Geschweisster Gitterträger. Es sind Gitterstahlbalken bekannt, bei denen die Gurte aus Spezial-T-Walzprofilen gebildet sind. Diese T-Profile sind durch zick- zackförmig gebogenen Rundstahl verbunden, der an den Stegaussenflächen des T-Profils mittels Lichtbogenschweissung befestigt ist. Es sind auch geschweisste Gitterstahlbalken bekannt geworden, bei .denen die Gurte von zwei Rundstäben gebildet werden, zwischen denen die Rundstahlstreben verlaufen.
In beiden Fällen ist die Anordnung des ziekzack- förmigen Strebenzuges und seine Befestigung an Ober- und Untergurt. des sich bildenden gitterträgerähnlichen Stahlbalkens nur mög lich, wenn mittels der Lichtbogenschweissung oder gegebenenfalls auch der Gasschmelz schweissung eine feste Verbindung an den Knotenpunkten erzielt werden kann. Obwohl diese Träger infolge ihres geringen Material verbrauches und ihrer leichten Bauweise eine Reihe von Vorteilen aufweisen, haben sie sich in der Praxis nicht durchsetzen können, weil das Herstellungsverfahren zu umständlich und zu teuer ist.
Demgegenüber wird erfindungsgemäss ein geschweisster Gitterträger vorgeschlagen, bei dem die Streben mit ihren Enden die Stege der Gurte von beiden ,Seiten umfassen und bei dem die Teile einer Verbindungsstelle mittels elektrischer Widerstandsschweissung im gleichen Arbeitsgang miteinander ver schweisst sind. Man erhält auf diese Weise einen Stahlträger, der sieh bei hoher Trag- fähigkeit durch geringes Gewicht auszeichnet und auf einfache Weise hergestellt werden kann.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn durch Schlitzen der Strebenenden gebildete parallele Lappen die Gurtstege beiderseits umfassen Lind wenn die Streben aus Rohren bestehen, oder einseitig offene, z. B. V- oder U-förmige, oder zweiseitig offene, z. B.<B>I-</B> oder H-förmige, Profile aufweisen. Zweckmässig werden meh rere Streben durch Anwendung der Mehr fachpunktschweissung gleichzeitig mit den Gurtategen verbunden, wodurch die Möglich keit zur Serienfertigung eines Gitterträgers gegeben ist.
Als Halbfabrikat für die Herstellung er findungsgemäss ausgebildeter Gitterträger können normale T-Walzprofile von je 20 bis 30 mm Schenkelbreite und für<B>V-</B> oder U,-för- mige Streben etwa 25 mm breiter und 1,5 mm starker Bandstahl Verwendung finden.
Die Streben werden mit den Gurten durch elek trische WiderstandsschweissLmg an den Ver bindungsstellen zu dem gewünschten Gitter träger verbunden, wobei besonders der Tat sache Bedeutung beizumessen ist, dass die Streben gleichzeitig von beiden Seiten am Mittelsteg angeschweisst werden und dadurch eine haltbare Verbindung ergeben. .Selbstver ständlich können Ober- und Untergurt auch verschiedenartige Abmessungen haben, falls der Verwendungszweck des Gitterträgers dies wünschenswert. erscheinen lassen sollte. Man kann die erfindungsgemässen wider standsgeschweissten Gitterträger als Einzel träger und zu eigenen Fachwerken, beispiels weise Dachbindern, zusammengesetzt verwen den.
Es ist aber auch möglich, aus ihnen ein Bauelement zu bilden, bei dem Längs- und Querträger zu einem räumlichen Fachwerk zusammengesetzt sind, wobei ,die Querträger innerhalb der Längsträger durchlaufend- ver legt sind, wobei ferner die Höhe der Quer träger so bemessen ist, dass sie dem Innen abstand der Gurte .der Längsträger ent spricht, und wobei schliesslich Längs- und Querträger an ihren Knotenpunkten mitein ander verbunden sind.
Derartige Bauelemente können ebenso wie die Einzelträger leicht fabrikmässig in Serien hergestellt werden. Auf der Baustelle brauchen -dann die einzel nen Elemente nur noch miteinander verbun den zu werden, wofür zweckmässig die Kopf streben der Längsträger und die Gurte der Querträger Mittel zum Anschluss benachbar ter Bauelemente aufweisen. Die einzelnen räumlichen Fachwerke ergeben durch beliebi ges Zusammensetzen Bankörper grosser Länge und Breite, die als Decken, Dächer usw. Ver- wendung finden können.
