CH316165A - Verfahren zur Herstellung von aus Holzteilchen und Bindemitteln aufgebauten Kunstholzplatten und nach diesem Verfahren hergestellte Platte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von aus Holzteilchen und Bindemitteln aufgebauten Kunstholzplatten und nach diesem Verfahren hergestellte Platte

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CH316165A
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    • B27WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
    • B27NMANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
    • B27N3/00Manufacture of substantially flat articles, e.g. boards, from particles or fibres

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Description


  Verfahren zur Herstellung von aus Holzteilchen und Bindemitteln aufgebauten Kunstholz  platten und nach diesem Verfahren hergestellte Platte    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur  Herstellung von aus Holzteilchen und Binde  mitteln aufgebauten Kunstholzplatten mit.  mindestens einer Oberflächenschicht, die här  ter ist und ein dichteres Gefüge aufweist als  die Innenschicht. Des weiteren hat die Erfin  dung auch eine nach diesem Verfahren ge  wonnene Platte zum Gegenstand.  



  In den Anfängen der Kunstholzplatten  industrie begnügte man sich damit, die mit  Bindemitteln versehenen Holzteilchen, wie  Späne, Stäbehen, Abfallschnitzel und derglei  chen, möglichst     gleichmässig        aufzuschütten     und mit oder ohne Hitze zu verpressen. Die  daraus resultierenden Platten waren, sofern  sie höheren Anforderungen an die Biege  festigkeit zu genügen hatten, ziemlich schwer.  Ausserdem wies die     Plattenoberfläche    selten  die erwünschten Eigenschaften hinsichtlich  Aussehen, Härte, Glätte und Zugfestigkeit  auf. Wenn beispielsweise Sägespäne     verpresst     wurden, dann war die Oberfläche wohl glatt,  dafür musste man sich mit kleineren Festig  keitswerten begnügen.

   Ferner hatten solche  Platten ein grosses spezifisches Gewieht, da  zwischen den Sägespänen nach dem V erpres  sen praktisch keine Zwischenräume mehr ver  bleiben. Dagegen ist die Oberfläche einer aus  groben und langen Holzelementchen aufge  bauten,     biegesteifen    Platte rauh und unschön.  Die Erfordernisse hinsichtlich Innen- und  Aussenlagen stehen sich     also    feindlich gegen-    über.

   Man begnügte sich daher zunächst mit  der Erkenntnis, dass die Realisation einer  Platte mit gewissen Eigenschaften ausge  schlossen sei und     fabrizierte    während langer  Zeit Platten aus verhältnismässig groben Holz  teilchen, welche dann nach dem Pressvorgang  oder gleichzeitig während des Verpressens  mit     Furnierschichten    oder dergleichen über  zogen wurden, um die poröse Oberfläche zu  verdecken.  



  Einen grossen     Fortschritt    stellte die so  genannte     Mehrschichtplatte    dar. Bei dieser  besteht wenigstens eine Oberfläche aus feine  ren Teilchen,     .die    mit den     Teilchen    der an  dern Schicht,     normalerweise    der Innenschicht,  gleichzeitig     ve@rpresst    worden sind. Durch  Auswahl     geeigneter        Spanformen    gelang es  sogar mit der Zeit,     Platten    zu fabrizieren,  deren Kern leicht und porös war, während  die     Deckschichten    glatt und hart waren und  eine grosse Zugfestigkeit aufwiesen.  



  Ein ebenso wirksames wie     originelles    Mit  tel für die Verbesserung der Qualität der  Plattenoberfläche bei gleichzeitiger Locker  haltung des Kernes wurde vor mehreren  Jahren vorgeschlagen. Es handelt sich hier  um die absichtliche     Peuchterhaltung    der       Aussenschichten    vor dem V erpressen. Diese  Massnahme     bewirkt,    dass die Decklagen unter  Einwirkung von Hitze und Feuchtigkeit  zuerst weich und schmiegsam werden und  sich     zusammendrücken    lassen, während die      Kernlage dem Druck in diesem Moment viel  besser widersteht und porös bleibt.

   Es ist  leicht     einzusehen,    dass dadurch gerade die für  die Biegefestigkeit und das Aussehen der  Platte massgebenden Deckschichten ein dichtes  Gefüge aufweisen, während die     innern    Plat  tenpartien dank des verhältnismässig lockeren  Gefüges für ein kleines Gewicht und geute  akustische und thermische     Isoliereigenschaf-          ten    verantwortlich sind.

   Besonders durch Ver  einigung des Verfahrensmerkmals der vor  dem Pressvorgang feuchter gehaltenen Aussen  schichten mit einer geeigneten Auswahl von  verschiedenartigen Holzteilchen für die ver  schiedenen Schichten gelang es schon weit  gehend, die erwünschten     Eigenschaften,    die  sieh früher gegenseitig auszuschliessen schie  nen, in einer Platte zu vereinigen.  



  Beim Verfahren nach der Erfindung wird  zwecks Erzielung eines dichteren Gefüges  mindestens einer Oberflächensehicht von dem  bekannten Merkmal der Feuchtigkeitsdiffe  renz vor dem Verpressen ebenfalls Gebrauch  gemacht. Die Erfindung bezweckt eine weitere  Steigerung der Güte des Produktes, haupt  sächlich     eine    noch stärkere     Hervorhebung    der       Gefügeunterschiede    von Kernschicht und  Oberflächenschichten, und zwar sowohl bei  Platten aus durchgehend gleichem Material  als auch bei Mehrschichtplatten.

   Dies wird  erfindungsgemäss beim neuen Verfahren da  durch erreicht, dass die     Holzteilchen    für die  Bildung der dichteren Oberflächenschieht       (bzw.    Oberflächenschichten) vor dem bei er  höhter Temperatur erfolgenden Verpressen  einern grösseren Feuchtigkeitsgehalt aufweisen  als die für die Bildung der Innenschieht be  stimmten Holzteilchen und dass der     Press-          druck    am Ende einer ersten Pressperiode, wäh  rend welcher die     Innenschicht    noch nicht ihre  Höchsttemperatur erreicht hat,     erniedrigt     wird, worauf die Platten während einer zwei  ten     Pressperiode    mit kleinerem Druck weiter  verpresst werden.

