Verfahren zur Konservierung von Flüssigkeiten und Apparat zur Ausübung des Verfahrens.
Die bisher bekannten Verfahren zur Kon servierung von Fliissigkeiten sowie die dazu verwendeten Anlagen sind mit versehiedenen MÏngeln behaftet. Einerseits werden dabei geschmacklich eigentümliche und gesehätzte Aromastoffe zerstört, derart, dass ein wesent licher Untersehied zwischen dem Frisch- getränk und dem konservierten Getränk entsteht. Anderseits bestanden bei den bisher bekannten Anlagen verschiedene praktische Nachteile.
Es wurde entweder eine lang andauernde Erhitzung bei verhältnismässig niederer Temperatur vorgenommen oder man arbeitete bei grossem Dampfdrucke. Auch konnten die bisher gebräuchlichen Verfahren nicht in einem beliebigen Zeitpunkt abgeschlossen werden, wodurch eine ständige Überwachung notwendig war.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Konservierung von Flüssigkeiten, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass die Flüssigkeiten im Durchfluss unmittel- bar aufeinanderfolgend einer kurzen Erhitzung, einer Entgasung durch Absaugen und einer br sken Abkühlung unterzogen werden.
Ferner betrifft die Erfindung einen Apparat zur Ausübung des Verfahrens, weleher dadurch gekennzeichnet ist, dass er einen Behäl ter mit einem Heizkörper, einen regulierbaren Einlaufhahn, eine über dem Behälter angeordnete Saugvorriehtung für die Wegsehaffung der Hase sowie oben am Behälter eine Auslass- ¯ffnung aufweist, die mit einer in Serpentinen verlaufenden Kiihlvorrichtung in Verbindung steht.
In der Zeichnung ist ein Ausfiihrvngsbei- spiel des erfindungsgemässen Apparates dargestellt.
Fig. 1 ist ein Vertikalschnitt durch den gesamten Apparat, teilweise schematisch dargestellt, bestehend aus Aufsch ttbehÏlter, Durchflussbehälter, Sauganlage, Kühlelement und: Kiihlanlage.
Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt durch einen zusätzlichen Durchflussbehälter, wie er mit dem in Fig. 1 dargestellten Durehflussbehälter in Reihe geschaltet werden kann.
Ein Aufschüttbehälter befindet sich in er höhter Lage. Das darin eingegossene Getränk erzeugt dadurch einen hydrostatischen Druck, der es ermöglicht, die Einlassöffnung des Durchflussbehälters unten anzubringen. Eine besondere Pumpvorrichtung wird auf diese Weise erspart, während trotzdem praktisch regelmässige Einlaufbedingungen geschaffen sind. Der Einlaufhahn 2 ist mit einem Kippschalter versehen, wodurch die Stromzufuhr 3 des Heizkörpers 4 vom Vorhandensein einlau- fender Flüssigkeit abhängig gemacht wird.
Der Einlauf der Fliissigkeit vollzieht sich durch eine rostfreie Robre 5, die zweckmässig aus einer Aluminiumstahllegierung besteht.
Der Eintritt der Flüssigkeit in den Behälter 6 geschieht durch den Dreiweghahn 7. Die Entleerung des Behälters 6 nach Beendigung des Verfahrens geschieht durch Drehen des Drei weghahns 7. Die entsprechende Stellung ist in 7a gezeichnet. Der Einlauf der Fl ssigkeit ge schieht durch die Verteilerschikane 8, die im triehterförmigen Teil des Behälters 6 unter- gebraeht ist, wodurch die Fl ssigkeit sofort durch den Heizkörper 4 auf dem gesamten Quersehnitt des Behälters erhitzt wird. Zu diesem Zweeke ist der Heizkörper derart gestaltet, da¯ die Flüssigkeit zwischen den plattenformigen Heizelementen passieren muss, und zwar derart, dass die gesamte Menge gleichmässig und intensiv erhitzt wird.
