CH290308A - Verfahren zur Herstellung von bituminierten faserhaltigen Produkten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von bituminierten faserhaltigen Produkten.

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CH290308A
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Papirny Jihoceske
Zikmund Ing Nitsche Karel
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Papirny Jihoceske
Podnik Narodni
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Description


  Verfahren     zur        Herstellung    von     bituminierten    faserhaltigen     Produkten.            Hydrophobe    Stoffe finden in der Technik  ihren speziellen Eigenschaften entsprechende       Anwendung,    und zwar in der Hauptsache  als Schutzmittel für Oberflächen der verschie  densten Art, wie z. B. von Papieren, Pappe,  Metallen, Holz usw.  



  Die" Imprägnierung von Papier, Pappe,  Faserplatten und ähnlichen Stoffen hat in der  Regel den Zweck, die behandelten Oberflä  chen gegen bestimmte Einflüsse, meist gegen  über Feuchtigkeit und Witterung, beständig  zu machen. Zu diesem Zweck verwendet man       hydrophobe    Stoffe wie Fette, Harze, Wachse,       Kohlenwasserstoffe    sowie     Bitumina.     



  Die Imprägnierung erfolgt entweder durch  direktes Einbringen der feinverteilten     hydro-          phoben    Stoffe in den Papierbrei und Nieder  schlagen auf die Faser oder mit Hilfe eines  Streich- oder Tauchverfahrens in geschmolze  nem Zustand oder in Lösung. Alle diese Ver  fahren zeigen einen relativ hohen Material  verbrauch, während bei der Einbringung der       hydrophoben    Stoffe in     emulgierter    Form der  Effekt wegen der nachträglich möglichen       Quellung    des im Film verbliebenen     Emulga-          tors    nur bei Anwendung besonderer Verfah  ren möglich ist.  



  Die Wirtschaftlichkeit aller bisher bekannt  gewordenen Verfahren leidet aber darunter,  dass die     Imprägnierungsmittel    von andern  Industrien hergestellt werden mussten, da es    bisher nicht gelungen war, mit Hilfe der  Nebenprodukte der Zellstoffindustrie ent  sprechend wirksame     hy        drophobe    Stoffe zu er  halten. Die Versuche, das     Tallöl    als solches  zur Imprägnierung heranzuziehen, hatten bis  her nicht den gewünschten Erfolg.  



  Das Verfahren zur Herstellung von     bitu-          minierten    faserhaltigen Produkten gemäss der  Erfindung     kennzeichnet    sich dadurch, dass  man     Tallseife    mit     Klesabbrand    bzw. aus letz  terem gewonnenen Metallverbindungen um  setzt und mindestens einen, bituminöse Stoffe  enthaltenden, Bestandteil des     gewonnenen     Produktes zur Behandlung der     faserhaltigen     Produkte verwendet.

      Die auf die angegebene Weise erhaltenen  Reaktionsprodukte stellen     bitiuninöse,    braun  schwarze Stoffe dar, die je nach Zusammen  setzung der     Tallseife        und    der im     Kiesabbrand     enthaltenen Metallverbindungen einen relativ  niederen Tropf-     -Lind        Erweichungspunkt    von  etwa 60 bis 80  besitzen. Sie sind nicht ein  heitliche Stoffe, sondern stellen Gemische dar,  deren einzelne     Bestandteile    gegebenenfalls  je nach Art der Gewinnungsweise und der  Reinigung voneinander     abweichenden        Charak..          ter    besitzen.

   Die auf die oben angegebene  Weise gewonnenen     hydrophoben    Stoffe stellen  Gemische von verschiedenen Metallsalzen der  Fett     und    Harzsäuren des     Tallöls,    in der      Hauptsache Eisensalze mit     unverseifbaren          Neutralstoffen    dar, in welch letzteren das       Phytosterin    enthalten ist. Die Gewinnung der  rohen     hydrophoben    Stoffe erfolgt mit.

   Hilfe,  einfacher Kessel und     Trockenapparate,-wäh-          rend    zur Gewinnung der Fraktionen eine Ex  traktionsanlage erforderlich ist.     Ansonst    ist  es zur Extraktion meist nötig, die zu extra  hierenden Stoffe aufzulockern, um so erst.  ein wirtschaftliches Arbeiten zu ermöglichen,  was in den meisten Fällen unangenehm und  zeitraubend ist. Wird aber     Tallseife    mit  einem     überschuss    an     Kiesabbrand    in der  Wärme zur Reaktion gebracht, so erhält man  ein grobkörniges Produkt, das leicht getrock  net werden kann     und    sich ohne andere Bear  beitung zur Einbringung in den     Extrakteur     eignet.

   Im     Extrakteur    werden die     hydropho-          ben    Stoffe teilweise extrahiert, worauf das  extrahierte, bituminöse Stoffe enthaltende  Gemisch vermahlen und zur     Imprägnierun-          der    faserhaltigen Produkte verwendet wird.  