   Das Herabsetzen des     Press-          druckes,    das fortlaufend oder stufenweise er  folgen kann, verhindert eine zu starke     Kom-          primieruing    der durch die langsam ins Innere  des Presslings dringenden Hitze und Feuch-    tigkeit aufgeweichten Holzmassen der     Innen-          sehicht.    Die dem neuen Verfahren zugrunde  liegenden Überlegungen werden weiter unten  dargelegt.  



  Ein Ändern des Pressdruckes wurde schon  früher vorgeschlagen,     jedoch    nie in Verbin  dung mit den     feueliteren    Oberflächenschich  ten. Die weiter unten beschriebene neue und  sehr wertvolle Kombinationswirkung hatte  man dabei weder im Auge, noch wurde sie  zufällig erzielt.  



       31an    hat. schon     vorgeschlagen,    den Druck  beim     Verpressen    von Platten aus wässerigen       Fasermassen    zu variieren. Es wurde nämlich  empfohlen, die     Pressplatten    nicht heiss     aus     der Presse zu nehmen,

   sondern dieselben in  der Presse mit oder ohne zusätzliche Kühl  mittel     abzukühlen    und den Druck während  der Kühlperiode kontinuierlich     oder    stufen  weise     zu        erniedrigen.    Dadurch wird der Ent  stehung der sich infolge des dichten     Gefüges     von aus Faserbrei     hergestellten    Platten beim  Öffnen der heissen Presse leicht bildenden  Dampfblasen vorgebeugt. Natürlich besitzt  ein dermassen hergestelltes Produkt keine  Schichten ungleicher Verdichtung.  



  Bei einem andern Verfahren zur     Herstel-          hing    von Platten aus einem nassen     Faser-          material    und einem Bindemittel,     welches     einen     guten    Zusammenhalt selbst im heissen  und noch nassen     Zustand    ergibt, wird die  Masse zuerst unter hohem Druck zusammen  gepresst, jedoch nur so lange, bis die Binde  mittel der Oberflächenschichten erhärtet sind:

    Daraufhin wird die     Presse    wieder ganz ge  öffnet, um den     eingeschlossenen    Dampf aus  diesem dichten Gefüge entweichen zu     lassen.     Dabei entspannt. sich die noch     nieht    erhärtete  Innenschicht und kann sieh wieder aus  dehnen. In einem neuen     Pressstadium    wird  bei niedrigem Druck die Innenschicht abge  bunden, um dort ein lockeres Gefüge zu er  halten, und zwar so lange, bis der ganze Plat  tenkörper 40<B>%</B>     oder    weniger Feuchtigkeit  enthält.

   Die Feuchtigkeitsbewegung erfolgt  hier von innen nach aussen, das heisst nach  jener Oberfläche, auf welcher ein Drahtnetz  liegt,     um    die sich bildenden Dämpfe     zwischen         Drahtnetz und heisser Heizplatte entweichen  zu lassen. Durch die höhere Feuchtigkeit bei  jener Oberfläche tritt aber dort die ge  wünschte Erhärtung nicht im gleichen Masse  auf wie in der entgegengesetzten Ober  flächenschicht. Um diese Ungleichheit mit  ihren Nachteilen zu vermeiden, hat man vor  geschlagen, die Heizplatte mit dem Drahtnetz  höher zu beheizen. Es ist augenscheinlich, dass  ein solches Vorgehen sich nicht für gross  industrielle Produktionen eignet, bei welchen  mit Pressen gearbeitet wird, welche eine Viel  zahl von Etagen und Heizplatten besitzen.

    Eine Heizplatte einer Mehretagenpresse muss  gleichzeitig eine untere und eine obere Kunst  holzplattenseite beheizen und kann unmöglich  zweierlei Temperaturen aufweisen.  



  Die Anwendung der wirtschaftlich vor  teilhaften Harnstoff-Formaldehydharze als  Bindemittel ist beim zuletztbeschriebenen, be  kannten Verfahren nicht möglich. Diese  Bindemittel durchlaufen vor dem Abbinden  ein sog.  Gelstadium ; ein auch nur kurz  zeitiges Entspannen der Platte würde eine       Zerstörung    oder zumindest eine bedeutende       Schwächung    des Leimverbandes zur Folge  haben.  



  Zweifellos kann aus diesen     Verfahren     keine Lehre für das Verfahren nach der Er  findung gezogen werden. Die geschilderten  Verfahren der Pressdruckvariation würden  auch in Verbindung mit dem bekannten Ver  fahren der absichtlichen Feuchterlhaltung der  Aussenschichten noch nicht die durch die Er  findung erreichten Wirkungen zeitigen.  



  Der Erfinder erkannte, dass der Vorteil  der Feuchtigkeitsdifferenz der     verschiedenen     Schichten     überraschenderweise    bedeutend aus  geprägter auftritt und das Abführen des  Dampfes von den Aussenschichten nach innen  und von dort durch die poröse Masse hin  durch ins Freie gefördert wird, wenn der an  fängliche Pressdruek während des Verpressens  nicht aufrechterhalten wird, sondern in einer  bestimmten, dem Zustand der Kernsehieht  angepassten Weise     geändert    wird. Damit ist  ein weiterer wichtiger Schritt zur Platte mit  den eingangs erwähnten, angestrebten Eigen-    schaften zurückgelegt.

