DE12034C - Neuerungen an Hähnen für tropfbare und gasförmige Flüssigkeiten - Google Patents

Description

1880.

Klasse 47.

CHRISTIAN RUDOLF BERGREEN in ROITZSCH. Neuerungen an Hähnen für tropfbare und gasförmige Flüssigkeiten.

Patentivt im Deutschen Reiche vom 9. Juni 1880 ab.

Bei dem vorliegenden, selbstdichtenden, entlasteten Hahne für tropfbare oder gasförmige Flüssigkeiten findet der Druck der durchzulassenden Flüssigkeit Verwerthung zur Abdichtung im geschlossenen und zur Entlastung des Kükens im geöffneten Zustande.

Bei dem in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellten Hahne besteht das Küken aus zwei ungleich grofsen Theilen α und b. Diese Ungleichheit gewährt den Vortheil, dafs der Zapfen d des Kükens leicht in einem Stücke mit dem gröfseren Theil α hergestellt werden kann.

In Höhlungen eines oder beider Theile a und b liegen die beliebig gestalteten Federn cc, oder es wird eine lange Plattenfeder angewendet, welche mit den Enden gegen den Theil a, mit der Mitte gegen den Theil b drückt. Diese Feder oder Federn drücken die Theile des Kükens gegen die Wand des Gehäuses e, jedoch sollen sie nicht so stark sein, als erforderlich wäre, um einen dichten Abschlufs zu bewirken. In dem Theile a des Kükens befindet sich nämlich eine Oeffnung g, welche dem von h kommenden Gas bezw. der Flüssigkeit gestattet, in das Innere des Kükens einzutreten und auch gegen den Theil b zu drücken und somit den dichten Abschlufs der Oeffnung i zu unterstützen. Dieses Gas oder die Flüssigkeit kann überdies durch den zwischen α und b vorhandenen Spalt in die beiden Räume unter und über dem Küken dringen.

Der Druck auf die Endflächen des Kükens wird dadurch annähernd oder vollständig ausgeglichen, je nachdem diese Flächen nahezu oder völlig gleich sind.

Die Fig. 4 und 5 stellen einen Hahn dar, bei welchem die beiden Theile des Kükens gleich grofs sind. Der Zapfen d ist in diesem Falle als besonderes Stück hergestellt, welches mit seinem unteren, viereckigen Ende in ein entsprechendes Loch im Küken hineinreicht. Dieses Ende ist gabelförmig gestaltet, um über die Feder hinweggreifen zu können. Der Zapfen wird an seiner Stelle gehalten vermittelst des.

Bundes k und des Ringes /, auf welchen die Feder / drückt.

Um das Küken an seiner Stelle zu halten, ist bei jeder der gezeichneten Constructionen eine Feder f, deren Druck jedoch nur leicht sein soll, zwischen demselben und einer wie üblich angewendeten Stopfbüchse eingefügt.

Wenn das Küken aus drei oder mehreren Theilen besteht, so mufs es an jedem Ende mit einer gleichen Anzahl zusammenwirkender Federn versehen werden, welche unter einander verbunden sein können, oder es wird eine einzelne Feder an jedem Ende angewendet, welche gleichmäfsig gegen die verschiedenen Theile drückt.

Die Fig. 6 und 7 zeigen z. B. in zwei waagrechten Durchschnitten einen Hahn, dessen Küken in drei Theile getheilt ist. Jeder dieser Theile ist mit zwei Federn, eine oben, die andere unten, versehen, welche sich gegen ein dreieckiges Stück m bezw. gegen das dreieckige Ende des Zapfens d stützen. Eine Eintheilung des Kükens in noch mehr Theile läfst sich durch Anwendung derselben Mittel erzielen.

Die Küken kann man auch cylindrisch machen, insbesondere wenn eine Emtheilung in drei oder noch mehr Theile stattfindet.

Die dargestellten Hähne lassen sich u. a. auch als Steuerungsschieber bei Corlifsmaschinen benutzen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei einem Hahn für tropfbare oder gasförmige Flüssigkeiten die Theilung des Kükens in zwei oder mehrere Stücke, welche durch eine oder mehrere Federn gegen die Wand des Gehäuses gedrückt werden, während aufserdem die ankommende Flüssigkeit durch einen Spalt oder eine Oeffnung in das Innere des Kükens, sowie über und unter dasselbe treten kann, um den Kükentheil, welcher den Abschlufs bewirkt, gegen die Ausfiufsöffnung zu pressen und andrerseits die Entlastung des Kükens zu bewirken.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.