Vorrichtung zur selbsttätigen Steuerung hochbelastbarer Schaltkontakte Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbst tätigen Steuerung hochbelastbarer Schaltkontakte für die Durchführung anlässlich einer Änderung des Be triebszustandes erforderlicher Schaltvorgänge.
Einen derartigen Schaltvorgang, für den die er findungsgemässe Vorrichtung besonders geeignet ist, stellt beispielsweise die zeitweilige L7berbrückung von Elektrolyse-Zellen während einer Betriebsstörung dar. Bekanntlich werden die meist in grösserer Anzahl hintereinander geschalteten Elektrolyse-Zellen von einem niedergespannten Gleichstrom durchflossen, dessen Stromstärken sich in der Grössenordnung von 20-30 kA bewegen. Treten während des Betriebes Störungen einer Zelle oder einer dazugehörigen Sicher heitseinrichtung auf, so muss die Zelle - um nicht beschädigt oder gar zerstört zu werden - unverzüg lich durch einen überbrückungsschalter kurzgeschlos sen werden.
Diese Schalterausführung bedingt im Hinblick auf die zu verarbeitende Stromstärke grosse Kontaktflächen, die ihrerseits wiederum erhebliche Schliesskräfte erfordern, wenn trotz der kleinen Schaltwege ein verlustarmer Schaltvorgang erzielt werden soll.
Bekannte Einrichtungen dieser Art verfügen über Kontaktplatten mit entsprechender Berührungsfläche und werden von Hand über einen Exzenterhebel be dient. Ein Wärter überwacht den Betriebszustand der zahlreichen Zellen und soll, sobald er den Aus fall einer Zelle bemerkt hat, den betreffenden über brückungsschalter schliessen sowie nach behobener Störung wieder öffnen.
Mit einem Exzenterhebel oder einem gleichwer tigen Maschinenelement lassen sich die hierzu er forderlichen Kontaktschliesskräfte zwar erzeugen, jedoch nicht schnell genug aufbringen. Selbst bei der im Niederspannungsbereich verwendbaren Kürze von Kontaktwegen sind die auf diese Weise erzielten Schaltgeschwindigkeiten zu gering. Die Folge ist ein zeitlich langer Flammenbogen, der die Kontaktflächen oxydiert und sich bei abgebrannter Berührungsfläche auf Grund ungleichmässiger Anlage der Kontaktplat ten zu Dauerlichtbögen auszubilden vermag. Ausser dem dauert es mitunter längere Zeit, bis das Bedie nungspersonal den Ausfall einer von vielen Zellen entdeckt hat und den überbrückungsschalter betätigen kann.
Besonders bei gleichzeitigem Ausfall mehrerer Zellen führt dies unter Umständen zu erheblichen Beschädigungen der Anlage.
Hier greift die Erfindung an und setzt für die Durchführung der anlässlich einer Änderung des Be triebszustandes jeweils erforderlichen Schaltvorgänge anstelle der bisher bedienungsgebundenen Einrich tungen eine Vorrichtung zur selbsttätigen Steuerung der hochbelastbaren Schaltkontakte ein.
Diese Vor richtung besteht darin, dass ein in Abhängigkeit einer Prüfeinrichtung über elektromagnetische Schalt- und Betätigungsmittel ventilgesteuerter Druckmittelmotor vermittels eines Schaltschlosses mit einem Schalter gekuppelt ist, der ausser dem beispielsweise als Über brückungskontakt ausgebildeten, hochbelastbaren Hauptkontakt Hilfskontakte für die Ventilbetätigung, die Entriegelung des Schaltschlosses und die Signali- sierung aufweist.
Damit eliminiert die Erfindung die angeführten Unzulänglichkeiten und überträgt sowohl die über wachung der Betriebsbedingungen als auch die ihren Änderungen zufolge erforderlichen Massnahmen einer Vorrichtung, für deren selbsttätige Reaktionen der jeweils gegebene Betriebszustand ausschlaggebend ist. In Anwendung auf die typischen Vorkehrungen bei Elektrolyse-Zellen bezieht sich die selbsttätige Durchführung der Schaltvorgänge sowohl auf die defektbedingte Überbrückung einer Zelle als auch auf deren Wiederfreigabe nach Fortfall oder Beseiti gung der Störung.
