Drahtziehmasehine. I:s ist. bekannt, dass man beim Drahtziehen in Drahtziehmasehinen eine grössere Reduk tion des Drahtquerschnittes bei unveränderter Kraftübertragung erhalten.
kann, falls der Draht vor seinem Eintritt in die Ziehscheibe von einer Gegenkraft. beeinflusst wird, und es ist auch bekannt, derartige Draht.zieh- masehinen mit vier bremsbaren Ziehtrommeln auszuführen, die paarweise angetrieben sind, und zwar jedes Paar über ein Differential getriebe, welche beiden Differentialgetriebe ihrerseits gemeinsam von einem dritten Dif ferentialgetriebe angetrieben sind.
Das die Gegenkraft erzeugende Alrbrernsen der Zieh trommel wird durch den Widerstand der vor der Ziehtrommel vorgesehenen Ziehscheibe be wirkt und kann durch ein besonderes Ab bremsen des eintretenden Drahtes oder der Trommeln bzw. der Antriebsachsen derselben verstärkt -erden.
Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, dass die beiden Ziehtrommeln jedes Paares koaxial übereinander angeordnet sind, und class die beiden ausgehenden Aelrsen der beiden erstgenannten Differentialgetriebe kon zentrisch ineinander angeordnet und nach derselben Seite hin gerichtet sind und die Antriebsachsen der beiden Ziehtronnneln des betreffenden Trommelpaares darstellen,
wäh rend die beiden eingehenden Achsen der bei den ebengenannten Differentialgetriebe mit den ausgehenden Achsen des dritten, von einem Antriebsmotor angetriebenen Differen tialgetriebes direkt gekuppelt sind.
Durch die Erfindung wird in erster Linie der Vorteil erhalten, dass vier Ziehtrommeln mit nur drei Differentialgetrieben, ohne irgendwelche zusätzliche Zahnradgetriebe an getrieben werden können, wobei die Maschine so ausgebildet. -erden kann, dass der Draht die Maschine durchlaufen kann, ohne zwischen den Reduktionen verdreht oder in einer S- förmigen Bahn gebogen zu werden, gleich zeitig damit,
dass die Trommeln automatisch die richtige gegenseitige LTmfa.ngsgeschwindig- keit erhalten. Die Transmission ist also sehr einfach, nur drei Differentialgetriebe sind er forderlich.
Je leichter die Transmission ist, in desto grösserem Ausmass kann der Draht durchmesser reduziert werden. Weher kann man ;anz gewöhnliche Kraftwagen-Differen- tialgetriebe verwenden, wobei die beiden Kraftwagen-Differentialgetriebe für die be treffenden Trommelpaare nur auf die Weise abgeändert werden müssen, dass ihre aus gehenden Achsen nach derselben. Seite hin gerichtet und konzentrisch ineinander ange ordnet werden, während das dritte Kraft wagen-Differentialgetriebe ganz unverändert benutzt werden kann.
Die Verwendung von Kraftwagen-Differentialg-etrieben bringt ganz besondere Vorteile, weil sie zu einem \niedri gen Preis eingekauft und um;'ebaut werden können, weil sie von besonders hoher Quali tät sind, und zwar ist die Qualität. höher als bei dem, -was bei den speziell. für Dral-itzieh- zweeke konstruierten Differentialen zu ange messenem Preis erhalten werden kann, und weil Ersatzteile ohne weiteres zu geringen Kosten erhalten werden können.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungs gemässen Drahtziehmaschine ist in den bei liegenden Zeichnungen schematisch darge stellt.
Fig. 1 ist ein Seitenriss der Maschine, und zwar von der Vorderseite gesehen, wobei ge wisse Teile im Schnitt dargestellt sind; Fig. 2 ist ein Fig. 1 entsprechender Grund riss der Maschine, und Fig. 3 zeigt einen in grösserem Massstab ausgeführten Vertikalschnitt durch das für das rechtsseitige Trommelpaar in Fig. 1 vor gesehene Differentialgetriebe mit benachbar ten Teilen.
In der Zeichnung bezeichnet 1 den hTa- schinenrahmen der Drahtziehmaschine, 2a die erste Ziehtrommel und 2b die zweite Zieh trommel, welche beiden Ziehtrommeln zusam men das erste Trommelpaar darstellen, 3a die dritte Ziehtrommel und 3b die vierte Zieh trommel, welche beiden letztgenannten Zieh trommeln das zweite Trommelpaar darstellen. Die beiden Ziehtrommeln jedes Paares sind koaxial übereinander angeordnet.
