DE10050542A1 - Schutzeinrichtung insbesondere für den Einrichtbetrieb an Montageautomaten - Google Patents
Schutzeinrichtung insbesondere für den Einrichtbetrieb an MontageautomatenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung insbesondere für den Einrichtbetrieb an Montageautomaten mit pneumatischen Antrieben, die mit Wegeventilen angesteuert werden. DOLLAR A Derartige Montageautomaten werden zur automatischen Bestückung von Leiterplatten etc. verwendet. Die Bewegung der Montagearme erfolgt über pneumatische Antriebe, d. h. Zylinder, die mittels Wegeventilen gesteuert werden. Bei Einstellarbeiten am Montageautomaten muß häufig an unter Druck befindlichen Zylindern im System gearbeitet werden. DOLLAR A Hierfür ist nun vorgesehen, insbesondere während des Einrichtbetriebes Einfluß auf das System nehmen zu können und Fehlern der Steuerung automatisch entgegenzuwirken. Dies wird mit Hilfe von wenigstens einem weiteren getrennt vom pneumatischen Primärkreis wirkenden pneumatischen Steuerkreis (8, 9) realisiert, der wenigstens ein Steuerwegeventil (12, 14) und zwei entsperrbare Rückschlagventile (6, 7, 10, 11) je Zylinder (1, 2) aufweist. Die Steuerung der Rückschlagventile (6, 7, 10, 11) erfolgt über das im Steuerkreis (8, 9) befindliche Steuerwegeventil (12, 14), das durch eine elektrisch hardwaremäßig aufgebaute Logik angesteuert wird. Diese Logik wird der jeweiligen Betriebsart angepaßt, um je nach Betriebsart verschiedene Sicherheitsfunktionen realisieren zu können.
Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung insbesondere für den Einrichtbetrieb an
Montageautomaten mit pneumatischen Antrieben, die mit Wegeventilen angesteuert
werden.
Derartige Montageautomaten werden zur automatischen Bestückung von Leiterplat
ten etc. verwendet. Die Bewegung der Montagearme erfolgt über pneumatische An
triebe, d. h. Zylinder, die mittels Wegeventilen gesteuert werden. Diese Wegeventile
können als 3/2-Wegeventile oder als 5/2-Wegeventile ausgeführt sein, wobei zwei
3/2-Wegeventile den zugehörigen Zylinder vollständig be- oder entlüften können,
während ein 5/2-Wegeventil nur die Richtung schalten kann. Über wenigstens ein
Hauptluftventil erfolgt die Druckluftversorgung mehrerer im Automaten befindliche
Zylinder über die Wegeventile. Bei den Zylindern handelt es sich um Vertikalzylinder
und Horizontalzylinder, mit deren Hilfe beispielsweise die Bauelemente auf die ent
sprechende Position auf der Leiterplatte aufgebracht werden. Bei Einstellarbeiten am
Montageautomaten, wobei auch Reparaturarbeiten dazu zählen, muß häufig an un
ter Druck befindlichen Zylindern im System gearbeitet werden. Damit bei derartigen
Einstellarbeiten, bei geöffneter Schutztür mit überbrückter Schutzfunktion, kein uner
wartetes Anlaufen der Zylinder erfolgt, muß für das Einrichtpersonal nach der EG-
Maschinenrichtlinie ein bestimmtes Maß an Sicherheit geschaffen werden. Ein uner
wartetes Anlaufen ist insbesondere bei Fehlern in der Steuerung möglich. Dabei
kann es zu gefahrbringenden Bewegungen der unter Druck stehenden Zylinder
kommen.
