Einrichtung zum gegenseitigen Abstützen von zwei einander gegenüberliegenden Führungsbahnen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum gegenseitigen Abstützen von zwei ein ander gegenüberliegenden, gegeneinander rela tiv verschiebbaren Führungsbahnen durch Einführen eines Druckmittels aus einer Fremdquelle zwischen die Führungsbahnen zur Herstellung eines statischen Druckes. In die Schmiernuten von Flachführungen bei Hobelmaschinen, Karusselldrehbänken, Hori zontalfräsmaschinen, Schleifmaschinen usw. wurde bisher Öl mit kleinerem oder grösserem Druck geleitet.
Aus diesen Nuten wird das Öl entlang der Führungsflächen verrieben und bildet unter dem Einfluss einer geeigneten Rundung der Schmiernutenkanten und durch Wirkung der relativen Geschwindigkeit der Führungsflächen einen Ölfilm aus, welcher dazu bestimmt ist, die gegenseitige Berührung der Metallflächen zu verhindern und so die Reibung und Abnutzung herabzusetzen.
Durch Verbesserung der Ölzuführung zwi schen die Gleitflächen sowie durch die Wahl besserer Baustoffe mit, besseren Gleiteigen- schaften, z. B. Verwendung von Kunststoffen für die Hobelmaschinenführungen,und durch Verbesserung der Eigenschaften der Schmier öle wurden die Widerstände herabgesetzt. Für sehr feine Vorschübe und für sehr schwere Maschinen wurden die Gleitführungen durch Wälzführungen ersetzt, welche jedoch her- stellungs- und montagetechnisch sehr kost spielig sind.
Man hat auch schon versucht, Lager mit Flüssigkeitsreibung für Flachführungen zu verwenden, die aus einem festen und einem relativ zu diesem beweglichen Führungsteil bestehen, zwischen deren Berührungsflächen durch ein aus einer Fremdquelle zugeführtes Druckmittel ein statischer Tragdruck herge stellt wird. Bei diesen Einrichtungen wird aber durch das Tragmedium, z. B. Öl, nur ein Teil der Belastung aufgenommen, da es sich dort im wesentlichen doch wieder nur um die Bildung eines Ölfilms handelt.
Die Erfindung bringt nun eine erhebliche Verbesserung dadurch, dass an einer der Füh rungsbahnen Tragkammern vorgesehen sind, welche durch hervortretende Seitenränder be grenzt und gegen die andere Führungsbahn offen sind, wobei das Druckmittel in die Tragkammern eingeführt und der in den Trag kammern hergestellte statische Druck der gan zen Belastung das Gleichgewicht hält.
In der Zeichnung sind Ausführungsbei spiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. In diesen zeigen: Fig.1 schematisch die Anordnung einer Tragkammer, Fig. 2, 3 und 4 verschiedene Formen der Kammerstirnfläche, Fig.5 schematisch die Anordnung dreier Kammern in einem der Führungsteile, Fig. 6 die Kammer mit innerhalb der Kam mer vorgesehenem Eintritt und Austritt des Druckmittels, Fig. 7, 8 und 9 verschiedene Ausführungen der Drosselorgane mit automatischer Regelung in Abhängigkeit von der Grösse des Spaltes zwischen den Druckkammerrändern des einen Führungsteils und der Berührungsfläche des andern Führungsteils, Fig. 10 die Ausführung des Drosselorgans mit einstellbarem Drosselwirkwert, Fig.
11 ein Schema der Anordnung einer geradlinigen Flach- und Prismaführung, Fig.12 und 13 ein Schema der Anordnung einer Plandrehführung, Fig. 14 und 15 ein Schema der Anordnung einer Kegeldrehführung und Fig. 16 die Ausführung des Drosselorgans mit Kontaktfinger.