Auf diese Weise können mit erfindungsgemäss ausgebildeten Steuervorrichtungen alle wesentlichen Phasen eines Betriebes überwacht werden, die für den Zustand hochbelastbarer Kontakte bzw. für die Durchführung von jeweils erforderlichen Schaltvor gängen bestimmend sind. Dabei braucht die dem Beispiel zugrunde gelegte Form der überwachung keineswegs nur auf die Alternativen Betrieb oder Störung beschränkt zu sein.
Des weiteren ermöglicht die Anwendung eines über ein Schaltschloss mit dem Schalter gekuppelten Druckmittelmotors ausser erhöhten Sicherheiten eine wesentliche Steigerung der Schaltgeschwindigkeiten gegenüber bekannten Anlagen.
In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Unter Vernachlässigung aller zum Verständnis des grundlegenden Erfin dungsgedankens nicht erforderlichen Einzelheiten werden für die dargestellten Elemente die üblichen Symbole verwendet und deren beweglichen Teile, wie Kontakte, Kolben und Gestänge, sämtlich in ihrer Ruhelage gezeigt.
Mit erfindungsgemäss ausgeführten Schalt- und Steuereinrichtungen lassen sich Zustände oder Vor gänge, die für den Schliesszustand eines Schalters oder Kontaktes bestimmend sind, in grosser Zahl über wachen. Anzeige- und Alarmeinrichtungen erleichtern die 'Überwachung und Wartung der Anlage.
In der Zeichnung zeigt bzw. zeigen als Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes: Fig. 1 das prinzipielle Schaltbild der Schaltungs vorrichtung nach der Erfindung für die Steuerung von hintereinandergeschalteten Elektrolysezellen, Fig. 2 bis 5 dieselbe detaillierte Schaltungsanord nung zu verschiedenen Schaltzeiten, Fig. 6 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vergrössertem Massstab, Fig.7 eine teilweise geschnittene Ansicht eines zwischen Arbeitskolben und Schalter angeordneten Schaltschlosses,
Fig. 8 eine Ansicht auf das Schaltschloss nach Fig. 7, von links gesehen, während Fig.9 einen Teilschnitt eines Arbeitszylinders wiedergibt.
Bei den hier vorkommenden Stromstärken von 20 bis 30000 Ampere müssen die in Fig. 1 wieder gegebenen Zellen dauernd von Quecksilber durch spült sein, um keinen Schaden zu leiden. Fällt die Spüleinrichtung einer Zelle aus, so muss diese Zelle abgeschaltet werden können, und zwar ohne die ganze Anlage stillzusetzen. Hierzu dienen überbrückungs- kontakte (Hauptkontakt) 2, deren Betätigung im folgenden an dem Beispiel eines Hauptkontaktes be schrieben werden soll.
In dieser Steuerschaltung ist ein in Abhängigkeit einer Prüfeinrichtung 47 bis 49 über elektromagnetische Schalt- und Betätigungs mittel 49, 36 ventilgesteuerter Druckmittelmotor 7 bis 11 vermittels eines Schaltschlosses 4 bis 6 mit einem Schalter 3 gekuppelt, der ausser dem hoch belastbaren Hauptkontakt 2 Hilfskontakte 62, 58 und 95 für die Ventilbetätigungs- (36), Entriege- lungs- (56) und Signaleinrichtungen 96 und 97 trägt.
Nach Fig. 2 bezeichnet 2 den Hauptkontakt des Hauptschalters 3, dessen Nase 4 in der Schliess stellung des Schalters von einer Verriegelung 5 ge halten wird. Ein Schaltschloss 6 verbindet den Schal ter mit der Kolbenstange 7 eines Kolbens 8, der in einem Pressluftzylinder 9 geführt ist. Im untern Zylinderraum 10 ist eine Rückholfeder 11 um die Kolbenstange 7 angeordnet, und der obere Arbeits raum 12 des Zylinders ist durch eine Leitung 13 mit einem Hauptventil 14 verbunden (siehe auch Fig. 6).
In diesem Ventil befindet sich ein Differentialkolben 15, der mit seiner kegeligen Spitze 16 von einer Feder 17 gegen die Druckmittel-Einlassöffnung 18 gedrückt wird. Ein Druckluftspeicher 19 wird von einem Kompressor 20 gespeist und ist über eine Lei tung 21 mit der Einlassöffnung 18 des Hauptventils 14 verbunden. Den Speicherdruck überwacht eine nicht dargestellte Regeleinrichtung, die den Kompressor 20 steuert und gegebenenfalls Alarmeinrichtungen in Tätigkeit setzt.