Hieraus ergibt sich die Aufgabe der Erfindung, eine Schutzeinrichtung für den Ein
richtbetrieb an einem Montageautomaten aufzuzeigen, die ein Arbeiten auch bei un
ter Druck befindlichen Antrieben bei einer Schutzüberbrückung ermöglicht.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, insbesondere während des Einrichtbetriebes
Einfluß auf das System nehmen zu können und Fehlern der Steuerung automatisch
entgegenzuwirken, wobei zur Steuerung neben der SPS (Speicher programmierbare
Steuerung) alle mit der SPS mitwirkende Teile, wie beispielsweise Ventile oder Re
laisschaltungen, zählen. Dies wird mit Hilfe von wenigstens einem weiteren getrennt
vom primären Pneumatikkreis wirkenden pneumatischen Steuerkreise realisiert, der
wenigstens ein Steuerwegeventil und zwei entsperrbare Rückschlagventile je Zylin
der aufweist. Die Steuerung der Rückschlagventile erfolgt über das im Steuerkreis
befindliche Steuerwegeventil, das durch eine elektrisch hardwaremäßig aufgebaute
Logik angesteuert wird, wozu zusätzliche Kontakte an bereits vorhandenen Schaltern
bzw. Schützen benutzt werden. Diese Logik wird der jeweiligen Betriebsart ange
paßt, um je nach Betriebsart verschiedene Sicherheitsfunktionen realisieren zu kön
nen. Zusätzlich können ein weiteres Schütz zur Überwachung der elektrischen
Spannungsversorgung und ein zusätzlicher Druckwächter, d. h. ein pneumatisch-
elektrischer Druckwandler, zur Erkennung eines Ausfalls der Druckluftversorgung
in die Schutzeinrichtung eingebunden werden. Eine zusätzliche softwaremäßige
Überwachung der Pneumatikfunktion in den Pneumatikkreisen erfolgt durch Druck
wächter, die Signale liefern, die durch die SPS ausgewertet werden. Hierdurch wird
eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Fehler im Sinne der DIN EN 954-1 erreicht.
Weitere vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
So ist es von Vorteil, zwei getrennt voneinander wirkende Steuerkreise je Modul in
den Montageautomaten zu integrieren.
Zudem ist eine einheitliche farbige Kennzeichnung des einen oder der beiden zu
sätzlichen pneumatischen Steuerkreise durch die Verwendung farbiger Schläuche
vorgesehen. Dadurch können die Funktionen leichter zugeordnet werden, wobei
beispielsweise die roten Schläuche für Sperrung der Leitung, d. h. Druckeinschluß
stehen und die blauen Schläuche für Entlüftung. Auch sind nachträgliche Änderun
gen, beispielsweise das Hinzufügen eines Antriebes in das System, durch Umstecken
der Schläuche an den Steueranschlüssen der Rückschlagventile möglich, wo
durch u. a. noch vor Ort bei Inbetriebnahme auf unterschiedliche Gefährdungen rea
giert werden kann.
Diese Schutzeinrichtung realisiert auf eine einfache Art und Weise eine Druckfrei-
Schaltung der meisten Antriebe sowie eine Druckluft-Einsperrung bei allen relevan
ten Antrieben bei sicherheitsmäßigem Maschinen-Stop ohne Schutzüberbrückung
(z. B. bei "Not-Aus" oder "geöffneter Schutztür")
Durch die Drucklufteinsperrung bei sicherheitsmäßigem Maschinen-Stop kann bei
spielsweise ein Schutz vor dem Herunterfallen von Lasten oder ein schlagartiges
Stillsetzen von schnellen Bewegungen erreicht werden.
Bei Betrieb mit Schutzüberbrückung werden alle Antriebe gesperrt, so daß ein uner
wartetes Schalten der im primären Pneumatikkreis befindlichen Wegeventile, z. B.
aufgrund von Steuerungsfehlern, keine gefährlichen Bewegungen von Antrieben zur
Folge hat.
Anhand eines Ausführungsbeispieles mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden. Der Einfachheit halber wird in diesem Ausführungsbeispiel bereits die vor
teilhafte Variante beschrieben, die zwei getrennt voneinander wirkende zusätzliche
Steuerkreise aufweist. Der Fachmann wird die Merkmale für nur einen zusätzlichen
Steuerkreis dieser Ausführung entnehmen, d. h. die Merkmale zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfas
sen.
Es zeigt
Fig. 1 eine Schutzeinrichtung für einen Vertikalzylinder und einen Horizon
talzylinder,
Fig. 2 einen Prinzipwirkplan der Schutzüberwachung
Fig. 3 einen Schaltungsausschnitt für die Auswertung der Schutzüberwa
chung.
In Fig. 1 ist in einer vereinfachten Darstellung eine Schutzeinrichtung für einen Verti
kalzylinder 1 sowie einen Horizontalzylinder 2 eines nicht näher dargestellten Monta
geautomaten aufgezeigt. Bekanntlich sind mehrere Vertikalzylinder 1 und Horizon
talzylinder 2 im Montageautomaten, Modul, vorhanden.