An einer Stelle vor der ersten Ziehtrom mel 2a ist eine Ziehscheibe 12 vorgesehen. Von dieser Ziehscheibe geht der Draht A zu der Ziehtrommel 2a, läuft in einer oder meh reren Windungen um diese Trommel herum, geht von dort aus über eine Rolle 13 und eine zweite Ziehscheibe 14 zu der Ziehtrom mel 2b und läuft in einer oder mehreren Win dungen um diese Trommel herum. Von hier aus geht der Draht weiter zu einer dritten Ziehscheibe 15 unmittelbar vor der Zieh trommel 3a, läuft in einer oder mehreren Win dungen um diese herum, geht von dort aus über eine Rolle 16 zu einer vierten Ziehscheibe 17, um endlich auf die Ziehtrommel 3b auf gewickelt mz werden.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, läuft der Draht durch die ge samte Maschine, ohne verdreht zu werden und ohne in $-förnügen Schlaufen zu verlaufen. Die Ziehtrommel 3b ist mit einer Abhebevor- richtung 10 versehen, die durch eine Winde 11 betätigt werden kann. Auch die Ziehtrom- mel 2b kann gegebenenfalls mit einer ähn lichen Abhebevorrichtung versehen sein.
Die mit dem Index b bezeichneten Zieh- trommeln 2, 3 haben einen grösseren Durch messer als die mit dem Index a bezeichneten Ziehtrommeln 2, 3. In gewissen Fällen kann es angebracht sein, die Ziehtrommeln 3a, 3b grösser zu machen als die Ziehtrommeln 2a., 2b. Die beiden Ziehtrommeln 2a, 2b des ersten Trommelpaares sind mit je einer Antriebs achse 20 bzw. 21 versehen. In derselben Weise sind die beiden Ziehtrommeln des zwei ten Trommelpaares mit je einer ähnlichen Antriebsachse 20 bzw. 21 versehen.
Die An ordnung der Trommeln auf den Antriebs achsen ist für beide Paare dieselbe und ist in Fig. 1 nur für das erste Paar gezeigt. Die Trommel 2b ist direkt auf dem obern Ende der zentralen Antriebsachse 20 befestigt. Die Trommel 2a ist durch eine Nabenhülse 22 auf eileer Nabenscheibe 23 befestigt, in welcher die rohrförmige Antriebsachse 21 fest einge setzt ist. Die zentrale Antriebsachse 20 ist an ihrem obern Ende in der rohrförmigen Antriebsachse 21 durch ein Gleitlager 24 ge lagert.
Die rohrförmige Antriebsachse 21 ist. an ihrem obern Ende durch ein Rollenlager oder ein Kugellager 25 in einer in dem Ma schinenrahmen befestigten Lagerhülse 26 ge lagert.
Die Anordnung der Antriebsachsen 20, 21 an ihren untern Enden des dazugehörigen Differentialgetriebes 30 und der benachbarten Teile geht besonders aus Fig. 3 hervor. Diese Figur zeigt die Anordnung nur für das Dif ferentialgetriebe des rechtsseitigen Trommel paares 3a, 3b. Die Anordnung des Differen tialgetriebes des linksseitigen Trommelpaares ist dieselbe. Die in dem Maschinenrahmen be festigten Lagerhülsen 26 sind nach unten durch Zwischenhülsen 32 fortgesetzt.
Die Ge häuse 33 der beiden Differentialgetriebe sind oben mit diesen Zwischenhülsen verbunden und sind unten im Masehinenrahmen abge stützt. Die beiden Gehäuse<B>33</B> sind mit ein ander zugekehrten Seitenstützen 34 versehen. Zwischen den beiden Differentialgetrieben 30 bzw. den Gehäusen 33 derselben liegt ein drit- tes Differentialgetriebe 35 bzw. das Gehäuse 36 desselben. Der Antriebsmotor 4 (Fig. 2) ist mit seiner Achse 5 mit der eingehenden Achse des Differentialgetriebes 35 direkt ge kuppelt.
Die beiden ausgehenden Achsen 37 des Differentialgetriebes 35 sind mit den ent sprechenden eingehenden Achsen 38 der Dif ferentialgetriebe 30 verbunden, wobei die Muffen 39 des Gehäuses 36 mit den Stutzen 34 vereinigt sind. Die drei Differentialgetriebe 30 und 35 sind von der bei Kraftwagen all gemein üblichen Art, wobei das Differential getriebe 35 unverändert benutzt werden kann, aber die beiden Differentialgetriebe 30 etwas umgebaut, werden müssen, indem ja die bei den ausgehenden Achsen 20, 21 nach der selben Seite hin (nach oben) gerichtet werden und konzentrisch sein sollen. Im übrigen sind die beiden Differentialgetriebe 30 mit den Kraftwagendifferentialgetrieben übereinstim rnend.
