebeanlage, bei welcher das auf das genannte, mit willkürlich veränderbarer Drehzahl drehbare Organ wirkende Drehmoment und somit die von diesem Or gan abgegebene oder aufgenommene Leistung klein sein kann, so dass diese Leistung und die Energiever luste in der Bremse bzw. im Motor gering sind und die Bremse bzw. der Motor klein, leicht und billig ausgeführt werden können.
Zu diesem Zweck ist die vorliegende Getriebe anlage dadurch gekennzeichnet, dass sie drei Umlauf- rädergetriebe mit je einer Antriebswelle, einer Ab triebswelle und einem drehbaren Reaktionsorgan so wie ein Eintrittsgetriebe umfasst, durch welches die Antriebswellen von zwei der genannten drei Umlauf rädergetriebe von der Antriebswelle der Anlage ange trieben werden, dass die drehbaren Reaktionsorgane dieser beiden Getriebe derart miteinander gekuppelt sind, dass dasjenige des einen Getriebes im gleichen Sinn wie die Abtriebswelle dieses Getriebes umlaufen muss,
wenn sich dasjenige des andern Getriebes ent gegengesetzt zur Abtriebswelle dieses andern Getrie bes dreht bzw. umgekehrt, und dass die Antriebswelle des dritten Umlaufrädergetriebes von der Abtriebs welle des einen und das Reaktionsorgan dieses dritten Umlaufrädergetriebes von der Abtriebswelle des an- dern der beiden erstgenannten Umlaufrädergetriebe angetrieben wird,
wobei die Abtriebswelle dieses drit ten Umlaufrädergetriebes die Abtriebswelle der Ge- triebeanlage bildet und Mittel vorhanden sind, um die Drehzahl der gekuppelten Reaktionsorgane der beiden erstgenannten Umlaufrädergetriebe zu verändern.
Die Ausbildung der Getriebeanlage kann so sein, dass die beiden Reaktionsorgane der beiden erstge nannten Umlaufrädergetriebe im gleichen Sinne um laufen, so dass das auf das eine Reaktionsorgan wir kende Reaktionsmoment im Umlaufsinn, das auf das andere Reaktionsorgan wirkende Reaktionsmoment entgegen dem gleichen Umlaufsinn dieser beiden Re aktionsorgane gerichtet ist, so d'ass die Reaktions momente einander entgegenwirken. Diese beiden Um laufrädergetriebe können insbesondere derart ausge bildet und ihre genannten Reaktionsorgane derart mit einander gekuppelt sein, dass diese Reaktionsmomente einander aufheben.
Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungs beispiel der erfindungsgemässen Getriebeanlage.
Auf der Antriebsweile 1 der dargestellten Ge triebeanlage sitzt ein Zahnrad 2, das einerseits mit einem auf einer Welle 3 sitzenden Zahnrad 4, ander seits mit einem Zwischenrad 5 kämmt, das frei dreh bar gelagert ist. Dieses Zwischenrad 5 kämmt seiner seits mit einem Zahnrad 6, dessen Durchmesser gleich ist wie der des Zahnrades 4 und das auf einer Welle 7 sitzt. Dreht sich die Antriebswelle 1 im Sinne des Pfeiles 8, so treibt sie über das beschriebene Eintritts getriebe die Welle 3 im durch den Pfeil 9 angegebenen Drehsinn und die Welle 7 im dazu entgegengesetzten Drehsinn 10 an, und zwar mit gleicher Drehzahl.
Die Wellen 3 und 7 sind die Antriebswellen je eines von zwei gleichen Unilaufrädergetrieben, von denen das erste eine mit der Antriebswelle 3 gleich achsige Abtriebswelle 11, ein auf der Antriebswelle 3 sitzendes Zentralrad 12, ein auf der Abtriebswelle 11 sitzendes Zentralrad 13 und ein Paar Planetenräder 14 und 15 aufweist. Diese beiden Planetenräder sind drehbar auf einem auf der Abtriebswelle 11 gelager ten, als Reaktionsorgan dienenden Planetenradträger 16 gelagert und miteinander drehfest verbunden.
Das Planetenrad 14 kämmt mit dem Zentralrad 12, das Planetenrad 15 mit dem Zentralrad 13.
In gleicher Weise umfasst das zweite Umlaufräder getriebe eine mit der Antriebswelle 7 gleichachsige Abtriebswelle 17, ein Zentralrad 18 von gleicher Zähnezahl wie das Rad 12 auf der Antriebswelle 7, ein Zentralrad 19 von gleicher Zähnezahl wie das Rad 13 auf der Abtriebswelle 17 und zwei drehfest miteinander verbundene Planetenräder 20 und 21, die auf einem als Reaktionsorgan wirkenden Planeten radträger 22 gelagert sind und gleiche Zähnezahl haben wie die Planetenräder 14 und 15 des ersten Getriebes.