Der Übersichtlichkeit halber wird die Schutzeinrichtung anhand von zwei Zylindern,
einem Vertikalzylinder 1 und einem Horizontalzylinder 2 erläutert. Mit dem Verti
kalzylinder 1 werden die vertikalen, d. h. die hebenden Bewegungen ausgeführt, mit
dem Horizontalzylinder 2 die horizontalen Bewegungen. Mit dem Vertikalzylinder 1 ist
in bekannter Art und Weise ein Mehrwegeventil 3, hier ein 5/2-Wegeventil, verbun
den, das den vorhandenen Systemruck auf eine der beiden Zylinderkammern der
Vertikalzylinder 1 schaltet.
Der Horizontalzylinder 2 weist gleichfalls ein Mehrwegeventil 4 zur Einstellung und
Aufrechterhaltung des Arbeitsdrucks im Horizontalzylinder 2 auf. Das Mehrwege
ventil 4 ist auch hierbei vorzugsweise ein 5/2-Wegeventil.
Die Druckluftversorgung für die Vertikalzylinder 1 und Horizontalzylinder 2 im primä
ren Pneumatikkreis des Systems bzw. des Moduls erfolgt über ein gemeinsames
Hauptluftventil (YHV) 5. Zusätzlich ist vor das Hauptluftventil 5 ein Druckwächter
(DWLV) 17 vorgeschaltet, mit dem eine hardwaremäßige Kontrolle über das Vorhan
densein von Druckluft ermöglicht wird.
Für den Schutz gegen ein unerwartetes Anlaufen der Vertikalzylinder 1 und der Hori
zontalzylinder 2 sind nun in der bevorzugten Ausführung zwei separate pneumati
sche Steuerkreise 8, 9 pro Modul vorgesehen und in denen je ein Steuerwegeventil
12, 14 eingebunden ist. Das Steuerwegeventil 12 ist dabei über einer Steuerleitung
8.1 mit dem Steuerkreis 8 verbunden, wobei vorzugsweise ein Druckwächter 13
(DWS2) dem Steuerwegeventil 12 nachgeschaltet ist. Mit seinem anderen Anschluß
greift das Steuerwegeventil 12 auf einen separaten Druckluftanschluß, beispielswei
se auf einen Druckluftanschluß vor dem Hauptluftventil 5. Das andere Steuerwege
ventil 14 ist im Steuerkreis 9 über eine Steuerleitung 9.1 eingebunden. Auch hier ist
dem Steuerwegeventil 14 vorzugsweise ein Druckwächter 15 (DWS1) nachgeschaltet.
Mit seinem anderen Anschluß greift das Steuerwegeventil 14 vorzugsweise
auf den primären Pneumatikkreis nach dem Hauptluftventil 5, wodurch eine höhere
Sicherheit der Schutzeinrichtung realisiert wird. Es ist aber auch möglich, diesen An
schluß auf eine separate Druckluftzufuhr vor dem Hauptluftventil 5 zu legen.
Jeder der Vertikalzylinder 1 ist zusätzlich mit zwei entsperrbaren Rückschlagventi
len, hier HGL-Ventile 6 und 7 verbunden. Das HGL-Ventil 6 befindet sich zwischen
den oberen Anschluß 1.1 des Vertikalzylinders 1 und dem 5/2-Wegeventil 3, das an
dere HGL-Ventil 7 ist zwischen dem unteren Anschluß 1.2 des Vertikalzylinders 1
und dem 5/2-Wegeventil 3 eingebunden. Zusätzlich sind der Steueranschluß des
oberen HGL-Ventils 6 an die Steuerleitung 8.1 des Steuerkreises 8 und der Steuer
anschluß des untere HGL-Ventils 7 an die Steuerleitung 9.1 des Steuerkreises 9
geführt.
Jeder der Horizontalzylinder 2 weist gleichfalls zwei HGL-Ventile 10 und 11 zwischen
dem 5/2-Wegeventil 4 und den Anschlüssen 2.1, 2.2 auf, wobei das HGL-Ventil 10
an den Anschluß 2.1 und das HGL-Ventil 11 an den Anschluß 2.2. des Horizon
talzylinders 2 greifen. Beide HGL-Ventile 10, 11 sind vorzugsweise mit der Steuer
leitung 8.1 verbunden.
