Einrichtung zum Spritzen von thermoplastischen Materialien. Die Erfindung betrifft. eine Einrichtung zum Spritzen von thermoplastischen Mate rialien mit einem zur Aufnahme des zu spritzenden Materials dienenden, heizbaren Behälter und einer an den letzteren mittels eines schlauchförmigen Verbindungsmittels angeschlossenen Spritzvorrichtung.
Es ist eine Einrichtung mit einem zur Auf nahme des zu spritzenden Materials dienen den Behälter, an welchen eine Spritzpistole mittels eines Schlauches angeschlossen ist, be kannt, bei welcher der Spritzgutbehälter zur Erwärmung des Spritzgutes mit einer Wider standsheizeinrichtung versehen ist.
Sowohl die Spritzpistole als auch der zum Anschlufi der letzteren an den Spritzgutbehälter be nötigte Schlauch weisen ebenfalls eine elek trische Heizeinrichtung auf, indem bei Ver wendung eines Metallsehlauches der elek trische Widerstand des Schlauchmantels aus genützt wird, der sich beim Stromdurchgang genügend erwärmen lässt, um das durch den Schlauch fliessende Spritzgut auf der gewünschten Temperatur zu halten. Auch die Spritzpistole wird zum Zwecke der Erwär mung wie der Metallschlauch als Widerstand in den Sekundärkreis eines Reguliertransfor mators geschaltet.
Diese bekannte Spritzein- richtung hat, wie die Erfahrungen gezeigt haben, den Nachteil, da.ss die Widerstands erhitzung des Spritzgutbehälters keine gleich mässige Erwärmung des Inhaltes zu erzielen vermag, insbesondere, wenn es sieh um Be hälter mit einer grösseren Spritzgutmenge handelt.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass nur Metallschläuche aus Werkstoffen verwendbar sind, die sich als elektrische Widerstandsmaterialien eignen, wobei zudem die Schlauchlänge auf verhältnismässig kurze Stücke beschränkt ist, die die Handhabung der Einrichtung je nach der Art und Grösse des zu bespritzenden Objektes erschwert. oder einschränkt.
Die erfindungsgemässe Einrichtung unter scheidet sich von der bekannten Ausführungs form zwecks Vermeidung der genannten Nachteile dadurch, dass das zum Anschluss der Spritzvorrichtung an den Spritzt itbehälter dienende Verbindungsmittel zwei koaxiale, flexible Schläuche aufweist, und dass als Heiz- mittel zur Beheizung des innern Schlauches und der Spritzvorrichtung ein vorerhitztes gasförmiges, unter Druck stehendes, durch den Zwischenraum zwischen dem äussern und dem innern Schlauch geleitetes gasförmiges Medium verwendet ist., das gleichzeitig zum Verspritzen des Spritzgutes dient,
wobei Druck und Temperatur des Mediums unab hängig vom Spritzgut regulierbar sind.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstan des schematisch dargestellt.
Fig.1 zeigt. die aus einem Spritzgutbe- hälter, einer Spritzpistole und einem Metall schlauch bestehende Einrichtung, wobei der Reguliertransformator zum Anschluss der Heizeinrichtung, die Abdeckvorrichtung und die Vorrichtung für die Erzeugung der zum Verspritzen des Spritzgutes benötigten Press- luft weggelassen sind.
Fig. 2 zeigt einen Teil des Metall schlauches zum Teil in Ansicht, zum Teil im Schnitt.
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch einen Teil des Metallsehlauelies in grösserem hlasssta.be.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch einen Einzelteil in grösserem llassstabe, und Fig.5 zeigt einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 1.
Zur Aufnahme des zu verspritzenden thermoplastischen 41aterials ist, wie Fig. 1 zeigt, ein induktionsbeheizter Spritzgutbehäl- ter 1 vorgesehen, um den eine Induktionsspule 2 für die Induktionsheizung angeordnet ist. Gegen aussen hin wird die Wärmeabstrahlung, durch einen unter einem Sehutzmantel 4 liegenden Isoliermantel 3 verhindert. Das Rührwerk des Spritzgutbehälters und dessen Deckel sind weggelassen, ebenso der zur Speisung der Induktionsspule mit Strom der üblichen Netzfrequenz verwendete Transfor mator.
