Auswechselbarer gestampfter Tiegel für Induktionsschmelzöfen Bei lndlildionstiegelschmelzöfen besteht. das Bedürfnis, den Tiegel auswechseln zu können, einmal um bei der Abnutzung eines Tiegels ohne Zeitverluste einen Ersatztiegel einsetzen zu können und zweitens auch, um zum Schmelzen verschiedener Metalle oder Legierungen je einen besonderen Tiegel ver wenden zu können.
Bei der Verwendung von Graphittontie- geln ist eine ;solche Auswechslung leicht mög lich.
Die Entwicklung der Ind!ukt.ionstiegel- sehmelzöfen führt zu immer grösseren Ein heiten, besonders aus dem Bestreben heraus, die Öfen möglichst mit. normaler Netzfrequenz zu betreiben, war wegen der grossen Eindring- tiefe nur bei grossen Einheiten wirtschaftlich ist.
Die Herstellung entsprechend grosser (Tra- phittontiegel bereitet jedoch Schwierigkeiten, so dass man bestrebt ist, mit gestampften Tie geln zu arbeiten.
Es ist bereits bekannt., auswechseLbare ge stampfte Tiegel dadurch herzustellen, dass die handelsübliche Stampfmasse in ein korb- oder schirmartiges Gerippe aus nicht magnetischen MetaIlatäben eingestampft wird. Das Gerippe ist dabei so ausgebildet., dass in ihm keine Kurzschlussströme in Richtung des Tiegelum- fanges fliessen können.
Die Erfindung betrifft einen solchen aus- wechselbaren gestampften Tiegel, welcher da durch gekennzeichnet ist, dass das korbartige Gerippe aus wassergekühlten Rohren aus un- magnetischem Material besteht..
In den Abbildungen ist ein Auusführungs- beispiel eines Tiegels nach der Erfindung dar gestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 den Aufriss und Fig. 2 den Grundriss desselben.
Das äussere G erippebesteht bei dieser Aus- führung aus einer Anzahl von in axialer Rich tung angeurdneten, vorzugsweise flachen oder ovalen Rohren 1 mit.
einer Umfangsausdeh nung, die kleiner ist als die Eindringtiefe bei dem betreffenden Material und der verwen deten Stromfrequenz. Diese Rohre können ent weder abwechselnd oben und unten mitein ander zu einem mäanderförmigen Gebilde ver- bunden sein oder auch oben und unten in je ein ringförmiges, aber nicht ganz zu einem Kreis geschlossenes Rohr münden, welches dem @Vasserzii- bzw. -abfLuss dient.
Eine Versteifung dieser Rohre kann durch Bänder 5 aus Glasfaserstoff oder einem ähn lichen Materiail bewirkt werden, die mit. einer geeigneten Masse getränkt sind.
Unten sind die Rohre mit einer kräftigen Tragkonstruktion 2 verbunden, die den Boden des Gerippes bildet.. Sofern der Boden ausser halb des magnetischen Felles liegt, können für ihn auch eine geschlossene Konstruktion und ferromagnetische Materialien verwendet werden.
Zur Aufnahme des Stainpfdruickes sowie der im Betrieb auftretenden Drücke können Bandagen 6 aus vorzugsweise urmagnetischem Stahl in Umfangsrichtung vorgesehen werden, die elektrisch derart isoliert sind, dass sie keine geschlossene Leitemschleife bilden.
Das so gebildete korbartige Gerippe kann <I>noch</I> mit einer Eterniteirnlage 3 mit. Über- lappung ausgekleidet werden, bevor die Tie- gelmasse 4 eingestampft wird.
Der Aufbau des Tiegels kann in mancher Hinsieht auch anders ausgeführt sein, als in dem Beisspiel gezeigt.. So kann etwa. die Eter- nit.einlage weggelassen werden, so da.ss die fla chen Rohre in den äussern Teil der gestampf ten Tiegelwandung zu liegen kommen.
Die Kühlrohre können auch in tangentialer Rich tung verlaufen, wobei die Anordnung nur so zu treffen ist, dass im wirksamen magneti schen Feld keine geschlossene Leiterschleife entsteht. Zur Aufnahme der Zugkräfte beim Heben das Tiegels können in diesem Falle Stahlbänder dienen, die in axialer Richtung verlaufen.
Mit dem beschriebenen Tiegel wird prak tisch keine Wärme auf die ihn umgebende In- cluktion,%pule übertragen, so dass diese in ihrem elektrischen Aufbau wesentlich sicherer und robuster gebaut werden kann, da. auf Tem.pe- raturheanspruehung der elektrischen Isolation durch ZVärmefluss vom Tiegel zum Spulen- kupfer keine Rücksicht genommen werden muss.
Weiter nimmt bekanntlich die Wärineleit.- fähigkeit. des Tiegelrraterials mit sinkender Temperatur stark ab, so dass trotz eines höhe ren Temperaturgefälles zwischen dem Sehmelz- bad und dem äussern Tiegel.gerippe die durch die Tiegelwandung abfliessende Verlustwärme u.
LT. kleiner und der Wirkungsgrad des Ofens dadurch besser wird.
Ein weiterer besonderer Vorteil eines Tie gels nach der Erfindung ergibt sich dadurch, da.ss bei der Entstehung von Rissen in der Tiegelwandung das in diese Risse eindrin- gende flüssige Metall sofort, erstarrt, wenn es an das wassergekühlte Gerippe gelangt, so dass ein Ausströmen des Metalles mit u. U.
verheerenden Folgen zunächst verhindert wird und der Tiegel noch eine beschränkte Zeit in Betrieb bleiben kann, obwohl die Tiegelwan- dung bereits vollständig d2ire.hbroehen isst. Unter Ausnutzung dieses Umstandes kann der Tiegel mit einer elektrischen Prüfeinriehtung bekannter Art, z.
B. einer Prüflampe oder Prüfklingel ausgerüstet werden, durch die eine entstandene leitende Verbindung zwi- sehen dem Sehmelzbad und Tiegelgeizppe, d. h. also ein Durchbruch der Tiegelwandung angezeigt wird.
Auf diese Weise werden teure und hochempfindliche Isolationswiderstands- messer, die zur Überwaehung des Isolations widerstandes der Tiegalwandung bereits ver wendet worden sind, und einen Durchbruch der Tiegelwandung bereits im Entstehen an zeigen sollen, entbehrlich.