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Elektrische Ankeruhr mit Unruh Zum Antrieb einer elektrischen Ankeruhr mit Unruh ist es erforderlich, dass mindestens eine Magnetspule vorgesehen ist, die im Takt der Unruhschwingung magnetische Antriebsimpulse auf die Unruh oder ein mit ihr gekuppeltes und schwingendes Glied gibt. Diese Impulse können dadurch erzeugt werden, dass ein im Takt der Unruh schwingender Kontakt die Antriebsspule an eine Batterie schaltet, oder dass in einer zweiten Spule im Takt der Unruh ein Steuerimpuls induziert wird, der mittels eines Transistors verstärkt auf die Antriebsspule geleitet wird. Wie immer ein derartiger elektrischer Antrieb ausgelegt ist, ist die Unruh als Taktgeber darin einbezogen.
Die Unruhen bekannter Antriebe dieser Art sind in bezug auf Unruhen rein mechanischer Antriebe viel komplizierter und weisen zusätzliche Teile auf, die die Ganggenauigkeit und deren Konstanz beeinträchtigen und dabei den bewährten Kompensationsmitteln rein mechanischer Unruhen in dieser Hinsicht nachstehen. Oft steht auch den erforderlichen elektrischen Kompensationsmitteln der notwendige Raum in einem kleinen Uhrgehäuse, z. B. einer Armbanduhr, nicht zur Verfügung. Das hat ferner auch zur Folge, dass eine allfällige Reparatur einer solchen Uhr eine Komplizierung für den Uhrmacher mit sich bringt.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer elektrischen Ankeruhr mit hoher und möglichst konstanter Ganggenauigkeit, bei der die genannten Nachteile vermieden sind. Hierzu ist er- findungsgemäss eine elektrische Ankeruhr mit Unruh, einem zweipoligen Stator mit Erregerspule, einem im Takt der Unruh schwingenden Kontaktteil und einer Batterie zur Erzeugung magnetischer Antriebsimpulse dadurch gekennzeichnet, dass ein Ankerarm als magnetischer Anker zwischen den Stator- polen angeordnet ist und der schwingende Kontaktteil mittelbar mit dem Anker- in Wirkverbindung steht.
Vorteilhafterweise kann dabei der Stator zwischen der Ankerwelle und der Unruhwelle angeordnet sein. Der Anker kann weiter in der zweiten Hälfte jeder Halbschwingung der Unruh alternativ von einem der beiden Statorpole angezogen werden, wobei die Polflächen den Ankerausschlag begrenzen. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Unruh als Taktgeber völlig ausserhalb des elektrischen Antriebs liegt, und deshalb keine zusätzlichen Teile aufweist und wie eine Unruh mit rein mechanischem Antrieb gebaut, kompensiert und reguliert werden kann.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt ; es zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf die Ankerhemmung; Fig. 2 als Schnitt entlang der Linie I-I in Fig. 1 eine Seitenansicht des Elektromagneten.
In der Fig. 1 bezeichnet 1 eine Stromquelle, z. B. eine Batterie, deren einer Pol über eine Leitung 19 direkt mit einem doppel-U-förmigen Elektromagneten 2 verbunden ist, während ihr anderer Pol über- einen Schleifkontakt 5, ein Schaltrad 4 und eine Kontaktfeder 3 am Elektromagneten 2 angeschlossen ist. Mittels eines Exzenters 15 wird die Kontaktfeder 3 so eingestellt, dass sie mit dem Schaltrad 4 zeitweise in Berührung kommt, bzw. Kontakt macht. Die Unruh 6 greift in bekannter Weise mit ihrem Hebelstein 7 in die Ankergabel 8 ein.
Auf dem auf der Welle 18 sitzenden Anker 9 sind Klinken 10 und 11 angebracht, welche von Federn 12 bzw. 13 gegen das Schaltrad 4 bzw. gegen ein weiteres Schaltrad 14 gedrückt werden, wobei die beiden Schalträder mittels zwei ineinandergreifender Zahnräder 16 und 17 miteinander drehverbunden sind.
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In Fig. 2 liegt der Anker 9 in Mittellage zwischen den Polen des doppel-U-förmigen Elektromagneten 2.
Die dargestellte Ankerhemmung arbeitet wie folgt: Der Anker 9 mit der normalen Ankergabel 8 setzt über den Hebelstein 7 die Unruh 6 in schwingende Bewegung. Der Anker selbst wird vom Elektromagneten 2 in Bewegung gesetzt. Sobald der Anker durch die kinetische Energie der Unruh aus seiner dargestellten Mittellage gebracht worden ist, wird der Stromkreis durch einen Zahn des Schaltrades 4 geschlossen, so dass der Elektromagnet unter Strom steht und dem Anker eine zusätzliche Beschleunigung erteilt, welche so gross ist, dass sämtliche Reibungsverluste des Uhrwerkes kompensiert werden. Sobald der Anker 9 am Ende seines Ausschlages angekommen ist, fällt die Kontaktfeder 3, welche mittels des Exzenters 15 genau eingestellt werden kann zufolge der Drehung des Schaltrades 4, in eine Zahnlücke desselben.
Der Stromkreis zum Elektromagneten wird hierdurch unterbrochen und der Elektromagnet übt keine Kraft mehr auf den Anker aus. Dadurch wird verhindert, dass dieser beim Zurückpendeln abgebremst wird. Sobald der Anker beim Zurückpendeln die Mittellage wieder überschritten hat, wird der Stromkreis wieder geschlossen und der Anker wird auf die entgegengesetzte Seite gezogen.
Die beiden Schalträder 4 und 14, welche das bekannte Ankerrad ersetzen, werden durch die Schaltklinke 10 bzw. 11 gegenläufig in Umdrehung versetzt. Da die beiden Schalträder über Zahnräder 16, 17 miteinander drehverbunden sind, werden die Schalträder bei jeder Schwingung der Unruh weitergedreht. Eines dieser Schalträder kann direkt dem Sekundentrieb der Uhr entsprechen, d. h. es kann gleichzeitig Sekundenrad sein oder es kann den Sekundentrieb antreiben.
Das Ein- und Ausschalten des Kontaktes kann wie gezeigt durch die Kontaktfeder auf dem Schaltrad erfolgen. Dieses Schaltrad wird von Schaltklinken bewegt, welche am Anker an Stelle der herkömmlichen Hebungssteine angebracht werden können, die nicht mehr notwendig sind. Anstatt Schaltklinken können allenfalls auch einfache Schaltfedern verwendet werden.
Um die an sich sehr geringe Abnützung ganz zu vermeiden, kann das Ein- und Ausschalten des Elektro-Magneten auch funkenfrei erfolgen, indem der mechanische Unterbrecher durch einen elektrischen ersetzt wird. Z. B. kann von einem stärker bewegten Teil der Uhr, wie z. B. der Unruh oder dem Anker aus, durch Induktion ein Schalttransistor gesteuert werden, welcher den Stromkreis des Elektro- Magneten öffnet oder schliesst.
Der doppel-U-förniige Elektro-Magnet kann auch in zwei unabhängige Magnete aufgeteilt werden.