Gleiehzeitig steigt die erhitzte Flüssigkeit naeh oben, und zwar in dem Masse, als es die Dimensionen des Zufubrrohres 5 und die vorhandenen Hahnen bei gegebener Íffnung erlauben.
Der Heizkörper 4 ist an einem Haltergestänge 9 befestigt und im Behälter aufge hängt.
Die neu einfliessende Flüssigkeit verursaeht ein Ausfliessen der naeh oben gestiegenen, erhitzten Fl ssigkeit bei der Auslass- offnung 10, deren Lage für das Fl ssigkeitsniveau im Behälter 6 massgebend ist.
Der Behälter 6 ist durch eine trichterför- mige Haube 11 abgesehlossen, welche heb-und drehbar gelagert ist, so dass man sich nach Wunsch Zugang zum Innern des BehÏlters verschaffen kann. Die trichterförmige Haube 11 trÏgt auf ihrer äussern Seite den Luftkanal 12, der an der freien Seite mit Luftfiltermas- sen 13 luftdurchlässig abgeschlossen ist. Dieser Kanal hat den Zweek, ein direktes Ansaugen der erhitzten Flüssigkeit auszuschlie¯en, und anderseits führt er Frisehluft in den Mündungsteil 14 des Kanals ein und kühlt die bei der Erhitzung ausgetretenen DÏmpfe, welehe durchWirkung des Zyklons 15 über ein Verbindungsrohr an die Aussenluft abgegeben werden.
Die im Behälter 6 erhitzte und entgaste Flüssigkeit wird im K hlelement einer inten siven Abkühlung ausgesetzt, so dass sie einen Temperatursturz erleidet.
Bei gewissen Naturgetränken oder SÏften, oder aber aueh bei Auszügen kann es wünschenswert erseheinen, durch eine nochmalige Erhitzung noch verbleibenden Gärungserre gern Meister zu werden. In diesem Fall kann ein zusätzlicher Behälter 18 (Fig. 2) bei der Stelle 17 angesehlossen und mit dem Behälter 6 in Reihe gesehaltet werden. Die bereits er hitzte und entgaste Flüssigkeit wird dann einer nochmaligen Erhitzung mit oder ohne Entl ftung ausgesetzt, bevor sie rasez abgekühlt wird.
Der Behälter 18 entsprieht dem Behälter 6 bezüglich Konstruktion, und sein Heizkörper wird bei 19 mit Strom versorgt und ingleicherVeisevorUberhitzungoder ungen gender Erhitzung durch den Kipp- schalter beim Einlaufhahn 2 und, wenn notig, durch weitere Sicherungsvorrichtungen bewahrt. Die Zufuhr und Entleerung geschieht durch einen entsprechenden Dreiweghahn 20.
Um eine für ein bestimmtes Getränk stets gleiehbleibende Erhitzungstemperatur zu erzielen, sind die Leistung des Heizkörpers und die Durehflussmenge aufeinander abgestimmt.
Zur Regulierung der Zuflussmenge ist im BehÏlter 6 sowohl als im Behälter IS, wo ein soleher zusätzlich verwendet wird, ein Thermo- stat t angebracht, der über ein Relais den Kippschalter aus-oder einsehaltet. Der Thermostat reguliert gleichzeitig die Durchflu¯menge und die Stromzufuhr.
Der erfindungsgemässe Apparat erlaubt, die erhitzte Flüssigkeit einem Temperatur- sturz auszusetzen, der ein weiterer Faktor f r die Konservierung bildet. Dazu wird das Rohr 21 in Serpentinen geführt. Vor dem Eintritt in die Kühlelemente 22 besitzt das Konservie- rungsgut eine Temperatur von beispielsweise F ; 4 C, die naeh Passieren durch sämtliehe Kühlelemente beim Auslaufhahn 23 auf beispielsweise 4 bis 5 C gefallen ist. Dieser ver- hältnismässig grosse Temperatursturz kann zum Beispiel dadureh erzielt werden, dass ein K hlmedium, etwa Chlormethyl, SO2, durch ein Einspritzventil 24 beim Zulass in den Kühlmantel 2 eingespritzt wird.