  Die rohen Reaktionsprodukte, die für die  Imprägnierung faserhaltiger Produkte voll  kommen genügen, stellt man z. B. in einfacher  Weise dadurch her, dass man     Kiesabbrand,     der gegebenenfalls mit Säuren vorbehandelt  wurde und dadurch mehr Salze abgibt, mit.  Wasser wäscht und in die heissen Extrakte  Lösungen von     Tallseife    einrührt, worauf man  das gefällte Produkt entwässert und schmilzt.  



  Das Reaktionsprodukt, dem man variable  Eigenschaften geben kann, lässt sich dann  mit grösster Wirtschaftlichkeit als Imprägnie  s     rungsmittel    für die verschiedensten Arten  bituminöser Papiere und Pappen verwenden.  Will man in der Masse imprägniertes Papier  herstellen, so wird das bituminöse Reaktions  produkt vorteilhaft mit möglichst     kleinen          o        Vengen        Tallöl    oder Montanwachs verschmol  zen und mit einer geringen Menge Alkali       emulgiert    und im Holländer dem Faserbrei  zugesetzt, worauf man in üblicher Weise leimt  und auf der Faser niederschlägt.

   Das     Im-          5        prägnierungsmittel    schmilzt beim Trocknen  auf dem heissen Zylinder und umhüllt die  Fasern. Auch die Herstellung von     sogenann-          tem    Teerpapier oder teerkaschiertem Papier    kann mit Hilfe des     bitumenähnlichen    Reak  tionsproduktes erfolgen, und diese Oberflä  chenbehandlung wird vorteilhaft auf geheiz  ten Streichmaschinen vorgenommen, indem  man das geschmolzene Reaktionsprodukt an  wendet. Übrigens ist auch eine     Teerkaschie-          rung    auf kaltem Wege möglich, wenn man ;  das Reaktionsprodukt mit Hilfe eines Lö  sungsmittels, z.

   B.     Sulfatterpentinöl,    auf       ,treichfähige    Konsistenz bringt. Durch di  rekte Verarbeitung der Reaktionsprodukte  oder entsprechende Auswahl der Zusätze kön  nen Erzeugnisse von verschiedenen Eigen  schaften, wie z. B. weiche elastische oder här  tere und festere technische Papiere, erzeugt  werden. Bei der Herstellung von Faserplatten  und Spezialpappen wird durch Anwendung,  des von den Weichmachern befreiten Reak  tionsproduktes ein     Produkt    von grösserer  Härte und Widerstandsfähigkeit erhalten.  Auch bei der Herstellung von Faserplatten  und Pappe ist die Imprägnierung in der  Masse wie auch auf der Oberfläche möglich.  Letzten Endes kann man die Imprägnierung  auch im Tauchverfahren mit Hilfe von Emul  sionen durchführen, und das Produkt hat.

    hier den Vorteil, dass es in der Trockenpartie  besonders über dem heissen Zylinder fliesst  und die Faser umhüllt und so das imprägnierte  Papier weitgehend freimacht von den even  tuell nachträglich auftretenden     Quellungs-          erscheinungen    der     mitverwendeten        Emulga-          toren.       <I>Beispiele:</I>  1.     Kiesabbrand    wird auf geeignete Weise,  möglichst in der Wärme, extrahiert und die  gewonnenen Extrakte     erforderlichenfalls    kon  zentriert.

   Der die Metallsalze enthaltende Ex  trakt wird dann so lange mit der Lösung von       Tallseife    versetzt, bis nur noch geringe Men  gen gelöster Metallsalze vorhanden sind, wor  auf man abtrennt, wäscht und vom Wasser  befreit. Man erhält so eine     schwarzbraune     Masse von bituminösem Charakter und mitt  lerem Tropf- und     Erweichungspunkt,    welche  an Stelle von Teer oder Asphalt zur Imprä  gnierung faserhaltiger Produkte verwendet  wird.

        2.     Kiesabbrand    wird vor der Extraktion  mit Mineralsäure angefeuchtet und einige  Zeit liegen gelassen, bevor man extrahiert,  oder man     führt    die Extraktion mit angesäuer  tem Wasser so durch, dass der entstehende  Extrakt von Mineralsäure frei ist, wodurch  sich die Konzentration desselben erübrigt,  und verfährt weiter wie bei Beispiel 1.  



  3. Gesiebter     Kiesabbrand    wird in der  Wärme mit Hilfe eines geeigneten Mischers  mit     Tallseife    innig vermischt, und zwar wer  den auf einen Teil     Tallseife    drei bis vier Teile       Kiesabbrand    verwendet, worauf man trock  net und vermahlt. Man erhält auf diese Weise  ein Pulver, aus dem die     bitumenähnlichen     Stoffe durch Extraktion gewonnen und zur  Imprägnierung faserhaltiger Produkte ver  wendet werden.  



  4.     Tallseife    wird wie bei Beispiel 3, jedoch  mit einem     überschuss    an     Kiesabbrand,    behan  delt und ohne     Vermahlung    getrocknet, wobei  man ein grobkörniges Produkt erhält, das  ohne weitere     Vorbehandlung    in den     Extrak-          teur    gebracht wird. Das durch die Extraktion  gewonnene bituminöse Produkt wird zur Im  prägnierung faserhaltiger Produkte verwen  det.  