Die Planetenradträger 16 und 22 dieser beiden Umlaufrädergetriebe sind durch eine Kuppelstange 23, die einerseits zwischen den Planetenrädern 14 und 15, anderseits zwischen den Planetenrädern 20 und 21 aussen an je einer diese Planetenräder mitein ander drehfest verbindenden Hohlwelle angreift, der art miteinander gekuppelt, dass sie im gleichen Sinn und mit gleicher Drehzahl um die Achsen der zuge hörigen Abtriebswellen 11. bzw. 17 umlaufen müssen.
Die dargestellte Getriebeanlage umfasst ein drittes Umlaufrädergetriebe, dessen Antriebswelle von der Abtriebswelle 17 des zweiten Umlaufrädergetriebes gebildet und angetrieben wird. Die Abtriebswelle 24 dieses dritten Umlaufrädergetriebes ist mit dessen Antriebswelle 17 gleichachsig und bildet die Ab triebswelle der ganzen Getriebeanlage.
Auch dieses dritte Umlaufrädergetriebe weist ein auf seiner Antriebswelle 17 sitzendes Zentralrad 25, ein auf der Abtriebswelle 24 sitzendes Zentralrad 26 und zwei drehfest miteinander verbundene Planeten räder 27 und 28 auf, die auf einem Planetenradträger 29 gelagert sind. Das Planetenrad 27 kämmt mit dem Zentralrad 25, das Planetenrad 28 mit dem Zentral rad 26. Der Planetenradträger 29 ist mit einem auf der Welle 17 gelagerten Zahnrad 30 fest verbunden, das mit einem auf der Abtriebswelle 11 des ersten Umlaufrädergetriebes sitzenden Zahnrad 31 kämmt.
Dieser Planetenradträger 29 kann als Reaktionsorgan des dritten Umlaufrädergetriebes angesprochen wer den, wenn die Welle 17 als dessen Antriebswelle gilt.
Die dargestellte Getriebeanlage umfasst ferner einen Elektromotor 32 mit willkürlich einstellbarer Drehzahl, der den Planetenradträger 22 mittels eines Treibriemens 33 anzutreiben gestattet.
Die beschriebene Getriebeanlage arbeitet wie folgt: Wie schon erläutert, dreht sich die Antriebswelle 3 des ersten Umlaufrädergetriebes 11-16 im Sinne des Pfeiles 9 und die Antriebswelle 10 des zweiten Umlaufrädergetriebes 17-22 mit der gleichen Dreh zahl im Sinne des Pfeiles 10, wenn die Antriebswelle 1 im Sinne des Pfeiles 8 angetrieben wird. Es sei zu nächst angenommen, dass die beiden durch die Stange 23 miteinander gekuppelten Planetenradträger 16 und 22 stillstehen.
Die AbtriebsweIlen 11 des er sten und 17 des zweiten Umlaufrädergetriebes dre hen sich dann, da beide Getriebe gleich ausgeführt sind, mit der gleichen Drehzahl, und zwar die Welle 11 in Richtung des Pfeiles 35, die Welle 17 in Rich tung des Pfeiles 36. Auf die Planetenradträger 16 und 22 wirkt je ein Reaktionsmoment, das gleich ist der Differenz des auf die Antriebswelle 3 bzw. 7 in deren Drehrichtung wirkenden Antriebsdrehmomentes und des der Drehung der Abtriebswelle 11 bzw. 17 ent gegenwirkenden Abtriebsdrehmomentes, und das gleich gerichtet ist wie das grössere dieser beiden Drehmomente.
In jedem Falle sind diese beiden Re aktionsmomente einander entgegengesetzt. Im vorlie genden Beispiel, in welchem die Zähnezahl der Räder 12 und 18 grösser ist als die der Räder 14 und 20 und die Zähnezahl der Räder 15 und 21 grösser als die der Räder 13 und 19, ist das Antriebsdrehmoment grösser als das Abtriebsdrehmoment, so dass die auf die Planetenradträger 16 und 22 wirkenden Reak tionsmomente im Sinne der Pfeile 35 und 36 gerich tet sind.
Diese beiden Reaktionsmomente wirken ein ander über die Kuppelstange 23, die die beiden Pla- netenradträger 16 und 22 miteinander verbindet, ent gegen, so dass sich diese Planetenradträger im Gleich gewicht befinden und sich weder im einen noch im andern Sinn zu drehen suchen.