Mit Hilfe der beiden Steuerwegeventile 12, 14 können somit alle HGL-Ventile 6, 7,
10, 11 aller Zylinder 1, 2 zusätzlich gesteuert werden, wobei über den Steuerkreis 8
alle oberen Anschlüsse 1.1 der Vertikalzylinder 1 und alle Anschlüsse 2.1, 2.2 der
Horizontalzylinder 2 und über den Steuerkreis 9 alle unteren Anschlüsse 1.2 der Ver
tikalzylinder 1 im Modul entsperrt werden, wobei durch diese Maßnahme vermieden
wird, daß in den Horizontalzylindern 2 eine nichtgewollte Restenergie verbleibt.
Gleichfalls wird die obere Zylinderkammer der Vertikalzylinder 1 entlüftet, so daß
auch hier keine Restenergie verbleibt (wird noch ausgeführt).
Für diverse Betriebsarten bzw. Betriebszustände ist nun vorgesehen, je nach Not
wendigkeit, die Arbeitsfähigkeit der Vertikalzylinder 1 und/oder der Horizontalzylin
der 2 über die beiden Steuerkreise 8, 9 zu beeinflussen, wie in Fig. 2 in Verbindung
mit Fig. 3 aufgezeigt.
Im Normalbetrieb werden die 5/2-Wegeventile 3, 4 im primären Pneumatikkreis in
bekannter Art und Weise über das Hauptluftventil 5 (YHV) zur jeweiligen Verstellung
des jeweiligen Zylinders 1, 2 über die SPS angesteuert. Der Schutzüberbrückungs
kontakt SÜ, d. h. Schlüsselschalterstellung "Mit Schutz", ist geschlossen, wodurch die
Einzelkontakte Einrichtbetrieb EB, Schutzüberbrückung SÜ1, d. h. Schlüsselschal
terstellung "Ohne Schutz", sowie ein zusätzlicher Kontakt FG eines Freigabetasters
überbrückt sind. Diese Funktion wird so lange gewährleistet, wie eine Schutzüber
brückung SÜ1 nicht eingestellt wird. Die HGL-Ventile 6, 7 10,11 sind hierbei ständig
entsperrt, die Steuerwegeventile 12, 14 mit Druckluft versorgt, die separaten Steuer
kreise 8, 9 selbst jedoch ohne Schutzfunktion.
Bei dieser Betriebsart übernimmt die Schutzeinrichtung bereits die zusätzliche
Überwachung der allgemeinen Druckluftversorgung im Modul durch eine hardware
mäßige Abfrage des Druckwächters 17 (DWLV). Fehlt die Druckluft, wird ein für die
Überwachung der elektrischen Versorgungsspannung genutztes Schütz 21 geschal
tet, d. h. es fällt ab, sobald die Schutztüren geöffnet werden. Die Steuerwegeventi
le 12, 14 werden unbestromt, die Schutzeinrichtung ist aktiv.
Bei "Schutz-Stop" im Normalbetrieb, d. h. beim Öffnen der Schutztür oder bei "Not-
Aus" im Normalbetrieb, wird ein "Modul-Aus" ausgelöst, die Schutzeinrichtung akti
viert, wozu sich die Schutzschaltung auf den primären Pneumatikkreis aufschaltet.
