Schneepflug zur Verwendung als Spitz- oder als Seitenpflug an Motorfahrzeugen* Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Schnee pflug, der als Seitenpflug oder als Spitzpflug an Mo torfahrzeugen verwendet werden kann und sich da durch auszeichnet, dass an einem am Fahrzeug be festigten Gestell ein dreieckiger Stossrahmen heb- und senkbar montiert ist, an dessen in der senkrech ten Längsmittelebene des Fahrzeuges befindlicher Spitze zwei Pflugschenkel unabhängig voneinander horizontal schwenkbar gelagert sind,
um bei<I>einer</I> Stellung der Pflugschenkel in Flucht zueinander einen Seitenpflug und bei einer Stellung im Winkel zueinander einen Spitzpflug zu bilden, wobei zur Schliessung der am Scheitel des Winkels bestehenden Öffnung eine zusätzliche Pflugspitze vorhanden ist.
Auf beiliegender Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Draufsicht auf den als Seitenpflug verwendeten Schneepflug an einem Motorfahrzeug, Fig.2 ein Abstützjoch in Seitenansicht für die Verwendung des Schneepfluges als Seitenpflug, Fig.3 eine Draufsicht auf den als Spitzpflug arbeitenden Schneepflug am Motorfahrzeug, Fig. 4 den Pflugspitz in Ansicht, welcher für die Umstellung von Seitenpflug auf Spitzpflug verwendet werden muss, Fig. 5 eine Draufsicht auf den Pflugspitz,
Fig.6 eine Seitenansicht des Heb- und Senk mechanismus und des Stossrahmens und Fig. 7 eine Seitenansicht einer Pflugschar.
Das Pfluggestell besitzt zur Befestigung am Motor fahrzeug Befestigungsplatten 1, 2 und Haltestreben 3 sowie einen Stützrahmen mit den Querstreben 4 und den Senkrechtstreben 5. An den Laschen 6, welche fest mit dem Stützarm verschweisst sind, ist der hydraulische Zylinder 7 zum Heben und Senken der Pflugschenkel mittels des Bolzens 8 drehbar an- geschlossen. Mittels vier Steckbolzen 9 ist ein Zwi schenstück mit vier Längsstreben 10 und der Quer strebe 11 am Stützrahmen drehbar gelagert. In der Lasche 21 an der Querstrebe 11 ist durch den Bolzen 22 das Gestänge des Zylinders 7 mit dem beweglichen Pflugteil gekuppelt.
In der Querstrebe 11 sind die Tragbolzen drehbar gelagert, welche in einem senkrechten Schlitz 14 der Lasche 13 ruhen, die wiederum mit der Senkrechtstrebe 20' des Drei eckstossrahmens verschweisst ist. Der Dreieckstossrah- men wird gebildet von Schenkelstreben 16 und 17, die sich in der Spitze 18 schneiden, und von einer Querverbindung 19, die ein gleichseitiges Dreieck bilden, und zwar zweimal senkrecht übereinander, wobei die an der Spitze angebrachte senkrechte Strebe 20 den Rahmen ergänzt.
Wird nun die Öldruckpumpe 23, welche im Führerraum des Motorfahrzeuges untergebracht ist, betätigt, so wird der Druckzylinder 7 über die Zu leitung 24 beaufschlagt. Beim Heben werden die Tragbolzen 12 an den obern Rand der Schlitze 14 gedrückt, was zur Folge hat, dass bei weiterer Hub bewegung des Zylinders die Tragbolzen 12 den gan zen Dreieckstossrahmen und somit auch die Pflug schenkel mit den Pflugscharen heben. Im Arbeits zustand des Schneepfluges haben die Pflugschenkel durch die Schlitze 14 die Möglichkeit, sich dem Gefälle der Pflugbahn anzupassen.
Die Dreiecksspitze 18, zugleich senkrechte Mittel achse der Strebe 20 des Dreieckstossrahmens, liegt in der senkrechten Längsmittelebene 29 des Fahr zeuges. Die Enden 25 und 26 der Strebe 20 (Fig. 6) sind als Lager so ausgebildet, dass sich die Pflug schenkel mittels der Laschen 27 und 28 unabhängig voneinander oder miteinander horizontal um die senkrechte Gelenkachse verschwenken lassen, wobei die Laschen 27 je mit dem Vierkantstahlrohr 30 verschweisst sind und den obern Steg bilden, die Laschen 28 dagegen je mit der über dem Boden verlaufenden U-Schiene 31 verschweisst sind und den untern Steg des Pflugschenkels bilden.
