DE102004022227A1 - Verfahren zur Herstellung einer anorganisch gebundenen Platte aus geschichtet angeordneten Flachspanstreifen aus Holz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer anorganisch gebundenen Platte aus geschichtet angeordneten Flachspanstreifen aus Holz Download PDF

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Abstract

Die Erfindung bezweckt ein Verfahren zur Herstellung einer anorganisch mit einem mineralischen Bindemittel gebundenen Platte mit geschichtet angeordneten Flachspanstreifen von aus Holz hergestellten Schneidspänen für den Einsatz im Außenbereich, die gegenüber den konventionellen zementgebundenen Spanplatten eine höhere mechanische Biegefestigkeit aufweist. Erfindungsgemäß weist die Platte mit einem geeigneten Zerspaner aus Holz hergestellte Späne mit einer Spanlänge von 5 mm bis 120 mm, einer Spanbreite von 5 mm bis 50 mm und einer Spandicke von 0,3 mm bis 0,3 mm auf, die nach dem Separieren des Feingutanteils mit einem mineralischen Bindemittel unter Zugabe von Zusatzstoffen und Wasser vermischt werden. Als Bindemittel werden hydraulische Bindemittel wie Zement, Gips oder Mischbinder auf der Basis von Zement und Gips unter Verwendung von Zuschlagsstoffen und Zusatzmitteln eingesetzt. Die Späne werden nach dem Mischen in Längsrichtung und/oder Querrichtung parallel zur Plattenoberfläche in mehreren Lagen orientiert geschichtet und zur fertigen Platte verpresst sowie getrocknet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer anorganisch mit einem mineralischen Bindemittel gebundenen Platte mit geschichtet angeordneten Flachspanstreifen von aus Holz hergestellten Schneidspänen.
  • Bekannt sind zementgebundene Holzspanplatten, Holzwolleleichtbauplatten und Holzbetonerzeugnisse, die Holzspäne als Armierung und Portlandzement als Bindemittel aufweisen. Die Hauptinhaltsstoffe der Holzwolleleichtbauplatten sind Holzwolle, nämlich lange, flache Holzspäne in einer Breite von 0,5 bis 4 mm und einer Stärke von 0,03 bis 0,5 mm und mineralische Bindemittel. Bei der Herstellung wird die Holzwolle ungetrocknet mit dem Portlandzement vermischt und kontinuierlich oder diskontinuierlich nach dem Aufstreuen auf eine Unterlage flach gepresst und verdichtet. Die weiter bei der Herstellung verwendeten Späne sind Schneidspäne und Abfallspäne, die entsprechend der Herstellung von Spanplatten als Feinstspan, Normalspan oder Faserspan eingesetzt werden. Nachteilig bei zementgebundenen Holzspanplatten ist die geringe Biegefestigkeit zwischen 7–12 N/mm2. Durch das unsortierte Aufstreuen der Späne sind die mechanischen Eigenschaften der zementgebundenen Holzspanplatten parallel und rechtwinklig zur Herstellungsrichtung nahezu gleich.
  • Neben den anorganisch gebundenen Holzwerkstoffen existiert die Gruppe der organisch gebundenen Holzwerkstoffe, zu denen auch kunstharzgebundene Spanplatten gehören. Als eine Sonderform von kunstharzgebundenen Spanplatten existieren OSB-Platten, die eine wesentlich höhere Biegefestigkeit als herkömmliche Spanplatten und einen Schichtenaufbau aufweisen, wobei die Holzpartikel in den Schichten um 90° verdreht angeordnet sind. Innerhalb der Plattenstärke sind z. B. drei Schichten von je 4 mm in den Außenlagen und ca. 10 mm in der Mittellage vorgesehen.
  • Aus der Internationalen Patentanmeldung PCT WO 00 29180 ist ein mit einem organischen Bindemittel verleimtes Holzbauelement bekannt, welches Flachspanstreifen als Grobflachspanstreifen mit einer Länge von 50 bis 300 mm aufweist. Die Breite soll mindestens 20 mm aufweisen und die Stärke soll mindestens 1,5 mm betragen. Vorzugsweise besitzen die Grobflachstreifen eine Länge von 50 bis 180 mm, eine Breite von 35 mm und eine Stärke von 2 mm.