Der Erfindungsgegenstand wird nach stehend an Hand der in der Zeichnung sche matisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 einen Knotenpunkt des Gitterträ gers mit im Querschnitt V-förmigen Streben, Fig. 2 einen Schnitt durch den Obergurt von Fig. 1, Fig. 3 eine Ecke eines Gitterträgers mit einer Anschlussverbindung für einen zweiten Träger,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV IV der Fig. 3, Fig. 5 eine andere Ausführungsform einer Strebe mit rohrförmigem Querschnitt, Fig. 6 eine schaubildliche Darstellung der Strebe nach Fig. 5, Fig. 7 eine Ausführ.ingsform mit im Quer schnitt H@-förmigen Streben, Fig. 8 eine schaubildliche Darstellung der Strebe nach Fig. 7,
Fig. 9 eine Ausführung mit einer Doppel strebe aus Bandstahl mit einer Sicke, Fig. 10 einen Querschnitt .durch die Strebe nach Fig. 9, Fig. 11 einen Querschnitt eines aus den Trägern zusammengesetzten räumlichen Fach werkelementes, Fig. 11a die seitliche Verbindung zweier solcher Bauelemente in vergrössertem Mass stab, Fig. 12 eine Draufsicht zu Fig. 11,
Fig. 13 einen Längsschnitt zu Fig. 12 und Fig. 14 einen Teil einer aus dem Bauele ment fertiggestellten Decke im Schnitt.
Fig. 1 zeigt einen Knotenpunkt eines Git terträgers, der aus einem T-profilartigen Obergurt 1 und einem ebensolchen Untergurt 1' besteht, die ,durch zickzackförmig angeord nete Einzelstreben 2 miteinander verbunden sind. Die Streben 2 besitzen einen V-förmigen Querschnitt und sind an ihren Enden ge schlitzt.
Die dadurch entstandenen Lappen 3 sind beiderseits der Gurtstege mit dem Ober und Untergurt durch Widerstandsschweiss ung, wie bei 4 angedeutet, verbunden. Bemerkens- wert ist, dass die Widerstandsschweissung zur gleichzeitigen Verbindung von drei Werk stofflagen benutzt wird, indem nämlich die Streben auf beiden Seiten der Gurtstege an geordnet und gleichzeitig in einem Arbeits- gaug mit denselben verschweisst sind.
Trotz der leichten Konstruktion ist die Festigkeit eines solchen widerstandsgeschweissten Gitter trägers sehr hoch. Da er ausserordentlich flach ist, nimmt er wenig Raum ein, so dass ein Versand auch auf grössere Entfernung noch wirtschaftlich ist. Man kann den Träger nach der Sehweissung in einem Tauchbad mit Kunstharzlack überziehen, wodurch ein dauer hafter Rostschutz erzielt wird.
Mit 5 ist der Obergurt eines quer zum in Fig. 1 dargestell ten Träger liegenden weiteren Gitterträgers bezeichnet, der zwecks Bildung eines räum lichen Fachwerkelementes zwischen dem Ober- und Untergurt eingeschoben ist. Ein solches Bauelement besteht aus einer Mehrzahl von Längsträgern 6 (Fug. 11 bis 13) und einer Mehrzahl von Querträgern 7.
Bei den Längs- trägern können Ober.. und Unterseite ver tauscht werden, so dass benachbarte Längsträ ger um 18011 um ihre Längsachse gedreht nebeneinander liegen und abwechseln, wie in Fig. 13 durch die strichpunktierten Linien der Streben 2 zum Ausdruck gebracht ist. Die Längsträger 6 sind in Abständen durch die Querträger 7 an ihren Kreuzungsstellen durch Sehweissung miteinander verbunden. Jeder Querträger 7 besteht ähnlich dem Längsträger aus einem Obergurt 5 und einem Untergurt 5'. die durch die Streben 8 miteinander verbun den sind.
Das abgebildete Normalbauelement ist 5 m lang bei einer Baubreite von 1,25 m und weist neun Längsträger 6 sowie fünf Querträger 7 auf. Die Abstände der Längs- und Querträger voneinander sind vereinheitlicht und in der Praxis der Normung der Baumasse und Bau elemente angepasst. Zur Verbindung eines Bauelementes mit einem zweiten Bauelement in Richtung der Längsträger 6 sind an den Stirnenden Kopfstäbe 9 (Fug. 3) vorgesehen. Die im Querschnitt. aus Festigkeitsgründen teilweise winkelförmigen Stäbe 9 sind beider seits des Steges bei 10 angeschweisst und lassen zwischen sich einen Spalt offen, in dem eine Verbindungslasche 11 mit Löchern 12 einge schoben ist.
Die Verbindung kann durch Nie ten 13 oder Schraubenbolzen erfolgen, wobei die winkelförmig abgebogenen Lappen der Kopfstäbe 9 zugleich als Anschlag dienen. Bei den Querträgern 7 fallen die Kopfstreben 9 fort. Für einen seitlichen Anschluss eines Bauelementes sind an den Enden .des Ober gurtes 5 und Untergurtes 5' Löcher vorge sehen, ,die den Anschluss eines Nachbarele mentes durch eine senkrecht zum Gurt ver laufende Lasche 14 (Fug. 11a) beiderseits des Gurtsteges mittels Vernietung oder Ver schraubung ermöglichen.
