Verfahren zur Herstellung von Steroidverhindungen Die Erfindung bezieht sieh auf die Her stellung von Steroidverbindungen und ist da durch gekennzeichnet, d'ass 11a-Oxy-pr ogesteron mit einem Acylierungsmittel in ein 11a-Acy l- oxy-progesteron übergeführt wird.
Die so dargestellten Verbindungen haben pharmakologische Wirkung und sind für die Synthese anderer 11 a-oxydierter Steroide wie Cortison von. Bedeutung.
11a-Oxy-progesteron kann durch Einwir kung von Mucorales fungi auf Progesteron erhalten werden.
Unter den auf diese Weise darstellbaren Verbindungen sind für pharmazeutische Zweeke vor allem diejenigen von Bedeutung, bei wel- ehen die Acyloxygruppe ein bis acht Kohlen stoffatome besitzt.
Als Veresterungsmittel kann ein Carbon- säLireanhydrid dienen. Wird EssigsKure- anhy drid verwendet, so kann es vorteilhaft sein, die Veresterung in Gegenwart von Pyri- din durchzuführen. Es ist. aber auch möglich, das Ausgangssteroid mit. freier Ameisensäure umzusetzen. Auch Säurechloride können als Acylierungsmittel verwendet werden.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläu terung des Verfahrens gemäss der Erfindung. <I>Beispiel 1</I> 20,0 g Edamin, enzymatischer Laktalbumin- auszug (Edamine enzymatie digest of lact- albumin), 3,0 g Cornsteepfeststoffe und 50,0 g technische Dextrose werden mit Leitungswas ser auf 1 Liter verdünnt und auf einen pn- Wert von 4,3-4,5 eingestellt.
12 Liter dieses so erzeugten sterilisierten Mediums werden mit R-4-Gattung R.hizopus nigricans minus (Ame- r ikanischen Kulturtypen-Kollektion Nr.
62 27b) beimpft und 24 Stunden bei einer Temperatur von 28 inkubiert, wobei Belüftung und Rüh rung so eingestellt werden, dass die Sauerstoff aufnahme, entsprechend der Methode von Cooper, Fernstrom und Miller (Ind. Eng: Chem. 36, 504 [1944]) bestimmt, stündlich 6,3 bis 7 Minimole pro Liter Na#,S03 beträgt.
Diesem, eine 24 Stunden gewachsene Kultur von R-4 enthaltenden Medium werden 6,0 g Progesteron in 150 cm-3 Aceton zugesetzt und so eine Suspension des Steroids in der Kultur hergestellt. Nach neuerlichem 24-Stunden- Wachstum unter den gleichen Temperatur- und Belüftungsbedingungen werden Würze und 1Hycel extrahiert und- konzentriert.
Das Iiyeel wird abfiltriert zweimal mit. einer Azetonmenge gewaschen, die dem Volumen des lTz=cels ungefähr entsprieht und zweimal mit etwa dem gleichen Volumen Methylenchlorid extrahiert. Die Lösungen mit den Azeton- und Methylenchloridextrakten werden zum Würze filtrat zugesetzt.
Die vermengten Extrakte werden mit Methylenchlorid extrahiert, und zwar zuerst zweimal mit dem halben und dann noch zweimal mit einem Viertel des Lösungs- mittelvolumens. Die vereinigten Methylenchlo- ridextrakte werden zweimal mit je 1;1o Volumen 2%iger, wässriger Natriumbikarbonatlösung und dann zweimal mit. je<B>1110</B> Volumen Wasser gewaschen.
Nach dem Trocknen des Methylen- chlorids mit etwa. 3,0-5,0 g wasserfreiem Na2S04 pro Liter und nach dem Filtrieren, wird das Lösungsmittel durch Destillation ent fernt. Der Rückstand wird in möglichst wenig 3.Tethylenchlorid gelöst, filtriert und die Lö sung dann in Luft oder am Wasserbad abge dampft. Die erhaltenen rohen Kristalle werden getrocknet. und zier- oder fünfmal mit je 5 cm'- Äther je Gramm Rohkristalle gewaschen. Man erhält 5,072 g Kristalle mit einem Sehmelz- punkt von l65-168 C.
