CH274017A - Verfahren zum Herstellen eines Sinterhartmetalles. - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Sinterhartmetalles.Info
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Description
Verfahren zum Herstellen eines Sinterhartmetalles. Die Güte eines Sinterhartmetalles ist be kanntlich in hohem Masse davon abhängig, welche Korngrösse die Kristalle, insbesondere die Carbidkristalleder Sinterlegierung besit zen. Je feinkörniger die Kristallstruktur der gesinterten Hartmetallegierung ist, desto gün stiger sind die Eigenschaften :des Hartmetall- les. Dies äussert sich sowohl in einer Erhö hung der Dichte, in einer geringeren Porosität als auch in einer grösseren Härte und Festig keit des Materials. Bei der Herstellung der Sinterhartmetalle steuert man daher bewusst auf eine möglichst feine Kristallstruktur hin. Diese Bemühungen setzen bereits bei der Gewinnung der Aus gangsstoffe ein, indem darauf geachtet wird, dass möglichst feinkörnige Pulver entstehen. Das Gesagte gilt sowohl für die als Hilfs metalle verwendeten Metallpulver, beispiels weise der Eisengruppe (Kobalt, Nickel), als auch für die Schwermetallpulver und die daraus gebildeten Carbide, Nitride, Carbo- nitride oder Boride. Zu diesem Zwecke wer den auch Zwischenmahlungen der Schwer metallverbindungen angewendet, was insbe sondere dann vorteilhaft ist, wenn Misch kristalle aus Carbiden gebildet werden, da die hierfür benötigten, teilweise sehr hoch liegenden Temperaturen leicht zu einer Korn vergrösserung Veranlassung geben. Vor dem Pressen und Sintern der Hartmetallegierun- gen werden die fertigen Pulver ausserdem noch während längerer Zeit, in der Regel 48 bis 144 Stunden, in Kugelmühlen gemahlen. Auch der Sinterungsvorgang wird zur Er zielung einer hochwertigen Sinterlegierung bewusst so gesteuert, dass keine nennenswerte Kornvergröberung eintritt, indem zu hohe Sintertemperaturen tunlichst vermieden wer den und die Sinterdauer begrenzt wird. Trotz Einhaltung aller genannten Mass nahmen kann sich unter Umständen eine Er scheinung unangenehm bemerkbar machen, nämlich die Rekristallisation, welche eine Kornvergröberung herbeiführt. Bei Sinter temperaturen unter 15000 C findet im allge meinen eine wesentliche Kornvergröberung durch Rekristallisation nicht statt. Dagegen kann diese Erscheinung leicht dann auftre ten, wenn höhere Sintertemperaturen notwen dig sind. Dies ist bei der Verwendung hoch schmelzender Carbide, Nitride, Carbonitride oder Boride als Bestandteile des Sintermate- rials der Fall, im besonderen, wenn der Hilfs- metallgehalt nur gering ist. Solche Carbide sind z. B. Zirkon@, Hafnium- und Titancarbid für sich allein oder in Gemischen unterein ander oder mit andern Carbiden. Die vorliegende Erfindung will dem ge schilderten Nachteil abhelfen und betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Sinterhart- metalles. Das Verfahren ist dadurch gekenn zeichnet, dass dem Sintermaterial vor der Sin- terung ein Zusatz von mindestens einem die Rekristallisation hemmenden Stoff beigefügt. wird. Als rekristallisationshemmende Stoffe kön nen z. B. Th02, Si02, A1203 sowie Oxyde der seltenen Erden, einzeln oder in Mischung, in einer Menge von 0,1 bis 1 /o zugefügt werden. Als Oxyde der seltenen Erden eignen sich bei spielsweise Cer-, Lanthan, und Erbiumoxyd. Alle die genannten Oxyde sind nur schwer reduzierbar und carburierbar, weshalb sie sich als Zusatz zum Sintermaterial besonders gut eignen. Irgendwelche Nachteile, wie Härte- oder Festigkeitsverminderung, treten bei den erwähnten Zusätzen nicht auf, sofern ihre Menge die angegebenen Grenzen nicht übexl- schreitet. Der die Rekristallisation hemmende Zu satz wird zweckmässigerweise erst vor dem letzten Feinmahlen des Sintermaterials zuge geben. Es kann auch eine wässerige Lösung eines Salzes, welches den die Rekristallisation hemmenden Stoff bildet, zugegeben werden. So kann z. B. Th(N03)4 oder Na2Si03 oder ein ähnliches Salz in Wasser gelöst dem Sin- termaterial vor dem Mahlen beigefügt werden. Wenn ein Zusatz der genannten Art ver wendet wird, kann das Hartmetall bei Tempe raturen oberhalb 15000 C fertig gesintert werden, damit es eine grösstmögliche Dichte erhält, ohne .dass dabei eine nennenswerte Kornvergröberung durch Rekristallisation stattfindet. Sofern Oxyde der seltenen Erden in dem die Rekristallisation hemmenden Zusatz vor handen sind, können diese Oxyde gleichzeitig auch dazu dienen, eine spätere Identifizie rung des Hartmetalles zu ermöglichen. Durch eine einfache