Mauerziegel mit Lochungen. Bisher wurden Mauerziegel mit Lochungen, insbesondere sogenannte Zellen- oder Waben ziegel, in der Weise ausgebildet, dass die sich kreuzenden, die Lochungen umschliessenden Steinstege senkrecht. zu den Anl3enwand- fläeheii der Lochsteine verliefen.
Das hatte jedoch den Naeliteil, dass die auf kürzestem Weg von einer Steinwandung zur gegenüber liegenden Wandung durchlaufenden Stege Wärinebrüeken bildeten, welche die Wärme- dämmfähigkeit der Steine herabsetzen. Unter- suehttngen ergaben, dass durch Brechungen der Steinstege oder durch gegenseitiges Ver setzen der Lochungen der Wärmedurchfluss- weg verlängert und dadurch die Wärmeleit zahl verbessert werden kann.
Dabei ergab sich aber, dass, auf den Gesamt querschnitt des Lochziegels berechnet., die Verminderung des Wärniedurchflusses erst fühlbar wird (siehe zum Beispiel Professor Bruckmayr, Dr. Cammerer, Dr.
Raisch, Die physikalischen und technischen Eigenschaften von Ziegelwänden im Hinblick auf den Wärmeschutz , und Granholin Värmeisole- iingsförmagan hos halbloek av betong eller tegel , Verlag Gumpert, Göteborg 1948),
wenn die Wegverlängerung durch die Steinstege um mehr als 50% gesteigert. wird. So beträgt zum Beispiel bei einer Wegv erlängerung der Stein..
stege uni 500/a die Verbesserung der Wärme leitzahl nur etwa 3 bis 51/o, bei einer Weg- verlängerung um 100% jedoch bereits 25 bis 300/9. Die vorliegende Erfindung zeigt eine auch ziegelei-und bautechnisch vorteilhafte Lösung, bei der die Steinstege, welche die Lochungen begrenzen, in der Richtung des Wärmedurch- flusses eine Wegverlängerung um 100 und mehr Prozent.
erfahren können. Erfindungsgemäss überkreuzen sich die durchlaufenden Steinstege, welche die Lo chungen bilden, nicht in rechten Winkeln, wie bisher üblich, sondern in hiervon stark ab weichenden Winkeln, die zwischen 40 und 70') betragen. Hierdurch entstehen vorteilhaft schlitzartige, gleichförmige Lochungen von rhombischem Querschnitt, die gleichmässig über die Steinfläche verteilt und reihenweise um etwa die Hälfte ihres grösseren Lochdurch messers gegeneinander versetzt sein können.
Erst durch die sich in Winkeln zwischen -10 und 70 überkreuzenden Stegfläehen kann der mittlere Wärmedurchflussweg in den Stegen um 90 bis 130% gegenüber gradlinig durchlaufenden Stegen verlängert,
das heisst die Wärmeleitzahl um rund 25 bis 40% bei gleichem Steinraumgewicht verbessert, werden.
Ziegeleitechniseli ergibt sich der Vorteil, dass die schräg zu den geschlossenen Aussen wandflächen des Ziegels stehenden Stege eine wirksame Verstrebung des Formlings be wirken, so dass dieser gegen Verkanten oder sonstige Deformierungen eine besondere, er höhte Festigkeit erhält. Weiter zeigte sich, dass die rhombusförmigen Lochungen den Mörtel besser tragen als runde oder quadra tische Lochungen vom selben Lochquerschnitt.
Es ist hierdurch möglich, den Lochanteil zu erhöhen. Die rhombische Querschnittsfor m der Loehungen bzw. der die Lochungen. bildenden Kerne im Mundstück der Ziegel pressen wirkt sich auch dahin vorteilhaft aus, dass der in das Mundstück eingepresste Ton leichter um die spitzwinklig zulaufenden Kerne fliesst als um rechtwinklig geschnittene. Hierdurch entstehen geringere Spannungen im Formling und eine entsprechende Ver ringerung der Rissbildungen beim Trocknen.