Eine Fachwerkkonstruktion mit den Hauptstreben 32 und 33 ist im Knotenpunkt 34 als Lager ausgebildet, wel ches auf dem Gleitsegment 35, das mit dem Drei eckstossrahmen verschweisst ist, aufliegt. Mittels des Steckzapfens 36 ist der Pflugschenkel in den Löchern 37 auf dem Gleitsegment 35 in seiner gewünschten Schrägstellung zur Pflugbahn fixiert. Jeder Pflug schenkel ist mit Pflugscharen 38, 39 und 40 ausge rüstet. Die Pflugscharen sind gemäss Fig.7 unten mit einem Messer 41 versehen.
Sie sind zwischen den Supporten 43 an ihren Trennungsstellen paar weise auf der Achse 42 gelagert. Ihre Lagerung findet in einem Längsschlitz 44 statt, welcher ge stattet, dass die einzelnen Pflugscharen unabhängig von den andern in der vertikalen Richtung sich auf der Achse 42 auf und ab bewegen können.
Im Zy linder 45 ist eine Zugfeder mit pneumatischer Stoss dämpfung angebracht, welche über die Zugstange 46 und die bewegliche Befestigung 47 an der Pflug schar dieselbe um die Achse 42 an das obere Vier kantrohr 30 zieht. Erfolgt infolge Unebenheit der Pflugbahn ein Druck auf das Messer 41 der Pflug- schar, so wird dieselbe nach hinten weichen, wo durch einerseits die Feder im Zylinder 45 gespannt wird, anderseits durch die pneumatische Stossdämp fung ein Vakuum und komprimierte Luft entsteht, was die Tendenz hat, die Pflugschar wieder in ihre ursprüngliche Lage zu drücken.
Ist das Hindernis grösser als die Federkraft einer Pflugschar, so neigt sich dieselbe weiter. Eine für diesen Fall vorgesehene Verriegelung 60 zwischen den einzelnen Pflugscharen nützt nun die Federkraft der anliegenden Pflub schar aus, um erstere wieder in die Normallage zu bringen.
Nach Fig. 7 ist ferner eine Schlittenkufe 48 an jedem Pflugschenkel angebracht. Mit Hilfe der Schlittenkufe wird die Bodendistanz des Messers 41 an der Pflugschar eingestellt. Durch Drehen des Handrades 49 mit der Gewindespindel 50 wird die Schlittenkufe 48, welche mittels des Bolzens 51 sowohl rundherum drehbar als auch auf und nieder bewegbar gelagert ist, in der Höhe verstellt. Nach Fig. 1 lassen sich nun die Pflugschenkel so in den Lagern bei der Spitze 18 drehen, dass sie in Flucht schräg zur Pflugrichtung liegen und einen Seitenpflug bilden.
Dabei ist das Joch 52 nach Fig. 2 an jedem Pflugschenkel anzubringen, der nicht mehr auf dem Gleitsegment 35 fixiert werden kann. Mit dem Steckbolzen 36 wird das Joch 52 am Streben- knotenpunkt 34 einerseits fixiert. Mit Hilfe der Ge windespindel 53 und der Sicherungsmutter 61, die im Jochrohr 54 eingeschraubt ist, können die Pflug schenkel spielfrei aneinander gepresst werden. Eine spezielle Pfanne 55, welche am Dreieckstossrahmen links und rechts angebracht ist, dient dabei als Widerlager.
In der gezeichneten Stellung gemäss Fig. 1 ist also der Schneepflug als Seitenpflug von links nach rechts arbeitend dargestellt, wobei das Joch 52 auf der linken Seite montiert ist. Will man den Seiten pflug von rechts nach links arbeiten lassen, so muss man das Joch 52 auf der rechten Seite montieren. Bei starkem Schneefall, Schneewehen oder Nass- schnee und speziell in Berggegenden kommt es vor, dass der Widerstand des Schnees für die Verwendung des Seitenpfluges zu gross ist.
Damit bei solchen Hin dernissen aber doch derselbe Pflug verwendet wer den kann, lässt sich derselbe in einen Spitzpflug nach Fig. 3 umbauen. Durch Schwenken der Pflugschen kel und Einsetzen eines Pflugspitzes 56 nach Fig. 4 und 5 entsteht der Spitzpflug. Der Pflugspitz 56 wird mit den Lappen 57 in einen Schlitz am U-Eisen 31 eingehängt und oben durch die Bohrung 58 an den Lappen 59 mittels eines Steckbolzens am obern Vierkantrohr 30 der Pflugschenkel befestigt.