  • Außerdem enthält das Holzbauelement Feinflachspanstreifen, die eine Länge von 100 bis 300 mm, vorzugsweise 100 bis 180 mm, eine Breite von mindestens 20 mm und eine Dicke von etwa 0,4 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,7 bis 1,2 mm, aufweisen. Einzelne der Lagen können auch mit einer Zufallsorientierung der Grobflachspanstreifen oder Feinflachspanstreifen ausgebildet werden. Die Verbindung der einzelnen Spanstreifen untereinander erfolgt mit Leim. Mit einer solchen Platte wird ein Holzrahmen beplankt und dann eine Füllung aus Dämmstoffen eingebracht und das Element durch eine zweite Platte geschlossen.
  • In der US 55 06 026 wird eine kunstharzgebundene Holzspanplatte beschrieben, die eine Kernschicht aus Holzspänen und zwei Deckschichten aus orientierten Holzfasern aufweist. Die Kernschicht weist eine Stärke von 5–13 mm auf und enthält Fasern, die eine Stärke der im Bereich von 0,60–0,90 mm besitzen. Die durchschnittliche Stärke der Fasern in der Deckschicht beträgt 0,20–0,50 Millimeter. Die Breite der Fasern in der Kernschicht und in der Deckschicht liegt im Bereich von 2–60 Millimeter. Ein derartiges Board enthält einen Harzanteil von bis zu 15 Teilen Harz auf 100 Gewichts-Teile Holzfasern.
  • Weitere Bindemittel sind in der DE 196 19 398 C2 beschrieben. Gepresste Werkstoffe, wie z. B. Spanplatten, Faserplatten, OSB-Platten, Pressholz oder Formkörper mit Cellulosefüllmaterial, werden danach mit einem Bindemittel auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt. Verwendet wird ein Pflanzenöladdukt aus einem trocknenden Pflanzenöl und einer ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäure in pulverisierter Form, das problemlos biologisch entsorgt und in bekannten Verfahrensabläufen verarbeitet werden kann. Schließlich werden in der DE 198 43 493 A1 OSB-Platten für einen Einsatz im Bauwesen und Möbelbau vorgeschlagen, die ein natürliches, formaldehydfreies Bindemittel auf Proteinbasis enthalten. Vorzugsweise sollen Weizenproteine und/oder Sojaproteine zur Anwendung kommen. Zusätzlich enthalten die Bindemittel ein Hydrophobierungsmittel sowie ein Schutzmittel gegen Feuer.
  • Gegenüber den zementgebundenen Spanplatten ist aufgrund des Brandverhaltens die Einsatzbreite der mit einem organischen Bindemittel gebundenen Holzspanplatten geschmälert. Ebenso sind die meist oder teilweise mit einem formaldehydhaltigen Bindemittel hergestellten Spanplatten weniger umweltverträglich. Hinsichtlich der Emission von Schadstoffen beanspruchen diese Spanplatten eine regelmäßige Überprüfung. Das Einsatzgebiet der herkömmlich hergestellten organisch gebundenen beziehungsweise kunstharzgebundenen Spanplatten beschränkt sich daher in Abhängigkeit der Eigenschaften des verwendeten Bindemittels auf den Trockenbereich oder im eingeschränkten Maße unter bestimmten Voraussetzungen auf den Feuchtbereich. Eine Anwendung der OSB-Platten für den direkten Außenbereich ist nicht zugelassen.