Das Lagerprinzip ist schematisch in Fig. 1 veranschaulicht, wobei 1 den beweglichen Füh rungsteil und 2 den feststehenden Führungs teil, 3 die Tragkammer, 4 die Drosseldüse, 5 die Pumpe und 6 das Überdruckregelventil zur Einstellung des konstanten Pumpendruckes mit Überlauf in den Druckmittelvorratsbehäl ter 7 bedeutet. Die von der Pumpe 5 ge lieferte Druckflüssigkeit, deren Druck das Regelventil 6 der Pumpe auf gleicher Höhe hält, wird durch die Drosseldüse 4 oder einem andern Drosselorgan, wie nachstehend be schrieben, zugeführt und dann in die Trag kammer 3 geleitet. Infolge der Durchfluss verluste im Drosselorgan 4 ist der Druck hin ter demselben kleiner als der Einlassdruck und gleich dem Druck in der Kammer.
Die Druck flüssigkeit hebt den beweglichen Führungsteil an und strömt sodann aus der Tragkammer 3 durch den schmalen, zwischen den Kammer rändern und der Berührungsfläche des an dern Führungsteils entstehenden Spalt h in den Vorratsbehälter 7 ab. Durch Drosselung im Spalt h wird der Druck der durchfliessen den Flüssigkeit bis auf den atmosphärischen Druck herabgesetzt, während sich der statische Arbeitsdruck in der Tragkammer 3 automa- tisch im Gleichgewicht mit. den das Lager be lastenden Aussenkräften hält. Die Minimal kraft, mit welcher das Lager belastet ist, be steht am Gewicht der obern Führung bzw. des beweglichen Führungsteils. Gegen die Be lastung wirkt der Arbeitsdruek in der Kam mer 3.
Steigt durch Einwirkung weiterer Aussenkräfte die Belastung des beweglichen Führungsteils an, so verkleinert sich der Spalt h, und mit Rücksicht darauf, dass von der Pumpe eine bestimmte Flüssigkeitsmenge an geliefert wird, wachsen die Durchflusswider stände im Spalt h, an, und damit steigt der Arbeitsdruck in der Kammer 3 auf einen solchen Wert, dass derselbe gerade im Gleich gewicht mit der Belastung des beweglichen Führungsteils steht.
Vergrössert sich umgekehrt der Spalt h. bei Entlastung des beweglichen Führungsteils, so werden die Durchflusswiderstände kleiner, und der Arbeitsdruck in der Kammer 3 sinkt auf einen solchen Wert ab, dass derselbe gerade im Gleichgewicht mit der Lagerbelastung steht. Die Lagerflächen bleiben somit bei jeder Be lastung so weit voneinander entfernt, dass sieh in der Tragkammer 3 noch ein statischer Gleichgewichtsarbeitsdruck ausbilden kann, gleichgültig, ob diese Flächen in gegenseitiger Bewegung oder in Ruhe sind. Es kommt daher zu keiner Metallberührung der Flächen, und bei der Bewegung entsteht eine reine Flüs sigkeitsreibung mit unbedeutendem Reibungs koeffizienten.
Es sei vorausgesetzt, da.ss zwischen der Pumpe 5 und der Tragkammer 3 keine Dros seldüse 4 vorgesehen ist und dass die Pumpe das Druckmittel nicht nur in diese einzige Tragkammer, sondern noch in die übri-en Tragkammern bzw. andere Abnahmestellen liefert. Dies ist ein ähnlicher Fall, wie er bei der üblichen Anordnung für die Ölzufüh- rung in die Sehmiernuten von Gleitführungen vorliegt. Sinkt der Druck in den übrigen Abnahmestellen des Druckmediums, also in den übrigen Tragkammern, dann sinkt der Druck auch in der beschriebenen Tragkam mer 3 und steht nicht mehr im Gleichgewicht mit den Wirkkräften.
Falls der Druckmittel verbrauch in den übrigen Entnahmestellen kleiner wird, vergrössert sich umgekehrt der Druckmittelzufhuss in die Kammer 3, und der Spalt h vergrössert sich in dem Masse, bis das Gleichgewicht zwischen dem statischen Arbeits druck in der Kammer 3 und den Aussenkräf ten wieder hergestellt ist. Der Spalt h ist somit von den übrigen Druckmittelentnahme stellen abhängig und kann sich nicht in allen Fällen derart automatisch einstellen, dass ein Ausgleich zwischen dem Druck in der Kammer 3 und den auf dieselbe einwirkenden Aussenkräften eintritt; dadurch wird aller dings die Stabilität der Führung herabgesetzt.
