Falzpfannenziegel. Bei verfalzten Pfannenziegeln ist die Ein deckung Falz auf Falz gegeben und deshalb die Sicherung der Seitenverfalzung gegen das Eindringen des Niederschlagswassers ebenso wichtig wie die schnelle und sichere Ablei tung des bereits eingedrungenen Wassers zu rück auf die Sichtfläche des Ziegels. In bezug auf die Berührungsstelle von je vier verfalzten Dachpfannenziegeln in dem sogenannten Vier ziegeleck wurde zwar früher schon eine ge wisse Vervollkommnung insoweit erreicht,
als eine sehr präzise Fabrikation die hohen An forderungen an eine genaue Form und eine grosse Masshaltigkeit erfüllen kann. In der Praxis sind jedoch die Voraussetzungen für eine präzise Fabrikation nicht oft gegeben, so dass es darauf ankommt, auch für das Vier ziegeleck eine gute Abdichtung auf andere Art zu finden, so dass auch weniger hohe An forderungen an die Genauigkeit bei der Fabri kation der Ziegel genügen.
Während viele Verfalzungen, wie bei spielsweise die Verfalzung des Doppelmulden falzziegels auf der Sichtfläche mit einer nach oben offenen, vertikalen Fuge beginnen, sah man insbesondere bei verfalzten Dachpfan- nenziegeln einen besonderen Vorteil und tech nischen Fortschritt. darin, da.ss die Verfalzung anschliessend an die Schalensichtfläehe mit einer horizontalen Fuge beginnt.
Zu dieser irrtümlichen Ansicht führte die Überlegung, dass das Niederschlagswasser durch eine nach oben offene Fuge unmittelbar in die Verfal- zung eindringen kann, während dies bei einer Horizontalfuge angeblich nicht der Fall ist. iIierbei wurde übersehen, dass nicht die un mittelbar von oben kommenden Regentropfen oder Schneeflocken die schwierigste Aufgabe an die Falzdichtung stellen, sondern dass viel mehr diese schwierige Aufgabe durch den Rückstau des in der offenen Schale der Dach pfanne abfliessenden Niederschlagswassers oder durch den vom Wind in die Verfalzung ge triebenen Pulverschnee gestellt wird.
In<B>bei-</B> den Fällen ist aber die mit einer horizontalen Fuge beginnende Verfalzung ungünstiger als die gefürchtete vertikale Fuge, über welche eine starke Wasserströmung hinwegschiesst und der Wind hinwegblasen kann. In die horizontale Fuge läuft das Wasser dagegen ebenso leicht hinein, wie der Wind Wasser und Schnee in einer horizontalen Fuge auf stauen und in diese hineinpressen kann.
Ein wesentlicher Nachteil einer tiefliegen den Horizontalfuge, die zwischen dem Deck wulst des überdeckenden und der Schale des überdeckten Dachziegels liegt, ist ferner das geringe Fassungsvermögen der Schale unter dieser Fugenlinie. Schon bei einer geringen abzuleitenden Wassermenge steigt infolge dessen das abfliessende Wasser in der Seiten- verfalzumg und gefährdet. die Dichtigkeit des Daches.
Hinzu kommt. noch ein weiterer wesent licher Umstand, welcher bei einer theoreti schen Bearbeitung leicht übersehen wird. Das Mass, um welches eine vertikale Fuge offen sein kann, ist durch das Falzspiel begrenzt. Das geringste Fugenmass ergibt sich, wenn die Ziegel in \der Verfalzung gestossen, und das grösste Fugenmass, wenn sie in der Verfalzung gezogen sind. Die Differenz der beiden Fugen- masse ist das Falzspiel.
Das Mass, um welches dagegen eine horizontale Fuge offen sein kann, ist aber wesentlich grösser, da. ja der Dachziegel von oben in vertikaler Richtung in die Verfalzung eingelegt wird. Er kann sich deshalb auch in umgekehrter Richtung, das heisst nach oben ungehindert weit aus ihr entfernen, und in gleichem Masse wird dann jede horizontale Fuge offen sein. Das schwie rigste Dichtungsproblem ist deshalb nicht mit der vertikalen, sondern mit der horizontalen Fuge verbunden. Die Bedenken gegen die ver tikale Fuge hatten nur insoweit eine gewisse Berechtigung, als solche Vertikalfugen bisher nicht einwandfrei nach der Sichtfläche des Dachziegels hin entwässert wurden.
Aufgabe der Erfindung ist. es, die im vor liegenden beschriebenen Nachteile der bisheri gen Dachziegelformen zu vermeiden und die Vorteile einer mit einer vertikalen Fuge be ginnenden Verfalzung auszunutzen.
Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass auf der Siehtfläehe des Falzpfannenziegels eine Schale gebildet ist, die auf der einen Länsseite in einen Pfan- nenwulst und auf der andern Längsseite in eine über den Schalenboden hochgezogene Rippe übergeht, wobei Wulst und Rippe an der obern Stirnseite durch eine von der Seha- lenmitt.e aus ansteigende Querwand begrenzt sind, welche mit.
einer Querrippe im Kopfteil des Ziegels einen Querfalz begrenzt, der mit. einem Längsfalz in Verbindung steht., welcher durch die hochgezogene Rippe und eine dazu parallele Längsrippe begrenzt ist.
Vorzugsweise steht der genannte Querfalz, um seine Entwässerung zu ermöglichen, an der tiefsten Stelle der Schale mit dieser in Verbindung. .
Zweckmässig besitzt. der Ziegel im Kopfteil einen zweiten Querfalz, der mit einem neben dein erstgenannten Längsfalz liegenden zwei- ten Längsfalz in Verbindung steht, wobei der erste und der zweite Längsfalz im untern Zie gelteil je über eine Stufe in einen Kanal münden, dessen Ende gegen die --Nlitte der Sichtfläche gerichtet ist.
Die beiliegende Zeiehnung zeigt ein Aus- führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes. Fig. 1 stellt in Perspektive, von rechts ge sehen, einen Falzpfannenziegel gemäss der Erfindung dar.
Fig. 2 ist eine der Fig. 1 analoge per spektivische Darstellung des Ziegels, von links gesehen.
Fig. 3 stellt im Querschnitt, die seitliche Verfalzung und C'berdeekung zweier benach barter Falzpfannenziegel in Schräglage dar.
Die Siehtfl'äclie 1 des Falzpfannenziegels steigt gemäss der Zeichnung von einer tiefsten Stelle 5, dem sogenannten Schalenboden, aus nach rechts und links kurvenförmig an und ist auf ihrer rechten Seite durch den Schalen wulst<B>1.0</B> und auf der linken Seite durch eine hochgezogene Rippe \?a begrenzt.
Während der Wulst 10 an der rechten Ziegellängsseite kurvenförmig abfällt, fällt die Seitenrippe 2a an ihrem äussern Ende in einer nach aussen geneigten ebenen Fläche ab und bildet mit einer weiteren, oben unterbrochenen Rippe 7.1a den Vertikalwasserfalz 3a.
Durch die ge schilderte kurvenförmige Gestaltung der ge samten Sielitfläelie 1 entsteht ferner die Stirn- wand 2b, die von der bei :, liegenden tiefsten Stelle der Schale aus naeb links und rechts allmählich ansteiat und mit der obern Quer rippe 71b den obern Querfalz 3b bildet.
Die Seitenrippen 11a, 1?a am linken Ziegelteil bilden einen weiteren Vertikalfalz 9a und die Querrippen 11b, 1?b am Kopfende des Ziegels den äussern Querfalz 9b. Die Vertikalfalze 3a, 9a sind oben offen und stehen je mit dem zugehörigen Querfalz 3b bzw. 9b in Verbin dung-. Die Entwässerung des Kopffalzes 3b erfolgt an der Stelle 5 in die Schale der Sichtfläche 1.
Der Vertikalfalz 3a. wird an seinem untern Ende über die Stufe 7 und der Vertikalfalz 9a über die Stufe 8 entwäs sert., wobei das aus beiden abfliessende Wasser in einem Kanal <B>6</B> gesammelt wird, der aus dem Falz 9a kommt, zwischen dem untern Teil der Rippe 2a und dem Boden des Falzes 3a, tiefer liegend als dieser, verläuft und regen die Mitte der Schale der Sichtfläche 1. an deren unterem Ende geführt ist. Zwischen der Seitenrippe 2a und dem Rande der über deckenden Nachbarziegel entsteht, wie Fig. 3 zeigt, eine nach oben offene Fuge 4.
Die dreifachen Rippenverschlüsse und dop pelten Wasserfalze gewährleisten eine beson ders gute Abdiehtttng. Durch die Seitenrippe 2a wird ferner nicht nur die Fuge 4 gegen die Schale der Sichtfläche 1 zu abgedeckt, sondern auch deren Fassungsvermögen er heblich vergrössert. Ferner wird eine strom linienförmige Form der Pfanne erzielt, die dem Wind den geringsten Widerstand ent regensetzt. Wirbelbildungen und das Eindrin gen von Wasser und Pulverschnee in die Ver- falzungen wird dadurch verhindert.