CH317296A - Verfahren zur Gewinnung von Reinkulturen von Mikroorganismen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Reinkulturen von Mikroorganismen

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CH317296A
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Franz Josef Dr Med Geks
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Asta Werke Ag Chem Fab
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12MAPPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
    • C12M23/00Constructional details, e.g. recesses, hinges
    • C12M23/38Caps; Covers; Plugs; Pouring means
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12MAPPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
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Description


  verfahren     zur        Gewinnung    von Reinkulturen von     Mikroorganismen       Bekanntlich werden     Lebend-Vaccine    auf  verschiedenen Gebieten benutzt. In Frage komm       men        -Lt;    a.: .  



  A.     Humanmedizin     a)     Coli-Lebend-Vaccine    zur Normalisie  rung der     Darmflora;     b)     Lebend-Vaccine    von     Döderleinschen    Va  ginalbazillen zur Normalisierung der       Vaginalflora.     



  B. Veterinärmedizin  a)     Coli-Lebend-Vaccine    zur Normalisie  rung der Darmflora (z. B. bei Staupe) ;  b)     Band-Lebend-Vaecine    zur Immunisie  rung gegen das seuchenhafte     Verkal-          ben    bei Rindern;  c)     Schweine-Rotlauf-Vaccine    zur Immuni  sierung gegen     Schweine-Rotlauf.     



  C. In der Milchwirtschaft werden     Lebend-          Kulturen    von Mikroorganismen verwendet  bei der Herstellung von Butter und Käse.  



  D. In der     Gärungsindustrie    werden     Lebend-          Kulturen    von Mikroorganismen verwendet  bei der Herstellung von Wein und Bier.  Für die therapeutische und industrielle  Verwendung von     Lebend-Vaccinen    hat man  bisher im allgemeinen nur Präparate verwen  det, bei denen die Mikroorganismen an der  Erzeugungsstelle in Kapseln eingeschlossen  oder in Flüssigkeiten verteilt und -in dieser  Form der Verwendungsstelle zugeführt wur-    den. Zwischen Herstellung und Verwendung  liegt dabei ein mehr oder weniger langer  Zeitraum, in dem die Wirksamkeit der Mi  kroorganismen geschwächt, nicht selten sehr  beträchtlich geschwächt wird.  



  Die     Patentanmelderin    hat sich die Auf  gabe gestellt, den Verbrauchern oder     Ver-          wendern    von     Lebend-Vaccinen    die Gewin  nung von frischen, hochwirksamen Kulturen  ohne kostspielige Hilfsmittel zu ermöglichen.  



  Gegenstand der vorliegenden Erfindung,  ist ein Verfahren zur     Gewinnung    von Rein  kulturen von zu therapeutischen oder 'indu  striellen Zwecken     bestimmten    Mikroorganis  men, das dadurch     gekennzeichnet    ist, dass im  Ruhezustand befindliche, z. B. gefriergetrock  nete Mikroorganismen, in einen vorzugsweise       rohrförmigen    Behälter eingeschlossen sind,  der in einen grösseren, mit Nährlösung be  schickten, vorzugsweise     flaschenförmigen    Be  hälter hineinragt, durch einen von aussen auf.

    den die     Bakterien    enthaltenden Behälter aus  geübten Druck an seinem in den grösseren Be  hälter hineinragenden Teil ein Leck erzeugt  wird, so     d.ass    die im Ruhezustand befindlichen  Mikroorganismen ohne Verunreinigung durch  andere Mikroorganismen in die Nährlösung  gelangen und sich in dieser     entwickeln    und  vermehren. Dies kann zum Beispiel derart ge  schehen, dass die Nährlösung in einer Flasche           untergebracht    ist, die durch einen elastisch  nachgiebigen Verschluss, z. B. eine Gummi  haube oder einen haubenförmig ausgebildeten  Gummistopfen, abgeschlossen ist, und der mit  Bakterien beschickte Behälter, z.