Aus diesem Grund ist zwischen der Pumpe und der Tragkammer 3 eine Drosseldüse 4 mit einem bestimmten voreingestellten Widerstand eingebaut, welche die Durchflussmenge be grenzt und damit die Tragkammer 3 von den übrigen Druckmittelentnahmestellen unab hängig macht und die Stabilität der Führung erhöht. Die Durchflussmenge ist allerdings auch in diesem Falle vom Druckgefälle zwi schen dem konstanten Pumpendruck und dem mit den Wirkungskräften in Gleichgewicht stehenden statischen Arbeitsdruck in der Kammer 3 abhängig. Wachsen die Arbeits kräfte an, dann steigt auch der Druck in der Kammer 3, dadurch sinkt das Druckgefälle, und die Durchflussmenge und der Spalt h verkleinert sieh schneller als in dem Fall, wo die Durchflussmenge konstant bliebe.
Zwecks weiterer Erhöhung der Stabilität der Führung, das heisst zwecks Herabminde rung der Veränderlichkeit des Spaltes h unter dem Einfluss der Aussenkräfte, wird zweck mässig zwischen der Pumpe und der Trag kammer ein Drosselregelorgan (Fig.7 bis 9) mit in Abhängigkeit vom Druck in der Trag kammer veränderlichem Durchflusswiderstand eingeschaltet. Die Vorrichtung arbeitet dann in folgender Weise: Steigt die auf den beweg liehen Führungsteil einwirkende Aussenkraft an, so verkleinert sich - wie beschrieben der Spalt h zwischen den Führungsflächen, und der Arbeitsdruck in der Kammer 3 steigt an.
Dieser steigende Druck bewirkt jedoch gleichzeitig automatisch eine Vergrösserung des Querschnittes des Drosselorgans, die Durchflussmenge und damit auch der Durch flusswiderstand im Spalt h und der Druck der Kammer 3 wachsen schneller an als bei einer Düse mit konstantem Durchflussquerschnitt, und der Spalt verkleinert sich um einen niedrigeren Wert. Umgekehrt wird bei Lager entlastung durch den sinkenden Arbeitsdruck automatisch der Durchflussquerschnitt des Drosselorgans geschlossen, die Durchfluss menge und Durchflusswiderstände im Spalt h und der Arbeitsdruck in der Kammer 3 sinken schneller, und der Spalt vergrössert sieh um einen kleineren Wert.
Sofern auf einer Lang führung mehrere der beschriebenen Kammern angeordnet sind, so dass in den Randstellun gen eine der Kammern des einen Führungs teils von der Führungsfläche des andern Füh rungsteils ' entblösst würde, wird der Flüssig keitsdurchfluss durch Wirkung des Regel ventils vollkommen abgesperrt, denn es be steht hier kein Druck mehr im Spalt h, und die Druckdifferenz ist daher minimal.
Die Änderungen des Spaltes zwischen den Führungsflächen sind demnach bei gleicher Belastung geringer, und das Lager ist bei Bei behaltung aller Vorteile stabiler als beim Durchfluss des Druckmittels durch eine Düse von konstantem Querschnitt oder gar beim Durchfluss ohne Drosselung überhaupt. Ausser dem ist der Verbrauch an Druckmittel wesent lich kleiner.
In den Fig. 7, 8 und 9 sind drei Ausfüh rungsbeispiele von Drosselorganen mit in Ab hängigkeit vom Druck in der Tragkammer veränderlichem Querschnitt veranschaulicht.