In den Differentialkolben 15 sind eine vordere Ringnut 23 und eine hintere Ringnut 24 eingedreht. Die hintere Nut ist durch eine Radialbohrung 25 von etwa einem Millimeter Grösse mit einer Bohrung 26 und dem Federraum 27 der Feder 17 verbunden. Einem von der kegeligen Spitze 16 des Kolbens 15 gebildeten Differentialringraum 37 ist eine Leitung 28 zugeordnet, die zum mittleren Anschluss eines Vor steuerventils 29 führt.
Ein Entlüftungsstutzen 30 am Hauptventil 14 dient der Entlüftung des Zylinder raumes 12, wenn der Differentialkolben 15 die öff- nung 18 verschlossen hat, und eine Leitung 31 führt von dem in der Zeichnung untern Anschluss 32 des Vorventils so zum Hauptventil 14, dass sie in jeder Stellung des Kolbens 15 mit dessen Ringnut 24 ver bunden ist.
Das Vorsteuerventil 29 ist durch eine obere Leitung 33 an die Druckleitung 21 angeschlos sen und hat einen Kolben 34, der sich gegen die Wirkung einer Feder 35 von einem Ventilmagneten 36 schalten lässt; es verbindet den Differential ringraum 37 in der einen Endstellung des Kolbens 34 mit der Druckleitung 21 und in der andern End- stellung über die Leitung 31, die Ringnut 24 und die Bohrung 25 mit der Bohrung 26 und dem Feder raum 27. Dieser Raum ist durch eine Leitung 38 an ein Entlüftungsventil 39 angeschlossen, dessen Feder 40 bestrebt ist, das Ventil zu schliessen, und rückt eine am Ventilkolben 41 angeordnete Rolle 42 gegen eine Nockenkurve 43 der Arbeitskolben stange 7.
Erst wenn der Arbeitskolben 8 seine Schal terschliessstellung erreicht hat, gibt die Nockenkurve 43 den Schliessweg des Ventilkolbens 41 frei.
Im untern Teil der Fig. 2 erkennt man einen durch ein Schaltgerät 44 geschalteten Elektromotor 45, der ein Schöpfwerk 46 antreibt. Dieses Schöpfwerk bewirkt den Quecksilberumlauf in einer der in Fig. 1 dargestellten Elektrolysezellen 1. Sollte das Schöpf werk aus irgendeinem Grunde ausfallen, so muss der überbrückungskontakt 2 der zugehörigen Zelle sofort geschlossen werden, und läuft das Schöpfwerk wie der an, so ist der Schalter 2 auch ebenso schnell wie der zu öffnen.
Der Einfachheit halber wird die Tätigkeit des Schöpfwerkes in vorliegendem Beispiel mittels der am Motor anliegenden Spannung überwacht. Weitere, hier nicht ausgeführte Möglichkeiten bestehen darin, dass man als Tastgerät einen Drehzahlmesser des Motors oder des Schöpfwerkes bzw. einen Queck- silber-Strömungsmesser oder dergleichen verwendet.
Von den zwei Ausgangsklemmen des Motorschalt- gerätes 44 führen Leitungen 47 und 48 zu einem Kommandoschaltgerät 49, dessen Stromkontakte 50, 51 über die Leitung 52 an der Phase w liegen.
Ein zum Kontakt 50 gehörender Arbeitskontakt 53 ist über eine Leitung 54 mit einem Arbeitsstrom auslöser 56 der Verriegelung 5 verbunden. Der an dere Stromzweig dieses Stromauslösers führt über eine Leitung 57, einen Kontakt 58 am Schalter 3 und eine Leitung 59 zur Stromphase u, wobei der Kontakt 58 gleichzeitig und gleichsinnig mit dem Kon takt 2 öffnet und schliesst.
Von einem Ruhekontakt 60 des Schaltgerätes 49, der dem Kontakt 51 zugeordnet ist, führt ein wei terer Stromweg über eine Leitung 61, einen Kon takt 62 am Schalter 3, eine Leitung 63, den Ventil magneten 36 und eine Leitung 64 zur Stromphase u.
Der Kontakt 62 am Schalter 3 öffnet, sobald die Schliessbewegung des Schalters 3 für die Kontakte 2 und 58 eingeleitet ist, und schliesst, wenn die öff- nungsbewegung des Schalters 3 für die Kontakte 2 und 58 abgeschlossen ist. Ein vom Hauptschalter 2 betätigter Wechselkontakt 95 zeigt über zwei Kon- trolllampen 96, 97 die Schalterstellung an.