   Dem neuen Verfahren  liegen folgende Überlegungen zugrunde:  Während des Verpressens einer Platte  mit aussenliegenden Holzelementchen, deren  Feuchtigkeitsgehalt höher ist als derjenige  der innenliegenden Teilchen, bewirken Druck,  Hitze und Feuchtigkeit zuerst eine hohe Ver  dichtung der Aussenschichten. Die aus demn  Inneren der Decklagespäne austretende Feuch  tigkeit treibt dabei noch allfällig eingedrun  genen Leim wieder an die Oberfläche der  Holzteilchen und in die Fugen zwischen die  sen Spänen. Gleichzeitig streichen die austre  tenden Dämpfe über die verhältnismässig  trockenen und unmittelbar unter den Deck  schichten liegenden Kernschichtholzteilchen,  welche einen Teil der von den Aussenschichten  abgegebenen Feuchtigkeit absorbieren.

   Der  Dampf kondensiert dort teilweise, und durch  das Freiwerden der Kondensationswärme be  wirkt er eine rasche Aufheizung und Erwei  chung dieser an sich thermisch schlecht lei  tenden     Holzmasse.    Die absorbierten Wasser  mengen werden anschliessend auch aus diesen  Spänen wieder ausgetrieben und fördern in  gleicher Weise allenfalls eingedrungenen Leim  an die Oberfläche zurück. Erst nachdem je  weils eine solche Zone genügend ausgetrock  net ist, bindet. der Leim ab.  



  Die der     Plattenmittelebene    benachbarten  Lagen der Kernschicht werden bei konstantem       Pressdruek    infolge der auf die     Dampfabgabe     der     Kernschichtteilchen        zurüekzuführenclen          stärkeren        Erweichung    mehr verdichtet     als    die  äussern     Kernsehichtlagen.    Das Produkt weist  dann zu stark verdichtete und daher zu wenig  poröse, innere     Kernschichtlagen    auf und  ausserdem wird der Dampfabzug während des       Verpressens    in zunehmendem     -:1#la.sse    erschwert.

    Das Bindemittel kann aber in der feuchten       Umgebung    gar nicht oder     nar    ungenügend  aushärten.  



  Es ist nun gelungen, diese Nachteile zu  beseitigen und sogar eine hohe     Porosität    der  durch die Befeuchtung am stärksten aufge  weichten Mittellage der     Kernschicht    dank dem  weiter oben dargelegten Erfindungsgedanken  zu sichern. Der zeitliche Verlauf     des    Press-      druckes muss derart gewählt sein, dass durch  die Verminderung dieses Druckes keine halb  abgebundenen, das heisst sich im  Gel  stadium  befindlichen Leimfugen vor der  vollen Aushärtung gstört werden und da  durch leiden.

   Um eine möglichst einheitliche  Dichte der     Kernschicht    zu erhalten, empfiehlt  es sieh, den Druck mit zunehmender Erw     ei-          chung    von immer tiefer liegenden Kernschicht  zonen während der zweiten Pressperiode an  dauernd zu senken. Ein gewisses Zusammen  pressen der ursprünglich zu lockeren     Kern-          sehieht    ist erforderlieh, jedoeh geschieht dies  nun nicht auf einmal, sondern zur     Haupt-          saehe    jeweils nur gerade in jener Zone, welche  gerade erweicht und wo die Leimerhärtung  noch nicht begonnen hat.

   Mit den fortschrei  tend von aussen nach der Kernmitte zu erfol  genden Vorgängen, wie Erweichung, Dampf  austritt, Austrocknen und Leimerhärtung,  wird der     Anteil    der weniger nachgiebigen  Masse immer grösser, der Anteil der druck  weichenden Masse jedoch immer kleiner, so  dass der spezifische Pressdruck immer gerin  ger werden darf, ohne dass sich der zwischen  den Berührungspunkten der Späne der Kern  schicht auftretende spezifische     Verleimunzs-          druck    praktisch ändert. Unter demn Ausdruck   spezifischer Verleimungsdruck   wird der  auf 1 em2 bezogene Druck, der beim Pressen  zwisehen zwei miteinander zu verleimenden  Hlolzfläehen auftritt, verstanden.  



  Das Absenken des Druckes am Ende einer  ersten Pressperiode bringt erst die eminenten  Vorteile der Feuehtigkeitsdifferenz voll zur  Geltung. Wenn das Absenken des     Press-          druckes    immer erfolgt, bevor die weiter nach  innen gelegene Sehieht zu weich wird, ist ein  weiteres Verpressen und Abbinden praktisch  ohne wesentliche     Verdichtung    der Kern  schicht und ohne Schädigung des     Leinm-          verbandes    möglich. Dabei werden die Aussen  schichten etwa nicht weniger geut verdichtet  wie bei Aufrechterhaltung eines grossen und  konstanten Pressdruekes.

   Das Erstaunliche am  Verfahren ist, dass die günstige Wirkung der  Feuehterhaltung der Oberflächensehiehten  durch einen weiteren Verfahrenssehritt gestei-    fiert wird, der für sieh allein     ungeeignet    ist,  die Qualität des Produktes im angegebenen  Sinne zu verbessern.  



  Der Unterschied der Feuchtigkeitsgehalte  zwischen den für die Bildung der     Innen-          s    s ehicht bestimmten Holzteilchen (im     folgen-          cden    mit  Kernspäne  bezeichnet) und den  für den Aufbau der dichteren Oberflächen  schicht bzw. -schichten verwendeten Holz  teilchen (im folgenden mit.  Deckspäne  be  zeichnet) ist im allgemeinen ziemlich gross.  Zweckmässigerweise beträgt der totale Feuch  tigkeitsgehalt der Kernspäne 2 25 % (mit  Vorteil wenigstens angenähert 17 %) und der  jenige der Deckspäne 30-60 % (mit Vorteil  wenigstens angenähert 45 %) des Gewichtes  der Trockensubstanz der beleimten Holzteil  eben.  