Während für die Ober- und Untergurte (las T-Profil besonders geeignet ist, können für die Streben beliebige Walzprodukte, pro filierte Bleche, Rohre oder dergleichen ver wendet werden. So zeigen beispielsweise Fig. 5 und 6 eine Strebe 15 aus einem Rohr, bei dem durch Aufschneiden .der Enden und Strecken derselben Laschen 16 gebildet sind, die beiderseits des Steges am Gurt 1 durch Punktschweissung mit dem Gurt verbunden sind.
Die Ausführung nach Fig. 7 und 8 zeigt eine Strebe 17 aus einem Walzprofil in H-Form, bei der am Ende ein Teil des Steges 18 herausgeschnitten ist. Die stehengebliebe- nen Enden 19 sind durch Zusammenbiegen auf einen der Stegdicke des Gurtes entspre chenden Abstand gebracht und werden beider seits mit dem Gurt verschweisst.
Fig. 9 und 10 zeigen eine Ausführungs- form einer Doppelstrebe, die aus Flachstahl 20 und 20' mit einer in der Längsrichtung verlaufenden Versteifungssicke 21 besteht. Anden Enden ist die Sicke 21 durch Pressen und Strecken unterbrochen, und mit den ge.- streckten Enden beiderseits des Steges ist die Strebe mit dem Gurt 1 .durch Schweissung verbunden.
Eine aus räumlichen Fachwerkelementen bestehende Decke zeichnet sich dadurch aus, dass die Obergurte der Längsträger ohne Verwendung tragender Konstruktionsteile aus schliesslich durch den Fussboden abgedeckt sind. Gleichzeitig können die Untergurte durch einen Isolierbelag abgedeckt werden. Ein Teilstück einer derartigen Decke ist in Fig. 14 im Schnitt dargestellt.
Auf die Längs- gitterträger 6 ist ein an sich nicht tragfähiger Fussbodenbelag 22, beispielsweise eine Leicht bauplatte aus Holzfaserstoff oder Holzwolle, gelegt, auf den als weitere Abdeckung ein Linoleumbelag 23 folgt. Auf der Unterseite des Trägers ist ein Drahtgeflecht 24 oder ein anderes geeignetes Mittel zum Festhalten eines Mörtelputzes 25 befestigt. Der von dem Fussbodenbelag und der untern Putzschicht gebildete Hohlraum 26 kann mit einer Isolier masse, wie beispielsweise Schaumbeton oder dergleichen, ausgefüllt werden.
Man kann aber auch nur eine Schicht 27 von geringer Höhe einer beliebigen Vergussmasse auf die untere Putzschicht 25 auftragen und den ver bleibenden Hohlraum für die Verlegung von Rohrleitungen verschiedenster Art oder für die Durchleitung eines Heizmediums benut- zen, das an geeigneten Stellen. in die Wohn- oder Arbeitsräume geleitet werden kann.
Es ist aber auch möglich, an Stelle des Putzträ gers 24 und des Deckenputzes 25 vorüber gehend eine Sehalung anzubringen und die Gitterträger ganz oder teilweise durch Aus giessen des zwischen .den Gürten befindlichen Raumes in jeweils gewünschter Stärke mit Leichtbaustoff ,einzuschliessen. Nach Entfer nen der Verschalung ist dann ebenfalls eine haltbare Decke entstanden, die vor allem hin sichtlich der ,Schallisolierung besondere Vor teile aufweist.
Durch Verwendung der beschriebenen Gitterträger für Leichtbaukonstruktionen wird eine neuartige Leichtbauweise ermöglicht mit grosser Materialersparnis. Durch die Liefe rung von Standardbauelementen, die fabrik mässig in grösseren Serien hergestellt und an der Baustelle lediglich montiert werden, ist es möglich, auf gelernte Fachkräfte weit gehend -zu verzichten und ungelernte Arbeits kräfte zu verwenden, wodurch nicht nur die Baukosten gesenkt,
sondern auch das Bau tempo beschleunigt wird. Die besondere Festigkeit insbesondere der geschilderten Deckenkonstruktionen gestattet bei Bauwer ken eine .grosse Freiheit hinsichtlich Aufstel lung der Zwischenwände in. den Obergeschos sen. Die Vorteile .des -beschriebenen Gitter trägers und der daraus zusammengesetzten Bauelemente sind vor allem geringes Gewicht im Verhältnis zur erreichten Festigkeit, leichte Transportmöglichkeit, einfache Mon tage, fabrikmässige Serienherstellung und Verwendung genormter Halbfabrikate.