Nach der Darstellung der Fig. 2 fliesst Strom durch die Zelle 1 (s. Fig. 1). Das Schöpfwerk 46 arbeitet, das Kommandoschaltgerät 49 hat angezogen, und der Schalter 3 steht mit geöffnetem Kontakt 2 in der (rechten) Ruhestellung. Damit sind der Kontakt 58 geöffnet und der Kontakt 62 geschlossen.
Durch den geöffneten Kontakt 58 ist der Ar beitsstromauslöser 56 der Riegelvorrichtung 5 ab geschaltet, obwohl die Arbeitskontakte 50, 53 des Kommandoschaltgerätes 49 des Stromkreises vor bereitet haben. Das gleiche gilt für den Stromkreis des Ventilmagneten 36, dessen Kontakt 62 am Schal ter 3 wohl geschlossen ist, dessen Ruhekontakte 51, 60 am Kommandoschaltgerät 49 jedoch offen stehen. Unter der Wirkung der Feder 35 hat der Kolben 34 des Vorsteuerventils 29 die Leitung 33 abgesperrt und den Differentialringraum 37 des Hauptventils 14 über die Wege 28, 31, 24, 25, 26, 27 und 38 mit dem Entlüftungsventil 39 verbunden.
Das Hauptventil ist geschlossen und entlüftet den Arbeitsraum 12 des Zylinders 9 über die Leitung 13, die Ringnut 23 und den Stutzen 30. Unter dem Druck der Feder 11 steht der Arbeitskolben 8 in seiner obern Totstellung, und die Nockenkurve 43 der Kolbenstange 7 hat das Entlüftungsventil 39 geöffnet.
Fig.3 gibt die Anordnung der Fig.2 wieder, nachdem kurz vorher das Schöpfwerk 46 ausgefallen ist. Die Arbeitskontakte des Schaltgerätes 44 sind stromlos, das Kommandoschaltgerät 49 ist abge fallen, hat die Arbeitskontakte 50, 53 geöffnet, die Ruhekontakte 51, 60 geschlossen, und damit den über den Kontakt 62 am Schalter 3 vorbereiteten Stromkreis des Ventilmagneten 36 vollendet.
Dieser Magnet schaltet das Vorsteuerventil 29 um, welches die Leitung 31 bei 32 abschliesst und die Druckluft aus der Leitung 33 über die Leitung 28 zum Differentialringraum 37 leitet. Das Ventil 14 wird schlagartig geöffnet, und die über Leitung 13 dem Arbeitsraum 12 zugeführte Pressluft schleudert den Kolben 8 nach unten, der den Schalter 3 über das Schaltschloss 6 in Schliessrichtung des Kontaktes 2 nach links (Fig.3,4) bewegt.
Hierbei wird zu nächst der Kontakt 62 geöffnet, der Ventilmagnet 36 fällt ab, und die Feder 35 bringt den Ventilkolben 34 des Vorsteuerventils 29 wieder in die Aus gangsstellung (s. Fig. 4). Die Druckluftleitung 33 ist nun abgesperrt, und der Differentialringraum 37 ist über die Leitungen 28, 31, die Bohrungen 25, 26 und die Leitung 38 mit dem noch geöffneten Ent lüftungsventil 39 verbunden. Ein Druckabfall im Speicher 19 ist dadurch nicht zu befürchten, da die Bohrung 25 einen Durchmesser von nur etwa einem Millimeter hat.
Erst wenn der Kolben 8 in die Endstellung der Fig. 4 gelangt ist, und die Feder 40 das Entlüftungs ventil 39 geschlossen hat, staut sich die entweichende Druckluft im Federraum 27 an, und die Feder 17 schliesst das Ventil gegen den relativ kleinen Kraft unterschied der vor und hinter dem Kolben angreifen den Druckluft (s. Fig. 4). In dieser Stellung ist der Arbeitsraum 12 über den Stutzen 30 entlüftet. Gleich zeitig mit dem Kontakt 2 wurde auch der Kontakt 58 geschlossen, der Arbeitsstromauslöser 56 ist jedoch durch die geöffneten Kontakte 50, 53 abgeschaltet, und die Verriegelung 5 rastet unter Federdruck vor die Nase 4 des Schalters 3 (Fig. 4).