   B. ein Rohr  aus Glas oder dergleichen, durch den Gummi  verschluss in das Innere der Flasche, vorteil  haft unter Eintauchen in die Nährflüssigkeit,  derart eingeführt ist, dass der untere Teil des  Bakterienbehälters durch einen von aussen  ausgeübten Druck geöffnet werden     kann        und     die Bakterien in     die    Nährflüssigkeit     eintreten     können, ohne dass der Abschluss der die Nähr  flüssigkeit enthaltenden Flasche nach aussen  aufgehoben wird     -Lind        Infektion,    z. B. durch  Eintreten von     Aussenliüt,-        stattfinden    kann.  



  Die     Erfindung    betrifft weiterhin ein     Ce-          rät        zur        Durchführung    des     erfindungsgemässen     Verfahrens. Die beigefügte     Zeichnung    veran  schaulicht, eine     Ausführungsform    dieses Ge  rätes, welche sich als besonders vorteilhaft er  wiesen hat.  



  Das in     Fig.1    veranschaulichte Gerät weist  zur     Aufnahme    der zweckmässig     lyophil    ge  trockneten Bakterien ein     U-Rohr        a    auf, das  zum Beispiel aus Glas besteht. Das     U-Rohr        a     ist derart durch den     Gummiverschluss    b ge  führt, dass seine U-förmige Biegung in die  mit Nährflüssigkeit beschickte Flasche c hin  einragt. Um das Öffnen des Unterteils des       U-Rohres        cz    an der Gebrauchsstelle zu ermög  lichen, ist dasselbe bei d mit einem Schneide  gerät, z. B. einem Diamanten, angeritzt.

   Es  hat sich gezeigt, dass ein derart vorbereitetes  Glasrohr seine Dichtigkeit an der     Ritzstelle     beibehält, aber durch leichtes     Zusammendrük-          ken    der aus dem     Flaschenverschluss        b    heraus  ragenden Schenkelenden     e    an der     Ritzstelle     glatt aufspringt.

   Selbstverständlich müssen  bei dieser Ausführungsform die Schenkel des       U-Rohres    derart elastisch in den     Gummiver-          schluss    eingefügt sein, dass ein leichtes     Gegen-          einanderdrüeken    der Schenkelenden e möglich  ist, ohne dass     Undichtigkeiten    entstehen.  



  Das     Einbringen    der     Mikroorganismen    in  das     U-Rohr    wird     selbstverständlich        unter    ste  rilen     Bedingungen    durchgeführt. Der     Ver-          schluss    des     U-Rohres        kann    durch     Zuschmelzen       der Schenkelenden erfolgen. Das     U-Rohr    wird  vorteilhaft vor dem     Zuschmelzen    evakuiert  oder mit einem     inerten    Gas, z. B. Stickstoff,  gefüllt.

   Erfahrungsgemäss sind gefriergetrock  nete Bakterien unter derartigen Bedingungen  praktisch unbegrenzt haltbar.  



  Mit Hilfe eines derartigen Gerätes kann  an der Gebrauchsstelle in einfachster Weise  eine frische hochwirksame Bakterienkultur er  zeugt werden. Durch einfaches leichtes Gegen  einanderdrücken der Schenkelenden e des       U-Rohres    wird der in der Nährlösung befind  liche Unterteil zum glatten Springen gebracht.  Die in dem     U-Rohr    befindlichen Bakterien  gelangen     dann        in    die Nährflüssigkeit     und    kön  nen sich     in    dieser     umgehemmt    vermehren.

   An  dem Hals der Flasche c ist vorteilhaft noch  eine     aus        Kunststoff    oder dergleichen beste  hende     Verschlusskappe    f angeordnet, welche  die aus Gummi oder dergleichen bestehende       Verschlusshanbe    sowie die aus der     Verschluss-          haube        herausragenden    Teile des Gerätes, wie  z. B. die Enden e des     U-Rohres    und das Aus  flussröhrchen für die     Bakterienkultur    um  schliesst und schützt und während des Gebrau  ches eine Sekundärinfektion des Flaschen  inhaltes verhindert.  



  Die Entnahme der erzeugten frischen     Bak-          terien-Reinkultur    kann     z-Lun    Beispiel mit Hilfe  einer Spritze erfolgen und mittels dieser  Spritze zur     Anwendung,    z. B. der Injektion,  gebracht werden.  



