Vorrichtung zur Steigerung der Fördergeschwindigkeit an Maschinen zum Sortieren insbesondere von Postsendungen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Stei gerung der Fördergeschwindigkeit an Maschinen zum Sortieren insbesondere von Postsendungen, wie z. B. Briefen oder ähnlich geformten Gegenständen oder Karten. Es sind z. B. Briefsortiermaschinen bekannt, bei denen die Sendungen mit Hilfe eines stetig um laufenden Förderorgans, z. B. einem Förderband, in hintereinander angeordnete, durch Klappen ver schliessbare Sortierfächer befördert werden. Die Sen dungen werden hierbei, z. B. bei Förderbandtrans- port, zwischen dem Förderband und einer Führung, der Förderrinne, bewegt.
Es sind ferner Briefsortiermaschinen bekannt, bei denen das Förderband durch paarweise hinter einander angeordnete, sich gegeneinander drehende Rollen, von denen die eine die Förderrolle und die andere die Führungsrolle ist, ersetzt ist. Die einzel nen Sendungen gleiten hierbei zwischen den sich gegenüberstehenden Rollen hindurch und werden einzeln jeweils von dem nächsten Rollenpaar erfasst, bevor das vorhergehende Rollenpaar die Sendungen freigibt. Den bekannten Briefsortiermaschinen haftet der Nachteil an, dass trotz des erheblichen konstruk tiven Aufwandes die Sortierleistung auf Grund der geringen Fördergeschwindigkeit (bis 2 m..,sec) der Fördereinrichtungen gering ist.
Es ist zwar gelungen, die Sortierleistung durch Aufstellung mehrerer Maschinen bzw. mehrerer För dereinrichtungen zu erhöhen, um eine Vergrösserung der Anzahl der Sortierfächer zu erreichen. Der Auf wand stieg also proportional mit der Erhöhung der Sortierleistung.
Es liegt nun nahe, die Fördergeschwindigkeit der Fördereinrichtung zu erhöhen, jedoch führt das nicht ohne weiteres zum Erfolg, da hierbei die Sendungen beschädigt und ausserdem die Förderkanäle verstopft werden können, so dass Betriebsstörungen unver meidlich sind.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer Sor tiermaschine, bei der die Sortierleistung unter Stei gerung der Fördergeschwindigkeit um ein Vielfaches erhöht sein kann, ohne dass hierbei der Aufwand wesentlich vergrössert wird. Bei der erfindungsgemä ssen Vorrichtung zur Steigerung der Fördergeschwin- digkeit an Maschinen zum Sortieren insbesondere von Postsendungen, z. B.
Briefen oder ähnlich ge formten Gegenständen oder Karten, in hinterein ander angeordnete Sortierfächer, bei denen die von einem Förderorgan bewegten Sendungen mittels den einzelnen Fächern zugeordneten Schleusenklappen in die entsprechenden Sortierfächer geleitet werden können, wobei die einzelnen Klappen durch Druck auf eine Taste in Ableitstellung bringbar sind, da durch gekennzeichnet, dass an der Aufgabestelle für die Sendungen Mittel vorgesehen sind, die bei einer Fördergeschwindigkeit des Förderorgans von mehr als 3 m/sec die einzelnen Sendungen vor Mitnahme durch das Förderorgan derart beschleunigen,
dass im Augenblick der Mitnahme der Sendungen durch das Förderorgan die Sendungen mindestens die glei che Geschwindigkeit aufweisen, wie sie ihnen vom Förderorgan erteilt wird. Es kann ein Förderband vorgesehen sein. Dabei werden die Sendungen zweck mässig zwischen dem Förderband und einer Förder- rinne bewegt. Als Mittel zur Beschleunigung der Sendungen sind mit Vorteil sich gegeneinander dre hende Rollen verwendet.
