Die Erfindung betrifft eine kindersichere Verpackung für ein
Verpackungsgut gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Verpackungsgüter, insbesondere Mekikamente wie Kapseln, Dragees
etc. werden häufig in Durchdrückverpackungen, sog. Blister-Verpackungen
abgefüllt. Da derartige Blister-Verpackungen druckempfindlich
sind, ist deren Schutz bei Transport und Lagerung
gegen unbeabsichtigtes Beschädigen unumgänglich. In der Praxis
werden daher Blister-Verpackungen noch häufig in separaten
Schachteln verpackt. Eine derartige Lagerung ist jedoch nachteilig,
da eine kindersichere Aufbewahrung insbesondere von Medikamenten
so nicht gewährleistet werden kann: Für Kinder ist es regelmässig
ein Leichtes, die Schachtel zu öffnen und aus den Blister-Verpackungen
das Medikament herauszudrücken. Zudem ist die
mehrteilige Gestaltung aus Blister-Verpackung und Schachtel
nachteilig, da beispielsweise während der Handhabung die Schachtel
verloren und ein angemessener Schutz der Blister-Verpackung
fortan nicht mehr gewährleistet werden kann.
Darüber hinaus sind eine Vielzahl von Verpackungen beschrieben
worden, welche über eine oder mehrere untrennbar mit einer
Schutzhülle verbundene Blister-Verpackung verfügen:
Die EP-A1-0307352 offenbart ein Arzneimittelbehältnis zur kombinierten
Verpackung von Blister-Verpackungen und transdermalen
Pflastern. Die Verpackung ist in Form einer Schachtel gestaltet,
in welcher die Pflaster gelagert werden. In einer einfaltbaren
Seite der Verpackung ist die Blister-Verpackung zwischen zwei
Schachtelteilen eingeklemmt, welche insbesondere verklebt oder
verschweisst sind.
Aus der GB-A-2266880 ist eine etuiförmige Verpackung bekannt,
wobei eine Blister-Verpackung zwischen zwei Schachtelteilen angeordnet
ist, welche mittels eines Kontaktklebstoffes miteinander
verklebt sind.
Die WO-A1-98/00351 offenbart ein Verpackung, bei welcher die
Blister-Verpackung mit einer Fläche hinter einem Stützteil befestigt
ist, wobei das Stützteil in einer etuiförmigen Schutzhülle
schwenkbar angeordnet ist.
Zwar ist das Problem der mehrteiligen Gestaltung von Schachtel
und Blister-Verpackung durch derartige Verpackungen überwunden;
allen letztgenannten Verpackungen ist als Nachteil jedoch gemeinsam,
dass sie nicht kindersicher sind. Die das Verpackungsgut
tragende Blisterverpackung ist an einem oder zwischen zwei
Stützelementen fixiert, welche in der Praxis zumeist mit einem
hot-melt Klebemittel miteinander verklebt sind. Um ein Hervorquellen
des Klebemittels zu vermeiden, werden die Klebepunkte/flächen
vom Rand zurückversetzt. Dies schafft jedoch Angriffspunkte
für Kinderhände, welche an den nicht fixierten Randbereichen
die Verklebung durch Aufreissen lösen und sich so Zugang zu
der Blister-Verpackung schaffen können.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden, insbesondere eine Verpackung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, welche eine Schutzhülle und das
vorzugsweise in einer Blisterverpackung gehaltene Verpackungsgut
kombiniert und die kindersicher ist. Es ist eine weitere Aufgabe
der Erfindung, eine Verpackung der eingangs genannten Art zu
schaffen, welche einfach und kostengünstig herstellbar und befüllbar
ist.
Die genannten Aufgaben werden erfindungsgemäss mit einer kindersicheren
Verpackung gemäss Anspruch 1 gelöst.
Durch die Erfindung wird eine kindersichere Verpackung für ein
Verpackungsgut bereitgestellt, wobei das Verpackungsgut zumindest
teilweise zwischen mindestens einem ersten flächigen Abschnitt
und einem mit diesem in einem das Verpackungsgut umgebenden
Verbindungsbereich verbundenen, zweiten flächigen Abschnitt
fixiert ist. Gemäss einer ersten Ausführungsform der Erfindung
ist der erste und/oder der zweite flächige Abschnitt im
Verbindungsbereich mit einer umlaufenden Solltrennlinie versehen.