Fig. 7 zeigt einen zylindrischen Schieber 10 der Differentialtype. Der Eintrittsdruck wirkt auf die Stirnfläche von grösserem Durch messer und entgegen demselben wirkt die Fe der 11 und der statische Arbeitsdruck in der Tragkammer 3. Das Druckmittel geht durch den Umfangsspalt zwischen dem Schieberteil von kleinerem Durchmesser und dem Schieber gehäuse hindurch, in welchem sich der Schie ber bewegt.
Steigt das Druckgefälle zwischen dem Eintrittsdruck und der Kammer 3 infolge Vergrösserung des Spaltes h, so schiebt sich der Schieber in das Gehäuse einwärts (in der Figur nach links), wodurch der Drosselspalt verlängert wird und der Widerstand in linearer Abhängigkeit von der axialen Ver schiebung des Schiebers anwächst, welcher dann eine kleinere Druckmittelmenge durch lässt, so dass sich die Vergrösserung des Spal tes h vermindert.
In Fig. 9 ist ein Membranregelventil v er anschaulicht, das unmittelbar in der am Füh rungsteil 2 befestigten Lagereinheit 2' ange ordnet ist. Die durch den Ring 14 gehaltene Membran 12 hat in der Mitte eine Durch gangsöffnung für das Druckmittel und den Sitz für den mit der Lagereinheit 2' fest ver bundenen Ventilkörper 13. Steigt der Druck im Lagerspalt h und damit auch in der Trag kammer, dann biegt sieh die Membran nach abwärts durch, wodurch sich der Druckmittel durchgang vergrössert. Beim Absinken des Druckes im Spalt h tritt der umgekehrte Vor gang ein.
In Fig. 8 ist ein Ventil veranschaulicht, bei welchem durch die Wirkung eines als para- boloidförmigen Rotationskörper ausgebildeten Ventilkörpers der Öffnungs- bzw. Schliessungs verlauf schneller vor sich geht als bei linearer Abhängigkeit der Durchflussmenge von der Axialverschiebung des Ventilkörpers.
Die angeführten Beispiele zeigen nur einige der möglichen Ausführungsformen, welche sich auch verschiedenartig kombinieren lassen. So kann z. B. der Ventilkörper 13 in Fig. 9 als paraboloidförmiger Rotationskörper ausgebil det werden. Auch kann z. B. der Durchgangs spalt des Drosselteils des Schiebers in Fig.7 als schraubenlinienförmiger Kanal nach Fig.1.0 ausgeführt werden und dergleichen. Die beschriebene Art der Regelung der Durch flussmenge des Druckmittels erfolgt in Ab hängigkeit vom Druck in der Tragkammer, der seinerseits von der Grösse der Aussen kräfte und von der Spaltgrösse abhängig ist.
Eine weitere Möglichkeit zur Erzielung einer grösstmöglichen Stabilität der Führung, das heisst einer kleinstmöglichen Veränderung des Spaltes zwischen den Führungsflächen bei sich ändernden Aussenkräften, besteht vorteilhaft in der Regelung der Durchfluss menge des Druckmittels in direkter Abhängig keit von diesem Spalt. In Fig.16 ist eine der Ausführungsmöglichkeiten dieser Lösung dargestellt. In der Kammer 3 ist ein Schieber 1.5 beliebiger, geeigneter Konstruktion (zweck mässig von zylindrischer Form) angeordnet, der je nach der Grösse der Abweichung aus der Nullstellung, das heisst der den Druck- mitteldurehfluss absperrenden Stellung, eine grössere oder kleinere Menge von Druckmittel durchlässt.
Der Schieber ist mit einem Kon taktdaumen 16 verbunden, der mittels einer Feder 17 an die der Tragkammer 3 gegen überliegenden Führung 1 angedrückt wird. Der Durchfluss durch die Schieberöffnungen ist derart ausgeführt, da.ss sich mit vergrössern dem Spalt h, zwischen dem Umfang der Trag kammer und der gegenüberliegenden Führung der Druckmittelzufluss in die Kammer ver ringert und umgekehrt.