Die Welle 11 treibt über die Zahnräder 31 und 30 den Planetenradträger 29 des dritten Umlaufräder getriebes 24-29 im Sinne des Pfeiles 37 und die Welle 17 das auf ihr sitzende Zentralrad 25 dieses Getriebes im gleichen Drehsinn an.
Die Zähnezahlen der Räder 30 und 31 und der Räder 25-28 des dritten Umlaufrädergetriebes sind so gewählt, dass infolge dieses Antriebes des Zentral rades 25 und des Planetenradträgers 29 bei gleicher Drehzahl der Wellen 11 und 17 die Abtriebswelle 24 im Sinne des Pfeiles 38 umläuft, und dass ausserdem das durch die Welle 17 übertragene Drehmoment dem durch die Welle 11 übertragenen und somit auch das auf den Planetenradträger 22 wirkende Reaktions moment dem entgegengesetzt gerichteten, auf den Pla- netenradträger 16 wirkende Reaktionsmoment gleich ist.
Damit dies der Fall ist, erfüllen die Zähnezahlen Z25 des Zahnrades 25, Z26 des Rades 26, Z27 des Rades 27, Z28 des Rades 28, Z30 des Rades 30 und Z31 des Rades 31 die Bedingung:
EMI0003.0010
Wenn diese Bedingung erfüllt ist, befinden sich die beiden miteinander gekuppelten Planetenradträ- ger 16 und 22 im indifferenten Gleichgewicht, und zwar unabhängig von der Grösse des Drehmomentes, mit dem die Antriebswelle 1 der Getriebeanlage an getrieben wird, und des Drehmomentes, das der Dre hung der Abtriebswelle 24 der Getriebeanlage ent gegenwirkt.
Dieses indifferente Gleichgewicht bleibt auch er halten, wenn die Planetenradträger 16 und 22 nicht stillstehen, sondern im gleichen Sinne und mit glei cher Drehzahl umlaufen. Wird beispielsweise der Pla- netenradträger 22 mittels des Motors 32 und des Treibriemens 33 im Sinne des Pfeiles 36 angetrieben, wobei sich der Planetenradträger 16 infolge der Kup- pelstange 23 mit der gleichen Drehzahl entgegen dem Sinn des Pfeiles 35 dreht,
so wird die Drehzahl der Abtriebswelle 11 des ersten Umlaufrädergetriebes 11-16 und somit auch die des Planetenradträgers 29 des dritten Umlaufrädergetriebes 24-29 grösser, die der Abtriebswelle 17 des zweiten Umlaufrädergetrie- bes 17-22 kleiner, als wenn beide Planetenradträger stillständen.
Wenn die Räderdurchmesser die in der Zeichnung angegebenen Verhältnisse aufweisen, ist die von der Zunahme der Drehzahl des Planetenradträgers 29 herrührende Erhöhung der Drehzahl der Abtriebs welle 24 des dritten Umlaufrädergetriebes grösser als die Verminderung dieser Drehzahl, die von der gleich zeitigen Verminderung der Drehzahl der Antriebs welle 17 des dritten Umlaufrädergetriebes herrührt.
Infolgedessen erhöht sich die Drehzahl der Abtriebs welle 24, und das Übersetzungsverhältnis zwischen der Antriebswelle 1 und der Abtriebswelle 24 der Getriebeanlage nimmt ab. Umgekehrt lässt sich eine Vergrösserung dieses Übersetzungsverhältnisses ge genüber demjenigen bei Stillstand der Planetenradträ- ger 16 und 22 erreichen, indem man mittels des Mo tors 32 den Planetenradträger 22 entgegen dem Pfeil 36 umlaufen lässt. Das Übersetzungsverhältnis der Anlage hängt somit von der Drehzahl des Planeten radträgers 22 ab, welche Drehzahl mittels des Motors 32 willkürlich veränderbar ist.
Um ein bestimmtes Übersetzungsverhältnis zu erhalten, muss die Drehzahl des Planetenradträgers in einem bestimmten Verhält nis zur Drehzahl der Antriebswelle 1 stehen. Da bei der Drehung des Planetenradträgers 22 stets der eine der beiden Planetenradträger 16 und 22 im Sinne des auf ihn wirkenden Reaktionsmomentes und der an dere dieser beiden Planetenradträger entgegen dem auf ihn wirkenden, gleich grossen Reaktionsmoment gedreht wird,
hat der Motor 32 nur die auf diese bei den Planetenradträger wirkenden Reibungsmomente und bei Erhöhung seiner Drehzahl die von der Träg heit der zu beschleunigenden Organe herrührenden Momente zu überwinden. Die Leistung dieses Motors braucht also nur klein zu sein, was erlaubt, ihn so auszubilden, d'ass seine Drehzahl sich in einem weiten Bereich verändern und gut beherrschen lässt, däss er kleine Abmessungen, geringes Gewicht, einfachen Aufbau, grosse Lebensdauer usw. aufweist, während sein Wirkungsgrad im Vergleich zu demjenigen der Getriebeanlage gering sein kann.