Um bei der erwähnten Fördergeschwindigkeit einen sicheren Transport der Sendungen zu gewähr- leisten, ist gemäss einem Ausführungsbeispiel der Er findung ein Förderband aus zwei derart aufeinander- genähten Teilbändern zusammengesetzt, dass einzelne, auf dem Förderband in dessen Längsrichtung in gleichmässigen Abständen verteilte, in Querrichtung zum Förderband verlaufende Kappnähte an der der Förderrinne zugewendeten Seite des Förderbandes vorhanden sind, die eine entsprechende Anzahl Mit nehmer für die Sendungen bilden.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Wie ersichtlich, zeigen die Fig. 1 bis 4 Teile von Briefsortiermaschinen, bei denen die Beförde rung der Sendungen mittels Förderband durchgeführt wird, mit einer Vorrichtung zur Steigerung der För- dergeschwindigkeit. Selbstverständlich ist auch die Verwendung von Förderrollen denkbar.
Die Fig. 1 a und 1 b stellen in schematischer Sei tenansicht je eine Briefsortiermaschine dar, wobei die Sortierfächer in Fig. 1 a zweireihig, in Fig. 1 b dreireihig übereinander je in Förderrichtung hinter einander angeordnet sind.
Fig. 1c und 1d sind eine Ansicht und ein Quer schnitt des Förderbandes.
Fig. 2 zeigt eine schematische Seitenansicht der Briefzuführung an das Förderband, Fig. 3 eine Beschleunigungsvorrichtung für die Briefe in Ansicht und Fig. 4 einen Schnitt durch die jedem Sortierfach zugeordnete Ausschleusstelle.
Die zu sortierenden Postsendungen werden bei den gezeichneten Sortiermaschinen zwischen Förder- rinne und Förderband, das eine Geschwindigkeit bis zu 10 m sec und mehr haben kann, zu den Sortier- fächern befördert. Mitnehmer des Förderbandes an seiner der Förderrinne zugekehrten Seite sorgen für eine sichere Erfassung der dem Band aufgegebenen Sendungen bis zur Ausschleusung in die entspre chenden Sortierfächer, denen dazu je eine Aus schleusklappe zugeordnet ist, die von einer Tastatur aus elektromagnetisch gesteuert werden können.
Bei durch die in Ableitstellung gebrachte Ausschleus- klappe in ein Sortierfach geleiteter Sendung treten entsprechende Ablenkvorrichtungen im Fach in Tätigkeit, die die Sendung im Fach in Stapellage bringen.
Das Ablenken der Sendungen vom Förderband kann je nach den Erfordernissen und der örtlichen Lage der Sendungen beim Transport nach den Sei ten, nach oben oder nach unten erfolgen. Die Zahl der Ausschleusstellen kann beliebig gross sein und kann bis zu 100 und mehr entsprechend in solcher Zahl vorgesehener Fächer betragen.
Die von Hand oder mit einem dafür vorgesehenen automatischen Anleger in die Maschine eingelegten Sendungen wer den durch die an der Aufgabestelle auf das Förder band vorgesehene Beschleunigungsvorrichtung ,in Form zweier gegeneinander drehender Rollen 7 und 17 sukzessive vor ihrer Mitnalune durch das Förder- band so beschleunigt, dass sie mindestens die gleiche Geschwindigkeit wie das Förderband aufweisen und dann durch die hohe Geschwindigkeit des Förder bandes in kürzester Zeit, z. B. 0,1<B>...</B> 0,5 sec, in die entsprechenden Fächer befördert. Die Sortierleistung kann sich hierbei auf etwa 3000 Sendungen und mehr pro Stunde belaufen.
Bei den auf der Zeich nung dargestellten Briefsortiermaschinen beträgt die Förderbandgeschwindigkeit beispielsweise 5 m sec. Selbstverständlich kann die Geschwindigkeit des För derbandes noch höher sein, wobei die Sendungen unter Umständen mittels einer weiteren Beschleuni gungsvorrichtung nochmals auf die Förderbandge- schwindigkeit beschleunigt werden können.
