Beutel mit Selbstklebe -Verschlussmitteln
Mit dem erfindungsgemässen Beutel wird der Versuch unternommen, einen Beutelverschluss zu schaffen, der von Hand, d. h. ohne maschinelle Einrichtung, einfach und rasch bedient werden kann.
Hierzu werden bekannte, aber in Form und Aufmachung neue Selbstklebematerialien verwendet, die schon seit längerem in der Verpackungstechnik Eingang gefunden haben. Selbstklebeband und Etiketten sind geläufige Mittel, um Beutel nach dem Füllen zu schliessen, Dosen und Behälter abzudichten, Packstücke zusammenzuhalten usw.
Allen diesen Anwendungsarten ist gemeinsam, dass der Träger der Selbstklebeschicht erst nach dem Füll- bzw. Verschlussvorgang auf den Beutel aufgebracht wird, wozu man sich meist gewisser Einrichtungen und Apparate bedient. Unabhängig davon wurde auch schon versucht, Ausführungsformen zu entwickeln, bei denen der Behälter zugleich Träger der Selbstklebeschicht ist. Bei einem dieser bekannten Behälter ist die Selbstklebeschicht, um ihr vorzeitiges Wirksamwerden austuschliessen, vollständig mit einem Deckinaterial überzogen, welches vor dem Verschliessen wieder abgezogen wird. Das Verschliessen selbst erfolgt durch Andrücken der z. B. an einer Verschlussiasche befindlichen Klebeschicht an den Behälter.
Bei einer anderen bekannten Ausführungsform wird die Selbstklebeschicht auf die Innenseite eines der Beutelränder aufgebracht und ebenfalls mit einem abziehbaren Deckstreifen versehen.
Beide Verschlüsse sind ihrer Natur nach Einmalverschlüsse und die damit ausgerüsteten Verpakkungen sogenannten verlorcnen Verpackungen gleichzusetzen. Die freigelegte Selbstklebeschicht würde nämlich nach dem Öffnen des Beutels sein vorzeitiges Wiederzukleben bzw. ein Klebenbleiben des Füllgutes zur Folge haben. Wohl sind solche Verschlüsse bei verschiedenen Beutelmaterialien anwendbar; sie haben aber speziell bei Kunststoffbeuteln den Nachteil, dass sie nur schwer und unter Zuhilfenahme eines Werkzeuges geöffnet werden können, wobei dünnere Materialien unerwünschten Dehnungen und sogar der Zerreissgefahr ausgesetzt sind.
Schliesslich bedeutet das Aufbringen eines Deckstreifens auch eine Verteuerung der Fertigung und das spätere Abziehen des Streifens eine Verkomplizierung des Verschlussvorganges.
Das Verschlussproblem ist auf manchen Anwendungsgebieten der flexiblen Kunststoffe nur zum Teil gelöst. Die Forderung nach einem billigen, sicher funktionierenden, bequem zu öffnenden und wiederholt verwendbaren Verschluss ist in vielen Fällen entscheidend dafür, ob Kunststoffe auf bestimmten Verwendungsgebieten mit Erfolg eingesetzt werden können oder nicht.
Der erfindungsgemässe Beutel wurde unter obigen Gesichtspunkten insbesondere für flexible Kunststoffe entwickelt. Er ist in die Kategorie der verschlussfertigen Verpackungen einzureihen, die von Hand ohne Benutzung irgendwelcher Hilfsmittel verschlossen und wieder geöffnet werden können. Er besitzt Ver schlussmittel, welche einen eine druckempfindliche Selbstklebeschicht tragenden, im Bereiche der Öffnung des Beutels an einer Aussenseite aufgeklebten Träger aufweisen und unterscheidet sich von den erwähnten bekannten Verschlüssen erfindungsgemäss durch mindestens eine Ausnehmung in diesem Bereiche der Beutelöffnung, durch welche hindurch die dort freiliegende Selbstklebeschicht an der gegen überliegenden Beutelhällte wirksam werden kann.
Selbstverständlich lässt sich auch eine Mehrzahl solcher Ausnehmungen, die zweckmässig ausgestanzt werden, vorsehen. Die Ausstanzungen können sich an den Beutelrändern oben an einer daran vorgese henen Klappe befinden, auf deren Rückseite man den Träger mit einer Selbstklebeschicht aufklebt. Das Verschliessen wird dadurch bewerkstelligt, dass man die Lasche bzw. die Beutelränder umklappt und an den Behälter andrückt. Lasche bzw. Ränder kleben dann ausschliesslich an den Stellen der Ausstanzungen an; ihre übrigen Partien werden dabei nicht angeklebt. Auf diese Weise wird beim Öffnen des Beutels das Anfassen und das Abheben der Lasche bzw. der Beutefränder wesentlich erleichtert.
Da hierbei der Träger und seine Selbstklebeschicht mit abgehoben werden, kann der Beutel wiederholt ge öffnet und geschlossen werden. Um einen unter allen Bedingungen sicheren Verschluss zu erhalten, müssen die Ausstanzungen ihrer Anzahl und Anordnung nach dem Füllgut angepasst werden.
