Farbwerk für Druckmaschinen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Faribwerk für Druckmaschinen.
Das erfindungsgemässe Farbwerk besitzt ein Paar von horizontal und parallel zuein ander angeordneten, gegenläufig rotierenden Walzen, die miteinander in Berührung stehen, sowie Mittel zur Zuführung von Farbe zur Berührungsstelle der beiden Walzen, um in der zwischen den Walzen gebildeten Rinne Farbe anzusammeln, wobei die genannte Rinne seitlich offen ist,
um überschüssiger Farbe ein freies Ausfliessen aus den Enden der Rinne zu ermöglichen.
Zweckmässig sind Mittel zur Fortleitung der an den Enden der Rinne, welche :an der Berührungsstelle der Walzen zwischen diesen gebildet ist, ausfliessenden, überschüssigen Farbe vorgesehen.
Der Erfindungsgegenstand ist in der bei liegenden Zeichnung beispielsweise darge stellt; es zeigen: Fi.g.1 ein erstes Beispiel in Seitenansicht; Fig.2 in grösserem Massstab eine End- ansicht zu Fig.1, teilweise im Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig.3 im Längsschnitt nach der Linie III-III in Fig.2 eine Einzelheit des Farb- werkes,
Fig. 4 in grösserem Massstab einen Schnitt mach der Linie IV-IV in Fig.1. Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel in Endansicht, teilweise im Schnitt na-eh der Linie V-V in Fig. 6;
Fig. 6 eine Einzelheit aus Fig. 5 im Längsschnitt nach der Linie VI - VI in Fig.5 und Fig.7 ein drittes Beispiel teilweise in Endansicht, teilweise im Schnitt.
Beim Beispiel gemäss den Fig.1-4 sind zwei Farbauftragwalzen 11 und 12 horizontal und parallel nebeneinanderliegendangeord- net. Die Axen dieser Walzen liegen in einer Horizontalebene, und dieWalzen berühren sich gegenseitig an der Stelle 13. Die beiden Wal zen 11 und 12 sind gegenläufig rotierend, wo bei die obern Walzenteile gegeneinander rotieren. Die D.rehriehtungen der Walzen sind in den Fig. 2 und 4 durch Pfeile an gezeigt.
An einen Farbbehälter 14 ist eine Leitung 14u angeschlossen, welche zu einer Pumpe 16 führt, deren Förderseite über Leitung 15 an eine Leitung 17 angeschlossen ist, welche in Längsrichtung der Walzen und unmittelbar über deren Berührungsstelle .angeordnet ist. In der Leitung 17 ist eine kleine öffnuhg 18 vorgesehen, und zwar annähernd in der Mitte zwischen den beiden Enden der beiden Wal zen 11 und 12.
An jedem Ende der beiden Walzen ist eine Rücklaufrinne 19 vorgesehen, während die beiden offenen Enden der Lei tung 17 unmittelbar über den offenen obern \Enden der beiden Rücklaufrinnen ,angeordnet sind. Die untern Enden der Rücklaufrinnen führen zurück in den Farbbehälter 14. Aus dem Behälter 14 wird mittels der Pumpe 16 durch die Leitungen 15 .find 17 Farbe ge- pumpt, und diese gelangt durch die Öffnung 18 in die Rinne 13.
An ,der Auffallstelle 24 annähernd in der Mitte der Rinne 13 sammelt sich Farbre an und fliesst dann selbsttätig gegen die beiden Enden der durch die Walzen an ihrer Berührungsstelle gebildeten Rinne.
Während die Walzen nun gegeneinander rotieren, wird an der Berührungsstelle der Walzen von den letzteren Farbe aufgenommen und durch die eine der Walzen zum Beispiel an den Druckzylinder oder eine Zwischen walze, welche mit der genannten Farbauftrag- walze in Berührung steht, abgegeben. Über schüssige Farbe, welche die Berührungsstelle der Farbauftragwalzen nicht passiert,
fliesst seitlich an den Enden der Rinne in die Rück laufrinnen 19 ab und gelangt so zurück in den Farbbehälter 14.
. Beide Rücklaufrinnen sind mit einem kur zen Trichter 22 versehen, der an seinem Öffnungsende eine horizontale Kante 23 auf weist. Die Kanten 23 liegen in der Ebene der Achsen der beiden Walzen 11 und 12 und liegen an den Enden der Walzen derart .an (Fig.2 und 3), dass abfliessende Farbe von den Trichtern aufgefangen wird, wobei gleich zeitig die Walzenenden abgeschabt werden, um so ein Haften von Farbe an den Walzen- enden zu verhindern. Die Kanten 23,
die als Schaber an den Enden der Walzen 11 und 12 wirken, können auch mit geringem Spiel von den Walzenenden entfernt angeordnet sein, zum Beispiel mit einem Abstand von \''5/\i000 ein, so dass Farbe von den Walzen- enden abgeschabt wird, ohne dass die Walzen enden direkt mit den Schaberkanten in Be rührung stehen.
Es wird dann eine genügende Schabwirkung erzielt; wenn eine solche An sammlung von Farbe .an den Walzenenden verhindert wird, die zum Abschleudern von Farbe und zum Beschmutzen änderer Ma schinenteile mit Farbe führen würde.
