Einrichtung zum Zufügen eines ergänzenden Materials zu einer Stammlösung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Zufügen von ergänzendem Material zu einer Stammlösung, welche Lösung in einem Behälter mit einem Verschlussorgan eingeschlossen ist.
Stammlösungen werden für gewöhnlich bei chirurgischen Verfahren angewandt, wobei gefunden wurde, dass es zweckdienlich ist, solche Stammlösungen als Träger für die zusätzliche oder ergänzende Einflössung anderer Materialien, wie z. B. einer zusätzlichen Medizin, zu verwenden. Wenn z. B. der Chirurg ein Stamm-Anästhetikum, -Muskel-Relaxans, -Antibiotikum oder dergleichen zu verabreichen wünscht, und ebenfalls eine Diätstammlösung, z. B. eine Salzlösung, hinzukommen soll, ist es eindeutig vorteilhaft, beides zu kombinieren. Dies schaltet das Erfordernis für die Durchführung eines zusätzlichen Veneneinstiches aus, der oft schmerzhaft und unzweckmässig ist.
Es ist ein Ziel dieser Erfindung, eine Einrichtung der erwähnten Art zu schaffen, durch welche ermöglicht wird, dass ergänzendes Material in den Behälter für die Stammlösung in die darin z. B. schon unter aseptischen Bedingungen vorhandene Stammlösung einzuführen ohne Verlust des zusätzlichen Materials, das, falls es sich um eine Medizin handelt, gewöhnlich teuer und in der Menge sorgfältig kontrolliert ist.
Gemäss der Erfindung weist die Einrichtung einen Zusatzbehälter für das besagte ergänzende Material mit einem Einführrohr auf, welches in das Verschlussorgan des Behälters mit der Stammlösung einsetzbar ist, um eine Verbindung zwischen den Behältern herzustellen, ferner einen biegsamen Wandteil im Verschlussorgan des Zusatzbehälters, um damit das innere Volumen des Zusatzbehälters durch Betätigung von Hand zu ändern.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dar.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Zusatzbehälters und eine Flasche mit der Stammlösung,
Fig. 2 einen vergrösserten Querschnitt des Zusatzbehälters der Fig. 1 und
Fig. 3 eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht, durch welche der Zusatzbehälter im Betriebszustand veranschaulicht wird.
In Fig. 1 ist ein Behälter 10 für ein zusätzliches oder ergänzendes Medikament veranschaulicht, der auch als Zusatzfläschchen bezeichnet werden könnte. Das Fläschchen 10 weist einen Glasbehälter 11 mit einer Mündung an einem Ende auf. Die Mündung des Glasbehälters 11 wird durch ein nachgiebiges Auslassverschlussorgan 12 verschlossen, das mit Hilfe des Klemmringes 13 an dem Behälter 11 befestigt ist, was deutlicher bei Betrachtung der Fig. 2 ersichtlich wird.
Der Auslassverschluss 12 der Fig. 2 weist eine nachgiebige Membran 14 auf, welche die Mündung des Behälters 11 abdeckt. In der veranschaulichten Ausführungsform ist die Membran 14 mit einem ringförmigen Vorsprung 15 versehen, der eine zweckdienliche Lage der Membran 14 innerhalb der Mündung des Behälters 11 zulässt. Die Membran 14 ist auch mit einer ringförmigen Schulter 16 versehen, die in Verbindung mit dem ringförmigen Randwulst 17 des Behälters 11 die Befestigung der Membran 14 am Behälter 11 mit Hilfe des Klemmringes 13 gestattet. Diese Befestigung kann dadurch leicht erreicht werden, indem der Ring 13 in Form eines Metallkragens vorgesehen und der untere Rand bei 1 3a eingerollt wird, um den Randwulst 17 zu umgreifen.
Die Membran 14 ist mit einer zentral angeordneten Öffnung 18 versehen, welche den Ausfluss des zusätzlichen oder ergänzenden Medikamentes 19 er ermöglicht. Bei der in Fig. 2 veranschaulichten Ausführungsform ist die Öffnung 18 durch eine Klappe 1 8a verschlossen, die mit der Membran 14 aus einem Stück besteht. Bei einer Ausführungsform ist eine Öffnung von ungefähr 5 mm Innendurchmesser vorgesehen, wobei die Klappe 1 8a bei 1 8b (Fig. 3) mittels eines mit ihr zusammenhängenden Streifens von ungefähr 1,6 mm Breite angelenkt ist.