Die gegenseitige Lage des Schiebers 15 und des Kontaktdaumens 1.6 lässt sich in beliebiger, an sich bekannter Weise derart einstellen, dass für bestimmte Betriebsverhältnisse eine be stimmte erforderliche mittlere Grösse des Spal tes h erzielt wird, welche sodann der Schieber durch Änderung der Durehflussmenge auto matisch möglichst nahe der eingestellten Grösse auch unter andern Betriebsverhältnissen ein hält. Natürlich kann der Schieber mit dem Kontaktdaumen zwecks besserer Zugänglich keit auch ausserhalb .der Kammer angeordnet. werden.
Die bisherige Beschreibung behandelte nur selbständige Lagereinheiten. Für Gleitfüh- rungen, deren Abmessungen in der Regel so gross sind, dass ein einziges Lager unzurei chend wäre, müssen mehrere, zumindest jedoch drei Lagereinheiten bzw. Tragkammern, der art ausgebildet werden, dass die Stützung wenigstens in drei, die Führungsebene be stimmenden Punkten erfolgt. Zur Gewähr leistung einer richtigen Funktion der Gesamt anordnung wird dann dafür gesorgt, da.ss die Durchflüsse durch die einzelnen Trag kammern einander nicht beeinflussen bzw. dass ihre wechselseitige Wirkung vernachläs- sigbar bleibt.
Wäre nämlich die Flüssigkeits zuführung in alle Tragkammern gemeinsam und direkt, könnte es vorkommen, dass bei einer zufälligen Ankippung der Führung, das ist bei einer Vergrösserung des Drosselspaltes eines einzigen der Lager bzw. Kammern, der Druck in allen Lagern in solchem Masse ab sinken würde, dass das Gleichgewicht zwischen Belastung und Arbeitsdruck nicht eingehal ten bliebe und die übrigen Tragkammern auf der Grundfläche aufsitzen würden. Sofern jedoch für die Einhaltung einer annähernden Parallelität beider Führungen auf andere Weise gesorgt ist, ist selbstverständlich die Anordnung dreier Tragkammern nicht un bedingt erforderlich.
Fig.11. zeigt schematisch eine geradlinige Gleitführung, wobei eine der Führungen als Planführung und die andere als Prisma führung ausgeführt ist. Fig. 12 und 1.3 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines sich um eine zur Ebene des festen Führungsteils senkrechte Achse drehenden Führungsteils Land schliess lieb<B>F,</B> i-. 14 und 15 das gleiche Ausführungs beispiel, jedoch mit Kegelführung.
Die Durchflusswiderstände im Drosselspalt zwischen Lager und Berührungsfläche des andern Führungsteils werden vorwiegend durch die Reibung der Flüssigkeit an den Spalträndern bewirkt; die Flüssigkeitsreibung ist der Viskosität der Flüssigkeit direkt pro portional. Ist das Drosselorgan so ausgeführt, dass das Druckgefälle in diesem Organ gleich falls durch die Flüssigkeitsreibung bewirkt wird, dann hebt sieh der Einfluss der Vis kosität gegenseitig praktisch auf. Die Füh rung ist dann unabhängig von der Viskosität, und als Tragmittel in der Tragkammer lässt sieh dann ebenso gut Öl wie Wasser oder eine übliche Kühlflüssigkeit verwenden oder allen falls für manche Zwecke auch Luft oder ein anderes Gas.
Diese Unabhängigkeit von den Eigenschaften des Tragmittels wird auch da- dureh ermöglicht, dass keine gegenseitige Be rührung der Führungsflächen eintritt und daher das Tragmedium keine Schmierfähig keit haben muss.
Bei dem in Fig. 7 gezeigten Schieber wird das Druckgefälle beim Durchfluss durch Rei bung bewirkt, so dass die Führung unabhän gig von der Viskosität der Flüssigkeit wird. Beim Drosselorgan nach Fig. 10 wird die Durchflussöffnung von einer schraubenlinien- förmigen Nut am Ventilkörperumfang aus gebildet, so dass sich durch das Hin- und Her schieben des Ventilkörpers die freie Länge der Nut und damit auch der Durchflusswider stand ändert.