Nach Rekristallisa- tion von 400 mg dieser Kristalle aus Metha nol bekommt man 311 mg lla-Oxy-progesteron mit einem Schmelzpunkt von 166-168 C; [a.] D -f- 180 (1,0127 g in Chloroform) ; k242 46,72.
Analyse Prozent berechnet für C21H3003: C 76,40;<B>1-1</B> 9,10 gefunden: C 76,77; H 8,92.
20 mg lla-Oxv-progesteron werden mit 0,6 cm3 Pyridin und 0,6 eni3 Essigsäure- anhydrid vermengt. und 16 Stunden bei Raum temperatur stehengelassen. Dann werden 25 cm 3 Wasser zugefügt. Das Präparat wird nach einer Stunde abgekühlt, um die Kristallisa tion einzuleiten.
Die gebildeten Kristalle wer den mit Wasser gewaschen und getroeknet. Man erhält 16,1 mg 11a-Azet.oxy-progesteron mit einem Schmelzpunkt von 175-177 C: [a] D -I- 227,8 (1 Gramm in Azeton) ; k238 247. Die Infrarotanalyse zeigte das Fehlen der liydroxylgruppe und die Gegenwart einer neuen Aeetoxygruppe an.
Analyse Prozent. berechnet. für Aeetoxyprogesteroii: C 74,0; 1I 8,85 gefunden C 74,33; H 8,78. <I>Beispiel 2</I> Eine Lösung von 5,0 g 11a-Oxy-progesteron in 100 cms 87 0/eiger Ameisensäure wird 90 Mi- nuten lang auf 75 C erhitzt. Die Lösung wird dann auf 25 C abgekühlt und mit 140 ein Wasser versetzt, tim die Kristallisation anzu regen.
Nach Zusatz von weiteren 35 ein- Was ser wird die Mischung in einen Kühlsehrank gestellt. Der Ertrag ist 3,29 g (58%Ausbeutei Kristalle mit. einem Schmelzpunkt von 15-1 bis 158 C.
Die Mutterlauge wird mit Wasser auf etwa 400 eins verdünnt. und 2 Tage bei einer Temperatur von 4 C stehengelassei); man bekommt so zusätzlich 0,63g Kristalle (11% Ausbeute) mit einem Sehmelzpunkt von 152-155 C.
Die beiden Kristallmengen wer den vermischt und aus 39 cin3 3lethanol re- krista.llisiert; man erhält Kristalle von 11a- Foimyloxy-progesteron mit einem Sehmelz- punkt von 157-159 C; [a123 + 177 (0,752 in 100 cm3 Chloroform).
<I>Beispiel 3</I> 1,0 g 11a=Oxy-progesteron in 20 eml 87 %iger Ameisensäure wird 2 Stunden lang auf 75 C erhitzt. Nach Zusatz von 200 ein Wasser fallen 0,92 g Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 152-154 C an.
Naeli zweimaligem Umkristallisieren aus je 40 em=3 45 %iger Ameisensäure erhält man 0,64 (56% Ausbeute) lla-Formylox@--progesteron mit einem Schmelzpunkt von 158,5 bis 161,5 C. <I>Beispiel</I> Eine Mischung von 6,70 g 11a-Oxy-proge- steron,
30 .eins Propionsä.ureanhydrid und 30 em3 Pyridin wird verschlossen 18-\30 Stun den bei Raumtemperatur stehengelassen. DiF# Lösung wird dann in 500 ein- Eiswasser ge gossen:
, wobei eine farblose, gummiartige, bald kristallin werdende Masse entsteht. Naeh Hydrolyse des überschüssigen Propionsäure- anhydrids wird die kristalline Masse von 11a- Propionyloxy-progesteron gründlieh mit Was ser gewaschen, zuerst in Luft und dann in einem Vakuum-Troekenschrank über Kalzium- ehlorid getroeknet. Man erhält 7,
60 g 11a- Propionyloxy-progesteron mit einem Schmelz punkt von 145,5-146 C (urkorrigiert) un.-a einer optischen Drehung von [a] D = -- 156 (1,253g in Chloroform). Die Ausbeute be- trägt 97,5 %i der Theorie.