  Das Presssehema, das heisst der zeitliche  Verlauf des Pressdruckes, muss, wie bereits an  gedeutet, den jeweiligen Erfordernissen ange  passt werden. Im allgemeinen wird ein konti  nuierliches Absenken während der zweiten  Pressperiode, das unter Umständen von einer  am Ende der ersten Pressperiode     vorgenom-          inenen    schnellen. Druckverminderung einge  leitet sein kann, die besten Ergebnisse zeiti  gen. Die Druekkurve kann entsprechend  Spanmaterial, Bindemitteln usw. und auch in  Anpassung an einen günstigen Ablauf der  Vorgänge beim Steuern der Presse verschie  denen Gesetzmässigkeiten angepasst sein. Bei  spielsweise kann auch eine stufenweise Druck  senkung gewisse Vorteile aufweisen.

   Für das  Verpressen von Krunstholzplatten eignen sich       u-ährend    der ersten     Pressperiode        besonders     Drücke von 9-20     kg/cm2.    Vielfach ist     es          nünstig,    diesen Druck am Anfang der     zweiten          Pressperiode    auf 0,5-6     k,/cm-'        abzusenken.     Die erste     Pressperiode    ist grundsätzlich be  endigt, wenn nach denn Abbinden der Binde  mittel der Deckspäne der     Pressdruek    auf einen  kleineren Wert     -ebracht    wird.

   Die zweite       Pressperiode    erstreckt sieh vom Ende der  ersten     Pressperiode    weg bis zum völligen Er  härten der Bindemittel der Kernspäne. Im  allgemeinen werden die Platten noch während      einer dritten Periode zwecks Austrocknung  auf einen Feuchtigkeitsgehalt von etwa 10  /o  in der Presse belassen. Der während der zwei  ten Pressperiode erzeugte Druck kann über  die Dauer der Troeknungszeit beibehalten  oder nochmals reduziert werden, beispiels  weise auf einen Restdruck von 0,1 bis  0,2 kg/em2.  



  Die Wirkung des erfinderischen Verfah  rens lässt sich noch steigern, wenn die Gehalte  an trockenen Bindemitteln, bezogen auf das  Gewicht der ungeleimten, absolut trockenen  Holzteilchen bei den Kernspänen kleiner ist  als bei den Deckspänen. Dieser Wert wird bei  den Kernspänen zweckmässigerweise kleiner  als 10 % und bei den Deckspänen grösser als  10 % gewählt.

   Diese Massnahme unterstützt  das     Bestreben,    den Kern leicht und porös zu  halten bei hoher Festigkeit und Härte der  Deckschichten    Des weiteren wird hier auch vorgeschlagen,  auf die     verschiedenartigen    Späne auch ver  schiedene Bindemittel     aufzubringen,    und zwar  derart, dass das Bindemittel der Kernspäne  bei den während der Verpressung erreichten  Temperaturen zähflüssiger bleibt als das  Bindemittel der Deckspäne. Es ist leicht ein  zusehen, dass sich dadurch bei den Deck  spänen ein besseres Fliessen und Verteilen der  Bindemittel ergibt.  



  Schliesslich können, um ein zu schnelles  Erhärten des Bindemittels der Aussenschich  ten (auch Deekschisehten oder Oberflächen  schichten genannt) zu verhindern, die Deck  späne mit einem Bindemittel     beleimt    sein, das  in der Hitze weniger schnell abbindet als das  auf die Kernspäne aufgetragene Bindemittel.  



  Durch die Kombination dieser sich gegen  seitig unterstützenden Merkmale entsteht nun  eine Platte, welche gut geschlossene, kompakte  und dennoch verhältnismässig dünne Deck  schichten aufweist. Dies zeigt sich in einem  deutlich höheren spez. Gewicht dieser Deck  schichten (etwa 0,7-0,ä) im Vergleich zu  demjenigen der porösen prasse der Innen  schicht (etwa 0,5). Als Vorteile sind haupt  sächlich zu nennen: Die harten, widerstands-    fähigen Aussenschichten mit ihrer hohen Zug  festigkeit bilden die Voraussetzung für eine  hohe Biegefestigkeit bei kleinen Gesamt  gehalt der Platte an Bindemitteln. Die kom  pakten und     geschlossenen    Flächen sind sehr  wichtig als Widerstand gegen äussere     Ein-          f1üsse,    vor allem gegen die Feuchtigkeit.

    Diese Faktoren zusammen, das heisst das er  reichte statische Gefüge der Platte und die  Widerstandsfähigkeit der Deckschichten, sind  die Voraussetzung für das besonders gute  Stehvermögen dieser Holzkonstruktion. Die  Innenschicht ist infolge des geringen     Press-          druclkes,    der während des Erweichens und  Abbindens auf ihr gelastet hat, porös und iso  liert daher auch gegen Schall und Wärme.  Sehr wichtig ist jedoch, dass die Holzteilchen  der Innenschicht keine schädlichen Verdich  tungen aufweisen und dadurch auch bei ver  hältnismässig geringem Bindemittelanteil im  Wasser bzw. unter     FeuchtigkeitseinflLzss    wenig  quellen.  



  Eine     beispielsweise        Ausführungsform    des  erfindungsgemässen     Verfahrens    wird nun an  Hand der Zeichnung erläutert.    Die     Fig.        1a    und     1b    veranschaulichen ein  Diagramm über den Verlauf des     Pressdruckes,     in Verbindung mit graphischen Darstellungen  der Vorgänge in der     Kernschicht.     



  Die     Fig.    2 bezieht sich auf eine perspekti  vische Darstellung eines     Absehnittec    einer  nach dem Verfahren hergestellten Platte.    Es sei     angenommen,    dass     eine    Platte  grundsätzlich bekannten Aufbaues mit einer       3llittellage    aus groben     Kernspänen    und     zwei     äussern Deckschichten     aus    flachen Holzhobel  spänen hergestellt werden soll. Der     grösste     Teil der aus Abfallholz hergestellten Kern  späne hat folgende     Abmessungen:    Länge: 5  bis 50 mm; Breite: 5-10 mm; Dicke: 1 bis  5 mm.