Durch Ausbildung der Durch flussöffnung in Form einer schraubenlinien- förmigen Nut wird es ermöglicht, eine grössere Nutenlänge zu wählen, so dass selbst bei Dros selung grosser Druckgefälle die Nut einen verhältnismässig grossen Querschnitt haben kann, ohne dass es zu einer Verschmutzung derselben kommen könnte. Die grosse Nuten länge ermöglicht auch eine Feinregelung des Druckgefälles. Der gezeigte Schieber gehört zur Kategorie von Drosselorganen mit ein stellbarer konstanter Drosselwirkung.
Was die Form und Ausführung des Lagers bzw. der Tragkammern betrifft, so sind ver schiedene Kombinationen möglich. So z. B. ist es nicht unbedingt erforderlich, dass der Drosselspalt der Tragkammer nur an deren Um fang ausgebildet ist. Fig. 6 zeigt schematisch eine Ausführung, wobei der Spalt auch inner halb der Tragkammer ausgebildet ist, was eine Herabsetzung des Verbrauches an Druck medium ermöglicht, da die äussere Durch- flussfläehe grössere Durchflusswiderstände auf weist und die innere Durchflussfläche klein ist; auf diese Weise verringert sich der Durch fluss durch die Sammelnuten ausserhalb der Tragkammer, so dass die Nuten kleinere Ab messungen aufweisen können und das Druck mittel weniger einer allfälligen Verunreini gung ausgesetzt ist.
Die Tragkammer muss nicht kreisförmig sein (Fig.2), sondern kann ebenso gut quadra tisch, wie in Fig.3, oder rechteckig, wie in Fig. 4, ausgeführt werden, mit gleichen oder verschieden breiten Drosselrändern am Um- fang, oder es kann auch eine andere geeignete Form gewählt werden. Zur Ausführung kön nen auch Tragkammern verwendet werden, die nachträglich auf die Führung montiert wer den, wie in Fig. 6, 7, 9, 11 und 12 gezeigt, oder es können die Tragkammern in der Führungs fläche ausgebildet werden, wie in Fig. 1 und in Fig. 14 veranschaulicht ist.
Das beschriebene Lagerprinzip verhindert eine direkte Berührung der Führungsflächen und ermöglicht, die Führungsflächen um einen bestimmten Wert voneinander zu halten, ohne Rücksicht darauf, ob dieselben eine Relativ bewegung ausführen oder in Ruhe sind. Es kommt daher zu keinem Verschleiss der Füh rung. Die Führungsflächen müssen nicht aus einem bestimmten Material von bestimm ten mechanischen Eigenschaften und Gleit- eigenschaften bestehen. Die Güte und Ge nauigkeit der Führung ist unabhängig von Makro- oder Mikrounebenheiten der Ober flächen; bei der Erzeugung muss nur auf die Einhaltung der geometrischen Form ge achtet werden.
Da die Entfernung der Führungsflächen von der Geschwindigkeit ihrer Relativbewe gung und bei Verwendung eines Drosselorgans von der Viskosität der Flüssigkeit unabhängig ist, kommt es zu keiner Änderung des Ab standes der Führungsflächen, namentlich an den Wendepunkten der geradlinigen Rever- sierbewegung, und als Tragmittel kann, wie schon erwähnt, Öl, Wasser, eine übliche Kühl flüssigkeit oder für manche Zwecke auch Luft verwendet werden. Das beschriebene Lagerprinzip ergibt eine grössere Stabilität der Führung als bei dem bisher üblichen Öl film, auch dann, wenn die Tragflüssigkeit über eine Düse oder ein Drosselventil mit kon stanter Einstellung zugeführt wird.
Wird die Flüssigkeit über die angeführten Einlassschie ber oder Ventile zugeführt, welche mit stei gendem Arbeitsdruck der Tragkammer die Durchflussöffnung vergrössern, dann ist die Lagerstabilität noch um ein Vielfaches grösser.
