Bergungssack
Die Erfindung betrifft einen Bergungssack, der zum Einhüllen von biwakierenden oder verletzten Personen vor und während des Transportes zur Behandlungsstätte Verwendung finden kann.
Das Kennzeichen der Erfindung liegt dabei darin, dass der Sack aus einer aus Kunststoffolie gefertigten Hülle und einer auf der Innenseite derselben angeordneten Metallschicht besteht. Bisher bestehen Bergungssäcke aus einer wasser- und luftdichten Hülle aus einfachem oder gummiertem Segeltuch.
Solche Segeltuchsäcke erfüllen jedoch bei weitem nicht die gestellten Bedingungen. Die Säcke sollen nämlich von möglichst geringem Gewicht und leicht und raumsparend zu transportieren sein und trotzdem den Körper des eingehüllten Menschen insbesondere vor Wärmeverlust und Nässe schützen.
Der Bergungssack gemäss der Erfindung wird diesen Forderungen gerecht, denn die Hülle aus Kunststoff bietet den Vorteil eines leichten Gewichtes und einer vorzüglichen Haltbarkeit. Darüber hinaus wird jedoch die Haltbarkeit des Bergungssackes durch die Verwendung einer Kunststoffhülle wesentlich verbessert, denn Kunststoff besitzt eine sehr geringe Eigendehnung, so dass sich die Metallschicht, die ja bekanntlich ebenfalls kaum elastisch ist, nicht nach längerer Zeit ablösen kann.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 den Bergungssack in Vorderansicht und
Fig. 2 einen Schnitt des Sackes durch die Hinterwand nach der Linie A-A der Fig. 1.
Der Sack ist wie üblich an einem Ende 1 offen und trägt dort Bänder 2, mittels welcher der Sack nach Einbringen des Körpers am Hals verschlossen werden kann. Damit die eingehüllte Person leicht in den Sack eingebracht werden kann, ist in bekannter Weise auf der Vorderseite des Sackes ein Reissverschluss 3 angeordnet. Dieser Reissverschluss 3 kann in besonders günstiger Ausführung ebenfalls aus Kunststoff bestehen, weil sich in der Praxis gezeigt hat, dass ein Reissverschluss aus Metall bei grösserer Kälte weder zu öffnen noch zu schliessen ist.
Der Sack besteht aus einer dünnen, nur Bruchteile eines Millimeters dicken Hülle 4, vorzugsweise aus kunststoffbeschichtetem Gewebe aus Kunststofffäden und einer auf der Innenseite der Hülle 4 aufgebrachten, ebenfalls sehr dünnen Metallschicht 5, insbesondere einer Aluminiumschicht, die entweder als Folie aufkaschiert oder aufgedampft ist (Fig. 2).
Der Bergungssack kann besonders leicht gefaltet werden, wenn die Hülle 4 und die Metallschicht 5 mit Rillen (nicht gezeichnet) versehen sind, die z. B. beim Kaschieren der Folie durch entsprechende Ausbildung der Kalander leicht eingeprägt werden können.
Es ist auch möglich, den Sack in bekannter Weise noch mit einer den Kopf des Menschen einhüllenden Kapuze zu versehen, die in der gleichen Weise wie der Sack ausgebildet ist. Dies ist besonders zweckmässig auch dann, wenn der Sack gleichzeitig als Strahlungsschutz vor Atomstrahlen Verwendung finden kann, was leicht möglich ist, indem der Sack umgedreht und die Metallschicht nach aussen gestülpt wird.
Endlich ist es in manchen Fällen zweckmässig, am Fussteil des Sackes eine kleine Filzeinlage anzuordnen.
Durch die geschilderte Ausbildung eines Bergungssackes ergeben sich mannigfache Vorteile. So ist der neue Sack von sehr geringem Gewicht (nur etwa 500 bis 600 g), ausserdem praktisch unzerreissbar und bis auf Taschengrösse zusammenfaltbar.
Trotz des ausserordentlich geringen Gewichtes und Raumbedarfes schützt der Bergungssack den mensch lichen Körper hervorragend vor Wärmeverlust und Nässe. Die Metallschicht ist dabei zwar so angeordnet, dass sie dem Körper zugewandt ist, es ergibt sich jedoch dadurch kein unangenehmes Gefühl, weil die Wärmekapazität solcher Aluminiumschichten, die bekanntlich höchstens einige Hundertstelmillimeter dick sind, sehr gering ist, so dass tatsächlich das bei Berührung von Metall sonst übliche Kältegefühl nicht auftritt. Die dem Körper zugewandte Anordnung der Metallschicht hat jedoch den weiteren Vorteil, dass die Aluminiumfolie, wie an sich bekannt, besonders gewebefreundlich ist und die Epithelisierung der Wunde vom Wundrand aus anregt. Auch ist dabei die Gefahr nicht mehr vorhanden, dass die Wunde wie bei den bisher üblichen Segeltuchen mit dem Bergungssack verklebt.
Dies ist für den Abtransport Verletzter im Bergungssack von besonderer Bedeutung.