Dabei findet ein Kompressor Verwendung.
Da das Eonsersriergut mit etwa 80 C durch das Rohr 21 in den Kältemantel 22 eintritt und das Kältemittel Mitstrom und nicht
Gegenstrom, also in gleicher Flussrichtung wie Konserviergut, geführt ist, gibt es somit einen Temperaturausgleich zwischen Konserviergut und KÏltemittel bei ungefähr 40 C in der Zone 26.
Die Öffnung des Einspritzventils geschieht automatisch durch den thermostatischen Regler 28, der durch die Leitung 29 .mit dem Einspritzventil in Verbindung steht.
Nach Beendignng des Kühlzyklus gelangt das Kühlmittel durch das Rohr 30 in die pulpe e zurüek worauf sieh derselbe Vorgang wiederum abwickelt. Das Kühlmittel kann bei der Einspritzung bei 25 eine Temperatur von beispielsweise minus 5# C aufweisen. Als Kühlmittel kann auch Freon arkenprodukt) verwendet werden, wobei zweckmässig zum Einspritzen eine Druckpumpe verwendet wird und au¯erdem ein Kondensator vorgesehen ist.
Iit Hilfe des besehriebenen Apparates lasst sich das erfindungsgemässe Verfahren besonders gut durchführen. Die. zu konservie- rende Flüssigkeit gelangt in ganz bestimmter Menge pro Zeiteinheit durch die Robre 5 in den Behälter 6 und wird dort durch die Saugwirkung des Zyklons 15 entlüftet. Gleichzei tig steigt die Flüssigkeit im Behälter 6 mach oben und wird vom Heizkörper 4 erhitzt. Dabei werden Gase, die in der Flüssigkeit einge- schlossen sind, befreit und durch die trichterförmige Haube abgesaugt.
Die entlüftete, erhitzte und entgaste Flüssigkeit tritt in der gleichen Menge wie beim Eintritt aus dem Rehälter 6 aus und wird durch das in Serpentinen geführte Rohr 21 durch den Kühlmantel 2 hindurehgeführt und erleidet einen Tem peratursturz, worauf die Flüssigkeit beim Ausflu¯hahn 23 direkt in Flasehen abgefüllt werden kann. Die Abfüllung geschieht unter Vakuum in die zur Lagerung bestimmten Gefässe.
Die Entlüftung hat zum Zweek, leicht zer störbare oder durch die Erhitzung einer Geschmackswandlung erleidende und leicht flüchtige Stoffe in gasförmiger Form abzu- führen. Die kurzzeitige Erhitzung zerstört de Bestandteile der Flüssig- keit, erhält jedoch die Aromastoffe und daher den Frisehgeschmack der SÏfte oder Getränke.
Der darauffolgende Temperatursturz hat zur Folge, die Hitzewirkung noch rechtzeitig auszuschalten, bevor gesehmaekszerstörende Än- derungen in der Fl ssigkeit entstanden sind.
Im allgemeinen betrachtet, hat das erfindungsgemässe Verfahren den Vorteil, die Wirkung einer kurz andauernden Hitze mit derjenigen einer brüsken Abkühlung zu verbinden. Anderseits werden durch die Entlüftung und Entgasung bei der Erhitzung Stoffe abgelei- tet, bevor sie zu einer aroma-oder geschmaeks- sehädigenden Wirkung gelangen. Auf Grund des erfindungsgemässen Verfahrens ist es deshalb möglich, Flüssigkeiten im Durchfluss zu konservieren, wobei eine erhebliehe Zeitersparnis gegenüber den bisher gebräuchlichen Methoden erzielt wird. Es genügt, die behandelte Fl ssigkeit vor dem Zutritt der Aussenluft zu bewahren, um sie f r lÏngere Zeit im Frischzustand aufzubewahren.
PATENTANSPR¯CHE : I. Verfahren zur Konservierung von Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeiten im Durchfluss unmittelbar auf einanderfolgend einer kurzen Erhitzung, einer Entgasung durch Absaugen und einer brüsken Abkühlung unterzogen werden.