Durch ,die kleine Öffnung 18 in der Lei tung 17 gelangt eine genügende Farbmenge an die Berührungsstelle der Walzen 11 und 12; .es ist jedoch erwünscht, dass eine relativ grosse Menge Farbe aus -dem Farbbehälter 14 gefördert wird, und zwar eine grössere Menge als sie an den Walzen verbraucht wird. Die überschüssige Farbe, welche durch die Lei tung 17 zugeführt wird, fliesst in diesem Fall an den seitlichen Enden 20 der Leitung 17 in die Rücklaufrinnen 19 zurück.
Da die Farbe an der Stelle 24 in der Be rührungsrinne 13 während des Rotierens der Walzen 11 und 12 in starke Bewegung ge bracht wird, ist die Leitung 17, wie Fig.4 zeigt, mit Rippen 36 versehen, die sch beid seits der Leitung 17 längs der ganzen Walzen länge erstrecken und so jedes Herausspritzen von Farbe aus der Rinne zwischen den Wal zen verhindern.
Das beschriebene Farbwerk eignet sich zur Verwendung von rasch trocknender Farbe und ermöglicht eine rasche Zufuhr von Farbe zum Druckzylinder. Die beiden Farbwerk- walzen 11 und 12 können aus dem gleichen oder aus verschiedenem Material bestehen. So kann die eine Walze zum Beispiel einen Gummimantel und die andere einen Metall mäntel aufweisen.
Die Metalloberfläche der einen Walze ist dabei zweckmässig gerändelt, zwecks Schaffung einer wirksamen Farb- trägerfläche. Das beschriebene Farbwerk ist besonders für jenen Fall geeignet, wo aufeinander- folgend Farbstoffe verschiedener Färbung verwendet werden, da die Walzen sich in ein facher Weise und rasch reinigen und zur Ver wendung mit anderer Farbe bereit machen lassen.
Nachdem die Zufuhr eines ersten Farbstoffes unterbrochen wurde, wird den Walzen eine geringe Menge eines Farblöse- mittels zugeführt. Bei rotierenden Walzen ent fernt dieses Lösungsmittel die an den Walzen haftende Farbe, die in den Farbbehälter zu rückfliesst. Dann werden .die Farbzufuhr- leitungen samt der Pumpe entfernt und durch eine andere, gleiche Einheit für den nächsten Farbstoff ersetzt, der dann den Walzen zuge führt werden kann.
Wenn die Walzen umentgegengesetzten Sinne rotieren, das heisst mit ihren obern Um fangsteilen gegen aussen, kann die Farbe in irgendeiner geeigneten Weise zugeführt werden. So kann die Farbe beispielsweise wie in den Fig. 5 und 6 gezeigt, durch die Öff nung 18 in der Leitung 17 der einen Seite 25 der Walze 12 zugeführt werden, von wo sie von unten her der Berührungsstelle 26 der Walzen zugeführt wird, und sich an der Stelle 27 ansammeln kann.
Die Rücklaufrinne 28 ist mit einer Schabekante 29 versehen, welche nach unten gerichtet ist, so dass sie überschüssige Farbe an den Walzenenden ab streifen und der Rücklaufrinne 28 zuführen kann. An der Rücklaufrinne 28 ist ferner eine Lippe 30 angeordnet, welche sieh zum Bei spiel über die ganze Walzenlänge von der einen Rücklaufrinne zur andern erstrecken kann.
Die Lippe 30 kann somit alle Farbe auffangen, die von der Unterseite und den Enden der Walzen tropft oder welche aus der Berührungsstelle der Walzen abfliesst, wenn zum Beispiel bei raschem Rotieren der Walzen die Farbe an der Walzenberührungs- stelle stark mitbewegt wird. Die offenen Enden 20 der Zuführleitung 17 sind über geeigneten Sammlern angeordnet, welche die überschüssige Farbe in den Farbbehälter zu rückführen.
Bei einem andern Ausführungs beispiel des Farbwerkes kann die Farbe mit- tels Rohren, Düsen oder andern Mitteln von unten her der Walzenberührungsstelle zuge führt werden; zweckmässig sind diese Mittel in Abständen voneinander längs der Walzen angeordnet, so dass die Farbe nach oben in die Berührungsstelle der Walzen eingeführt wird.
Die beiden horizontalen Achsen der ge genläufig rotierenden Farbwerkwalzen kön nen auch in einer vertikalen oder zu dieser geneigten Ebene liegen. So ist beim Beispiel gemäss Fig.7 die Walze 12 über der Walze 11 so angeordnet, dass die beiden Walzen achsen in einer Vertikalebene liegen. Die Farbe wird der Walze 12 an der Stelle 25 zugeführt und gelangt von dort an die Wal zenberührungsstelle 31, wo sie sich bei 32 seitlich der Walzen ansammelt.
Eine Rück laufrinne 33 an beiden Enden des Walzen paares besitzt eine vertikal angeordnete Schabekante 34, welche parallel ni den Achsen der Walzen verläuft und zusammen mit einer Lippe 35 der Rückführung der überschüssigen Farbe dient.