Zumeist handelt es sich bei den ersten und/oder zweiten Abschnitten
um Flächengebilde mit einer oder mehreren Aussparungen,
zwischen welchen das Verpackungsgut zumindest teilweise
herausragend angeordnet ist. Es sind jedoch auch dreidimensionale,
an das jeweilige Verpackungsgut angepasste Profilierungen
der flächigen Abschnitte, insbesondere auch ohne Aussparungen
möglich. Das Verpackungsgut kann zudem entweder unmittelbar oder
in einer zusätzlichen Umverpackung zumindest teilweise zwischen
den flächigen Abschnitten angeordnet sein. Insbesondere ist es
auch möglich, dass der erste und der zweite flächige Abschnitt
einstückig ausgebildet sind. Die flächigen Abschnitte sind dann
durch eine Faltung derart ausrichtbar, dass das Verpackungsgut
zumindest teilweise zwischen mindestens einem ersten flächigen
Abschnitt und einem mit diesem in einem das Verpackungsgut umgebenden
Verbindungsbereich verbundenen, zweiten flächigen Abschnitt
fixiert ist. Durch eine einstückige Ausbildung von erstem
und zweitem flächigem Abschnitt kann die Herstellung weiter
vereinfacht werden. Bei einer erfindungsgemässen Solltrennlinie
kann es sich beispielsweise um eine Perforierung oder auch um
einen vorgestanzten Bereich handeln.
In der Praxis der Verpackungsherstellung werden Verpackungsteile
wie beispielsweise derartige flächige Abschnitte aus Karton bzw.
Pappe oder Papier hergestellt. Es ist jedoch auch die Verwendung
von Kuststoffen wie beispielsweise Polypropylen (PP), oder Polyvinylchlorid
(PVC) o.ä. möglich. Einzelne Verpackungsteile wie
beispielsweise die flächigen Abschnitte werden häufig mit einem
Klebemittel, insbesondere einem hot-melt miteinander verbunden.
Eine andere Verbindungstechnik in der Verpackungsbranche ist das
Siegeln. Um ein Hervorquellen des Klebemittels zu verhindern,
ist der Auftragspunkt / die Auftragsfläche des Klebemittels von
der Aussenkante der Befestigungsmittel nach innen zurückversetzt.
Hierdurch ergeben sich im Bereich der äusseren umlaufenden
Kante nach der Verbindung der flächigen Abschnitte zumindest
teilweise Bereiche, welche nicht mit einem Klebemittel fixiert
sind. Das Kriterium der Kindersicherheit, welches meist definiert
wird aufgrund eines Tests, bei dem die Verpackung während
eines bestimmten Zeitraums den Zugang zum Verpackungsgut verhindern
muss, ist durch zumindest teilweise nicht fixierte Kantenbereiche
nicht erfüllt. Ein Reissen an der gegebenenfalls nicht
mit einem Klebemittel versehenen Aussenkante einer erfindungsgemässen
Verpackung jedoch führt nun zu einem Einreissen der Solltrennlinie.
Ist der solltrennlinien-äussere Bereich des flächigen
Abschnitts abgetrennt, so bieten sich keine Angriffspunkte
mehr zum weitergehenden Aufreissen, da der Bereich unterhalb der
Solltrennlinie in jedem Fall mit einem Klebemittel versorgt wurde.
Daher gilt eine erfindungsgemässe Verpackung gemäss vorstehend
genannter Tests als kindersicher. Selbstverständlich können
im Rahmen der Erfindung zusätzliche Vorkehrungen zur Erhöhung
der Kindersicherheit getroffen werden. Insbesondere kann der Abstand
des Verpackungsgut vom Rand der Verpackung derart gross
gewählt werden, dass ein gleichzeitiges beidseitiges Erreichen
des Verpackungsguts mit einer Hand verhindert werden kann.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Verpakkungsgut
ein Blister, mit einer Trägerfolie und einer Deckfolie,
wobei insbesondere mehrere Einzelkompartimente zwischen der Trägerfolie
und der Deckfolie abgegrenzt sind. Im Falle der Verwendung
von Blister-Verpackungen eignet sich die Erfindung insbesondere
hervorragend für Medikamente als zu verpackendem Inhalt.
Beispielsweise können durch die Erfindung Blister-Verpackungen
für Kapseln, Dragees o.ä. einfach, kostengünstig und kindersicher
in eine Umverpackung integriert werden.
In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform ragen
die Einzelkompartimente durch Aussparungen entweder im ersten
oder zweiten flächigen Abschnitt, wobei insbesondere der jeweils
andere flächige Abschnitt eine Perforation aufweist, durch welche
der Inhalt der Einzelkompartimente hindurchdrückbar ist.