Fig. 5 zeigt die Anordnung der Fig. 2 bis 4 kurz nachdem der Motor 45 wieder eingeschaltet wurde. Das Kommandoschaltgerät 49 ist über das Motor schaltgerät 44 eingeschaltet worden und hat über die Arbeitskontakte 50, 53 den durch den ge schlossenen Kontakt 58 vorbereiteten Stromkreis des Arbeitsstromauslösers 56 geschlossen. Die Verriege lung 5 ist entklinkt und hat die Nase 4 des Schalters 3 freigegeben. Im folgenden Augenblick öffnet die gespannte Feder 94 den Schalter und die Rückhol- feder 11 bringt den Kolben 8 in die Ausgangsstellung.
Im folgenden Augenblick wirft die gespannte Feder 11 den Arbeitskolben 8 wieder in seine Ausgangs stellung der Fig. 2, wobei die Luft aus dem Arbeits raum 12 des Zylinders 9 über Leitung 13, Ringnut 23 und Stutzen 30 ins Freie strömt. Die Nockenkurve 34 der Kolbenstange 7 öffnet das Entlüftungsventil 39, und der Schalter 3 schliesst in seiner Endstellung den Kontakt 62. Jetzt befindet sich die Anlage wieder in dem in Fig. 2 dargestellten Zustand, so dass sich der ganze Vorgang wiederholen kann, wenn der Motor 45 erneut ausfällt.
Fig.6 zeigt in verzögerter Darstellung die drei Ventile 14, 29 und 39 aus Fig. 2. Hier ist ein wei terer Vorteil der dargestellten Anlage zu erkennen: Werden die Druckluft-Einlassöffnungen des Haupt- ventils 14 und des Vorsteuerventils 29 undicht, so kann die durchgetretene Luft kein Ansteigen des Druckes im Differentialringraum hervorrufen und ein unbeabsichtigtes Öffnen des Ventils bewirken.
Ist das Hauptventil geschlossen, so verbindet das Vorsteuerventil den Differential-Ringraum 37 über die Leitung 28 mit der Leitung 31, so dass die Leckluft über die Bohrungen 25, 26 und die Leitung 38 zum Entlüftungsventil 39 gelangt. Wenn der Schalter 2 geöffnet ist und das Entlüftungsventil 39 offensteht, so kann die Luft ungehindert entweichen. Ist das Entlüftungsventil 39 geschlossen, so wirkt der Druck der Leckluft verstärkend auf die Schliesskraft der Feder 17.
In den Fig. 7 und 8 ist eine vorteilhafte Ausbil dung eines Schaltschlosses dargestellt, und zwar zeigen Fig. 7 eine teilweise geschnittene Ansicht des Schlosses und Fig. 8 eine Ansicht auf das Schloss der Fig. 7 von links gesehen.
Dieses Schloss dient als Übertragungselement (6) der Schaltbewegung von der Kolbenstange 7 auf den Schalter 3 nach Fig. 2 und schliesst eine Betätigung der Verriegelung 5, 4 ein, die hier mit einer solchen Kraftübersetzung ausgeführt ist, dass ein schwacher Magnet die Verriegelung lösen kann.
Wie man aus den Fig. 7 und 8 ersieht, dient ein Topf 67 als Schlossgehäuse, an dem ein Deckel 68 mit Schrauben 69, 70 und Muttern 71 befestigt ist. Im Topf 67 ist drehbar eine Nockenbuchse 72 mit nockenförmigen Nasen 73 und 74 gelagert und durch einen Passstift 75 oder dergleichen mit einer Haupt schalterwelle 76 fest verbunden. Zwei Schrauben 70 dienen als Lagerzapfen für Schnabelhebel 77, 78, 79, wobei Federn 80 und 81 versuchen, den Schnabelhebel 77 entgegen dem Uhrzeigersinn (Fig. 7) und den Hebel 78 im Uhrzeigersinn zu drehen.
Nach der Zeichnung steht das Schloss in Sperr stellung. Der kurze Schnabel 82 des Schnabelhebels 77 stützt sich gegen den langen Schnabel 83 des Schnabelhebels 78, und der kurze Schnabel 84 dieses Hebels steht vor dem langen Schnabel 85 des Schnabelhebels 79, der die Nase 74 der Nocken buchse 72 in seiner Nut 86 festhält und sich selbst mit einer Nase 87 am Topf 67 abstützt. Eine Schaltkurve 91 des Schnabelhebels 78 soll mit der Nase 73 der Buchse 72 zusammenarbeiten, und die Nut 86 läuft in Richtung des langen Schnabels 85 ebenfalls in Form einer Schaltkurve 93 aus.