Die Arbeitsweise der Einrichtung, wie sie sche matisch in den Figuren dargestellt ist, ist folgende: Die zu sortierenden Sendungen werden auf den Briefzuführer 1 aufgelegt. Ein Briefzuführungswagen 2 sorgt dafür, dass der Briefstapel in einer gewissen Lage verbleibt, bei der die Adresse des jeweils in bezug auf die Einlegstelle ersten Briefes stets sicht bar ist. Die Briefe können dann von Hand vom Stapel abgenommen und eingelegt werden oder wer den, wie in Fig. 1 dargestellt, mechanisch abgenom men und eingelegt, indem der pneumatische Brief anleger 3 beim Drücken einer Taste der Tastatur 6 einen Brief vom Stapel entnimmt und ihn über eine Rutsche 4 auf ein Leseförderband 5 fallen lässt.
Hier kommt der Brief zur Ruhe, und die vor der Ma schine sitzende Bedienungsperson liest die Anschrift. Durch Drücken einer weiteren dem Bestimmungs- Sortierbehälter entsprechenden Taste der Tastatur 6 wird der Brief vom Leseband 5 zwischen die als Beschleunigungsrollenpaar wirkenden Antriebsrolle 7 des Förderbandes 8 und Führungsrolle 17 gebracht und von diesen mit mindestens Bandgeschwindigkeit an das Förderband 8 abgegeben und läuft nun, von dem Band 8 mitgenommen, so lange durch die Ma schine,
bis die betreffende durch den erwähnten Tastendruck gleichzeitig in Ableitstellung gestellte flache Ausschleusklappe 9 die Ablenkung des Briefes aus der Förderrinne und vom Band in das dem Be stimmungsort des Briefes entsprechende Sortierfach, z. B. in der obern Fachreihe 13, bewirkt.
Sind die Briefe für die in der untern bzw. untersten Reihe (Fig. <B>l b)</B> gelegenen Fächer bestimmt, so wird mit jeder Fachweiche mit Klappe 9 auch eine Gruppen weiche 10 betätigt, deren Ableitklappe dann die Sen dungen vom obern Band 8 ablenkt, so dass sie über einen Führungskanal 11 zu einem entsprechenden Beschleunigungsrollenpaar beim untern bzw. unter sten Förderband gelangen, von denen sie zur Mit nahme unter das betreffende Band gelangen. Wird keine Weiche 9 betätigt, so wird der Brief über eine hinter dem letzten Fach der obersten Reihe an geordnete Bahn ausgeschleust.
Eine jedem Förder band zugeordnete Spannvorrichtung 12 sorgt für eine gleichmässige Spannung des Förderbandes, so dass beim Versenden dickerer oder dünnerer Briefe die Förderung nicht gestört wird. Fig. 2 lässt den Briefzuführungswagen 2 deutlich erkennen. Er befindet sich auf der Schräge 14 hinter dem aufgelegten Briefstapel und rückt bei Kleiner werden des Stapels infolge seines Gewichtes selbst tätig nach. Die vor dem Briefstapel angebrachte Rolle 15 erleichtert die Abnahme der obersten Sen dungen. Die Bremsgummistreifen 16 sorgen dafür, dass die nachfolgenden Briefe im Stapel zurückblei ben bei der Abnahme des obersten Briefes von Hand oder mit Sauger und nicht mitgerissen werden.
Der Brief gleitet dann über die Rutsche 4 und wird von der Antriebsrolle 7 und der Leitrolle 17 erfasst und über die Rutsche 18 zwischen Band 8 und der För- derrinne 19 eingeschleust. Zur Mitnahme der einzel nen Briefe dienen die am Band gebildeten Mitneh- mer 20 (Fig. 1c und 1d).
Fig. 3 zeigt die Antriebsrolle 7 für die Beschleu nigungsvorrichtung und das Förderband 8 und die Leitrolle 17 in Ansicht. Die seitlichen Ringe am Umfang der Antriebsrolle bestehen aus Metall, die entsprechenden Ringe der Leitrolle 17 aus Gummi. Zwischen den Ringen der Antriebsrolle 7 läuft das Förderband 8 und wird von dem Mittelteil der Rolle mitgenommen. Da der Mittelteil einen kleineren Durchmesser aufweist als die seitlichen Ringe, sind die zugehörigen Umfangsgeschwindigkeiten verschie den.