   Für die Herstellung der     Deckschichten     finden dünne, flache Holzhobelspäne Verwen  dung mit einer Oberfläche von ungefähr 0,5  bis 4     cm2.     



  Nach dem Wegsieben des Staubes werden  die Späne     beispielsweise    mittels einer an sich      bekannten, mit Leimwalzen ausgerüsteten     Be-          leimungsmaschine    mit einem in der Hitze ab  bindenden Harnstoffharz überzogen. Die  Viskosität des auf die groben Spaltteilehen  (Kernspäne) aufgetragenen Bindemittels be  trägt bei 20  C rund 1800 cP (Centipoise) und  diejenige des Bindemittels der Hobelspäne  etwa 600 cP. Ausserdem werden die Deckspäne  noch mit Wasser angefeuchtet. Die Kunst  harzmischung enthält ein geeignetes Streck  mittel, z. B.

   Wickenmehl, Weizenmehl oder  Roggenmehl, sowie Ammoniumchlorid als  Härtebeschleuniger und Ammoniak als Puffer    gemäss der weiter unten gegebenen     Aufstel-          lulng.     



  Die Wirkungsweise des Beschleunigers be  ruht auf der Tatsache der     Vereinigung    der  Ammoniumgruppe des Ammoniumchlorids  mit dem in der Hitze freiwerdenden Form  aldehyd des Kunstharzes. Dadurch entsteht  freie Salzsäure, die als Katalysator für den  Härtevorgang dient. Das als Puffer wirkende  Ammoniak verlangsamt anderseits das Ab  binden des Bindemittels. Man hat es somit in  der Hand, den Aushärtevorgang den Wün  schen anzupassen.

      Die beleimten Hobelspäne enthalten die angegebenen Bestandteile im folgenden Ver-    hältnis:  
EMI0006.0006     
  
    Gewichtsteile
<tb>  Hobelspäne <SEP> von <SEP> 0 <SEP> % <SEP> Feuchtigkeit <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 1000
<tb>  Harnstoff-Formaldehyd-Festharz <SEP> von <SEP> 0 <SEP> % <SEP> Feuchtigkeit <SEP> 120
<tb>  Wickenmehl <SEP> von <SEP> 0 <SEP> % <SEP> Feuchtigkeit <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 42,2
<tb>  Ammoniumchlorid <SEP> von <SEP> 0 <SEP> % <SEP> Feuchtigkeit <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 1,6
<tb>  Ammoniak <SEP> mit <SEP> spezifischem <SEP> Gewicht <SEP> = <SEP> 0,91 <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 6,0
<tb>  Wasser <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> .

   <SEP> 520       Die beleimten Holzspaltteilchen weisen nachstehende Zusammensetzung auf:  
EMI0006.0007     
  
    Gewichtsteile
<tb>  Holzspaltteilchen <SEP> von <SEP> 0 <SEP> % <SEP> Feuchtigkeit <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 1000
<tb>  Harnstoff-Formaldehyd-Festharz <SEP> von <SEP> 0 <SEP> % <SEP> Feuchtigkeit <SEP> 50
<tb>  Wickenmehl <SEP> von <SEP> 0 <SEP> %o <SEP> Feuchtigkeit <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 50
<tb>  Ammoniumchlorid <SEP> von <SEP> 0 <SEP> % <SEP> Feuchtigkeit <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 0,87
<tb>  Ammoniak <SEP> mit <SEP> spezifischem <SEP> Gewicht <SEP> = <SEP> 0,91 <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 1,64
<tb>  WNasser <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> .

   <SEP> 186       Bei den angegebenen Abmessungen der  Holzteilchen und den vorgeschlagenen Binde  mittelmengen beträgt der Anteil der pro m2  der Teilchenoberfläche aufgewendeten, trocke  nen Bindemittel sowohl bei den     Hobelspänen     als auch bei den Holzspaltteilehen je unge  fähr 5 g. Das Verhältnis von Oberfläche zu  Gewichtseinheit ist bei den     für    die     Bildung     der     Aussenschichten    bestimmten Hobelspänen  viel grösser als bei den Holzspaltteilchen. So  mit ist auch dementsprechend der auf die Ge  wichtseinheit bezogene Bindemittelgehalt  recht unterschiedlich.

      Der totale     Feuchtigkeitsgehalt    beträgt bei       den        Holzspaltteilehen        17        %        und        bei        den          Hobelspänen        45        %        der        Trockensubstanz,        das     heisst. der     beleiniten.    absolut trockenen     Hol.z-          teilehen.     



  Um nun eine Platte von 7.9 mm Dicke und  1 m2 Ausdehnung herzustellen, werden 260 g  dieser     beleimten    und angefeuchteten Hobel  späne und<B>10,050</B> g der     beleimten    Holzspalt  teilchen benötigt. Die     Hälfte    der flachen  Späne wird nun zuerst auf einem     Pressbloeli     gleichmässig ausgebreitet. Daraufhin     werden     alle     Holzspaltteilchen    darüber gestreut. Nach      dem Aufstreuen der obern Decklage hat die  ganze eingestreute Masse eine Dicke von etwa  80 mm. Das Ganze wird nun in eine Presse  mit elektrisch- oder dampfbeheizten Platten  gebracht.  



  Die Kurve I in Fig. 1a zeigt den zeitlichen  Verlauf des spezifischen Pressdrurckes P. Der  spezifische Druck steigt dabei innerhalb von  30 Sekunden auf etwa 17 kg/em2 (Punkt a).  Dieser Druck wird bis zum Ende der ersten  Pressperiode (Punkt b) während 21/2 Minuten  konstant gehalten und dann während der  zweiten Pressperiode (Punkt b bis Punkt  c) längs einer geeigneten Kurve stetig     auf     einen Druck von 3 kg/cm2 abgesenkt, der  bis gegen Ende (Punkt d) der im ganzen  25 Minuten dauernden Presszeit (0-Punkt bis  Punkt e) aufrechterhalten wird.

