Verfahren zur Herstellung von Azopigmenten. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Azopig- menten.
Bekannt ist die Herstellung eines orange farbenen Pigmentes, welches zum Färben von (luinini verwendet wird, durch Kupplung von 3,3'-1)ieliloi-benzidin mit 1-p-Tolyl-3-methyl-5- pyrazolon. Bekannt ist ferner die Herstellung eines Pigmentes durch Kupplung von tetrazo- tiertem o-Dianisidin mit der gleichen Kupp- lungskomponente, jedoch nach dem Verfahren des britischen Patentes Nr. 441091.
Das letz tere Produkt ist. in Gummi nicht so leicht di- spergierbar. Versuche der Erfinder haben er geben, dass beider Kupplung von tetrazotier- tem o-Dianisidin mit 1-p-Tolyl-3-methyl-5--pyr- azolon in saurein Medium ein bläuliehrotes Pigment erhalten wird.
Es wurde nun gefunden, dass durch Kup peln gewisser Gemische von tetrazotiertem o-Dianisidin und 3,3'@Diehlorbenzidin mit 1-p- Tolyl-3-inetliyl-5-pyrazolon in verdünntem saurem Medium ein Pigment erhalten wird, -elches, nachdem es in eine trockene Form übergeführt worden ist, in Gummi leicht di- @pergierbar ist und einen gefälligen bläulich roten Farbton aufweist. Dieses Pigment be sitzt die überraschende Eigenschaft,
eine stär kere blaue Tönung aufzuweisen als die durch Kuppeln von tetrazotiertein o-Dianisidin mit l.-1)-Tolyl-3-methyl-5-py razolon erhaltenen Pi mente.
. Das Verfahren zur Herstellung dieses Pig- nientes ist dadurch gekennzeichnet, dass in verdünntem, saurem Medium ? Mol 1-p-Tolyl- 3-methyl-5-py razolon mit insgesamt 1 Mol von tetrazotiertein o-Dianisidin und 3,3'-Dichlor- benzidin gekuppelt werden,
wobei die Menge des tetrazotierten o-Dianisidins 25 bis 95 Mol.- Prozent der Gesamtmenge an verwendeten tetrazotierten Aminen beträgt.
Der Farbton des Produktes kann durch Änderung der Mengenverhältnisse des verwen deten o-Dianisidins und 3,3'-Dichlorbenzidins verändert. werden. Innerhalb der angegebenen Grenzen sind jedoch :die Farben stärker blau und kräftiger als diejenigen, die bei Verwen dung von Dianisidin allein als Tetrazokompo- nente erhalten werden, und viel stärker blau als diejenigen, welche bei Verwendung von 3,3'-Dichlorbenzidin allein als Tetrazokompo- nente erhalten werden.
Es ist zweckmässig, .die Kupplung beispiels weise durch Eintragen einer alkalischen Lö sung der Kupplungskomponente in eine saure Lösung von tetrazotiertem o-Dianisidin und ,.),3'-Dichlorbenzidin bei 50 G durchzuführen. Das in dieser \'eise gefällte Pigment kann beispielsweise durch Filtrieren der heissen Suspension, Waschen des Rückstandes mit Wasser und Trocknen isoliert werden. Das so erhaltene trockene Pigment kann in einer ge eigneten Mühle zu einem feinen Pulver ver- mahlen werden.
Eine Variante besteht darin, dass man eines der Amine zuerst tetrazotieren und mit der Kupplungskomponente kuppeln, und das zweite Amin getrennt tetrazotieren und mit der Kupplungskomponente kuppeln und die beiden erhaltenen Pigmentsuspensionen sofort mischen kann.
Die trockenen Pigmente können in Gummi oder synthetische Harze, wie zum Beispiel Polyvinylchlorid, eingearbeitet werden. In Gummi erhält man leuchtende, bläulichrote, nicht übertragbare Farben, die vulkanisier- und lichtecht sind. Diese Pigmente sind immer stärker blau und leuchtender als diejenigen, die durch Mischen der beiden getrennt her gestellten, trockenen Pigmente erhalten werden.
Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele, in denen die Teile Ge- .wieht.steile sind, erläutert.
Beispiel <I>1:</I> 171 Teile o-Dianisidin-sulfat und 175,5 Teile 3,3'-Dichlorbenzidin-sulfat werden in eine Lö sung von 515 Teilen Schwefelsäure in 3200 Teilen Wasser eingetragen. Man tetrazotiert die gemischten Amine in der üblichen Weise und klärt die erhaltene Tetrazolösllilg durch Verrühren mit Entfärbungskohle und Filtrie ren.
Die Lösung wird bei 50 C gerührt und mit einer Lösung von 432 Teilen 1-p-Tolyl-3- methyl-5-pyrazolon, 1240 Teilen Natriumace- tat-Kristallen und 92 Teilen Natriumhydroxyd in 9000 Teilen Wasser versetzt.. Die so erhal tene Pigmentsuspension wird zur Vollendung der Kupplungsreaktion während einer Stunde gerührt. Die Suspension wird hierauf auf 950 C erhitzt und filtriert, worauf die erhal tene Paste mit kaltem Wasser gewaschen wird. Die Paste wird bei 1100 C getrocknet und hier auf zu einem feinen Pulver vermahlen.