Ein im Modul eingebundenes "Not-Aus-Schaltgerät" 20 (PNOZ) fällt dabei ab, wo
durch das Hauptluftventil 5 abgeschaltet wird und der primäre Pneumatikkreis der
Vertikalzylinder 1 teilweise und der Horizontalzylinder 2 vollständig entlüftet wird. Das
Steuerwegeventil 12 bleibt bestromt, wodurch die oberen Anschlüsse 1.1 der Verti
kalzylinder 1 und die Anschlüsse 2.1, 2.2 der Horizontalzylinder 2 durch die jeweils
entsperrten HGL-Ventile 6, 10, 11 entlüftet werden. Durch bestromen des Steuerwe
geventils 12 wird der Steuerkreis 8 belüftet, die daran angeschlossenen HGL-Ventils
6,10, 11 erhalten das Steuersignal "Entsperren", wodurch die Zylinderkammern der
Horizontalzylinder 2 und die oberen Zylinderkammern der Vertikalzylinder 1 über
das Hauptluftventil 5 entsperrt werden. Gleichzeitig wird, wie in Fig. 3 erkennbar, das
Steuerwegeventil 14 unbestromt und damit abgeschaltet, wodurch der Vertikalzylin
der 1 über das HGL-Ventil 7 an seinem unteren Abgriff 1.2 gesperrt wird. Die untere
Zylinderkammer der Vertikalzylinder 1 verbleibt in der aktuellen Stellung und damit
unter Druck (Drucklufteinsperrung), um ein Herabfallen einer mit dem Vertikalzylinder
1 verbundenen Last (nicht näher dargestellt) zu verhindern. Durch die Entlüftung
über das Hauptluftventil 5 bzw. einem nicht näher dargestellten Schnellentlüftungs
ventil, was zusätzlich im Modul integriert sein kann, erfolgt somit eine schnelle Still
setzung der gefährlichen Bewegung bei "Schutz-Stopp" bzw. "Not-Aus".
Zusätzlich zu diesen Betriebsarten wirkt die Schutzeinrichtung auch bei weiteren
Betriebszuständen, wie "Einrichtbetrieb" (EB) oder angewählte "Schutzüberbrüc
kung" (SÜ1).
Bei Einrichtarbeiten mit Überbrückung der Schutztürfunktion, d. h. bei der Betriebsart
"Ohne Schutz", werden durch das Schließen der Einzelkontakte EB und SÜ1 und
das Öffnen des Kontaktes SÜ, was von der SPS erkannt wird, beide Steuerwege
ventile 12, 14 aus dem System genommen, wozu die Steuerwegeventile 12, 14 un
bestromt werden und die Vertikalzylinder 1 als auch die Horizontalzylinder 2 unter
Druckeinschluß in ihrer aktuellen Position verbleiben. Bei Vorhandensein eines zu
sätzlichen Tasters "Freigabe" (FG), welcher beispielsweise in einer gesonderten Be
dieneinheit integriert sein kann (nicht näher dargestellt), kann in einer besonderen
Ausführung dann bei betätigter Taste "Freigabe" (FG) und einer weiteren, mit der
SPS zusammenwirkenden Taste, ein vorgewählter Zylinder 1, 2, beispielsweise der
Vertikalzylinder 1, individuell angesteuert werden, wobei über die Taste FG die Be
wegungsfreigabe für alle Zylinder 1, 2 des Moduls aktiviert werden, d. h. alle HGL-
Ventile 6, 7, 10, 11 aller Zylinder 1, 2 werden entsperrt.
Erst bei Betätigung dieses Tasters FG (Freigabe) können somit die Vertikalzylinder
1 und die Horizontalzylinder 2 durch Bestromung der Steuerwegeventile 12, 14 be
wegt werden. Ist ein solcher Taster FG bei Schutzüberbrückung nicht vorgesehen,
kann nur bei geschlossenen Schutztüren die Bewegung der Zylinder 1, 2 vorge
nommen werden.
Bei einem Ausfall der elektrischen Spannungsversorgung fällt das im Modul inte
grierte Schütz 21 (KEV) ab. Bei geöffneter Schutztür ohne Schutzüberbrückung, der
Kontakt SÜ ist geöffnet, wird neben dem Steuerventil 14 auch das Steuerwegeventil
12 nicht mehr bestromt. Dadurch verbleibt in allen Vertikalzylindern 1 und in allen
Horizontalzylinder 2 der Druck (Drucklufteinschluß), um ein ungewolltes Anlaufen
beim plötzlichen Zuschalten der Spannungsversorgung zu vermeiden. Ein solcher
Ausfall kann beispielsweise durch Drahtbruch oder durch einen kompletten kurzzei
tigen Stromausfall eintreten.
Weiterhin kann zur Schaffung einer komplexen Schutzeinrichtung neben dem Vor
handensein der Energieversorgung (EV) auch das Vorhandensein der Druckluft in
den einzelnen pneumatischen Kreisen überprüft werden. Diese Überprüfung wird bei
allen Betriebsarten bzw. Betriebszuständen vorgenommen. Dazu werden elektrische
Signale der Druckwächter 13, 15, 16 sowie 17, die mit SPS-Eingängen elektrisch
verbunden sind, von der SPS softwaremäßig ausgewertet.