   Die angege  benen Pressdrücke sind hier so gewählt, dass  der Mittelwert des während der zweiten     Press-          periode    in den Lehnfugen zwischen den Be  rührungspunkten der     Holzspaltteilehen    auf  tretenden, spezifischen Verleimungsdruckes  mindestens angenähert gleich gross ist wie der  Mittelwert des während der ersten     Press-          periode    in den Leimfugen zwischen den Be  rührungspunkten der Holzhobelspäne auftre  tenden spezifischen Verleimungsdruckes.  



  Die drei Kurven II, III und IV v eran  schaulichen das Fortschreiten gewisser physi  kalischer Zustände von Holz und Bindemittel  gegen die Plattenmitte, und zwar in Funktion  der Zeit. Zum Vergleich ist links neben diesen  Kurven ein Querschnitt durch die aus einer  Kerbschicht 1 und zwei Deckschiehten 2 zu  sammengesetzte Platte angedeutet. Dieser  Querschnitt ist bereits auf die fertig     ver-          presste    Platte bezogen. Der auf den     End-          querschnitt    reduzierte Diekenmassstab lässt  aber dennoch     erkennen,    wann die durch die  Kurven II, III und IV dargestellten Zu  stände eine bestimmte Schicht erreichen. Die  Kurve II gibt den Beginn der Erweichung  der Späne an.

   Die     Kurve    gestattet festzustel  len, wie die Trocknung des Holzes gegen die  Plattenmitte fortschreitet. Jeder Punkt der  Kurve zeigt, in welchem Zeitpunkt eine be  stimmte Lage der Deckschichten oder der    Kernschieht eine Temperatur von 102  C er  reicht hat, bei welcher das Holz trocken ge  nug ist, um die Einleitung des Abbinde  vorganges der Bindemittel nicht mehr weiter  zu verzögern. Schliesslich kann aus der Kurve  IV herausgelesen werden, wie sieh das Gel  stadium der Bindemittel in zeitlicher Abhän  gigkeit gegen die Plattenmitte verschiebt. Die  Kurven II, III und IV liegen so, dass die  Zeitachsen der Fig. 1a und 1D parallel sind.  Dies gestattet beispielsweise, bequem festzu  stellen, dass die Pressdruckkurve I der     Er-          weiclhungskurve    II um 2 Minuten nacheilt.

    (Beginn der zweiten Pressperiode 2 Minuten  nach dem Erweiclhungsbeginn der äussersten  Lagen der Kernschicht; Ende der zweiten  Pressperiode 2 Minuten nach dem Erwei  chungsbeginn der Kernmittellage; im Dia  gramm mit x und y angedeutet.)  Die Temperatur der Kernschicht hat am  Ende der ersten Pressperiode ihren Höchst  wert noch lange nicht erreicht. Während der  ersten Pressperiode wird die überschüssige  Feuchtigkeit der     Aussenschichten    grösstenteils  in Dampf umgesetzt, der dank der     porösen     Struktur der Innensehicht in dieselbe     entwei-          ehen    kann und später wieder daraus austritt.

    Der Dampf bewirkt während     der    ersten     Press-          periode    noch kein     nennenswertes    Aufweichen  der     Holzspaltteilchen.    Er hat sogar den Vor  teil, dass diese     Holzelein.entchen    etwas besser       aneinandergleiten,    so dass der Kontakt zwi  schen den Teilchen der Mittelschicht etwas       inniger    gestaltet wird, ohne dass jedoch die  Zwischenräume zwischen den     Holzspaltteil-          ehen    verschlossen werden. Der hohe Druck ist.

    also im     wesentlichen    ohne Einfluss auf die       Struktur    der Kernschicht; er bewirkt dagegen  eine ausserordentlich hohe Verdichtung der  Aussenschichten. Die besonders gegen Ende  der ersten     Pressminute    sehr     intensive    Dampf  bewegung     verursacht    auch einen gewissen       Transport    von     Bindemitteln    gegen die Plat  tenmitte und sichert auf diese Weise ein  gutes Zusammenhaften der     unterschiedlic#.li     aufgebauten Schichten.  



       Na.chdeni    das Bindemittel der     Decklagen     erhärtet ist, kann mit der zweiten Press-      periode begonnen werden. Der Druck wird       nun    entsprechend der, beiden sich nach innen  verschiebenden Erweichungszonen herabge  setzt (Kurvenstück b-c). Den Erweichungs  zonen, deren zeitabhängige Lage die Kurve II  zeigt, folgen die Trockenzonen (Kurve III).  In diesen sich ebenfalls gegen die Kernmitte  verschiebenden Zonen sind die Holzteilchen  trocken genug für den Beginn des Abbindens  der Bindemittel, die durch die Wärmne vor  übergehend dünnflüsisger geworden sind. Be  vor die Bindemittel vollständig abbinden,  durchlaufen sie das Gelstadium (Kurve IV).  Kurz darauf erhärten die Bindemittel und  die Holzteilchen werden endgültig in der ein  genommenen Lage fixiert.

   Die Viskosität des  Bindemittels der     Aussenschichten    ist von  600 eP (Centipoise) bei Zimmertemperatur  bis auf etwa 100 eP abgesunken und dann  rapid angestiegen. Die entsprechenden Werte  für das Bindemittel der Kernschicht liegen  entsprechend höher, und zwar bei 1800 cP  und 200 cP. Der Anstieg der Viskosität beim  Abbinden ist beim Bindemittel der Aussen  schichten infolge des grossen Gehaltes an den  Härtevorgang bremsendem Ammoniak weniger  steil als beim Bindemittel der Kernschicht.  Man will dadurch ein allzuschnelles Aushärten  und damit ein     unvollkommenes    Verteilen  des     Bindemittels    der Hobelspäne infolge des  schnellen Temperaturanstieges vermeiden.  