  • Die Erfindung bezweckt ein Verfahren zur Herstellung einer anorganisch mit einem mineralischen Bindemittel gebundenen Platte für den Einsatz im Außenbereich, die gegenüber den konventionellen zementgebundenen Spanplatten eine höhere mechanische Biegefestigkeit aufweist.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, bei dem mit einem geeigneten Zerspaner aus Holz Späne mit einer Spanlänge von 5 mm bis 120 mm, einer Spanbreite von 5 mm bis 50 mm und einer Spandicke von 0,3 mm bis 0,3 mm hergestellt und nach dem Separieren des Feingutanteils mit einem mineralischen Bindemittel unter Zugabe von Zusatzstoffen und Wasser in einem Gewichtsverhältnis von Holz zu Bindemittel von 1 zu 0,3 bis 1 zu 0,6 vermischt werden, wobei als Bindemittel hydraulische Bindemittel wie Zement, Gips oder Mischbinder auf der Basis von Zement und Gips unter Verwendung von Zuschlagsstoffen und Zusatzmitteln eingesetzt werden, wobei die Späne nach dem Mischen in Längsrichtung und/oder Querrichtung parallel zur Plattenoberfläche in mehreren Lagen orientiert geschichtet und zur fertigen Platte verpresst sowie getrocknet werden.
  • Die Vorteile dieser erfindungsgemäß hergestellten Platte liegen in der Kombination der vorteilhaften Eigenschaften einer organisch gebundenen OSB-Platte mit denen einer herkömmlichen, anorganisch zementgebundenen Spanplatte. Die erfindungsgemäßen Platten sind für einen großflächigen, luftberührenden Ausbau im Außenbereich und für den Einsatz im Feuchtbereich analog einer OSB/3 oder OSB/4 Platte geeignet. Neben der Witterungsbeständigkeit und einer verminderten Dickenquellung weisen die Platten verbesserte brandschutztechnische Eigenschaften auf und es besteht keinerlei Gefahr einer Emission von Formaldehyd. Bei der Herstellung werden Ausspannzeiten von wenigen Stunden durch Zugabe von Beschleunigern in Kombination mit einer Wärmebehandlung möglich.
  • Nach einer weiteren Variante der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Späne in mindestens einer Querschicht quer zur Herstellungsrichtung und in mindestens zwei Längsschichten in Längsrichtung orientiert geschichtet und derart verpresst werden, dass die Biegefestigkeit in der Hauptachse bei einer zementgebundenen Platte mindestens 20 N/mm2 beträgt. Auf diese Weise können anorganisch gebundene Platten hergestellt werden, die eine gesteigerte Biegefestigkeit aufweisen.
  • Durch das verbesserte Brandverhalten erweitert sich das Einsatzgebiet der anorganisch gebundenen OSB-Platte wesentlich im Vergleich zu der organisch gebundenen OSB-Platte. Die hohe Widerstandsfähigkeit im Brandfall macht weitere Maßnahmen zur Flammenhemmung und das Aufbringen von Beschichtungen entbehrlich. Eine zusätzliche Verwendung feuerhemmender Chemikalien ist nicht erforderlich. Die Herstellung einer anorganisch mit einem mineralischen Bindemittel gebundenen Platte aus Holz ist infolgedessen äußerst wirtschaftlich und umweltverträglich.
  • Die Erfindung soll nachstehend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
  • Für die Herstellung von Platten mit orientierten Spänen werden vorzugsweise so genannte Strands aus abgelagertem und entrindetem Rundholz von Nadelhölzern wie Fichte, Tanne, Kiefer und Douglasie geschnitten. Gegebenenfalls brauchbar sind Laubhölzer wie Pappel. Weniger brauchbar sind Holzarten wie Lärche, Buche oder Eiche mit Holzinhaltsstoffen, die bei Verwendung eines mineralischen Bindemittels im alkalischen Milieu das Abbinden verzögern oder die Festigkeitseigenschaften nachteilig beeinflussen. Mit Strands werden wegen der Formgebung gezielt hergestellte Holzspäne mit verhältnismäßig großen Abmessungen bezeichnet. Die nachfolgend als Späne bezeichneten Strands weisen in der Regel in Faserrichtung eine Spanlänge von 50 mm bis 120 mm sowie quer zur Faserrichtung eine Spanbreite von 5 mm bis 50 mm und eine Spandicke von 0,3 mm bis 0,8 mm auf, wobei diese Werte jedoch auch unter- oder überschritten werden können. Das Breitenverhältnis soll Werte zwischen 5 und 20 einschließen und der Schlankheitsgrad soll zwischen 50 und 300 liegen. Die Späne werden aus dem entrindeten Baumstamm mit einer Zerspanervorrichtung insbesondere mit einem rotierenden Zerspaner geschnitten, wobei der während des Schneidens entstehende Feingutanteil von den Strands separiert und einer externen Verwertung beispielsweise durch Verbrennen zugeführt wird. Desgleichen werden die beim Herausschneiden nicht spanförmig entstehenden Grobteile und außerhalb der gewünschten Geometrie liegenden Holzteile entfernt.
