Steuervorrichtung mit Hohlzylinderschieber zur Steuerung des Durchflusses mindestens eines gasförmigen oder flüssigen Mediums Die üblichsten Steuervorrichtungen zur Steuerung des Durchflusses eines Gases oder einer Flüssigkeit sind Teller- und Konusven- tile. Diese Ventile haben den Nachteil, dass sie in Axialriehtung unter der Belastung des Druckes des Gases oder der Flüssigkeit stehen, was zum Beispiel bei automatisch gesteuerten Mischhahnen für Kalt- und Warmwasser eine sehr kräftige Ausbildung des Thermostaten und der Übertragungsvorrichtung zwischen Thermostat und Ventil-Teller oder -Kegel zur Folge hat.
Dieser kräftige Bau von Thermostat und Übertragungsvorrichtung bringt eine un erwünschte Vergrösserung der Dimensionen des ganzen Mischhahnes mit sich. Ausserdem schliessen Teller- und Kegelventile bei Kalk ansatz nicht mehr einwandfrei, so dass Be triebsstörungen und im Falle eines Misch hahnes zum Beispiel Verbrennungen des Be nützers durch zu heisses Wasser auftreten können.
Man hat die starke Axialbelastung der Steuerorgane durch den Druck des zu steuern den Mediums schon dadurch zu beheben ver sucht, dass man Ventilteller oder Ventilkegel durch einen Hohlzylinderschieber ersetzt hat. Bei bekannten Lösungen dieser Art, die zum Beispiel bei Mischhahnen Anwendung finden, strömen Kalt- und Warmwasser senkrecht zur Mantelfläche des Hohlzylinders ein. Zwar ist auf diese Weise eine Belastung des Hohl zylinders durch den Druck der Medien in Richtung seiner Achse vermieden, nicht aber in Richtung senkrecht zur Achse, wo - der Zylinder unter starker Beanspruchung steht, so dass seine Mantelfläche und diejenige seiner Führung hoher Reibung und damit starker Abnützung unterworfen sind.
Ausserdem er folgt der Abschluss der Eintrittsöffnungen durch die Mantelfläche des Hohlzylinders, so dass dieser Abschluss nicht dicht sein kann, weil ja zwischen Mantelflä.ehe des Zylinders und seiner Führung Gleitspiel bestehen muss. Ausserdem kann durch Kalkansatz der Hohl zylinder in seiner Führung blockiert werden.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf eine Steuervorrichtung mit Hohlzylinder- sehieber. Sie behebt die obgenannten Nachteile dadurch, dass der Hohlzylinderschieber durch einen ihn in Achsrichtung durchdringenden Träger geführt ist, welcher mindestens einen in Achsrichtung des Hohlzylinderschiebers liegenden Eintritt für das Medium und eine mit der einen Hohlzy linder-Stirnfläche zu sammenarbeitende, den Eintritt umgebende Ring-Sitzfläche aufweist, in deren Bereich ein elastisches Abschlussorgan vorgesehen ist.
Beiliegende Zeichnung zeigt ein in einem Mischhahn für Kalt- und Warmwasser ver wendetes Beispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung. Darin ist Fig. 1 ein Schnitt durch die Achse des Hohlzylinderschiebers und die Achse des zu einem Thermostaten gehörenden Rippenrohres. Fig. 2 zeigt in grösserem Massstabe ein Detail der Fig. 1 und Fig. 3 eine Variante des Details der Fig. 2. In einem Hohlraum 1 des Mischhahnge- häuses 2 mit einem Anschluss 3 für Warm wasser und einem Anschluss 4 für Kaltwasser ist .ein ortsfester Trägerkörper 5 vorgesehen.
Dieser Träger 5 hat zu beiden Seiten seines durchlasslosen Mittelteils 6 Durchlassöffnun- gen 7 für Kalt- bzw. Warmwasser, zu welchen Öffnungen 7 je ein zur Achse des Körpers 5 koaxialer Eintritt. 8 führt, der mit den An schlüssen 3 bzw. 4 in Verbindung steht. Der Flansch 9 des Körpers 5 ist unter Zwischen lage einer Dichtung 11 in eine Bohrung<B>10</B> des Gehäuses 2 eingesetzt und trägt eine Biichse 12, deren ringförmige Stirnfläche 13 auf weiter unten beschriebene -Weise als Ring- Sitzfläehe dient.
Wie insbesondere auch Fig. \_' in grösserem Massstabe veranschaulicht, ist im Bereiche der Ringsitzflä.ehe 13 ein von dieser umgebenes und in axialer Richtung über die Fläche 13 vorstehendes, elastisches Ab schlussorgan in Form eines zum Beispiel aus Gummi bestehenden Ringes 14 mit kreisrun dem Querschnitt vorgesehen. Dieser Ring 7.4 liegt in einer Ringnut 15 des Körpers 5 und ist durch vier W ände 16, 17, 18 und 19, also auf vier Seiten gehalten. Diese Halterung sichert, den Ring 14 gegen den Einfluss des auf ihn wirkenden Mediums, so dass er nicht aus der Ringnut 15 herausgedrückt werden kann.
Auch auf der dem Anschluss 3 zuge kehrten Seite hat der Trägerkörper 5 eine Büchse 20, deren Stirnfläche 21 als Ringsitz fläche dient und in deren Bereich, auf gleiche Weise wie in Fig. 2 dargestellt, ein elastisches Abschlussorgan in Form eines zum Beispiel aus Gummi bestehenden Ringes 22 mit kreis rundem Querschnitt vorgesehen ist. An die Büchse 20 ist ein elastischer Ring 23, z. B. aus Gummi, durch die im Gehäuse 2 einge schraubte Mutter 24 so stark angepresst, dass sie auch in die Lücken des Gewindes 25 des Gehäuses 2 einzudringen vermag.