spektr alanalytische Unter- suehung, gegebenenfalls auch durch das Fun- kenspektrum, kann nämlich später genau fest gestellt werden, was für seltene Erden in der Form von Oxyden im Sintermetall vorhanden sind, und in welchem Mischungsverhältnis, sofern mehr als ein solches Oxyd dem Sinter- material zugesetzt wurde. Da die Intensität der charakteristischen Linien des Spektrums für die Oxyde der seltenen Erden verhältnis mässig hoch ist, sind zur Führung eines sicheren Nachweises schon Mengen von 0,001 bis 0,05 % ausreichend. Je nach der Art und der Zusammensetzung, das heisst Mischung, der Oxyde von seltenen Erden kann man daher eine bestimmte Sorte Hartmetall durch den Zusatz genau und eindeutig kennzeich nen. Darüber hinaus lässt sieh mit Hilfe de" Zusatzes auch die Erzeugungszeit., der Her steller und anderes mehr zur Ermöglichung der späteren Identifizierung dem Hartmetall gleichsam mitgeben. Wer mit dem Code des Zusatzes an seltenen Erden vertraut ist, kann somit jederzeit und ohne Zerstörung des Ma terials mit Hilfe des Spektrums leicht alles Wissenswerte über die Herkunft eines be stimmten Hartmetalles erfahren. Wenn die Oxyde von seltenen Erden in einer Gesamtmenge von weniger als 0,1% vor- handen sind, so haben sie an sieh selbstver ständlich noch keine ausreichende Wirkung, um die Rekristallisation zu verhindern. In diesem Falle muss noch mindestens ein ande res Oxyd, z. B. Thorium-, Silizium oder Alu miniumoxyd, :dem Sintermaterial zugefügt werden, wobei die Menge des gesamten @rekri- stallisationshemmenden Zusatzes zweckmässi- g-erweise jedoch 1% nicht überschreiten soll. Das beschriebene Herstellungsverfahren ist insbesondere für solche Hartmetallegierun- gen von Vorteil, welche Carbide, Nitride, Carbonitride oder Boride von Schwermetallen und mindestens ein niedriger schmelzendes Hilfsmetall der Eisengruppe enthalten, wobei der Hilfsmetallgehalt zwischen 3 und 20 % liegt. Bei .diesen Hartmetallegierungen macht sich sonst die Rekristallisation wegen der nötigen hohen Sintertemperatur besonders störend bemerkbar.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen eines Sinter hartmetalles, dadurch gekennzeichnet, dass dem Sintermaterial vor der Sinterung ein Zu satz von mindestens einem die Rekristallisa- tion hemmenden Stoff beigefügt wird. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als rekristallisa- tionshemmender Zusatz wenigstens Th02 bei gefügt wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als rekristallisa- tionshemmender Zusatz wenigstens Si02 bei gefügt wird. 3.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als rekristallisa- tionshemmender Zusatz wenigstens A1203 bei gefügt wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als rekristallisa- tionshemmender Zusatz wenigstens ein Oxyd der seltenen Erden beigefügt wird. 5.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der die Rekristal- lisation hemmende Zusatz in einer Menge von 0,1 bis 1 % beigefügt wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass noch mindestens ein Oxyd der seltenen Erden in einer Menge von 0,001 bis 0,05 % beigefügt wird. 7.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass eine wässrige Lö sung mindestens eines Salzes, welches den die Rekristallisation hemmenden Stoff bildet, vor dem Mahlen des Sintermaterials beigefügt wird. B. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass das Hartmetall bei Temperaturen oberhalb<B>15000</B> C fertig gesin tert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CS274017X | 1947-12-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH274017A true CH274017A (de) | 1951-03-15 |
Family
ID=5451836
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH274017D CH274017A (de) | 1947-12-23 | 1948-12-10 | Verfahren zum Herstellen eines Sinterhartmetalles. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH274017A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1004383B (de) * | 1952-11-03 | 1957-03-14 | Dr Konrad Ruthardt | Gesinterte Hartmetallegierungen |
DE1019471B (de) * | 1954-01-20 | 1957-11-14 | Eisen & Stahlind Ag | Zunderbestaendige Hartmetallegierungen |
-
1948
- 1948-12-10 CH CH274017D patent/CH274017A/de unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1004383B (de) * | 1952-11-03 | 1957-03-14 | Dr Konrad Ruthardt | Gesinterte Hartmetallegierungen |
DE1019471B (de) * | 1954-01-20 | 1957-11-14 | Eisen & Stahlind Ag | Zunderbestaendige Hartmetallegierungen |
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