Zur Entnahme des Spritzgutes aus dem Spritzgutbehälter dient ein Rohrstück 5, das in ein unter dem Boden des Spritzgutbehälters befindliches Rohr 6 eingeführt ist. Das Rohr 6 dient zur Durchleitung vorerhitzter Pressluft und ist, wie das Rohrstück 5 an ein Hahn gehäuse 7 angeschlossen, das an der Anschluss stelle mit. einer Bohrung 8 und einer Rille 9, an der Austrittsstelle mit einer Bohrung 10 und einer Rille 11 versehen ist.
Das Hahn küken 12 besitzt drei Bohrungen 13, 14, 15, die derart angeordnet. sind, dass in der Stel lung des Hahnkük ens nach Fig. 4 die Boh rung 8 über die Bohrung 13 mit der Bohrung 10, und die Rille 9 über die Bohrungen 14 und 15 mit der Rille 11 verbunden ist. Wird hingegen das Hahnküken 12 in die zweite Endstellilig gedreht., die der gestrichelt ein gezeichneten Bohrung 13 entspricht, dann be steht lediglich eine Verbindung zwischen der Rille 9 über die Bohrung 13 mit der Bohrung 10.
Das Rohrstück 5 ist mit, der Bohrung 8 I rIes Hahngehäuses 7 verbunden, während das Rohr 6 Verbindung hat mit der Rille 9.
An die Austrittsseite des Ha.lingehäuses 7 ist ein schlauchförmiges Verbindunossmitte116 angeschlossen, das aus einem äussern flexiblen Metallsehlaucli 17 und einem innern flexiblen 111etallschlaleh 18 -ebildet ist. Die Abmes sungen der beiden Schläuche 17 und 18 sind derart aufeinander abgestimmt, class zwisehen ihren Wandungen ein Zwischenraum zum Durchlassen eines Pressluftstromes vorhanden ist.
Der äussere Schlauch 17 trägt eine be kannte wärmeisolierende Umhülltino- 19. Der innere Schlauch 18 steht in Verbindung mit der Bohrung 10 des Il:ahngehä-uses 7, der äussere Schlauch 17 ist mit der Rille<B>11</B> verbunden.
Die mit dem Verbindungsmittel 16 ver bundene Spritzpistole 20 besitzt eine innere Kammer \31, die mit dem innern Schlaleh 18 verbunden ist. und einerends eine düsenför- mige Austrittsöffnung aufweist, die mittels eines Nadelventils 22 abgeschlossen ist, das zwecks Überführung in die Öffnungsstellung mit einem von Hand zu betätigenden Hebel 23 in Verbindung steht.
Die Kammer 21 ist von einer ebenfalls mit einer Düsenöffnung ver sehenen Kammer 24 umschlossen, die mit dem Zwischenraum zwischen den beiden Metall schläuchen 17 und 18 des Verbindungsmittels 16 verbunden ist.
Der Spritzgutbehälter 1 wird mit. dem zu verspritzenden thermoplastischen Material wie Bitumen, Asphalt, Kunstharz, Nitrolack usw. gefüllt und die Induktionsheizung ein- geschaltet, mittels welcher der Behälter 1 gleichmässig erhitzt und das Spritzgut durch Wärmeübertragung zum Schmelzen gebracht wird. Vorerhitzte Pressluft wird in das Rohr 6 eingeleitet, die zunächst.
den Hahn 7, 12 und anschliessend beim Durchgang durch den Zwischenraum zwischen den beiden Metall schläuchen 17 und 18 den innern Schlauch 18 und hierauf die Spritzpistole 20 erwärmt, wenn das Hahnküken 12 die in Fig. 4 gezeigte Drehstellung einnimmt. Die aus der Düse austretende Pressluft erzeugt bei geöffnetem Nadelventil 22 eine Saugwirkung auf das verflüssigte Spritzgut, das durch den innern Schlauch 18 in die innere Kammer 21. der Spritzpistole 20 gelangt und durch die Press luft mitgerissen und zerstäubt wird.
Sobald das Spritzen für kürzere oder längere Zeit unterbrochen werden soll, wird der Hahn in die Schaltstellung gedreht, in welcher die Verbindung zwischen den Boh rungen 8 und 10 vor und hinter dem Hahn küken 12 unterbrochen ist, die Austritts öffnung für das Spritzmaterial aus dem Spritzgutbehälter abgeschlossen und der vor erhitzte Pressluftstrom aus dem Rohr 6 über die Bohrung 13 des Hahnkük ens nach dem innern Metallschlauch 18 umgeleitet, der das im letzteren verbliebene Spritzgut durch die Spritzpistole herausbläst, so dass der Hahn, der Schlauch und die Pistole vollständig ent leert werden.
