Steuerungseinrichtung an elektrischen Druckgasleistungsschaltern Bei der Stromunterbrechung elektrischer Lei stungsschalter mit gasförmigem Löschmittel und Viel fachunterbrechung ist es notwendig, sowohl für die Leistungsschaltstellen als auch für die gegebenenfalls vorhandene Hilfsschaltstellen, die z. B. den Reststrom von Parallelwiderständen abschalten, für einen unbe dingt sicheren Gleichlauf zu sorgen, damit sich die Gesamtabschaltleistung auch tatsächlich auf die ein zelnen Schaltstellen gleichmässig verteilt.
Bisher war die Angleichung der nur wenige Milli- sekunden betragenden Ansprechzeiten sämtlicher die Betätigung der Schaltkontakte bewirkenden und vom Druckgas gesteuerten Elemente sehr schwierig, da sie kurze Eigenzeiten haben müssen. Sie sind sehr emp findlich gegen grosse Temperaturunterschiede, bei denen sie arbeiten müssen, und gegen Verschmutzun gen an gleitenden Teilen oder Ventilkörpern. Diese schädlichen und unvermeidlichen Einflüsse ver ursachen oft unzulässig hohe Streuungen in den An sprechzeiten.
Um einen sicheren Gleichlauf aller in Reihe liegenden Unterbrechungsstellen zu erhalten, ist es notwendig, eine Einrichtung zu treffen, durch die erreicht wird, dass die Ansprechzeit sämtlicher die Be tätigung der Schaltkontakte bewirkenden Elemente die gleiche ist.
Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Steuerungseinrichtung mit Mitteln zur Erzielung des Gleichlaufes mehrerer in Reihe geschalteter Schalt stellen an elektrischen Druckgasleistungsschaltern mit Vielfachunterbrechung, bei denen die Schaltkontakte innerhalb von Druckgasbehältern angeordnet sind, die dauernd vom Betriebsdruck beaufschlagt und mit tels Druckgasbetätigungsventilen gesteuert werden.
Er findungsgemäss erfolgt die Ent- bzw. Belüftung der Ventile, die die Schaltkontakte unmittelbar steuern, durch je ein Betätigungselement, das seinen Betäti gungsimpuls von einem einstellbaren pneumatischen Verzögerungselement erhält. Das pneumatische Ver zögerungselement, das aus einem von einem Be tätigungselement abgeschlossenen Füllraum mit ein stellbarer Düse für das einströmende bzw. entwei chende Druckgas bestehen kann, gestattet die An sprechzeit für den Betätigungsimpuls genauestens ein zustellen, so dass bei Verwendung von sehr schnell arbeitenden Steuerventilen für die Betätigung der Kontakte gleiche Ansprechzeiten an allen gleich artigen Unterbrechungsstellen erzielt werden können.
Eine derartige Einrichtung ist geeignet zum Steuern des Gleichlaufes von mehreren in Reihe ge schalteten Leistungsschaltstellen und zum Steuern der nachfolgenden, verzögert ansprechenden Hilfsschalt- stellen, wie sie z. B. benötigt werden, wenn parallel zu den Leistungsschaltstellen Widerstände liegen, die zu- oder abgeschaltet werden sollen. Dadurch, dass der gewünschte jeweilige Schaltvorgang über zwei nacheinander ablaufende pneumatische Vorgänge ab gewickelt wird, wobei der lang andauernde in seiner Eigenzeit einstellbar ist und der andere mit sehr kurzer Eigenzeit arbeitet, ist es möglich geworden, die Streuungen im Gleichlauf der elektrisch in Reihe liegenden Schaltstellen zu beseitigen.
Selbst unver meidliche Verschmutzungen an den Steuerorganen oder die grossen Temperaturunterschiede, bei denen letztere arbeiten müssen, haben keinen praktischen Einfluss auf den Gleichlauf der Schaltstellen.
In der Zeichnung ist in schematischer Darstellung eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungs gemässen Steuerungseinrichtung dargestellt, und zwar für eine von mehreren Hilfsschalteinrichtungen, die nach einer festgesetzten Verzögerungszeit die parallel zur Leistungsschaltstelle liegenden Widerstände abge schaltet. Mit 1 ist ein auf Hochspannungspotential liegender Druckgasbehälter bezeichnet, in dem sich die Schaltstrecke 2 befindet und der über eine Lei- tung 3 mit einem Nachfüllbehälter 4 dauernd unter Betriebsdruck gehalten wird. Das Schaltelement 5 der Schaltstrecke 2 ist fest mit einem Kolben verbun den, der den Ventilraum 6 abschliesst.
Der Ventil raum 6 wird über das Ventil 7 be- und entlüftet. Das Betätigungselement 8 des Ventils 7, in diesem Falle als Membran dargestellt, erhält seinen Betätigungs impuls über den Füllraum 9, dem durch die Wir kung der Düse 10, die auch als feste Blende aus gebildet sein kann, verzögert nach dem Ansprechen des Hauptventils 11 vom Nachfüllbehälter 4 Druck gas zugeführt wird.
In der bildlichen Darstellung ist die Schaltstrecke 2 eingeschaltet. Die Widerstände 12 und 13 liegen im Stromkreis. Um den Ausschaltvorgang einzu leiten, wird das Hauptventil 11 betätigt und damit der Füllraum 9 durch die Wirkung der Düse 10 verzögert aufgefüllt. Sobald der Druck im Raum 9 eine be stimmte Höhe erreicht hat, überwindet das Betäti gungselement 8 die Schliesskraft des Ventils 7. Letz teres spricht also an, sperrt den Betätigungsraum 6 gegen den Betriebsdruck ab und entlüftet den Raum 6. Die Schaltstrecke wird augenblicklich geöffnet und damit der Steuervorgang beendet.
Um im vorliegenden Anwendungsbeispiel den Ein schaltvorgang auszulösen, wird das Hauptventil 11 wieder geschlossen. Dadurch wird der Raum 9 ent lüftet und das Zwischenventil 7 wieder in die Aus gangslage gebracht, so dass sich auf beiden Seiten des Schaltelementes 5 gleicher Druck einstellt und somit die Feder 14 die Schaltstrecke 2 in die Ein stellung bringen kann. Wird für letzteren Vorgang kein Gleichlauf der einzelnen Schaltstrecken benötigt, so kann eine Schnelleinschaltung dadurch herbei geführt werden, dass der Düse 10 in bekannter Weise ein Entlüftungsventil pneumatisch parallel geschaltet wird. In gleicher Weise wie die dargestellte Schalt strecke werden auch sämtliche andere, in Reihe lie gende Schaltstrecken arbeiten.
Durch die Verwen dung eines einstellbaren pneumatischen Verzögerungs elementes ist somit ein Gleichlauf aller in Reihe lie gender Schaltstellen gewährleistet.