Durch diese Schutzeinrichtung werden somit alle notwendigen Bedingungen erfüllt.
Es können keine ungewollten Zylinderbewegungen ausgeführt werden, während sich
Einrichtpersonal im Gefahrenbereich, d. h. innerhalb des Montageautomaten aufhält.
Trotzdem kann sich das Einrichtpersonal im Gefahrenbereich aufhalten, wenn die
Zylinder 1, 2 unter Druck in Endlage stehen. Durch die Sicherheitseinrichtung, die in
den beschriebenen besonderen Fällen sich auf den primären Pneumatikkreis auf
schaltet, wird eine ungewollte Zylinderbewegung durch Fehler der Steuerung ver
hindert. Gleichzeitig ist dem Einrichtpersonal eine Möglichkeit gegeben, individuelle
Zylinderbewegungen bewußt vornehmen zu können.
Eine weitere vorteilhafte Ausführung ergibt sich, wenn die Steuerleitungen 8.1, 9.1
und damit die Steuerkreise 8, 9 im Montageautomaten durch farbig eindeutige
Kennzeichnung verlegt und an den zugehörigen Anschlüssen angeschlossen wer
den. Dies läßt eine schnelle Zuordnung der Funktion zu. So kann der Steuerkreis 8
mit blauen Steuerleitungen 8.1 und der Steuerkreis 9 mit roten Steuerleitungen 9.1
charakterisiert werden. Damit ist leicht zu erkennen, welche Anschlüsse entlüftet und
welche gesperrt werden.
Es versteht sich, daß im Rahmen des erfinderischen Gedankens auch Änderungen
möglich sind, die mit den Ausführungen mit gelesen werden.
So können bereits im primären Pneumatikkreis vorhandene entsperrbare Rück
schlagventile für den Aufbau der zusätzlichen Steuerkreise 8, 9 genutzt werden.
Auch ist es möglich, die Anschlüsse 2.1, 2.2 der Horizontalzylinder 2 mit der Steu
erleitung 9.1 des zweiten Steuerkreises 9 zu verbinden, so daß die HGL-Ventile 10,
11 die Horizontalzylinder 2 nicht entsperren, sondern die Druckluft einschließen. Die
ser Drucklufteinschluß bewirkt ebenfalls eine Nichtverstellbarkeit der Horizontalzylin
der 2.
Die softwaremäßige als auch hardwaremäßige Überprüfung kann anstelle von der
SPS auch über einen Steuer-PC oder einer ähnlichen Routine erfolgen.
Außerdem kann die Schutzeinrichtung in einem oder mehreren vorkonfektionierten
Sicherheitsschaltgeräten integriert sein, einschließlich der Überprüfung.
An einzelnen Modulen kann, wie bereits vorab erwähnt, einer der beiden Steuerkrei
se weggelassen werden. Dann werden bei der Betriebsart "Schutz-Stop" alle Zylin
derkammern der Vertikalzylinder 1 und der Horizontalzylinder 2 des Moduls entlüftet
oder gesperrt. Für die Variante, daß alle Zylinderkammern entlüftet werden, ist nur
der Steuerkreis 8 vorzusehen, für die Variante, daß alle Zylinderkammern gesperrt
werden, nur der Steuerkreis 9.
Auch sind anstelle von sogenannten HGL-Ventilen auch Stoppventile, Sperrventile
etc. verwendbar.
Claims (12)
1. Schutzeinrichtung insbesondere für den Einrichtbetrieb an Montageautomaten mit
pneumatischen Antrieben, wie Vertikalzylinder und Horizontalzylinder, die mit
Wegeventilen gesteuert werden, wobei mehrere Vertikalzylinder und Horizon
talzylinder ein Modul bilden, die von einem primären Pneumatikkreis gespeist
werden, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens ein weiterer, getrennt vom primären Pneumatikkreis wirkender pneumatischer Steuerkreis (8, 9) je Modul in den Montageautomaten installiert ist,
in den wenigstens ein Steuerwegeventil (12, 14) eingebunden ist, welches mit wenigstens zwei entsperrbaren Rückschlagventilen (6, 7, 10, 11) je Verti kalzylinder (1) und Horizontalzylinder (2) zusammenwirken,
wobei sich der Steuerkreis (8, 9) im Einrichtbetrieb dem primären Pneumatik kreis aufschaltet.
