Verfahren zur Herstellung eines Schaufelrotors einer Turbomaschine und nach- diesem Verfahren hergestellter Schaufelrotor. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines .Schaufel rotors einer Turbomaschine sowie auf einen nach diesem Verfahren hergestellten Schau felrotor.
Es ist bekannt, .Schaufeln am Umfangs rand eines Turbinenrotors oder eines axial beaufschlagten Kompressorrotors mittels einer Metall abgebenden Elektrode durch elek trisches Lichtbogenschweissen zu befestigen.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist im Gegensatz dazu dadurch gekennzeichnet, dass der Fuss jeder Schaufel mit einem Befesti gungsrandteil des Rotorkörpers in lose Be rührung gebracht wird, worauf die so mitein ander in Berührung stehenden Teile mittels durch diese Teile geleiteten elektrischen Stro mes auf !Schweisstemperatur erhitzt und un ter Anwendung von Druck zusammenge schweisst werden.
Das Verfahren ermöglicht, die ,Schaufeln einzeln oder in kleinen Gruppen am Rotor körper anzuschweissen, wobei für jede ein zelne Schweissung lediglich örtliche Erwär mung des Rotors erforderlich ist.
Der 'Schaufelfuss kann entweder a) an der Umfangsfläche des Rotorkörperrandes unter radial. einwärts gegen die Rotorachse gerich tetem Druck, oder b) an eine Rotorkörper randfläche unter peripherischem Druck, oder auch c) an eine Rotorkörperrandfläche unter axialem. Druck angeschweisst werden. Bei An- wendiuig des unter a) genannten Schweiss verfahrens ist die Schweissstelle bei Zentrifu galbelastung der Schaufel einer Zugbelastung ausgesetzt, während sie bei Anwendung. der unter b) und c) genannten !Schweissverfahren unter Schubbeanspruchung steht.
Es ist jedoch schwierig, die erforderliche Festklemmung der Schaufel für das unter radialem Druck erfolgende Schweissen zu er zielen, während beim !Schweissen unter peri- pherischem Druck Widerlager am Umfang des Rotors vorhanden sein müssten, was zum Beispiel dadurch bewerkstelligt werden könnte, dass einige Schaufeln mit längeren Füssen ausgebildet werden, die in entspre chende Aussparungen am Rotorrand einge setzt werden und dass dann die übrigen Schau feln unter längs des Rotorumfanges erfolgen dem Druck mit ihren Füssen an die erstge nannten Schaufeln angeschweisst werden.
Diese Schwierigkeiten können beispiels weise dadurch überwunden werden, dass eine Abstufung an einem oder an beiden der zu verschweissenden Elemente vorgesehen wird, so dass die Verschweissung zwischen aneinan- derstossenden Flächen quer und zweckmässig annähernd im rechten Winkel zur Rotorachse stattfinden kann, wobei das Zusammen- schweissen dieser Flächen zweckmässig unter einem Druck mit einer axialen Komponente erfolgt.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens sowie eines danach hergestellten Rotors sollen an Hand der beiliegenden Zeichnung erläutert werden.
Fig.1 zeigt schaltbildlich einen Randteil eines scheibenförmigen Rotorkörpers einer Axialturbine, Fig.2 eine Anzahl an den Rotorkörper an zusehweissender Turbinenschaufeln und Fig.3 eine Schweisseinrichtung, in der ein Turbinenrotor eingespannt ist.
Der Umfang 2a des Rotorkörpers besitzt Aussparungen 2b, welche sich nur über einen Teil der Randbreite erstrecken. Der Boden einer jeden Aussparung ist abgerundet. Der untere Teil des Fusses 1a einer jeden Schaufel 1. weist eine der Form der Aussparungen 2b entsprechende Form auf. Jeder -Schaufelfuss ist - bis zur Tiefe der Aussparung 2b zur Bildung einer Abstufung mit einer Seiten fläche 1b ausgeschnitten. Die Fläche 1b ist zum Anliegen an die Seitenfläche 2c der Aussparung 2b bestimmt.
Die zusammen stossenden Seitenflächen 1b und '2c sind senk recht zur Rotorachse angebracht, was jedoch nicht der Fall zu sein braucht. Der !Schaufel fuss 1a wird von einer Rotorkörperseite her in die Aussparung 2b getrieben, bis die beiden Seitenflächen 1b und 2e aneinander anliegen, worauf sie durch elektrisches Stumpfschwei ssen miteinander verbunden werden. Dies er folgt derart, dass, während beide Teile nur in loser Berührung miteinander stehen, ein star ker elektrischer Strom bei niedriger Spannung durch beide Flächen geschickt wird.