Durch eine derartige Anordnung sind die Einzelkompartimente
deutlich sichtbar und zugänglich angeordnet, was der Benutzerfreundlichkeit
zugute kommt. Zudem wird durch die Perforierung
des jeweils anderen flächigen Abschnitts Kindersicherheit weiter
verbessert, weil eine freiliegende Öffnung vermieden wird.
Gemäss einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist
der erste flächige Abschnitt und/oder der zweite flächige Abschnitt
als Schutzhülle, insbesondere faltbar ausgebildet. Vorteilhafterweise
können an mindestens einem flächigen Abschnitt
Faltkanten vorgesehen sein, entlang welcher Faltkanten Teile des
flächigen Abschnitts zur Abdeckung des Verpackungsguts ausgerichtet
werden können. Bevorzugte Ausbildungen einer solchermassen
erzeugbaren Schutzhülle sind einfachste Arten in Form einer
zwei- oder mehrseitigen Mappe bzw. eines Etuis, aber insbesondere
auch aufwändigere Schachteln o.ä., welche das Verpackungsgut
allseitig umschliessen.
In weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen wird die Verpakkung
mit einer Klebevorrichtung, insbesondere einer reversibel
ablösbaren Etikette oder einem oder mehreren hot-melt Klebebereichen
in einer geschlossenen Position gehalten. Derartige Verschlussvorrichtungen
sind insbesondere vorteilhaft bei einer
Ausgestaltung der Verpackung in Form eines Etuis oder einer insbesondere
mehrseitigen Mappe, wenn also die Verpackung noch zu
einer oder mehreren Seiten hin auffaltbar ist. Alternativ ist es
selbstverständlich auch möglich, dass die Verpackung mit einer
Einsteckzunge und einer zu dieser kompatiblen Öffnung in einer
geschlossenen Position gehalten wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen und speziellen
Ausführungsbeispielen erläutert, ohne dass die Erfindung
auf diese zu beschränken ist. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine etuiförmige Verpackung mit Blister als Verpakkungsgut;
- Fig. 2:
- einen Querschnitt durch einen Randbereich der Verpakkung
gemäss Figur 1,
- Fig. 3:
- einen ersten flächigen Abschnitt ("Wallet") einer erfindungsgemässen
Verpackung in der Draufsicht.
- Fig. 4:
- einen zweiten flächigen Abschnitt ("Deckzuschnitt") einer
erfindungsgemässen Verpackung in der Draufsicht;
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Verpackung 1, welche als faltbares Etui aus Papier bzw. Karton
oder Pappe ausgebildet ist. Der erste flächige Abschnitt 3 ist
zweifach faltbar ausgebildet, wobei auf einem mittleren Bereich
der zweite flächige Abschnitt 4 angeordnet ist. Eine derartige
Anordnung hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, da hierdurch
im aufgefalteten Zustand der Verpackung 1 eine allseitig
maximale Entfernung des Verpackungguts 2 vom Rand der Verpackung
1 gewährleistet werden kann, was zusätzlich die Kindersicherheit
erhöht. Selbstverständlich wäre jedoch auch die Anordnung des
zweiten flächigen Abschnitts auf einem der seitlichen Bereiche
des ersten flächigen Abschnitts 3 möglich. Im Bereich zwischen
den flächigen Abschnitten 3,4 ist ein Verpackungsgut 2, hier ein
Blister B angeordnet, welcher über eine Mehrzahl von Einzelkompartimenten
9 verfügen kann. In diesen Einzelkompartimenten 9
befindet sich ein Inhalt 12, beispielsweise ein Medikament in
Form von Kapseln, Dragees o.ä. Die Einzelkompartimente 9 sind
derart ausgebildet, dass sie durch Aussparungen 10 des zweiten
flächigen Abschnitts 4 ragen. Der zweite flächige Abschnitt 4
verfügt über eine im Verbindungsbereich umlaufende Solltrennlinie
6, entlang welcher im Falle des mutwilligen Versuchs, die
flächigen Abschnitte 3,4 voneinander zu trennen, der zweite flächige
Abschnitt 4 einreisst. Hierdurch kann ein weiteres Auftrennen
der Verbindung der flächigen Abschnitte wirkungsvoll
vermieden werden. Zusätzlich kann auf der Innenseite und/oder
Aussenseite der Verpackung 1 eine Beschriftung T zu Informations-
oder Werbezwecken vorgesehen sein. Zum Verschliessen der
Verpackung ist eine Klebevorrichtung 14 vorgesehen. Hierbei handelt
es sich in dem Ausführungsbeispiel um eine reversibel ablösbare
Etikette. Selbstverständlich ist aber beispielsweise
auch die Verwendung von einem oder mehreren hot-melt Klebebereichen
zum Verschliessen der Verpackung möglich. Alternativ ist
selbstverständlich auch ein Verschliessen der Verpackung 1 beispielsweise
mit einer Einsteckzunge in einem seitlichen Bereich
möglich, welche in eine Öffnung in einem gegenüberliegenden
seitlichen Bereich einsteckbar ist, wodurch die Verpackung 1 in
einer geschlossenen Position gehalten wird..