wenigstens ein weiterer, getrennt vom primären Pneumatikkreis wirkender pneumatischer Steuerkreis (8, 9) je Modul in den Montageautomaten installiert ist,
in den wenigstens ein Steuerwegeventil (12, 14) eingebunden ist, welches mit wenigstens zwei entsperrbaren Rückschlagventilen (6, 7, 10, 11) je Verti kalzylinder (1) und Horizontalzylinder (2) zusammenwirken,
wobei sich der Steuerkreis (8, 9) im Einrichtbetrieb dem primären Pneumatik kreis aufschaltet.
2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein erstes Rückschlagventil (6) sich zwischen einem oberen Anschluß (1.1) des Vertikalzylinders (1) und dem Wegeventil (3) befindet,
ein zweites Rückschlagventil (7) zwischen dem unteren Anschluß (1.2) des Vertikalzylinders (1) und Wegeventil (3) eingebunden ist,
ein Steueranschluß des ersten Rückschlagventils (6) und ein Steueranschluß des zweiten Rückschlagventiles (7) an die Steuerleitung (8.1, 9.1) des Steu erkreises (8, 9) geführt sind,
die weiteren Rückschlagventile (10, 11) jeweils zwischen den beiden An schlüssen (2.1, 2.2) des Horizontalzylinder (2) und dem Wegeventil (4) des Horizontalzylinder (2) eingebunden sind, wobei beide Rückschlagventile (10, 11) zusätzlich mit der Steuerleitung (8.1, 9.1) des Steuerkreises (8, 9) verbun den sind.
ein erstes Rückschlagventil (6) sich zwischen einem oberen Anschluß (1.1) des Vertikalzylinders (1) und dem Wegeventil (3) befindet,
ein zweites Rückschlagventil (7) zwischen dem unteren Anschluß (1.2) des Vertikalzylinders (1) und Wegeventil (3) eingebunden ist,
ein Steueranschluß des ersten Rückschlagventils (6) und ein Steueranschluß des zweiten Rückschlagventiles (7) an die Steuerleitung (8.1, 9.1) des Steu erkreises (8, 9) geführt sind,
die weiteren Rückschlagventile (10, 11) jeweils zwischen den beiden An schlüssen (2.1, 2.2) des Horizontalzylinder (2) und dem Wegeventil (4) des Horizontalzylinder (2) eingebunden sind, wobei beide Rückschlagventile (10, 11) zusätzlich mit der Steuerleitung (8.1, 9.1) des Steuerkreises (8, 9) verbun den sind.
3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Steuerleitung (8.1, 9.1) nach dem Steuerwegeventil (12, 14) des Steuerkreises (8, 9) ein Druckwächter (13, 15) angeordnet ist,
wobei der Druckwächter (13, 15) mit einer Systemsteuerung (SPS) des Mon tageautomaten elektrisch verbunden sind.
in der Steuerleitung (8.1, 9.1) nach dem Steuerwegeventil (12, 14) des Steuerkreises (8, 9) ein Druckwächter (13, 15) angeordnet ist,
wobei der Druckwächter (13, 15) mit einer Systemsteuerung (SPS) des Mon tageautomaten elektrisch verbunden sind.
4. Schutzeinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß
mit Hilfe des Steuerwegeventils (12, 14) alle entsperrbaren Rückschlagventile
(6, 7, 10, 11) zusätzlich gesteuert werden, wobei über den Steuerkreis (8, 9)
alle Anschlüsse (1.1, 1.2) der Vertikalzylinder (1) und alle Anschlüsse (2.1,
2.2) der Horizontalzylinder (2) entsperrt oder gesperrt werden.
5. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei ge
trennt vom primären Pneumatikkreis wirkende pneumatische Steuerkreise (8, 9) je
Modul im Montageautomaten installiert sind.
6. Schutzeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein erstes Rückschlagventil (6) sich zwischen einem oberen Anschluß (1.1) des Vertikalzylinders (1) und dem Wegeventil (3) befindet,
ein zweites Rückschlagventil (7) zwischen dem unteren Anschluß (1.2) des Vertikalzylinders (1) und Wegeventil (3) eingebunden ist,
ein Anschluß des ersten Rückschlagventils (6) zusätzlich an die Steuerleitung 8.1 des ersten Steuerkreises (8) und ein Anschluß des zweiten Rückschlag ventiles (7) zusätzlich an die Steuerleitung (9.1) des zweiten Steuerkreises (9) geführt sind,
die weiteren Rückschlagventile (10, 11) jeweils zwischen den beiden An schlüssen (2.1, 2.2) des Horizontalzylinder (2) und dem Wegeventil (4) des Horizontalzylinder (2) eingebunden sind, wobei beide Rückschlagventile (10, 11) zusätzlich mit der Steuerleitung (8.1) des ersten Steuerkreises (8) verbun den sind.
ein erstes Rückschlagventil (6) sich zwischen einem oberen Anschluß (1.1) des Vertikalzylinders (1) und dem Wegeventil (3) befindet,
ein zweites Rückschlagventil (7) zwischen dem unteren Anschluß (1.2) des Vertikalzylinders (1) und Wegeventil (3) eingebunden ist,
ein Anschluß des ersten Rückschlagventils (6) zusätzlich an die Steuerleitung 8.1 des ersten Steuerkreises (8) und ein Anschluß des zweiten Rückschlag ventiles (7) zusätzlich an die Steuerleitung (9.1) des zweiten Steuerkreises (9) geführt sind,
die weiteren Rückschlagventile (10, 11) jeweils zwischen den beiden An schlüssen (2.1, 2.2) des Horizontalzylinder (2) und dem Wegeventil (4) des Horizontalzylinder (2) eingebunden sind, wobei beide Rückschlagventile (10, 11) zusätzlich mit der Steuerleitung (8.1) des ersten Steuerkreises (8) verbun den sind.
7. Schutzeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Steuerleitung (8.1) vor dem Steuerwegeventil (12) des ersten Steuer kreises (8) ein Druckwächter (13) und
in der Steuerleitung (9.1) vor dem Steuerwegeventil (14) des zweiten Steu erkreises (9) ein weiterer Druckwächter (15) angeordnet ist,
wobei die Druckwächter (13, 15) mit einer Systemsteuerung (SPS) des Mon tageautomaten elektrisch verbunden sind.
in der Steuerleitung (8.1) vor dem Steuerwegeventil (12) des ersten Steuer kreises (8) ein Druckwächter (13) und
in der Steuerleitung (9.1) vor dem Steuerwegeventil (14) des zweiten Steu erkreises (9) ein weiterer Druckwächter (15) angeordnet ist,
wobei die Druckwächter (13, 15) mit einer Systemsteuerung (SPS) des Mon tageautomaten elektrisch verbunden sind.
8. Schutzeinrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß
mit Hilfe der Steuerwegeventile (12, 14) alle entsperrbaren Rückschlagventile
(6, 7, 10, 11) zusätzlich gesteuert werden, wobei über den ersten Steuerkreis
(8) alle oberen Anschlüsse (1.1) der Vertikalzylinder (1) und alle Anschlüsse
(2.1, 2.2) der Horizontalzylinder (2) und über den zweiten Steuerkreis (9)
alle unteren Anschlüsse (1.2) der Vertikalzylinder (1) im Modul entsperrt
werden.
9. Schutzeinrichtung nach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuerleitungen (8.1) des ersten Steuerkreises
(8) eine andere Farbkennzeichnung aufweisen als die Steuerleitungen (9.1) des
zweiten Steuerkreises (9).
10. Schutzeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer
leitung (8.1) des ersten Steuerkreises (8) blau und die Steuerleitung (9.1) des
zweiten Steuerkreises (9) rot gekennzeichnet sind.
11. Schutzeinrichtung mach einem oder mehreren der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Freigabetaster (FB) zur gewollten Bewegung
von festgesetzten Zylindern (1, 2) bei eingestellter Schutzüberbrückung (SÜ1)
vorgesehen ist.
12. Schutzeinrichtung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein zusätzliches Schütz (21) in die Schutzeinrich
tung eingebunden ist, durch welches zusätzlich eine Kontrolle auf Vorhandensein
von Druckluft und der elektrischen Spannungsversorgung im Montageautomaten
erfolgt.
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