  Der     Flaschenverschluss    kann so ausgebildet  sein, dass die Kulturflüssigkeit in Portionen,  in denen sie zur Anwendung gebracht werden  soll, ausgegossen werden kann, ohne dass In  fektionsgefahr zu befürchten ist. Es kann zum  Beispiel der über den Oberteil des Flaschen  halses hinausragende     Gummiverschluss    mit  einem zweckmässig waagrecht verlaufenden       Ausgussröhrchen    versehen sein, das zum Bei  spiel aus Gummi oder einem     geeigneten    Kunst  stoff bestehen kann.  



       Fig.1a    zeigt einen     Gummiversehluss    b, der  mit einem seitlichen     Ausflussröhrchen    h ver  sehen ist, dessen Ende i bei der     Sterilisation     der Nährflüssigkeit in der Flasche c, die zum  Beispiel bei     etwa    120  vorgenommen wird,      offen bleibt. Nach erfolgter Sterilisation wird  das Ausgangsröhrchen sofort verschlossen.  Der Verschluss kann mit     Hilfe    einer Metall  kappe oder durch     Plombierting    bewirkt wer  den.

   Ein besonders einfacher Verschluss wird  dadurch erzielt, dass man das Ende des aus  Gummi oder thermoplastischem Kunststoff  bestehenden Röhrchens mit Hilfe einer Flach  zange, deren Enden angewärmt sind,     zusam-          menpresst    und hierdurch eine     Verklebung    bzw.       Verschweissung    des     Lumens    bewirkt.  



  Zur     Beschickung    des Gerätes wird zu  nächst die     Nährflüssigkeit    in die Flasche c  eingefüllt, dann der mit dem     'U-Rohr        a        und     dem     Ailsgtissröhrchen    h versehene     Gumniiver-          schluss    aufgesetzt. Hieran schliesst sich die  Sterilisation der Nährlösung, die im allgemei  nen bei etwa 120  vorgenommen wird, wobei  das     Ausgussröhrchen    offen ist. Nach der Steri  lisation wird das     Ausgussröhrchen    h an seinem  Ende i sofort verschlossen.

   Während der Ste  rilisation bleibt das     U-Röhrchen    verschlossen,  um seinen Innenraum vor Feuchtigkeit zu  schützen. Nach beendeter Sterilisation wird  ein Schenkel des     U-Rohres        unter    sterilen Be  dingungen geöffnet, dann werden die Bak  terien eingeführt. Hierauf wird evakuiert  oder Stickstoff eingeleitet, und schliesslich der  geöffnete Schenkel des     U-Rohres    wieder durch       Zuschmelzen    abgeschlossen.

   Statt dessen kann  die Sterilisation, wenn der     Gummiverschluss    b  mit bei<I>i</I> verschlossenem     Ausgussröhrchen   <I>h</I>  vorliegt,     in:    der Weise vorgenommen werden,  dass der Gummistopfen nur lose aufgesetzt  wird und erst nach der Sterilisation fest in  den Flaschenhals eingedrückt wird.  



  Beim Gebrauch wird zunächst das Aus  gussröhrchen durch einen zweckmässig schräg  verlaufenden Scherenschnitt geöffnet. Die  Ebene, durch welche der Scherenschnitt zu  legen ist, ist bei     Fig.1a    durch eine Markie  rung, z. B. einen Wulst, an den mit w bezeich  neten Stellen gekennzeichnet. Der Ausfluss  der Kulturflüssigkeit durch das     Abflussröhr-          chen        h    kann dadurch begünstigt werden, dass  der haubenförmige     Flaschenverschluss    b durch  Fingerdruck     eingepresst    bzw.     zusammenge-          presst    wird.

   Hierdurch kann man den Druck    innerhalb der Flasche in einfachster Weise  so weit erhöhen, dass ein glattes     Abfliessen    der  Kulturflüssigkeit durch das     Ausgussröhrchen     stattfindet.  