  Der Verlauf der Presskurve während der  zweiten     Periode        trägt    der Zunahme der gegen  die Plattenmittelebene gerichteten Dampf  strömung Rechnung. Infolge des gegen Ende  der zweiten Periode bedeutend kleineren  Druckes wird eine den     Dampfaustritt    verun  möglichende Verdichtung der innersten Lage  umgangen. Die im beschriebenen Verfahren  zwischen dem Pressdruck und der fortschrei  tenden Erweichung der     Holzteilchen    geschaf  fene Beziehung ist derart, dass die     Pressdruck-          kurve    der Erweichungskurve gewissermassen  um eine bestimmte Zeitspanne nacheilt.

   Diese  Zeitspanne ist nun genügend klein,     um    eine    übermässige Verdichtung der     Holzspaltteil-          chen    und ein Schliessen der     Zwischenräumte     zwischen denselben auszuschliessen.    Druck und/oder Temperatur könnten wäh  rend der dritten Pressperiode, die für das  weitere Absenken des Feuchtigkeitsgehaltes  auf das gewünschte Mass dient, vermindert  werden. Es sei jedoch hier angenommen, dass  die Temperatur der Heizplatten und der  Druck von 3 kg/em2 weiterhin bis zum Punkt  cl aufrechterhalten werden. Ein weiteres Zu  sammenpressen der Platte findet jedoch wäh  rend der dritten Periode nicht mehr statt.  Die Platte kann nach etwa 25 Minuten aus  der Presse genommen und abgekühlt werden.  



  Die nach der beschriebenen beispielsweisen  Ausführungsform des Verfahrens hergestellte  Platte (Fig. 2) besitzt. eine leichte. Mittellage  1 aus groben Holzspaltteilehen 3, zwischen  welchen mit. nacktem Auge sichtbare Zwi  schenräume 4 verbleiben, die das Entweichen  des Dampfes ermöglicht haben und nach der  Fertigstellung gute     Isoliereigenschaften    ver  bürgen. Die Deckschichten 2 sind nur etwa  1,2     min    dick und bestehen     aus    den beschrie  benem Holzhobelspänen, die der Oberfläche  ein mosaikartiges Aussehen geben.

   Gegenüber  bekannten Platten grundsätzlich gleichen  Aufbaues liegt der Vorteil in der     höheren          Verpressung    der     Aussensehiehten    2 bei gleich  zeitiger       ahring    des porösen Kernes. Da die  Zugfestigkeit der Aussenschichten im wesent  lichen für die Biegefestigkeit der Platte mass  gebend ist,     jverden    mit der neuen Platte noch       günstigere    Festigkeitswerte erreicht. Wichtig  ist auch die dank der grösseren Härte erziel  ten, besseren Oberflächenqualitäten     hinsicht-          lieh    Wasserbeständigkeit, Verschleissfestigkeit,  Glätte usw.  



  Das Verfahren ist selbstverständlich nicht  auf die Herstellung der soeben beschriebenen  Platte beschränkt. Mit dem neuen Verfahren  lassen sich auch die Oberflächen- und Festig  keitseigenschaften von Platten aus nur einer       Holzspansorte        verbessern,    obgleich dann die       Urrtersehiede    in der Struktur der Aussen- und  Innenschichten weniger ausgeprägt sind als  beim     erläuterten    Beispiel.  



  An Stelle von     Harnstoffkunstharz    eignen  sich auch sehr gut andere     härtbare    Kunst  harze, wie z. B.     Phenol-Formaldehydharze,         Kaseinleime, Melaminharze usw. Natürlich  wird man Presstemperatur, Drücke, Katalysa  toren und Puffer, Feuchtigkeitsgehalte,     Füll-          s    s toffe und dergleichen den jeweiligen Ge  gebenheiten, das heisst den Bindemitteln und  gewählten Spansorten anpassen, damit das  Verhältnis zwischen Festigkeit, Oberflächen  eigenschaften und Gewicht der Platte ein  Optimum wird. Das Wesentliche liegt in der  absichtlichen Feuchterhaltung dem für die  Aussenschicht (bzw.