Man kann das trockene Produkt ohne wei tere Behandlung in Polyvinylchlorid einfüh ren, um leuchtende, bläulichrote, nicht über tragbare Farben zu erzeugen, die gegenüber Verarbeitungsprozessen widerstandsfähig sind. Das trockene Produkt kann auch mit Leichtig keit in CTummi dispergiert werden, um bläu lichrote, nicht übertragbare Farben zu erzeu- @gen, die vulkanisier- und lichtecht sind.
<I>Beispiel 2:</I> 246 Teile 3,3'-Dichlorbenzidin-sulfat wer den in eine aus 360 Teilen Schwefelsäure und @) 240 Teilen Wasser bestehende Lösung ein getragen. 102,5 Teile o-Dianisidin-sulfat wer den in eine Lösung von 154,5 Teilen Schwefel säure in 960 Teilen Wasser eingetragen. Man tetrazotiert die beiden Amine yetrennt in der üblichen Weise und klärt .die erhaltenen Tetrazolösungen durch Verrühren mit Entfär- bungskohle und durch Filtrieren.
Die beiden Tetrazolösungen werden vermischt, bei 50 C gerührt und mit. einer Lösung von .132 Teilen 1-p-Toly 1-3-methyl-5-py razol on, 92 Teilen N a- iriumhydroxyd und 1240 Teilen Natriurnaee- tat in 9000 Teilen Wasser versetzt. Die so er haltene Pigmentsuspension wird zur Vollen- clung der Kupplungsreaktion während einer Stunde gerührt.
Die Suspension wird hierauf auf 950 C erhitzt. und filtriert, worauf die er haltene Paste mit. kaltem Wasser gewaschen, bei<B>1100</B> C getrocknet und schliesslich zu einem feinen Pulver vermahlen wird.
Das in Polyviny lchlorid eingeführte Pro dukt, liefert leuchtende, kräftige, nicht über tragbare, rote Farbtöne, die stärker blau und leuchtender sind als diejenigen, die mit dem vollständig aus o,Dianisidin hergestellten Pig ment erhalten werden und eine bessere Licht echtheit aufweisen. Das Pigment lässt sich leicht in Gummi disper gieren, wobei ähnliche, vulkanisier- und lichtechte Farbtöne erhalten werden.
<I>Beispiel 3:</I> 325 Teile o-Dianisidin-sulfat und 17,5 Teile <B>3</B> IW werden in eine Lö- ,3 -Diehlorbenzidin-suliat sung von 515 Teilen Schwefelsäure in 3200 Tei len Wasser eingetragen. Die gemischten Amine werden in .der in Beispiel 1 beschriebenen Weise tetrazotiert und gekuppelt.
Wird das erhaltene Pigmentpulver in Poly- v invlehlorid eingeführt, so erzeugt es einen roten Farbton, der stärker bläulich ist als der jeni_e, der mit dem vollständig aus o-Dian- isidin hergestellten Pigment erhalten wird. Beispiel i: 210,5 Teile 3,3'-Dichlorbenzidin-sulfat wer den in eine Lösung von 309 Teilen Schwefel säure in 1920 Teilen Wasser eingetragen, wor auf das Amin in der üblichen Weise tetrazo- tiert wird.
Die erhaltene Tetrazolösung wird ((lureh Verrühren mit Entfärbungskohle ge klärt., hierauf filtriert. Die Lösung wird bei 50 (.' gerührt und mit. einer Lösung von 259 Teilen 1- p - Tolyl- 3 -rnethy 1-5- pyrazolon, 5 5 Teilen Natriumhydrozyd und 745 Teilen Natriumacetatkristallen in 5400 Teilen Was ser versetzt.
137 Teile o-Dianisidin-sulfat wer den in ähnlicher Weise tetrazotiert und mit einer entsprechenden -Menge 1.-p-Tolyl-3-me- thyl-5-pyrazolon gekuppelt. Die beiden ge trennt hergestellten Pigmentsuspensionen wer den sofort gemischt und während einer Stunde ,,erührt. Das Produkt wird in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise isoliert.
Das erhaltene Pigmentpulver ist demjeni gen älinlieh, das durch Herstellung des Pig- inentes aus einem Gemisch der Amine, in wel chem die molekulare Menge des o-Dianisidins 40% der Gesamtmenge der gemäss der Me- thode von Beispiel 1 verwendeten Amine be trägt, erhalten wird.
Das gemäss Beispiel 4 lier;estellte Pigment. liefert, wenn man es in Polyvinylclrlorid einführt, Farbtöne, die we- sentlich bläulicher und leuchtender sind als diejenigen, welche mittels eines innigen Ge- ini¯clies von 0,4 11o1 des durch Kuppeln von o-Dianisidin mit p-Toly l-methy 1-py razolon her= (Vestellten Pigmentpulvers mit 0,
6 Mol des durch kuppeln von 3,3'-Dichlorbenzidin mit p-Toly l-methyl-pyrazolon hergestellten Pig mentpulvers erhalten werden.