Analyse Prozent berechnet. als C21Hs104: C 74,58; H 8,87 gefunden: C 74,8-1; H 8,74 C 74,81; H 8,64. <I>Beispiel 5</I> 0,5 g 11.a-Oxy-progesteron werden in 6 em3 heissem Benzol gelöst und auf Raumtempera tur abgekühlt. Dann werden 0,4 cm3 frisch getrocknetes -Lind redestilliertes Pyridin und 0,.1 em3 frisch destilliertes Benzoyleblorid zu gesetzt; die Mischung wird 20 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen.
Dann wird die Reaktionsmisehung mit 50 em3 Äther ver dünnt, aufeinanderfolgend mit. Wasser. 100/9i-er Natriumhydroxydlösung und wieder mit Wasser gewaschen, über Na@SO4 getroek- net und das Lösungsmittel am Wasserbad ab gedampft; die Endverdampfung wird durch die Anwendung von Vakuum erleichtert.
Der Rückstand wird 15 Stunden lang mit 25 em3 Wasser unter Rückfluss erhitzt., abgekühlt, mit Äther extrahiert, mit Wasser, 10 ohiger Na triumhy dr oxydlösung und wieder mit Wasser gewasehen, d' a.nn getrocknet und. auf ein Volu men von 10 cm3 eingeengt.
Die Kristalle bil den sieh während dieser Abdampfung. Nach Abkühlung werden die Kristalle durch Filtra tion abuetrennt und mit etwa 5 cm3 Hexan gewaschen. Es werden 0,44 g l.la-Ben7ox-,-- progesteron mit einem. Schmelzpunkt von 179 bis 181 C (68 /o der Theorie) erhalten.
Nach Lösung in 20 ein- Äther, Einengen am Wasser bad auf 10 em3 und Rekristallisation erhält man ein Produkt mit. einem Schmelzpunkt von 181-183 C; [a] D = + 88 (l,686 g in Chloroform).
Analyse: Prozent. berechnet als C-QsH3 10,x C 77,38; 11 7,89 gefunden: C 77,50; H 7,88 C 77,64; H 8,01. Das 11a-Oxy-progesteron kann in die ent sprechenden Acyloxyderivate durch verschie dene Acylierungsverfa.hren übergeführt wer den, z. B. durch Reaktion mit -Keten, Keteneu oder einer Säure, einem Säureanhydrid oder Säurehalogenid in einem organischen Lösungs- mittel, wie Pyridin oder dergleichen.
Auf diese Weise erzeugte Ester des lla-Oxy- progesteronskönnen sein ein bis acht CAtome im Säureradikal enthaltende Aeyloxyester von gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen oder eyclo-aliphatischen, Aryl-, Alkaryl.-, Aralkyl-, Mono-, Di- oder Polyearbonsäuren, welche zum Beispiel folgende Estergruppen enthalten können:
Formyloxy, Acetoxy, Pro- pionyloxy, Buty, ryloxy, Valeryloxy, Hexanoyl- oxy, Heptanoyloxy, Oetanoyloxy, Benzoxy, Pheny, lacetoxy, Toluoyloxy, Naphthoy, loxy, Cyclopentanoyloxy, Cyclopentylpropionyloxy,
Aerylyloxy, Cyclohexanoyloxy, sowie die Halb- und Diester des 11a-Oxyprogesterons mit Malon-, Malein-, Bernstein-, Glutar- und Adi- pinsäure usw. Die Acylgruppen können auch indifferente Substituenten, wie Mono- oder Polyhalogen, Chlor, Brom, Oxy, Methoxy und dergleichen enthalten.