Vorteilhaft werden die Ausstanzungen der Beutelwand unter Berücksichtigung der Dicke dieser Wand und der Klebefähigkeit der freiliegenden Klebeschicht so dimensioniert, dass letztere nur bei grösserer örtlicher Druckeinwirkung im Bereiche der Ausnehmungen wirksam werden kann, bei über den ganzen Träger verteilten mässigem Druck, wie er z. B. beim Stapeln unverschlossener Beutel entsteht, hingegen unwirksam bleibt. Das richtige Verhältnis ergibt die Erfahrung. Die Ausstanzungen müssen jedenfalls so gross sein, dass ein leichtes Durchdrükken der Selbstklebeschicht beim Verschliessen möglich ist. Der Träger dieser Schicht kann elastische Eigenschaft haben. Er wird dann beim Öffnen zu samen mit der Klebeschicht zurückgesehnellt mit dem Erfolg, dass eine Berührung des Füllgutes mit der Selbstklebeschicht weitgehend vermieden wird.
Beim Stanzen der Aussparungen entstehen regelmässig leichte Aufbördelungen der Stanzränder, die ebenfalls dazu beitragen, dass beim Aufstapeln offener Beutel das Zusammenkleben unterbleibt.
In besonders gelagerten Fällen, z. B. bei für pulverförmiges Gut bestimmten Beuteln, empfiehlt es sich, die freiliegenden Teile der Selbstklebeschicht mittels eines abziehbaren Streifens abzudecken.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erflndungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht eines einfachen faltenlosen Beutels;
Fig. 2 eine andere Ausführungsform dieses Beutels;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform;
Fig. 4- noch eine Ausführungsform;
Fig. 5 einen Faltenbeutel, und zwar den Schnitt A-B der Fig. 6;
Fig. 6 die Vorderansicht dieses Beutels und
Fig. 7 den gleichen Beutel gefüllt, im Schnitt.
Der Beutel nach Fig. 1 hat eine Lasche a, die mit ihm aus einem einzigen Stück gefertigt ist. Auf die Aussenseite der Lasche a (in der Zeichnung deren unsichtbaren Hinterseite) ist der band- oder streifenförmige elastische Träger b mit seiner Selbstklebeschicht c aufgeklebt. Er überdeckt die Ausstanzungen d. Die Selbstklebeschicht c liegt also an diesen Aussparungen frei. Beim Verschliessen werden die Ränder der Beutelvorder- und -rückwand aneinandergelegt, die Lasche a nach vorne umgeklappt und auf die Beutelvorderwand gedrückt, wobei sie sich an ihren freiliegenden Klebestellen mit der Vorderwand verbindet.
Fig. 2 zeigt einen Beutel, bei dem die Klebestellen auf die Beutelmitte beschränkt sind. Die hier im mittleren Bereich ausladende Lasche e besteht aus einem anderen Material als der Beutelkörper, z. B. aus Karton. Sie weist kreisförmig angeordnete Ausstanzungen d auf. Auf der Aussenseite der Lasche e ist der mit der Selbstklebeschicht versehene, hier scheibenförmige Träger f aufgeklebt, dessen Selbstklebeschicht c an den Ausstanzungen d wiederum freiliegt. Die Kartonlasche e ist an den Beutel angeklebt. Das Verschliessen erfolgt in der schon oben angegebenen Weise; jedoch genügt es hier, nach dem Umklappen der Lasche e nur die von dem scheibenförmigen Träger f bedeckte Stelle an die Beutelvorderwand anzudrücken. Der Verscbluss wirkt nur an dieser Stelle, was in manchen Fällen hinreicht.
Fig. 3 stellt einen Beutel ohne Lasche dar. Die Rückwand des Beutels weist die Ausstanzungen d, die Vorderwand Ausstanzungen dl auf. Die Ausstanzungen d und dl überdecken sich, wenn Vorderund Rückwand flach aneinandergelegt werden. Auf der Aussenseite des hinteren Beutelrandes ist als Träger das Selbstklebeband b aufgebracht. Beim Verschliessen werden die Ränder der Vorderwand Rückwand aneinandergebracht, dann gemeinsam nach vorne umgeschlagen und auf die Vorderwand aufgedrückt. Dabei wirkt die Selbstklebeschicht c durch die sich überdeckenden Ausstanzungen d und dl hindurch und verbindet sich mit der Beutelvorderwand. Diese Ausführungsform eignet sich vorwiegend für flachzulegende Füllgüter.
Der Beutel nach Fig. 4 weist, ähnlich dem der Fig. 2, eine auf den mittleren Beutelbereich beschränkte Lasche e mit kreisförmig angeordneten Ausstanzungen d auf. Auf die Laschenaussenseite ist der scheibenförmige Träger f mit seiner Selbstklebeschicht c aufgeklebt. Ausserdem befindet sich an der hinteren Beutelwand aussenseitig ein Tragbügel g, der angeklebt oder angeschweisst sein kann.
Es besteht auch die Möglichkeit, den Tragbügel g mit Ausstanzungen zu versehen und ihn mittels eines Klebebandes, das durch die Ausstanzungen hindurch wirkt, an den Beutel anzukleben.
Fig. 5, 6 und 7 zeigen einen Faltenbeutel. Die untere Falte h dient als Boden. Die obere Falte i, die aufgeschnitten ist, weist die Beutelöffnung k auf.
Die eine Hälfte dieser Falte i ist in Randnähe mit sich überdeckenden Ausstanzungen d, dl versehen.
Auf der Aussenseite befindet sich als Träger das Selbstklebeband b. Durch Andrücken der die Aus stanzungen d, dl aufweisenden Faltenhällte an die gegenüberliegende Faltenhälfte wird der Beutel verschlossen (Fig. 7).