   Aussenschichten) be  stimmten Späne und ferner in der Herab  setzung des Pressdruckes gemäss einer be  stimmten Abhängigkeit an die fortschreitende       Erweichung    der Kernschicht, um einerseits  eine für den Abzug der Dämpfe     ausreichende     Porosität der Kernschicht und dadurch eine  genügende Aushärtung des Bindemittels bei  gleichzeitiger hoher Verpressung der Deck  schichten und anderseits eine über die ganze  Dicke der     Kernsehieht    gleichbleibende Dichte  zu erlangen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zur Herstellung von aus Holz teilchen und Bindemitteln aufgebauten Kunst holzplatten mit mindestens einer Oberflächen- sehicht, die härter ist und ein dichteres Ge füge aufweist als die Innenschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzteilchen für die Bildung der dichteren Oberflächenschicht bzw.
    Oberflächenschichten vor dem bei er höhter Temperatur erfolgenden Verpressen einen grösseren Feuchtigkeitsgehalt aufweisen als die für die Bildung der Innenschicht be stimmten Holzteilchen und dass der Press- druck am Ende einer ersten Pressperiode, während welcher die Innenschicht noch nicht ihre Höchsttemperatur erreicht hat, erniedrigt wird, worauf die Platten während einer zwei ten Pressperiode mit kleinerem Pressdruck weiter verpresst werden. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass der Pressdruck im Laufe der zweiten Pressperiode in Anpassung an die nach innen fortschreitende Erweichung der Holzteilchen der Innenschicht stetig er niedrigt wird. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass auf die zweite Pressperiode noch eine dritte Pressperiode folgt, während welcher die Platten in der Presse so lange getrocknet wenden, bis der Feuchtigkeitsgrad auf das gewünschte Mass abgesunken ist. 3. Verfahren nach Unteranspruch 2, da durch gekennzeichnet, dass der Pressdruck am Ende der zweiten Pressperiode noch einmal herabgesetzt wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass während der ersten Pressperiode ein Pressdruck von 9 bis 20 kg/cm2 verwendet wird und dass dieser Druck am Anfang der zweiten Pressperiode auf 0,5 bis 6 kg/cm2 abgesenkt wird. 5.
    Verfahren nach Unteranspruch 4, da durch gekennzeichnet, dass der Pressdruck während der ersten Pressperiode wenigstens angenähert 17 kg/cm2 beträgt. 6. Verfahren nach Unteranspruch 2, da durch gekennzeichnet, dass der Pressdruck während :der dritten Pressperiode wenigstens angenähert 3 kg/cm2 beträgt. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass für die Bildung der Innenschicht mit Bindemittel beleimt.e Holzteilchen mit :einem totalen Feuchtigkeits- gehalt von 2-25 % des Gewichtes der Trockensubstanz der beleimten Holzteilchen verwendet werden. B.
    Verfahren nach Unteranspruch 7, da durch gekennzeichnet, dass der totale Feuch tigkeitsgehalt dieser Holzteilchen wenigstens angenähert 17 /a des Gewichtes der Trocken substanz der belei.mten Holzteilchen beträgt. 9.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass für die Bildung der Aussenschicht bzw. der Aussenschichten mit Bindemittel beleimte Holzteilchen mit einem totalen Feuchtigkeitsgehalt von 30 bis 60 % des Gewichtes der Trockensubstanz der beleimten Holzteilchen verwendet werden. 10.
    Verfahren nach Unteranspruch 9, da durch gekennzeichnet, da.ss der totale Feuch- tigkeitsgehalt dieser Holzteilchen wenigstens angenähert 45 % des Gewichtes der Trocken substanz der geleimten Holzteilchen beträgt. 11. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass für die Bildung der dichteren Aussenschicht bzw. Aussen schichten geleimte Holzteilchen mit einem grösseren Bindemittelgehalt Verwendung fin den als für die Bildung der Innenschicht. 12. Verfahren nach Unteranspruch 11, da durch gekennzeichnet, dass der Gehalt der Holzteilchen für die Aussenschicht an trocke nen Bindemitteln mindestens 10%o des Ge wichtes der unbeleimten, absolut trockenen Holzteilchen beträgt. 13.
    Verfahren nach Unteransprueh 11, da durch gekennzeichnet, dass der Gehalt der Holzteilchen für die Innenschieht an trocke nen Bindemitteln höchstens 10% des Gesamt gewichtes der unbeleimten, absolut trockenen Holzteilchen beträgt. 14. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die für die Ver- leimung der Holzteilehen der dichteren Aussenschicht bzw. Aussensehichten verwen deten Bindemittel bei der während der Ver- pressungerreichten Temperatur weniger zäh flüssig sind als die für die Verleimung der Holzteilchen der Innenschieht verwendeten Bindemittel. 15. Verfahren nach Unteranspruch 14, da durch gekennzeichnet, dass die für die Bil dung der dichteren Aussenschicht bzw.
    Aussen schichten verwendeten Holzteilchen mit einem Bindemittel geleimt sind, welches in der Hitze weniger schnell abbindet als dasjenige der für die Innenschicht bestimmten Holzteilchen. 16. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass für die dichtere Aussenschicht bzw. Aussenschichten flache Holzhobelspäne und für die Innenschicht kleine unregelmässige und unregelmässig ver- teilte Holzspaltteilchen verwendet werden und dass ferner die Abmessungen dieser Holz spaltteilchen, der Pressdruck, die Presstempe- ratur und Pressdauer so gewählt sind, dass zwischen den Holzspaltteilchen mit nacktem Auge erkennbare Zwischenräume verbleiben, welche das Entweichen des Dampfes während des Verpressens gestatten. 17.
    Verfahren nach Unteranspruch 16, da durch gekennzeichnet, dass gleichzeitig zwei dichtere Aussensehichten mit einer Innen schicht verpresst werden. 18. Verfahren nach Unteranspruch 16, da durch gekennzeielnet, dass die Pressdrücke derart gewählt sind, dass der während der zweiten Pressperiode in den Leimfugen zwi schen den Berührungspunkten der Holzspalt teilchen auftretende spezifische Verleinmungs- druck mindestens angenähert gleich gross ist wie der während der ersten Pressperiode in den Leimfugen zwischen den Berührungs punkten der Holzhobelspäne auftretende spezifische Verleimungsdruck. 19.
    Verfahren nach Unteransprüchen 11 und 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Holzhobelspäne mit einer Bindemittelmenge überzogen sind, deren Gewichtsanteil an troekener Substanz, bezogen auf eine be stimmte Gesamtoberfläehe dieser Späne, we nigstens angenähert gleieh gross ist wie bei den Holzspaltteilehen. 20. Verfahren nach Unteranspruch 19, da durch gekennzeiehnet, dass der Anteil der pro m der Teilchenoberfläche aufgewendeten, trockenen Bindemittel bei den Holzhobel spänen und den Holzspaltteilchen je wenig- stens angenähert 5 g beträgt.
    PATENTANSPRUCH II Iiunstholzpla.tte, hergestellt nach dem Ver fahren gemäss Patentanspruch 1.
CH316165D 1953-05-13 1953-05-13 Verfahren zur Herstellung von aus Holzteilchen und Bindemitteln aufgebauten Kunstholzplatten und nach diesem Verfahren hergestellte Platte CH316165A (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1994008766A1 (de) * 1992-10-17 1994-04-28 Moeller Achim Plattenförmiger oder geformter holzwerkstoff

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1994008766A1 (de) * 1992-10-17 1994-04-28 Moeller Achim Plattenförmiger oder geformter holzwerkstoff

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