Mit der Membran 14 aus einem Stück bestehend und sich von ihr nach aussen erstreckend, ist ein halsartiger Teil 20 vorgesehen. Dieser ist um die Öffnung 18 herum angeordnet und kann das Auslassrohr 21 aufnehmen und es praktisch luftdicht halten, was durch das Aussengewinde 21a erzielt wird. Vor dem Gebrauch des so zusammengesetzten Behälters 10 ist eine Schutzkappe 22 zum Verschluss des Einstichendes des Auslasses 21 vorgesehen. Ein ringförmiger Flansch 21b am Auslassrohr 21 dient als Greifvorrichtung zum Einsetzen und Entfernen des Auslassrohres 21 aus dem Auslasskanal des Verschlusses einer die Stammlösung enthaltenden Flasche.
Der Gebrauch des Behälters 10 kann bei Betrachtung der Fig. 1 erfasst werden, wo das Auslassrohr 21 des Behälters 10 in einer Lage oberhalb des Verschlussteils einer Flasche mit einer Stammlösung vor dem Einsatz in letztere veranschaulicht ist. Das Medikament 19 kann durch die Öffnung 18 und die Bohrung des Auslassrohres 21 lediglich durch Auspumpen aus dem Behälter 10 nach unten gedrückt werden. Der hier erwähnte Pumpvorgang besteht in einer entsprechenden Längsbewegung des Behälters 10 auf die grössere die Stammlösung enthaltende Flasche zu in der Art, dass die nachgiebige Membran veranlasst wird, sich einzubiegen, wodurch sie das innere Volumen des Behälters 10 verändert.
Die oben erwähnte Flasche 23 enthält eine Stammlösung 24. Die Flasche 23 ist mit einem an ihrem Hals angebrachten Gummiverschluss 25 mit einem ringförmigen Flansch 26 versehen, welcher auf dem obern Rand der Flasche 23 aufliegt. Ein Klemmring 27, der in ähnlicher Weise eingerollt ist, wie jener im Zusammenhang mit dem Behälter 10 oben beschriebene, hält den Verschluss 25 am Halsteil der Flasche 23 fest. Ein nicht veranschaulichter, ringförmiger Randwulst der Flasche 23 schafft die Verankerungsmittel für den Klemmring 27. Über dem Verschluss 25 liegt eine Gummizerreissscheibe 28.
Durch den Verschluss 25 erstreckt sich ein nicht veranschaulichter, aber durch das Vakuumgrübchen 29 in der Scheibe 28 angedeuteter Auslasskanal für die Lösung.
Ebenfalls durch den Verschluss 25 hindurch erstreckt sich ein zweiter Kanal, der einen Lufteinlass während der Verabreichung der Lösung 24 bildet.
Ein Luftrohr ist in diesem zweiten Kanal eingebaut und erstreckt sich nach innen in die Flasche 23.
Wenn die Lösung 24 verabreicht werden soll, wird die Flasche 23 mit Hilfe einer Aufhängevorrichtung, die aus dem Bügel 31 und aus dem Band 32 besteht, mit der Öffnung nach unten so aufgehängt, dass das Luftrohr 30 den Eintritt der Luft in die Flasche 23 ermöglicht, um die Lösung 24, welche durch den Auslasskanal des Verschlusses 25 ausgeflossen ist, zu ersetzen.
Ist es erwünscht, die Lösung 24 mit einem Medikament vorbeschriebener Art oder mit einem solchen, das verhältnismässig unbeständig ist, wenn es in Lösungsform liegt, zu ergänzen, so ist es lediglich notwendig, das Auslassrohr 21 des das Medikament enthaltenden Fläschchens 10 in den Auslasskanal des Verschlusses 25 einzusetzen. Das Auslassrohr 21 ist geeignet, zerreissbare Verschlussmittel über dem Verschluss 25, wie z.
B. die Scheibe 28, zu durchstossen, im Falle, dass diese Verschlussmittel vor dem Gebrauch nicht entfernt werden.
Die Arbeitsweise ist die folgende:
Ist das Auslaufrohr 21 in den durch das Grübchen 29 angedeuteten Auslasskanal, wie eben beschrieben, eingeführt worden, ist es nur erforderlich, das Fläschchen 10 leicht nach unten zu drücken, um zu verursachen, dass das Medikament 19 aus dem Fläschchen 10 in die Flasche 23 gedrückt wird.
Diese Bewegung nach unten hat zur Folge, dass der halsartige Teil 20 sich gegen das Innere des Fläschchens 10 bewegt, wobei er die Klappe 1 8a von ihrem Sitz in der Öffnung 18 abhebt. Der Teil der Membrane 14, welcher an den halsartigen Teil 20 angrenzt, neigt dazu, gefaltet oder teleskopartig verformt zu werden, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, was zur Öffnung der Klappe 1 8a beiträgt. Bei dieser Gestaltung geht nichts von dem Medikament 19 verloren, da das Fläschchen 10 im wesentlichen ein geschlossener Behälter ist, bis die Verbindung zwischen ihm und der Flasche 23 hergestellt ist.