  • Nach dem Separieren werden die Späne vorzugsweise zuerst mit Wasser versetz und in einer Mischeinrichtung wird ein mineralisches Bindemittel aufgetragen. Das Mischen der Späne mit dem Bindemittel kann durch Aufstäuben eines pulverförmigen Bindemittels erfolgen. Dabei wird eine dosierte Menge Bindemittel mit dem Spänen vermischt und in einem weiteren Mischvorgang wird gegebenenfalls unter dosierter Wasserzugabe das Gemisch weiter angefeuchtet, das dann zu Formkörpern orientiert geschichtet wird. Alternativ kann zur Verbesserung der Bindemittelverteilung auf der Oberfläche der Späne ein das Anmachwasser enthaltendes Bindemittelfluid eingesetzt werden, mit dem die Späne versetzt und befeuchtet werden.
  • Die zweckentsprechende Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens umfasst im Anschluss an die Mischeinrichtung eine Vorratseinrichtung und eine Vorrichtung zur Orientierung der flachen Späne, die in an sich bekannter Weise mit einem Streukopf einer OSB Streuvorrichtung versehen ist, mit der die Späne in der orientierten Lage längs- oder querorientiert ausgerichtet, in eine entsprechende Form geschichtet werden. Mit der Streuvorrichtung können Spanplatten in verschiedenen Breitenabmessungen hergestellt werden. Die Streuvorrichtung verfügt über Dosiereinrichtungen und Fördereinrichtungen, über welche die orientiert geschichteten Späne einer Presseinrichtung zum Verdichten zugeführt werden. Als Transportunterlage für die geschichteten Späne werden dementsprechend Pressbleche, Metallgewebe oder verschiedenartige Streubänder eingesetzt. Der erforderliche Pressdruck wird vorwiegend durch die gewünschte Rohdichte der Spanplatten bestimmt. Der spezifische Pressdruck soll vorzugsweise zwischen 5–15 N/mm2 liegen.
  • Bei Verwendung eines hydraulischen Bindemittels wird bevorzugt Portlandzement mit Zuschlagsstoffen und Zusatzmitteln eingesetzt. Die zementgebundene OSB-Platte besteht aus chemisch behandelten Holzspänen, vorzugsweise der Holzarten Fichte und Tanne, die als Armierung dienen, und Portlandzement. Um eine Platte mit orientierten Spänen aus Holz herzustellen, wird eine Mischung mit einem Gehalt an Portlandzement, Wasser und Holzspänen, sowie gegebenenfalls unter Zusatz von Abbindereglern zu einem Plattenrohling geformt und unter Druck bis zur Formbeständigkeit aushärtet. Die Beeinflussung des Abbindens durch bestimmte Holzinhaltsstoffe kann durch Abbindebeschleuniger vermindert werden. Die Beseitigung der negativen Wirkungen der Verzögerung des Abbindens und der besseren Haftung am Bindemittel werden beispielsweise durch Aluminiumsulfat oder Schwermetallsulfate oder durch Magnesiumchlorid, Calciumchlorid, Natriumkarbonat oder Magnesit erreicht. Die Biegefestigkeit der Platte, geprüft nach EN 310, beträgt in der Hauptachse mindestens 20 N/mm2. Diese Platten sind für einen großflächigen, luftberührenden Ausbau im Außenbereich geeignet.