Gemäss einer Variante könnten die Zähnezahlen der Räder 25-28 des dritten Umlaufrädergetriebes oder der Zahnräder 30 und 31 etwas abweichend von der oben angegebenen Bedingung so gewählt werden, dass das auf den Planetenradträger 16 im Sinne des Pfeiles 35 wirkende Reaktionsmoment etwas grösser ist als das auf den Planetenradträger 22 im Sinne des Pfeiles 36 wirkende. Die beiden Planetenradträger wären dann nicht im indifferenten Gleichgewicht, sondern hätten das Bestreben, sich im Sinne des erst genannten Reaktionsmomentes, also im Sinn des Pfei les 35 und entgegen dem Sinn des Pfeiles 36 zu dre hen.
Zur Beherrschung der Drehzahl der Planeten radträger könnte dann anstelle des Motors 32 eine Bremsvorrichtung vorhanden sein, die, wie bei 34 strichpunktiert angedeutet, auf den Planetenradträger 22 wirkt und so ausgebildet ist, dass das von ihr auf diesen Planetenradträger ausgeübte Bremsmoment von dessen Drehzahl abhängig ist. Eine solche Bremsvor richtung könnte beispielsweise aus einer vom Planeten radträger 22, also entgegen dem Drehsinn 36, ange triebenen Flüssigkeitspumpe bestehen, deren Druck- und Saugseiten über eine Drosselöffnung von einstell barem Querschnitt miteinander in Verbindung stehen.
Bei einer durch Einstellen dieses Querschnittes will kürlich veränderbaren Drehzahl des Planetenradträ- gers 22 wäre dann das von der Pumpe aufgenom mene Drehmoment gleich dem Betrag, um den das im Sinne des Pfeiles 35 auf den Planetenradträger 16 wir kende Reaktionsmoment grösser ist als das im Sinne des Pfeiles 36 auf den Planetenradträger 22 wirkende, so dass diese Planetenradträger bei dieser Drehzahl im Gleichgewicht sind und dauernd mit dieser Dreh zahl umlaufen.
Da das Übersetzungsverhältnis der Getriebeanlage von der Drehzahl der Planetenradträ- ger 16 und 22 abhängt, lässt es sich für ein gegebenes Drehmoment und eine gegebene Drehzahl der An triebswelle 1 durch Veränderung des Querschnittes der genannten Drosselöffnung einstellen zwischen den Werten, die es bei abgesperrter Drosselöffnung und beim grössten einstellbaren Querschnitt der Drossel- öffnung hat.
Im ersten Falle stehen die Planetenrad träger 16 und 22 still, und das übersetzungsverhält- nis ist gleich wie beim oben beschriebenen Ausfüh rungsbeispiel unter der zuerst gemachten Annahme. Im zweiten Fall laufen die Planetenradträger 16 und 22 nahezu ungehindert im Sinne des Pfeiles 35 und entgegen dem Sinn des Pfeiles 36 um, so dass die Drehzahl der Welle 11 und des im Sinne des Pfeiles 37 umlaufenden Planetenradträgers 29 gegenüber dem ersten Fall vermindert und die der Welle 17 erhöht und somit, wie oben dargelegt, diejenige der Abtriebs welle 24 der Getriebeanlage vermindert ist;
das Über setzungsverhältnis des Getriebes ist dann grösser als im ersten Fall. Die Bremsvorrichtung kann so bemes sen werden, dass sie die ganze auf die Antriebswelle 1 übertragene Leistung aufzunehmen vermag; dann kann der Querschnitt der Drosselöffnung so einge stellt werden, dass die Planetenradträger 16 und 22 eine im Verhältnis zur Drehzahl der Antriebswelle 1 genügend grosse Drehzahl im Sinne des Pfeiles 35 er reichen, um die Abtriebswelle 24 zum Stillstand zu bringen.
Eine Verminderung des übersetzungsverhält- nisses gegenüber dem Betrieb mit stillstehenden Pla- netenradträgern 16 und 22 ist bei dieser Variante nicht möglich, da dann diese Planetenradträger ent gegen dem Sinn des Pfeiles 35 und im Sinne des Pfei les 36 angetrieben werden müssten.