  5. 7 bis 8 kg des auf oben beschriebene  Weise hergestellten bituminösen     Reaktions-          produktes    werden mit 2     bis    3 kg     Tallöl    oder  Montanwachs oder Mischungen beider ver  schmolzen und mit Hilfe von Soda- oder       Pottasehelösung        emulgiert,    worauf man die  entstandene Emulsion im Holländer einem  Papierbrei von etwa 100 kg Trockengewicht  zusetzt. Hierauf wird in üblicher Weise ge  leimt und gefällt. Je nach Art des verwende  ten Zellstoffes erhält man ein     bitumenimprä-          gniertes    Papier von brauner oder grauer  Farbe und guten     hydrophoben    Eigenschaften.  



  6. Das auf oben beschriebene Weise her  gestellte bituminöse Reaktionsprodukt wird  geschmolzen und in der Wärme mit Hilfe der  Streichmaschine auf an sich bekannte Weise  zum Imprägnieren von Papier oder Pappe  oder auch zum Kaschieren von zwei Papier  bahnen verwendet. Die Papiere sind sehr ela  stisch.    7. Das auf oben beschriebene Weise herge  stellte und durch Extraktion von den     Weich-          rnachern    befreite bituminöse     Reaktionsgemisch     wird     wie    bei Beispiel 5 angewendet     und    ergibt  härtere und steifere Erzeugnisse als bei Bei  spiel 5.  



  B. Das auf oben beschriebene Weise herge  stellte und von den Weichmachern befreite  bituminöse Reaktionsprodukt wird in der  Wärme zum Imprägnieren von Pappe und  Faserplatten verwendet und ergibt Erzeug  nisse von grosser Härte und Widerstands  fähigkeit.  



  9. Das auf oben beschriebene     Weise    herge  stellte Reaktionsprodukt, dem je nach     Bedarg          10        bis        20        %        der        entzogenen        Weichmacher     wieder zugesetzt werden, wird in der Wärme  zur Oberflächenimprägnierung von Papieren  verwendet und gibt so bituminöse Papiere von       ölpapierartigem    Charakter, die sich durch be  sondere Weichheit und Elastizität auszeich  nen.  



       10.        65        bis        75        %        des        auf        oben        beschriebene     Weise hergestellten bituminösen     Reaktions-          produktes        werden        mit        25        bis        35        %        Sulphat-          terpentinöl    oder einem andern     Lösungsmittel     auf 

  streichfähige Konsistenz gebracht, und  damit werden durch Kaschieren in der Kälte  Papiere erzeugt, die sehr lange Zeit sehr  weich und elastisch bleiben.  



  11. 7,5 kg des auf oben beschriebene Weise  hergestellten bituminösen Reaktionsproduktes  werden mit 2,5 kg Montanwachs verschmolzen  und mit geringen Mengen Alkali     emulgiert     und auf 100 kg gebracht. Die Emulsion     wird     zur Imprägnierung im Tauchbad verwendet.  Die so hergestellten Papiere besitzen gute       hvdrophobe    Eigenschaften.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von bitumi- nierten faserhaltigen Produkten, dadurch ge kennzeichnet, dass man Tallseife mit Kiesab- brand bzw. aus letzterem gewonnenen Metall verbindungen umsetzt und mindestens einen, bituminöse Stoffe enthaltenden, Bestandteil des gewonnenen Produktes zur Behandlung der faserhaltigen Produkte verwendet. ÜNTERANSP$,ÜCHL 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass durch Vermi schung von Lösungen von Tallseife mit Lö sungen der löslichen Metallverbindungen ent haltenden Teile von Kiesabbrand eine Fäl lung erzeugt und das bituminöse Fällungspro- dukt gereinigt und entwässert und zur Im prägnierung der faserhaltigen Produkte ver wendet wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällung durch Mischen, der Lösungen in der Kälte erfolgt. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fällung durch Mischen .der Lösungen in der Wärme erfolgt. 4. Verfahren nach Patentanspruch, da- dureh gekennzeichnet, dass Tallseife und Kies- abbrand zur Reaktion gebracht werden und das Reaktionsprodukt gewaschen und ent wässert wird, worauf die hydrophoben Stoffe teilweise durch Extraktion abgetrennt werden und das extrahierte,
    bituminöse Stoffe enthal tende Gemisch vermahlen und zur Imprägnie rung der faserhaltigen Produkte verwendet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass aus dem Reak tionsprodukt die weichmachenden Stoffe zur Erziehung grösserer Härte, Steifheit und Glätte ,des behandelten Materials entfernt. wer den. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass dem Reaktions produkt Weichmacher zur Erzielung grösserer G eschmeidigkeit des behandelten Materials zu gesetzt werden. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass eine Imprägnie rung der faserhaltigen Produkte mit dem ge schmolzenen bituminösen Reaktionsprodukt vorgenommen wird. B. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das bituminöse Reaktionsprodukt in Emulsionsform zur Im prägnierung der Oberfläche von Papieren ver wendet wird. 9. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet., dass das bituminöse Reaktionsprodukt mit Papierbrei vermischt und auf der Papierfaser niedergeschlagen wird.
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