  • Gipsgebundene Platten für den Innenbereich werden durch Schichtung der orientierten und mit Gipspuder bestäubten Späne in einem Formrahmen hergestellt, nachdem die Späne mit dem Anmachwasser befeuchtet sind. Die Platte wird in dem Formrahmen gepresst und kann in Folge des raschen Erstarrens des Bindemittels schnell entformt werden. Sie muss jedoch noch austrocknen, um die volle Festigkeit zu erreichen. Gips verfügt über sehr günstige Materialeigenschaften, die ihn für Bauanwendungen attraktiv machen. Hierzu gehören ein natürlicher Feuchteausgleich mit der Umgebung und ein gutes Brandverhalten. Da bei der Verwendung von Gips keine Emission von schädlichen Stoffen vorhanden ist, eignet sich das Bindemittel besonders für die Herstellung von Platten mit orientiert geschichteten Spänen. Eine mit Gips gebundene OSB-Platte besitzt eine vergleichsweise hohe Biegefestigkeit und ein niedriges spezifisches Gewicht sowie geringe Herstellungskosten.
  • Unter Einsatz eines Mischbinders können Platten hergestellt werden, die für Außenanwendungen geeignet sind. Um den Einsatz der Platte auch für den Außenbereich zu ermöglichen, wird als Bindemittel ein Mischbinder auf der Basis von Portlandzement und Calciumsulfat mit Zusatzmitteln zum Einstellen der Verarbeitbarkeit und der Abbindezeit sowie der Langzeitfestigkeit eingesetzt. Insbesondere kann ein Abbindeverzögerer eingesetzt werden, um die Zeitdauer bis zum Einsetzen der Hydratation zu verlängern. Damit kann ein endlos geschichtetes Plattenband entsprechend der Pressblechlänge aufgeteilt, zu Stapeln zusammengefasst und mittels einer Presse verdichtet werden. Außerdem kann als Bindemittel ein Mischbinder eingesetzt werden, der als Hauptbestandteile feingemahlene hydratationsfähige Hochofenschlacke und als Anreger Portlandzement sowie einen Betonverflüssiger und Wasser enthält.
  • Darüber hinaus können Spanplatten mit einer höheren Festigkeit hergestellt werden, wenn ein Mischbinder auf der Basis von Zement und Gips eingesetzt wird, der aus 40 bis 65 Gewichtsteilen Beta-Calciumsulfat-Halbhydrat, 20–40 Gewichtsteilen aluminatarmen Zement und 5 bis 20 Gewichtsteilen einer mindestens Zementfeinheit aufweisenden silikatischen Komponente besteht. Für die silikatische Komponente kann Hüttensand oder Steinkohlenfilterasche eingesetzt werde, wobei der Hüttensand einen SiO2 Anteil von 30 % bis 38 % aufweisen soll. Ferner können dem Mischbinder 0,1 bis 0,5 Gewichtsteile Verflüssiger, Verzögerer und/oder Beschleuniger zugesetzt werden. Vorzugsweise kann Beta-Halbhydrat als Rauchgasgips eingesetzt werde, da dieser preiswert verfügbar ist. Der derart eingesetzte Mischbinder weist eine sehr geringe Alkalität auf. Dadurch ist der Mischbinder für die Herstellung von OSB-Platten mit orientiert geschichteten Spänen besonders gut geeignet. Durch die Wechselwirkung zwischen alkalisch reagierendem Zement und Holzspänen bzw. Holzwolle wurde bisher bei der Herstellung von Verbundwerkstoffen die Verwendung der Holzarten auf spezielle, gegenüber Alkalien weitgehend resistente Holzarten wie Fichte oder Kiefer eingeschränkt. Mit dem Einsatz des Mischbinders ergibt sich die Möglichkeit der Erweiterung der Holzarten. Durch die Kombination der Vorteile einer organisch gebundenen OSB-Platte mit den Vorteilen eines anorganischen mineralischen Bindemittels ergeben sich Platten aus Holz mit einem erweiterten Einsatzgebiet, deren Kennwerte wesentlich höher als herkömmliche zementgebundene Spanplatten sind.