  Obwohl sich gezeigt hat, dass bei Öffnung  des Unterteils des     U-Rohres    gemäss     Fig.1    nie  mals störende Splitterbildung eingetreten ist,  kann man fürsorglich dem     Ausflussröhrchen        h     für die frische     Bakterienkultur    ein Filter vor  schalten, das Glassplitter, Glasstaub oder der  gleichen mit Sicherheit zurückhält. Ein der  artiges Filter, das zum Beispiel aus porösen  Fasergebilden bestehen kann, ist in     Fig.1a     veranschaulicht. Bei dieser     Ausführungsform     schliesst das Filter r den Unterteil der     Ver-          schlusshaube    ab.  



  Es hat sich gezeigt, dass bei Anwendung       eines    derart geöffneten     Abflussröhrchens    be  sondere Massnahmen zum Verschliessen dersel  ben nicht erforderlich sind. Durch die waag  rechte Lage des Röhrchens, den Schrägschnitt  der     Öffnung    und die Schutzkappe f wird ein  Einfall von     Verunreinigungen    aus der Luft  vermieden. Man kann aber fürsorglich das aus  Gummi oder dergleichen bestehende     Ausfluss-          röhrchen    zum, Beispiel mit Hilfe einer     kleinen     Klemme nach erfolgtem Ausguss abschliessen  und hierdurch     jegliclie    Infektionsgefahr mit  Sicherheit vermeiden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zur Gewinnung von Reinkul turen von zu therapeutischen oder industriel len Zwecken bestimmten Mikroorganismen, dadurch gekennzeichnet, dass im Ruhezustand befindliche Mikroorganismen in einen Behäl ter eingeschlossen sind, welcher in einen@grö- sseren, mit Nährlösung beschickten Behälter hineinragt, durch einen von aussen auf den ersteren Behälter ausgeübten Druck an jenem Behälter ein Leck erzeugt wird,
    so dass die im Ruhezustand befindlichen Mikroorganis men ohne Verunreinigung durch andere Mi kroorganismen in die Nährlösung gelangen und sich darin entwickeln und vermehren. II. Gerät für die Durchführung des Ver fahrens nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass es eine zur Aufnahme der Nährflüssigkeit dienende Flasche (c) auf weist, die mit einer Verschlusshaube (b) ver sehen ist, aus welcher die obern Enden der Schenkel eines zur Aufnahme der im Ruhe zustand befindlichen Bakterien geeigneten U-Rohres (a) herausragen,
    die Schenkelenden des U-Rohres von der Verschlusshaube (b) dicht umfasst werden, das U-Rohr in den Bauch der Flasche hineinragt und an der U-förmigen Biegung geritzt ist, so dass beim Zusammendrücken der aus der Verschluss- haube (b) herausragenden Schenkelenden (e) bei der U-förmigen Biegung ein Bruch ein tritt und die Bakterien aus dem U-Rohr in die Nährflüssigkeit gelangen.
    UNTERANSPRÜCHE 1, Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass durch Gefrier- trocknlmg als Pulver erhaltene, im Ruhe zustand befindliche Mikroorganismen in ein Glasrohr eingeschlossen werden und das Glas rohr sodann in eine mit der Nährlösung be schickte Flasche eingesetzt wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass zwecks überfüh- rung der im Ruhezustand befindlichen Mikro- organismen in die Nährlösung der Bakterien behälter zerbrochen wird. 3.
    Gerät nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass der haubenförmige Ver- schlussteil (b) der Flasche (c) mit einem wenigstens annähernd waagrecht verlaufen den Ausgussröhrchen (h) für den Ausguss der Kulturflüssigkeit versehen ist. 4: Gerät nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ausgussröhrchen ein Filter (r) vorgeschaltet ist, das der Flüssig keit den Durchtritt gestattet, aber feste Teil chen zurückhält. 5.
    Gerät nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flasche (c) mit einer Versehlusskappe (f) versehen ist, welche die Verschhlsshaube (b) und die aus dieser her ausragenden Teile, nämlich die Rohrenden (e) und das Ausgussröhrchen (h) für die Bak terienkultur, einschliesst und so den Flaschen inhalt vor Sekundärinfektionen schützt. 6. Gerät nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskappe (f ) aus Kunststoff besteht.
CH317296D 1952-05-23 1953-03-24 Verfahren zur Gewinnung von Reinkulturen von Mikroorganismen CH317296A (de)

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