Bautechnisch ergibt sich der Vorteil, dass, trotzdem die Lochungen gegeneinander ver setzt sind, alle in Reihen parallel zu den Be grenzungsflächen des Steines verlaufen, das heisst die Steine sind in jeder Richtung leicht: teilbar. Die Ziegel lassen sich nicht nur als sogenannte Querlochziegel mit senkrecht in der Wand stehenden Lochungen verwenden, sondern auch als Langlochziegel. Hierbei er gibt sich der besondere Vorteil gegenüber den bisherigen Lösungen, dass alle sich über kreuzenden, von einer Lagerfläche zur näch sten durchlaufenden Stege tragen, während bei den bisherigen Lösungen nur die senk recht laufenden Stege trugen.
Durch die Steilstellung der sich in Win keln von 40 bis 7011 überkreuzenden Stege weicht die Druckfestigkeit nur unwesentlich von senkrecht stehenden ab. Es ergibt sich somit trotz des grösseren Lochanteils und ge ringeren Raumgewichtes eine höhere Drick- festigkeit als bei sich rechtwinklig Über kreuzenden Stegen.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbei spiel des Erfindungsgegenstandes dar.
In Abbildung I ist als Beispiel ein solcher Mauerziegel mit rechteckigem Querschnitt und geschlossenen Aussenflächen im Schnitt recht winklig zur Strangrichtung dargestellt, also in Aufsicht auf die gelochte Fläche. Alle von einer Aussenwandfläche zur anschliessenden oder gegenüberliegenden, gradlinig durch laufenden Stege 1, 2, 3 und 4 überkreuzen sich unter Einschluss von Winkeln 5, die im Bei spiel 50<B>0</B> betragen und rhombusförmige, schlitzartige Lochungen 8 umschliessen.
Die punktiert angegebene, in Längsrichtung des Steines laufende Ziekzacklinie 6 bis 7 stellt den um rund 120% verlängerten Wärme- durchflussweg gegenüber der gradlinigen Ent fernung 9 bis 10 dar.
In Abbildung 1I sind Teile zweier gegen einandergesetzter Steine 11 und 12 entspre chend Abbildung I dargestellt, von denen der eine Stein 12 an der Oberseite eine Randaus sparung 13 aufweist, die rinnenförmig par allel zur Lochrichtung und deren Wandungen parallel zur Stegrichtung verlaufen. Durch die Anordnung solcher im Mauerwerk nicht. sichtbarer Randaussparungen wird in an sieh bekannter Weise erreicht, dass die Ziegel als Querlochziegel trocken aneinandergereiht und nur die Aussparungen mit einem Mörtelaus guss versehen werden können.
In Abbildung III sind ähnlich wie in Ab bildung II zwei Ziegel gegeneinandergesetzt, jedoch mit dem Unterschied, dass der untere Ziegel Leisten 14 und 15 besitzt, die in der Verlängerung der Randaussparung 16 als Ab standhalter gegenüber dem dagegengesetzten Ziegel dienen und eine Hohlfuge 17 ein schliessen, die durch Putz- oder Mörtelzapfen geschlossen werden kann.
In Abbildung IV ist eine ähnliche Lösung wie in den Abbildungen 1I und III gezeigt, jedoch mit dem Unterschied, dass die beiden in Abbildung II und III mit. Randaussparun gen gezeichneten untern Steine so gegenein- andergesetzt sind,-dass die Randaussparungen der Steine 18 und 19 gemeinsam die Mörtel rippe 20 umschliessen. Es ist. selbstverständ lich, dass in ähnlicher Weise auch jeweils zwei Steine mit oder ohne Leisten 14 und 15, gemäss Abbildung III, gegeneinandergesetzt werden können.
Abbildung V zeigt ein sogenanntes Griff loch (Daumenloch) 21 in der Mitte eines nach Abbildung I ausgebildeten Ziegels, wie sie in an sich bekannter Weise für grösserformatige Lochziegel verwendet werden. Dieses Griff loch wird in dem Beispiel in der Hauptsache von den schräg verlaufenden, die kleineren Steinlochungen bildenden Stegen begrenzt. Es wäre auch möglich, das Griffloch unter Aus lassung der in der Zeichnung eingefügten Verbindungsstege 22 und 23 zu bilden, so dass das Griffloch nur von den schräg sich überkreuzenden Steinstegen begrenzt würde.
Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass die gleichmässige Anordnung der Stege durch das Griffloch nicht unterbrochen wird.