  • Im Vergleich mit den bekannten anorganisch gebundenen Spanplatten sind die Festigkeitswerte der mineralisch gebundenen OSB Platten anisotropisch nämlich ungleichmäßig entsprechend der Orientierung der Späne verteilt. Die Herstellung der Platten kann durch Orientierung der Späne nach dem Mischen in Längsrichtung und / oder in Querrichtung parallel zur Plattenoberfläche in mehreren Lagen strukturiert gleichsinnig erfolgen, wodurch sich eine Biegefestigkeit in der Hauptachse bei zementgebundenen Spanplatten von mindestens 20 N/mm2 ergibt. In der Nebenachse ergibt sich eine Biegefestigkeit der fertig gepressten Platte von mindestens 10 N/mm2.
  • Durch die Herstellung einer anorganisch gebundenen OSB Platte aus orientiert geschichteten Spänen aus Holz können im Vergleich zur konventionellen anorganisch gebundenen Spanplatte neue Einsatzgebiete abgedeckt werden.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Herstellung einer anorganisch mit einem mineralischen Bindemittel gebundenen Platte mit geschichtet angeordneten Flachspanstreifen von aus Holz hergestellten Schneidspänen, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem geeigneten Zerspaner aus Holz Späne mit einer Spanlänge von 5 mm bis 120 mm, einer Spanbreite von 5 mm bis 50 mm und einer Spandicke von 0,3 mm bis 0,3 mm hergestellt und nach dem Separieren des Feingutanteils mit einem mineralischen Bindemittel unter Zugabe von Zusatzstoffen und Wasser in einem Gewichtsverhältnis von Holz zu Bindemittel von 1 zu 0,3 bis 1 zu 0,6 vermischt werden, wobei als Bindemittel hydraulische Bindemittel wie Zement, Gips oder Mischbinder auf der Basis von Zement und Gips unter Verwendung von Zuschlagsstoffen und Zusatzmitteln eingesetzt werden, wobei die Späne nach dem Mischen in Längsrichtung und/oder Querrichtung parallel zur Plattenoberfläche in mehreren Lagen orientiert geschichtet und zur fertigen Platte verpresst sowie getrocknet werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Späne in mindestens einer Querschicht quer zur Herstellungsrichtung und in mindestens zwei Längsschichten in Herstellungsrichtung orientiert geschichtet und derart verpresst werden, dass die Biegefestigkeit bei einer zementgebundenen Platte in der Hauptachse mindestens 20 N/mm2 beträgt.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Holz Fichte und Kiefer eingesetzt werden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel Portlandzement mit Zuschlagsstoffen und Zusatzmitteln, wie Beschleuniger und Fließmittel, eingesetzt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel Gips mit Zuschlagsstoffen und Zusatzmitteln, wie Verzögerer und Fließmittel, eingesetzt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel ein Mischbinder auf der Basis von Portlandzement und Calciumsulfat mit Zusatzmitteln zum Einstellen der Verarbeitbarkeit und der Abbindezeit sowie der Langzeitfestigkeit eingesetzt wird
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel ein Mischbinder eingesetzt wird, der als Hauptbestandteile feingemahlene hydrationsfähige Hochofenschlacke und als Anreger Portlandzement sowie einen Betonverflüssiger und Wasser enthält.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mischbinder auf der Basis von Zement und Gips eingesetzt wird, der aus 40 bis 65 Gewichtsteilen Beta-Calciumsulfat-Halbhydrat, 20–40 Gewichtsteilen aluminatarmen Zement und 5 bis 20 Gewichtsteilen einer mindestens Zementfeinheit aufweisenden silikatischen Komponente besteht, die durch Hüttensand und/oder Steinkohlenfilterasche gebildet wird, wobei der Hüttensand einen SiO2 Anteil von 30 % bis 38 % aufweist.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6–8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischbinder 0,1 bis 0,5 Gewichtsteile Verflüssiger, Verzögerer und/oder Beschleuniger enthält
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass Holz bestehend aus Fichte, Kiefer, Douglasie, Tanne, Pappel, Lärche, Buche, Robinie oder Eiche eingesetzt werden.
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