Wenn dann beide Flächen durch den Strom genü gend erhitzt sind, wird der für das Ver schweissen benötigte Druck auf das Aussen ende des Schaufelfusses la ausgeübt, um den abgestuften Schaufelfuss fest in die Ausspa rung 2b hineinzupressen. Die nächste \Schaufel wird hierauf in die anschliessende Ausspa rung auf der andern 'Seite des Rotorkörpers eingefügt, während die dritte Schaufel wieder von derselben Seite wie die erste eingefügt wird usw.
Wie dargestellt, kann der Rotorkörper '' aus zwei separaten, identischen, über die ganze Breite ausgesparten Scheiben angefertigt wer den. Es können auch durch beide Rotorschei ben gleichzeitig Aussparungen durchgefräst und die Scheiben dann um eine halbe Aus sparimgsteilung versetzt zusammengeschweisst werden.
Zum Anbringen der Schaufeln wird der ganze Rotorkörper um seine Achse drehbar auf einen Dorn 10 (Fig. 3,) in einer Wider standsschweissmaschine aufgebracht.
Die Schweissmaschine ist ein gebräuch licher Typ, bestehend aus einem Bett 3, einen, am Bett befestigten Schweisskopf 4, einem weiteren, am Bett verschiebbaren,Schweiss- kopf 5, einer ,Schubstange 6 zur Betä tigung des Kopfes 5, einem Betätigungs hebel 7 für die Schubstange,6, der an einem.
Bettvorsprung 3'a bei 8 drehbar gelagert ist, einer hydraulischen Schubstange 9 für den Hebel 7, einem Niederspannungstransformator 17 zur Lieferung von hohen Stromstärken und der üblichen Zeitbestimmungs- und Kontroll- vorrichtungen. Der Dorn 1i0, wird in den La gern 1'1 und 12 gehalten, welche durch die Handgriffe 13a -und 13b gehoben und gesenkt sowie gegen den feststehenden Schweisskopf 4 hin- und von diesem zurückgeführt werden können.
An dem verschiebbaren Schweisskopf 5 ist eine Einspannvorrichtung 14 anmon tiert, die einen ausgesparten Teil besitzt, in welchen der oberhalb des Fusses gelegene Teil der 'Turbinenschaufel seiner Länge nach hin- einpasst,und einen abgestuften Widerlager teil 14a, der gegen den (Schaufelfuss 1a drückt; ferner ist an der genannten Einspannvorrich- tung eine Klammer 1!5 vorgesehen, um die Schaufel fest gegen den Widerlagerteil 14a zu halten. Die 'Turbinenschaufel ist somit fest in der Einspannvorrichtung gehalten.
Wenn die Schaufel 1 und der Rotorkörper so eingespannt bzw. montiert sind, wird der Rotor durch das Handrad 13c gehoben und an dem Dorn 1<B>0</B> gedreht, bis ein Schlitz gegenüber einer Schaufel zu liegen kommt; dann wird der Kopf 5 herangeführt, um die Schaufel in den Schlitz einzufügen. Ein. Wi derlager 16 ist an dem feststehenden Kopf 14 angebracht und der Rotor kann vermittels des Handrades 13b fest gegen dieses Läger gepresst werden. Die Stromzufuhr erfolgt von dem Transformator 1'7 aus zu den Wider lagern 14c und 16, wobei ein oder beide Lager von dem Bett 3 elektrisch isoliert sein können.
Wenn der Apparat normalerweise in Be trieb ist, so wird so lange Strom zugeführt, als die Schaufeln nur lose mit dem Rotorkör per in Berührung stehen. Nach einer gewissen Zeit, nach welcher die einander berührenden Teile auf 'Schweisstemperatur erhitzt sind, werden durch die Schubstange 9 über den Hebel 7 und die Schubstange (6 die beiden Teile so gegeneinandergedrückt, dass sie mit einander verschweissen.
Wenn die Schaufel freigegeben und _ auch die Klammer 15 entfernt ist, kann der Rotor vom Widerlager 16 gelöst und um eine dop pelte Schaufelteilung gedreht werden, um den nächsten Schlitz mit einer andern, in die Klemmvorrichtung eingefügten Schaufel in Flucht zu bringen. Dieses Verfahren wird wiederholt, bis alle ungeraden 'Schaufeln von einer Seite der Rotorscheibe aus angeschweisst sind. Der Rotor wird dann aus dem Schweiss apparat genommen, abgekühlt und hernach wieder seitlich um 180 'Grad verdreht in den Apparat eingesetzt, so dass die geradzahligen Schaufeln einzeln an die andere :Scheiben seite angeschweisst werden können.