Bei dieser Variante sind bei jedem übersetzungs- verhältnis der Getriebeanlage die auf die Planeten- radträger 16 und 22 wirkenden Reaktionsmomente und somit auch die genannte Differenz dieser Mo mente dem auf die Antriebswelle 1 wirkenden An triebsmoment proportional; um das Übersetzungsver hältnis konstant zu halten, muss also das von der Bremse 34 aufgenommene Drehmoment durch Ände rung des Querschnittes der Drosselöffnung entspre chend dem jeweiligen Antriebsmoment der Differenz der genannten Reaktionsmomente angeglichen wer den.
Beim zuerst beschriebenen Ausführungsbeispiel ist dies nicht nötig, da die genannte Differenz stets null ist. Wie bei jenem Ausführungsbeispiel ist es auch bei der vorliegenden Variante nötig, die Drehzahl der Planetenradträger 16 und 22 in einem festen Verhält nis zur Drehzahl der Antriebswelle 1 zu halten, wenn diese veränderlich ist und das Übersetzungsverhältnis der Getriebeanlage konstant bleiben soll.
Gemäss einer zweiten Variante könnten die Zähne zahlen der Räder 25-2ss des dritten Umlaufräder getriebes oder der Zahnräder 30 und 31 im entgegen gesetzten Sinne wie bei der ersten Variante von der oben angegebenen Bedingung abweichen, so dass das auf den Planetenradträger 16 im Sinne des Pfeiles 35 wirkende Reaktionsmoment etwas kleiner ist als das auf den Planetenradträger 22 im Sinne des Pfeiles 36 wirkende. Die beiden Planetenradträger 16 und 22 hätten dann das Bestreben, sich im Sinne des Pfeiles 36 zu drehen. Zur Beherrschung ihrer Drehzahl kann eine Bremsvorrichtung der gleichen Art wie bei der ersten Variante verwendet werden.
Es ist dann möglich, das Übersetzungsverhältnis der Getriebe anlage gegenüber dem Wert, den es bei stillstehenden Planetenradträgern 16 und 22 hat, zu vermindern, statt, wie bei der ersten Variante, zu vergrössern.
Die Umlaufrädergetriebe könnten auch anders als im beschriebenen Ausführungsbeispiel ausgebildet sein. Beispielsweise könnte das eine oder andere Pla netenrad jedes Getriebes zusätzlich mit einem als Re aktionsorgan dienenden, drehbaren, innenverzahnten Ring kämmen, während der Planetenradträger frei drehbar wäre. Dann müssten die genannten innenver zahnten Ringe der beiden ersten Umlaufrädergetriebe miteinander derart gekuppelt sein, dass sie beide im gleichen Sinn und mit gleicher Drehzahl umlaufen, und der Motor 32 bzw. die Bremse 34 müssten auf diese innenverzahnten Ringe wirken.
Zur Kupplung der beiden Reaktionsorgane könn ten statt der Kuppelstange auch Zahnräder, Ketten oder dergleichen dienen.
Die beschriebene Getriebeanlage eignet sich für den Antrieb von Fahrzeugen, von Brennstoffpumpen und Verdichtern bei Brennkraftmaschinen, z. B. Flug motoren, für den Antrieb von elektrischen Generato ren durch Kraftmaschinen mit veränderlicher Dreh zahl, für den Antrieb von Verdichtern und Pumpen mit veränderlicher Drehzahl durch Asynchronmoto- ren usw.
Gemäss einer weiteren Variante könnte das Zwi schenrad 5 des Eintrittsgetriebes 2-7 weggelassen sein und das Zahnrad 6 unmittelbar mit dem Zahn rad 2 kämmen, so dass die Antriebswellen 3 und 7 der beiden ersten Umlaufrädergetriebe 11-16 und 17-22 und somit auch deren Abtriebswellen 11 und 17 im gleichen Sinne umlaufen würden. Die beiden Planetenradträger 16 und 22 wären dann derart mit einander zu kuppeln, dass sie in entgegengesetzter Drehrichtung umlaufen müssen, z.
B. indem die Pla- netenradträger je mit dem einen von zwei unmittelbar miteinander kämmenden, auf der betreffenden Ab triebswelle 11 bzw. 17 drehbar gelagerten Zahnrädern verbunden wären. Damit sich der Planetenradträger 29 wie im dargestellten Beispiel wieder im gleichen Sinne dreht wie die Welle 17, müsste er von der Welle 11 im gleichen Drehsinn wie diese angetrieben werden; zu diesem Zwecke könnte beispielsweise zwischen den Zahnrädern 30 und 31 ein mit beiden kämmen des Zwischenrad angeordnet sein.