Der von der Rutsche 4 zwischen die Rollen gelangende Brief 21 wird von den seitlichen Ringen der Rollen erfasst und, da deren Umfangsgeschwin digkeit grösser ist als die des Mittelteils der Rolle 7, auf eine Geschwindigkeit gebracht, die grösser ist als die des durch den Mittelteil mitgenommenen Förderbandes, so dass der Brief im Augenblick der Mitnahme durch das Förderband mindestens die gleiche Geschwindigkeit aufweist wie das Förder band. Der Brief wird also nicht durch das Förder band selbst beschleunigt, so dass ein Beschädigen des Briefes und dabei auftretende Verstopfungen im Förderkanal vermieden sind.
Fig. 4 zeigt den Brief 21, wie er an einer ge schlossenen Sortierfachweiche 9ca vorbeigleitet. Nach Zurücklegen der kurzen Strecke bis beispielsweise zum nächsten Fach durch das Band 8 wird der durch den Mitnehmer 20 des Förderbandes mitge nommene Brief gegen die in Ableitstellung gesteuerte Ausschleusklappe der Weiche 9 dieses Faches ge schoben und aus der Förderbahn durch eine Unter brechung der Förderrinne 19 hinausgeschoben.
Die Ausschleusklappe der Weiche 9 wird mittels eines magnetischen Steuersystems 22 geöffnet und ge schlossen, das einen kleinen Magneten 23 aufweist. Der Brief gleitet auf der Umführung 24 nach unten und betätigt auf diesem Wege einen Hebel 25 mit Kontakt 26. Auf seinem weiteren Wege stösst der Brief gegen das Bremsblech 27 und fällt in das Sor- tierfach 28, wo sich die dem Fach zugeleiteten Briefe zu einem Stapel 29 vereinigen.
Das Einstellen der Weiche 9 erfolgt durch Drücken der mit dem Bestimmungsort bezeichneten Taste der Tastatur 6. Hierdurch wird ein Stromkreis geschlossen, in dem am Tastenbrett eine Lampe aufleuchtet und der Magnet 23 des Steuersystems 22 erregt wird. Hierdurch wird die Weiche 9 gestellt. Fährt nun der Brief mit der hohen Geschwindigkeit des Förderbandes in die Weiche 9 ein, so wird er von deren in Ableitstellung gebrachten Klappe aus der Förderrinne ausgeschleust und bewegt beim Gleiten auf der Führung 24 den Hebel 25, der den bestehenden Stromkreis durch Kontakt 26 wieder unterbricht. Die Weichenausschleusklappe fällt in ihre Ruhelage zurück und die Signallampe neben der Tastatur erlischt.
Sind die Briefe für verschiedene Fächer bestimmt, so kann der folgende Brief erst dann eingesteckt oder pneumatisch zugeführt wer den, wenn die Signallampe erloschen ist und der Brief ausgeschleust wurde. Werden dagegen viele Briefe zur selben Ausschleusungsstelle geschickt, so können sie so schnell nacheinander aufgegeben wer den, wie es die Bandgeschwindigkeit und die Lei stungsfähigkeit der bedienenden Person zulassen.
Selbstverständlich können ausser Brief- oder ähn lichen Postsendungen auch Formblätter, wie Schecks, Überweisungen, Gesprächszettel nach bestimmten Nummern oder andern Kennzeichen sortiert werden. Es lässt sich auch ohne weiteres einrichten, die Briefe entsprechend der Reihenfolge der Zustellung zu sor tieren. Ebenso ist es möglich, bei entsprechender Ausbildung der Sortiermaschine auch Päckchen innerhalb einer bestimmten Grösse auf diese Weise zu sortieren.
Die beschriebenen Einrichtungen sind also über all da anwendbar, wo durch hohe Fördergeschwin digkeit grosse Sortierleistungen erreicht werden sol len, ohne dass dabei die zu sortierenden flachen Gegenstände beschädigt werden.