Die eingehende Achse 38 der beiden Differentialgetriebe 30 hat also ein konisches Zahnrad 40 im Eingriff mit einem grossen konischen Zahnrad 41 auf dem drehbaren Träger 42 für die kleinen konischen Zahn räder 43, die zwischen den beiden, einander zugekehrten konischen Zahnkränzen 44 und 45 an den beiden Achsen 20 und 21 liegen, wobei diese Achsen selbstverständlich in bezug auf den Träger 42 drehbar sind.
Damit ein neuer Draht in die Maschine eingezogen werden kann, wenn die Maschine leer ist, muss das mittlere Differentialgetriebe 35 gesperrt werden. Dies erfolgt mittels der bei Kraftwagen an sich bekannten Anord nung, dass die eine ausgehende Antriebsachse 37 des Differentialgetriebes 35, z. B. die links seitige Antriebsachse 37 (Fig. 1) durch die von Hand betätigte Schiebehülse 50 und den Mitnehmer 51 nach rechts verschoben wird, so dass der in dem Differentialgetriebe 35 lie gende, mit Gleitrippen oder Gleitnuten aus gebildete Endteil der Achse 37 in den Träger der kleinen Zahnräder hineingeht und dadurch das Differentialgetriebe 35 sperrt.
Mit ge sperrtem Getriebe 35 erhalten die Trommeln 3a, 3b dieselbe Drehzahl wie die Trommeln <I>2a, 2b.</I> Die Nabenseheiben 23 sind mit daran befestigten Sperrädern 55 und die Trommeln 2b und 3b mit entsprechenden Sperrhaken 56 versehen, die durch die Federn 57 in nach giebiger Anlage gegen die Sperräder gehalten werden und mit Betätigungselementen 58 zum Ausschalten und Einschalten versehen sind. Die Sperrelemente 55, 56 verhindern, dass beim Inbetriebsetzen die Trommeln 2b und 3b schneller umlaufen als die Trommeln 2a und 3a.
Wenn die Trommeln 2a und 2b mit Draht belegt worden sind, wird die Sperrung zwischen diesen beiden Trommeln wirkungs los gemacht und wird die Trommel 2b eine etwas niedrigere Drehzahl als die Trommel 2a erhalten, und zwar im Verhältnis zu der ge wünschten Drahtdurchmesserreduktion. Nach dem man den Draht so weit vorgezogen hat, dass die Länge genügend ist, um einige Win dungen um die Trommel 3a zu erlauben, hebt man die Sperrung des Differentialgetriebes 35 auf.
Die Sperrung zwischen den Trom meln 3a. und 3b bleibt wirksam, bis der Draht um die letzte Trommel 3b befestigt worden ist. Dann werden die Sperrhaken 56 durch die Betätigungselemente 58 ausgeschaltet, und die Maschine kann in Betrieb gesetzt werden.
Durch Bremsen des Drahtes oder einer oder mehreren der Drahttrommeln bzw. der Achsen derselben kann man jede gewünschte Gegenkraft und jede gewünschte Reduktion des Querschnittes des Drahtes bewirken, wo bei der Kraftbedarf für die Trommeln sich automatisch derart einstellt, dass die Trom meln die richtige Umfangsgeschwindigkeit im Verhältnis zueinander erhalten. Die Summe der Umfangsgeschwindigkeiten der Trommeln ist ja konstant, gleichgültig welche Geschwin digkeit für eine einzelne Trommel gewählt. wird.
Weiter kann die beschriebene Maschine in einer sehr gedrängten Konstruktion aus geführt werden und hat sie eine sehr geringe Anzahl von Transmissionselementen, die auf die Kraftverteilung und auf die Verteilung der verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten einen störenden Einfluss haben könnten, und zwar zum Unterschied gegenüber bekannten Maschinen, bei denen die Transmission neben den Differentialgetrieben noch Übersetzungen mit einer grossen Anzahl von zylindrischen Zahnrädern enthält. Bei der beschriebenen Maschine ist die Transmission sehr leicht laufend, so dass man mit der Reduktion des Drahtquerschnittes in den einzelnen Draht scheiben zu einem Wert sehr nahe der Bruch grenze des Drahtes heruntergehen kann.
Die Maschine kann schliesslich leicht angelassen und mit grosser Geschwindigkeit betrieben werden.