Da der vorerhitzte Pressluftstrom für sieh und unabhängig von der Spritzeinrichtung ein- und abschaltbar ist, kann er bei ab gestellter Spritzgutzufuhr zur Spritzpistole auch zum Trocknen feuchter Flächen oder Gegenstände benutzt werden, bevor das Auf spritzen des Spritzgutes vorgenommen wird. Dies ermöglicht die Erstellung haftfester, porenloser Schutzschichten.
Es kann in die Pressluftzuführung zum Anschlussstück 6 auch ein bekannter pneu- matiseh betätigter elektrischer Schalter zur Ein- und Ausschaltung der Induktionsspule 2 angeordnet sein, so da.ss der Stromkreis über die letA,ere nur während der Dauer, während welcher der Pressluftstrom durch die Ein richtung fliesst., geschlossen ist, bei Unter brechungen des letzteren aber die selbsttätige Abschaltung der Induktionsspule erfolgt.
Durch diese Massnahme wird erreicht, dass eine Beheizung des Spritzgutbehälters nur so lange stattfinden kann, als Pressluft durch die Einrichtung fliesst.
Die Spritztemperatur ist entsprechend den verschiedenen Schmelztemperaturen der ge nannten thermoplastischen Materialien anzu passen. Die Temperaturregulierung lässt sich zweekmä,ssig durch eine Spannungsregulierung vornehmen.
Eine Temperaturregulierung des Pressluftstromes ist ebenfalls vorzusehen, ein mal um die dem Spritzgut an der Düse der Spritzpistole angepasste Spritztemperatur ein stellen zu können und dann um das Tempera turgefälle von der Eintrittsstelle der Press- luft bis zur Austrittsstelle, insbesondere beim Gebrauch verschieden langer Schläuche aus gleichen zu können.
Wenn der Weg des geschmolzenen Spritz gutes vom Spritzgutbehälter bis zur Spritz pistole verhältnismässig lang ist und die Saugwirkung des Pressluftstromes an der Düse für die Förderung nicht ausreicht, kann der Spritzgutbehälter mit einem einen Llberdruek aufweisenden Windkessel in Ver bindung gebracht sein, welcher Überdruck den Zustrom des Spritzmaterials zur Düse unterstützt.
Es hat sich gezeigt, dass die Beheizung des Spritzgutbehälters auf induktivem Wege bes ser und wirtschaftlicher ist als mittels durch Widerstandswicklungen erzeugter Wärme. Es hat sich ferner erwiesen, dass die Beheizung des Schlauches und der Pistole mit der vor erhitzten Pressluft zweckmässiger ist als die elektrische Widerstandserhitzung, indem sie den Gebrauch verschieden langer Schläuche und insbesondere solcher ermöglicht, bei denen eine Widerstandserhitzung praktisch nicht mehr in Frage kommt. Diese Schläuche sind ferner weniger störungsanfällig, wenn die starke Beanspruchung dieser Teile in muhen Betrieben berücksichtigt wird.
Sie haben praktisch eine höhere Lebensdauer, denn selbst eine defekte Umhüllung macht noch keinen Ersatz notwendig, wie dies bei einem Schlauch mit defekter Isolation der Fall ist.
Die beschriebene Spritzeinrichtung lässt sich auch verwenden, wenn an Stelle vor erhitzter Pressluft ein anderes vorerhitztes gasförmiges Medium gebraucht wird. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise die Induktions heizung des Spritzgutbehälters 1 durch eine ölheizung oder eine Gasheizung bei ent sprechender Ausbildung der den Spritzgut- behälter 1 umschliessenden Kammer als Heiz- kammer ersetzt wird und die heissen, unter Druck stehenden oder gesetzten Abgase durch den Zwischenraum zwischen dem äussern und dem innern Metallschlauch 17 bzw.
18 sowie die äussere Spritzpistolenkammer 24 getrieben werden. Der Wirkungsgrad einer Heizein richtung auf der Basis einer öl- oder C@raS- heizung lässt sieh somit durch die Verwen dung der Abgase zu Heizzwecken verbessern.