Das oben erwähnte Verfahren ist anzuwenden, wenn das Medikament eine Flüssigkeit ist. Für den Fall, dass nicht die ganze Menge des Medikamentes infolge der Druckausübung in die Flasche 19 gedrückt wird, verursacht eine nachfolgende entsprechende Bewegung des Fläschchens 10 in bezug auf die Flasche 23, dass der Rest des Medikamentes durch das Auslassrohr 20 in die Flasche 23 fliesst.
In analoger Weise kann das Medikament 19, falls es von fester Form ist, übertragen werden. Das mag der Fall sein, wo es unmöglich ist, bestimmte Drogen in einer beständigen, flüssigen Form vorzusehen. Ist das Medikament 19 von fester Form, so kann es übertragen werden, indem die vereinten Behälter umgekehrt werden, so dass sich das Zusatzfläschchen unten befindet. Ein Druck des Fläschchens 10 nach oben verursacht, dass sich die Klappe 1 8a öffnet und die Lösung 24 aus der Flasche 23 in das Fläschchen 10 fliesst. Nach erneuter Umkehrung der vereinten Behälter kann das gelöste Medikament 19 aus dem Fläschchen 10 ausgepumpt werden, auf die gleiche Weise wie oben in bezug auf den Vorgang ausgeführt wurde, bei welchem ein ursprüng lich in flüssiger Form vorgesehenes Medikament angewandt wurde.
Wenn die Flasche mit der Stammlösung, in welche der Inhalt des Zusatzfläschchens eingeführt wird, allgemein einen Druck aufweist, der geringer ist als der atmosphärische Druck, ergibt sich das Problem, dass die unter Unterdruck stehende Flasche bestrebt ist, einen ungewöhnlich starken Zug auf die biegsame Membran des Zusatzmedikamentbehälters auszuüben, wenn beide miteinander verbunden werden. Denn, wenn versucht wird, den Zusatzbehälter von der Flasche mit der Stammlösung wegzuziehen, um den erwünschten Pumpvorgang durch Biegen der Membran in umgekehrter Richtung zu erreichen, muss ein starker Zug ausgeübt werden, der wohl eine Trennung des Zusatzbehälters von der Flasche zur Folge haben und einen Verlust des Inhaltes des Zusatzbehälters mit sich bringen könnte.
Die Wirkung des Vakuums in der Flasche 23, nachdem das Fläschchen 10 angefügt worden ist, kann überwunden werden, indem jener Teil der Membran 14 an der Verbindungsstelle zwischen der Membran 14 und dem ringförmigen Vorsprung 15 verkleidet oder verstärkt wird. Auf diese Weise wird ein starker und verhältnismässig sich schwer verbiegender, ringförmiger Teil geschaffen, der an der Seite und an der Stirnfläche des Randes der Flasche 10 anliegt und die Membran 14 zwingt, ihre in Fig. 2 veranschaulichte, ruhende Stellung wieder einzunehmen, wann immer sie, wie in Fig. 3 gezeigt, gebogen worden ist.
Die gebogene oder steil geneigte Membran 14 drängt im wesentlichen von selbst zur Rückkehr in die Form nach Fig. 2, nachdem sie, wie in Fig. 3 veranschaulicht, zurückgeschoben worden ist. Diese Rückkehr wird daher ohne Rücksicht auf den Einfluss des Vakuums, das im allgemeinen innerhalb der Flasche 23 vorhanden ist, erzielt.
Im Gegensatz zu der erwünschten Wirkung, welche durch die baulichen Merkmale der Membran
14, wic oben beschrieben, erreicht wird, würde die Anwendung eines Verschlusses mit einem flachen Membranteil das Bestreben haben, in der zurückgeschobenen Stellung der Fig. 3 unter dem Einfluss des Vakuums in der Flasche 23 zu verbleiben. Des weiteren ermöglicht die gebogene Membran 14, deren Wandteile sich nach oben in einer fast vertikalen Ebene erstrecken, eine wesentliche Änderung des innern Volumens des Fläschchens 10, ohne dass der Membranteil nach aussen gebogen werden muss.
Dies verringert weiter die Möglichkeit zufälliger Trennung des Fläschchens 10 von der Flasche 23 während des Auspumpens. Bei der veranschaulichten Ausführungsform ist es lediglich notwendig, das Fläschchen 10 nach unten in Richtung der Flasche 23 zu stossen, um die Pumpwirkung zu erreichen, wobei das Fläschchen in seine normale Stellung zurückkehrt, ohne dass es nötig ist, eine Zugkraft auszuüben.