Da es zu keiner direkten Berührung der Führungsflächen kommt, wird der Wider stand gegen die gegenseitige Bewegung bloss durch die Flüssigkeitsreibung an den Drossel rändern der Tragkammer bewirkt. Der Rei bungskoeffizient ist dann der Bewegungs geschwindigkeit direkt proportional und sehr niedrig; in allen praktischen Fällen 10mal bis 500mal kleiner als der Reibungskoeffizient. der besten Wälzlager.
Die angeführten Eigenschaften machen dieses Lager ganz besonders geeignet für Ma schinen, bei denen bisher eine sehr bedeutende Leistung für die Überwindung der Reibung notwendig war, wie z. B. bei Hobelmaschinen, Karusselldrehbänken, Horizontalausbohrma schinen usw., ferner für Maschinen, bei denen die Herabsetzung der Reibung für die Be wegung sehr schwerer Maschinenteile (z. B. für Koordinatenbohrmaschinen) unerlässlich ist, für Maschinen, bei denen ein sehr niedri ger Reibungskoeffizient und sein Ansteigen mit der Vorschubgeschwindigkeit wesentlich ist für die Erziehung sehr langsamer und kon tinuierlicher Vorschübe, z.
B. für die Mikro zuschubmechanismen von Schleifmaschinen, und schliesslich für Maschinen, bei denen eine Änderung der Ölfilmdicke bei Änderungen der Vorschubgeschwindigkeit bisher gewisse Ferti- gungsgenauigkeiten verursacht hat, z. B. bei der Führung der Tische von Flach- und Rund schleifmaschinen, Portalschleifmaschinen usw.
Selbstverständlich kann die beschriebene Einrichtung zum gegenseitigen Abstützen von Führungsbahnen durch Einführen eines Druckmittels zwischen die Führungsbahnen auch für andere Zwecke verwendet werden und nicht nur für Werkzeugmaschinen, welche in der Beschreibung nur als Anwendungs- und Ausführungsbeispiele angeführt sind.
Durch diese Ausgestaltung werden also die äussern Kräfte und das Eigengewicht des beweglichen Führungsteils derart aufgenom men, dass eine metallische Berührung beider Führungsteile ausgeschlossen ist, das heisst die Reibung zwischen denselben in reine Flüssig keitsreibung überführt ist, wobei der Spalt zwischen den beiden Führungsteilen selbst bei grosser Veränderlichkeit der Grösse und Rich tung der Resultierenden aller auf den beweg- liehen Führungsteil einwirkenden Aussen kräfte konstant gehalten wird, um eine grösst mögliche Stabilität der Führung zu erzielen. Dabei wird mit. einer Ausbildung eines in den Berührungsflächen durch die Relativbewe gung des beweglichen Führungsteils gegen über dem festen Führungsteil entstehenden Tragfilms nicht. gerechnet bzw. seine Ausbil dung ist unerwünscht.
Es ist daher die Vor richtung derart ausgeführt, dass ein Druck mediumfilm nicht entstehen kann oder seine Wirkung vernachlässigbar bleibt.
Der bewegliche Führungsteil weist in eini gen der dargestellten Ausführungen kleine Abmessungen auf, und im festen Führungs teil ist nur eine Tragkammer vorgesehen. In Wirklichkeit kann allerdings der bewegliche Führungsteil, z. B. der Werkzeugmaschinen sehlitten, bedeutende Abmessungen haben und beliebig geformt sein. In einem solchen Falle würde eine einzige Tragkammer nicht genü- a-en, und es müssten mehrere solcher Kam mern, mindestens drei, die Berührungsflächen beider Führungsteile bildend, vorgesehen sein. Bei Anordnung mehrerer Tragkammern arbei tet jedoch jede derselben in der vorstehend beschriebenen Weise selbständig in gleicher Art.
Es ist. daher gleichgültig, ob die Trag kammern im beweglichen oder im festen Füh rungsteil ausgeführt sind und ob sich der bewegliche Führungsteil auf dem festen Füh rungsteil geradlinig bewegt oder sich um eine zur Ebene des festen Führungsteils senkrechte .Achse dreht oder beide Bewegsingen beliebig kombiniert sind.