Bremsausrüstung an Schienenfahrzeugen üblicherweise sind bei den Schienenfahr- zeugen die Bremsapparate einzeln von unten direkt am Wag,enkasten befestigt. Diese An ordnung hat vor allem den Nachteil, dass infolge der starren Verbindungen die Brems- geräusehe auf den Wagenkasten übertragen werden, was vor allem bei Eisenbahnwagen iür Personenbeförderung unangenehm emp fanden wird.
Diese Einzelbefestigung hat C;ber noch den weiteren Nachteil, da.ss bei Reparaturarbeiten durch die notwendige Ein zeldemontage der verschiedenen Brems apparate viel Zeit verlorengeht.
Da einer seits jeder durch Reparaturen oder Revi sionen bedingte, längere Stillstand von Roll- nrateria.l für den Eigentümer desselben einen Verlust bedeutet, anderseits aber gerade die Bremsausrüstung einen der empfindlichsten lind reparaturanfälligsten Teile des Rollen materials darstellt, wird seit längerer Zeit nach Mitteln zur Verbesserung des jetzigen Zustandes gesucht.
In diesem Hinblick wurde bereits eine durch Druekluft betriebene Bremsausrüstun;- i n Eisenbahnfahrzeugen vorgeschlagen, bei der der Bremszvlinder mit den Luftbehältern rrrrd dem Steuerventil eine Einheit bildet. Der Nachteil dieser Anordnung besteht aber darin, dass immer noch Bremsapparate ge trennt von dieser Einheit am Wagenkasten befestig-. sind, was sich, wie vorerwähnt, bei Revisionen und Reparaturen als Nachteil er- weist. Ferner werden auch hier Brems geräusche infolge der starren Aufhängung auf den _NV agenkasten übertragen.
Gemäss einer andern ebenfalls bekannten Konstruktion ist der Motorkompressor mit Hilfe von elastischen -Hängelasehen mit- dem Träger des Fahrzeuggestelles verbunden, damit. die vom Kompressor herrührenden Schwingungen nicht auf das Fahrzeug- gest.ell übertragen werden. Bei dieser Aus führung werden speziell die Schwingungen des Kompressors absorbiert, nicht. aber die Bremsgeräusche.
Die vorliegende Erfindung soll nun alle vorerwähnten Nachteile dadurch beseitigen, d.ass bei einer Bremsausrüstung an Schienen fa.hrzeu;en alle Organe ,der Bremssteuerappa: Tatur mit. Ausnahme der Gestänge zu den Bremsschuhen und der Zu- und Ableitungen für das Steuermedium zu einem Aggregat vereinigt in einem Tragrahmen montiert sind, der unter Zwisehertschaltung von schall- und schwingangsisolierenden Elementen lös bar am. Fahrzeug befestigt ist..
Die unvermeidlichen Verbindungen zu diesem Aggregat, wie beispielsweise die Bremsgestänge, Luftleitungen usw., können dabei durch Isolierelemente mit den im Rahmen vereinigten Bremsapparaten ver bunden sein, wodurch eine weitere Geräusch quelle für die Wageninsassen beseitigt ist. Durch diese Isolation werden die Brems- geräusche auf ein Minimum reduziert. Der Tragrahmen samt den Bremsapparaten kann ausserhalb des Fahrzeuges montiert und mit einem Hubwagen unter den Wagenkasten ge bracht werden, um etwa. mit Hilfe von vier Schrauben befestigt zu werden.
Bei Haupt revisionen oder Reparaturen kann der ganze Tragrahmen mit einem Ersatzrahmen aus gewechselt werden, wodurch die Revisions zeit des Wagens beträchtlich gekürzt werden kann. Trotzdem können die einzelnen Brems apparate so angeordnet. sein, dass sie jederzeit bei Schnellreparaturen einzeln auswechselbar sind.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan des dargestellt.. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Bremsausrüstung an einem Eisenbahn wagen für Personenbeförderung, Fig. 2 eine Ansieht des in der Wagen mitte unter dem Wagenkasten angebrachten Tragrahmens für die Bremsapparate, Fig. 3 .einen Grundriss dieses Tragrahmens mit den Bremsapparaten und Fig. 4 einen Schnitt. nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
In der Zeichnung bezeichnet 1 den Wa genkasten, an dessen Untergestell in der Mitte vier Supports 2 angeschweisst sind. Diese dienen zur lösbaien Befestigung eines Tragrahmens 3, der über vier .Schrauben 4 unter Zwischenschaltung von ebensovielen Schall- und schwingungsisolierenden Elemen ten 5 von unten an das Fahrzeug montiert. ist. In diesem Tragrahmen 3 sind mit Aus nahmen der Gestänge zu den Bremsschuhen und der Zu- und Ableitungen für das Steuermedium alle Organe der Bremssteuer apparatur zu einem Aggregat vereinigt unter gebracht.
Im Falle eines Schienenfahrzeuges mit automatischer und mit nichta:utomat.iseher Druckluftbremse handelt es sieh gemäss. Fig. 3 um den Bremszylinder 6 mit Bremshebeln 7 und Rückzugsfeder 8, en Hilfsluftbehälter 9, den Steuerbehälter 10 mit Träger und Steuerventil, einen gummielastisch gelagerten Lenker 11, ein Druekminderungsventil 12, den vom Griff 13 über eine Verlängerung steuerbaren Absperrhahn der nichtautoma;
tischen Bremse, den vom Griff 14 über eine Verlängerung steuerbaren Absperrhahn der automatischen Bremse und die Bremshebel führungen 15. Die fest. angebrachten Haupt luftleitungen am Wagenkasten (nicht dar gestellt) sind mittels flexibler und schall isolierender Verbindungselemente 16 mit den entsprechenden, im Tragrahmen fest einge bauten Hauptleitungen verbunden. Die Hand griffe 13 und 14 für die Absperrorgane der verschiedenen Bremsen sind ausserhalb des Tragrahmens 1 angebracht und jederzeit bequem zugänglich.
In die mit 17 bezeich nete Handbremszugstange ist ebenfalls ein Isolierelement 18 eingebaut, welches auch dort- ein Übergreifen der Bremsgerä-usehe auf den Wagenkasten verhindert.
Damit die Bremshebel. 7 genau auf die Höhe des Bremsgestänges 19 eingestellt wer den können, sind die Bremshebelführungen 15 verstellbar am Tragrahmen 3 montiert. Diese Anordnung erlaubt. ein klemmungs- freies Funktionieren des Bremsgestiin-es. Der Lenker 11 ist, wie bei<B>'</B>0 gezeigt, gummi elastisch am Tragrahmen gelagert, um selbst tätig der Höheneinstellung des Bremshebels folgen zu können.
Wie ohne weiteres ersiehtlieh, sind die einzelnen Organe der Bremssteuerappara.tur so angeordnet, dass sie bei Schnellreparatu ren auch einzeln ohne Demontage des Trag rahmens ausgewechselt werden können. Der Hauptvorteil der beschriebenen Ausbildung liegt aber, neben der Sehall- und sehwingungs- isolierenden Aufhängung, in der Möglichkeit, bei einer Hauptrevision innert kürzester Zeit den Tragrahmen mit der ganzen Appa ratur abmontieren und durch .einen komplet ten Ersatzrahmen ersetzen zu können.