In umlaufenden Nuten 26 des Mittelteils 6 des Körpers 5 liegen Dichtungsringe 27, die zum Beispiel aus Gummi bestehen können. Der Trägerkörper 5 durchdringt einen Hohl- zylindersehieber 28 in i'lchsrichtung desselben, so da.ss auch die Eintritte 8 koaxial zum I1ohl- z,>linderschieber 28 liegen. Dieser Schieber \_'8 hat einen Bund 29, an welchem der bei 31 schwenkbar im Gehäuse 2 gelagerte Übertra - gungshebel 30 anliegt.
Dieser Übertragungs hebel 30 steht auf an sich bekannte Weise in Berührung mit dem Rippenrohr 32 des Thermostaten, das sieh je nach der Tempe ratur des an ihm vorbeiströmenden, dem Aus- la.ss.33 zustrebenden Mischwassers zusammen zieht oder ausdehnt. Am Bund 29 und an einem Flansch der Büchse 20 stützt sich ausser dem eine Feder 34 ab, die den Bund 29 an den Übertra-,ungshebel 30 anpresst. Da der Hohlzylinder 28 auf den Dichtungsringen 27 läuft, so ist der Ringraum zwischen Hohl zylinder 28 und Mittelteil 6 des Körpers 5 gegen Eindringen von Wasser abgedichtet.
In Fig. 1 ist der Hohlzy linderschieber 28 ungefähr in seiner Mittellage gezeichnet. Die zylindrischen Durchtrittsöffnungen 35 sind also auf beiden Seiten des Zylinders 28 etwa gleich gross. Tritt nun zuviel Kaltwasser ein, so zieht sich das Rippenrohr 32 des vorher auf nicht beschriebene Weise auf eine gewünschte Mischtemperatur eingestellten Thermostaten zusammen, so dass der Schwenk hebel 30 dem Druck der Feder 34 nachgibt und diese den Hohlzylindersehieber 28 in Fig. 1 nach oben bewegen kann.
Bei sehr starker Kaltwasseranfuhr bewegt. die Feder 34 den Zylinder 28 so weit nach oben, dass seine Stirnfläche 36 mit der Ringsitzfläche 13 in Berührung kommt, so dass die Kalt wasserzufuhr ganz abgeschlossen ist. Da in diesem geschlossenen Zustande der Dichtungs ring 14 unter der Wirkung der nun still stehenden Kaltwassersäule steht, wird er von dieser etwas deformiert, so dass er in die angefasste Fuge 37 zwischen den beiden Stirn flächen 13 und 36 eintritt und dadurch selbst dann für dichten Abschluss sorgt, wenn sieh auf den Stirnflächen 13 und 36 Kalk ange setzt haben sollte.
Anderseits aber ist. die Flalterung des Ringes 14 durch die Wände 16 bis 19 (Fig. 2) so, dass der Wasserdruck den Ring 14 nicht aus der Ringnut 15 heraus- driicken kann.
Ist umgekehrt der Warm wasseranfall zu gxoss, so dehnt sieh das Rippenrohr 32 aus und der Hebel 30 drückt den Zylinderschieber 28 entgegen der Wir kung der Feder 34 in Fig. 1. nach unten, und zwar eventuell so weit, dass die Stirn fläche 38 des Hohlzylinders 28 mit der Ring sitzfläche 21 in Berührung kommt, wobei dann der Abschlussring 22 die gleiche Wir kung ausübt, wie weiter oben im Zusammen- hang mit Ring 14 beschrieben.
Wie man erkennt, ist der Hohlzyiinder- sehieber 28 nicht nur in axialer Richtung vollkommen vom Druck der einströmenden :Medien entlastet, sondern auch senkrecht zur .Ilantelfläehe, da senkrecht zu dieser Mantel fläehe keinerlei Druekresultierende auftritt.
Im weiteren erfolgt der Abschluss nicht durch llantelflä.chen, sondern durch die Stirn- fläehen des Zylinders 28 und des Körpers 5, und zwar in Zusammenarbeit mit den die Büchsen 12 und 20 berührenden elastischen Abschlussringen 14 und 22.
In Fig. 3 hat der Abschlussring 14 bzw. 22 einen rechteckigen Querschnitt, dessen im Bereiche der Ring-Sitzfläche 13 bzw. 21 lie gende Ecke 39 abgerundet ist, uni dem Me dium keine unerwünschte Angriffsfläche zu geben. Aber auch hier vermag in der Ab schlusslage des Zylinders 28 der Druck der ruhenden Flüssigkeit den Ring 14 bzw. 22 in die abgefaste Fuge 37 der Stirnflächen 13 bzw. 21 und 36 bzw. 38 zu drücken.
Auch im Falle der Fig. 3 wird der Ring in der Ring nut 15 des Körpers 5 auf vier Seiten gehalten, so dass auch hier eine Halterung besteht, die der Flüssigkeit verunmöglicht, den Ring her auszudrücken.
Die Vorrichtung könnte auch zur Steue rung nur eines einzigen Mediums ausgebildet sein, so dass also Ringsitzflächen und elasti sches Abschlussorgan auf der einen Hohl- zy linderseite in Wegfall kämen. Auch kann die Vorrichtung für andere Zwecke, als zur Steuerung von Mischhahnen verwendet wer den.