In Fig. 2 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform einer
erfindungsgemässen Verpackung 1 gezeigt. Hierbei ist ein Verpakkungsgut
2, hier ein Blister B in einem Zwischenraum zwischen
einem ersten flächigen Abschnitt 3 und einem zweiten flächigen
Abschnitt 4 angeordnet. Der Blister B, im wesentlichen bestehend
aus einer Trägerfolie 7 und einer Deckfolie 8, verfügt über Einzelkompartimente
9, in welchem sich ein Inhalt 12, beispielsweise
ein Medikament befindet. Die Einzelkompartimente 9 des Blisters
sind vorzugsweise derart angeordnet, dass sie durch Aussparungen
10 innerhalb des zweiten flächigen Abschnitts 4 ragen.
Der erste flächige Abschnitt 3 ist mit einer Perforierung 11,
welche dem Einzelkompartiment 9 gegenüberliegend angeordnet ist,
versehen, wodurch ein Herausdrücken des Inhalts aus dem Blister
B durch den ersten flächigen Abschnitt 3 ermöglicht wird. Alternativ
ist auch eine Aussparung innerhalb des ersten flächigen
Abschnitts 3 möglich, welche das Hindurchdrücken des Inhalts 12
erlaubt. Mindestens einer der flächigen Abschnitte 3 oder 4,
hier der flächige Abschnitt 4 verfügt über eine im Randbereich
umlaufende Solltrennlinie 6, welche im Verbindungsbereich 5 von
erstem und zweitem flächigem Abschnitt 3,4 angeordnet ist. Der
Verbindungsbereich 5, welcher von der Aussenkante der Verpackung
zurückversetzt ist, ist mit einem Klebemittel 13 versehen, welches
die Verbindung von erstem und zweiten flächigen Abschnitt
3,4 bewirkt. Da im Bereich der Solltennlinie 6 das Klebemittel
13 angeordnet ist, bieten sich nach einem teilweisen Abreissen
des zweiten flächigen Abschnitts 4 entlang der Solltrennlinie 6
keine Angriffspunkte durch überstehende, nicht fixierte Kanten
mehr, wodurch weitere Manipulationen zur Trennung der Verbindung
erheblich erschwert werden.
Die Fig. 3 und 4 zeigen Zuschnitte eines ersten flächigen Abschnitts
3 ("wallet") und eines zweiten flächigen Abschnitts 4
("Deckzuschnitt") für eine faltbare Verpackung 1, wie sie in
ähnlicher Art bereits in Fig. 1 gezeigt ist.
Der erste flächige Abschnitt 3 in Fig. 3 ist entlang mehrerer
insbesondere vorgestanzter Faltkanten F faltbar, wodurch die
Etuiform der Verpackung vorgegeben ist. Zur Anpassung an die Höhe
des Verpackungsguts 2 können die Faltkanten F jeweils parallel
doppelt derart ausgebildet sein, dass hierdurch im geschlossenen
Zustand der Verpackung 1 eine parallele Lage aller Aussenflächen
bewirkt ist. Der erste flächige Abschnitt 3 weist eine
Perforation 11 auf, durch welche ein Inhalt 12 aus einem Verpakkungsgut
2 hindurchgedrückt werden kann. Alternativ zu den Perforationen
11 sind auch bereits vollständig vorgesehene Öffnungen
in dem ersten Befestigungsabschnitt 3 möglich.
Der in Fig. 4 gezeigte zweite Befestigungsabschnitt 4 ist derart
ausgebildet, dass es auf die durch die in Fig. 3 angedeutete
Faltung enlang der Faltkanten F erzielbare, mittlere Fläche
passt. Zu den Perforationen 11 des ersten flächigen Abschnitts 3
kompatibel weist der zweite flächige Abschnitt 4 Aussparungen 10
auf. Im Bereich dieser Aussparungen 10 können beispielsweise die
Einzelkompartimente E einer Blister-Verpackung B derart angeordnet
werden, dass sie durch die Aussparungen 10 hindurch ragen.