In Sperrstellung ragt der lange Schnabel 88 aus dem Topf 67 nach aussen und lässt sich durch einen Stempel 89 eines Stossmagneten oder Stromauslösers 56 (Fig. 2) nach innen drücken. Auch eine haken förmige Nase 90 des Hebels 79 steht in Sperr stellung über dem Topfrand und entspricht etwa der Nase 4 am Schalter 3 in Fig. 2. Sowohl die Nase 4 als auch die Nase 90 arbeiten mit einer federbelasteten Verriegelung zusammen, abgesehen davon, dass nach Fig. 2 die Verriegelung 5 durch Betätigung des Strom auslösers 56 aus der Bahn der Nase 4 gezogen wird, und dass nach Fig. 7 die Nase 90 aus der Bahn der Verriegelung geschwenkt wird.
Eine Verzahnung oder eine ähnliche übertra- gungseinrichtung verbindet (hier nicht dargestellt) die Kolbenstange 7 mit dem Topf 67 des Schlosses 6. Ist der Hauptschalter geöffnet, und steht der Arbeits kolben 8 in der Stellung nach Fig. 2, so sind Kolben stange 7 und Schalter 3 oder nach Fig. 7 Schalter welle 76 starr miteinander verbunden, da das Schloss gesperrt ist und als starrer Winkelhebel wirkt. Hier bei liegt die Nase 74 der Nockenbuchse 72 in der Nut 86 des Schnabelhebels 79. Beim Schliessen des Schalters dient das Schloss als starres übertragungs- element für die Bewegung der Kolbenstange auf die Schaltwelle 76.
Nach Fig. 7 steht das Schaltschloss in Schalter schliessstellung; die federbelastete Verriegelung 5 ist vor die Nase 90 des Schnabelhebels 79 geschnappt. Dadurch wird auch der Arbeitskolben 8 über das Schaltschloss 6 gegen die Wirkung der Rückholfeder <B>11</B> in der untern Totlage gehalten.
Sobald das Kommando: Schalter öffnen erfolgt, drückt der Magnetstempel 89 des Stromauslösers 56 aus Fig.2 den langen Schnabel 88 des Schnabelhebels 77 gegen die Wirkung der Feder 80 ein. Dieser Hebel dreht sich im Uhrzeigersinn (Fig. 7) und gibt auch den Hebel 78 zu einer Drehung im Uhrzeigersinn durch die Feder 81 frei, so dass sich auch die Schnabel stütze 84, 85 löst. Der Hebel 79 gibt dem Dreh moment der Schalterwelle 76 nach, das durch die in Fig. 7 nicht dargestellte Feder 94 hervorgerufen ist, dreht sich im Uhrzeigersinne und gibt die Nase 74 der Buchse 72 aus seiner Nut 86 frei. Dadurch ist die Verbindung zwischen Schalterwelle 76 und Topf 67 aufgehoben.
Die Schalterwelle 76 schnappt unter der Wirkung der Feder 94 in die Offenstellung, bevor der Arbeitskolben 8 folgen kann.
Gleichzeitig wurde jedoch mit dem Hebel 79 dessen Nase 90 von der ortsfesten Verriegelung 5 ge löst, so dass der Topf 67 frei wird und die Rückhol- feder den Kolben 8 in seine Ausgangsstellung bringen kann. In dieser Ausgangsstellung drückt der Topf 67 die Kurven 91 und 93 gegen die Nasen 73 und 74 der Nockenbuchse 72 und hebt die Schnabelenden 84, 85 und 82, 83 gegen die Kraft der Federn 80 und 81 voreinander in die Sperrstellung.
Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die kleinen Auslösekräfte und die grossen Sperrkräfte, die mit dem dargestellten Schaltschloss erzielt werden. Eine Auslöserbetätigung löst gleichzeitig die Verbin dung des Schalters von dem Betätigungsorgan und der festen Verriegelung. Fig.9 zeigt eine Besonderheit der Zylinderaus bildung, die dadurch erforderlich wird, dass man mit unter den Überbrückungsschalter 3 und damit auch den Arbeitszylinder 9 waagrecht anordnen muss. Hier sammelt sich das im Zylinder anfallende Kondensat an der tiefsten Stelle und behindert die Schaltbewe gung des Kolbens.
Man sieht dann an dieser Stelle zweckmässig einen nach aussen ragenden kleinen Topf 65 mit einer Bohrung 66 von etwa einem Millimeter Durchmesser vor. Dort kann sich das Kondensat sammeln und durch die Bohrung 66 abtropfen. Sollte sich die Düsenöffnung verstopfen, so wird sie bei jedem Arbeitsgang wieder ausgeblasen.