Transportvorrichtung für lose Papierblätter. Verschiedene Verfahren zum Transportie ren von losen Papierblättern, wie Zeichnun gen und dergleichen sind bereits bekannt.
Aus der Druckereitechnik ist ein Verfah ren bekannt, gemäss welchem ein Papierbogen mittels mit einer Saugvorriehtung in Verbin dung stehenden Saugnäpfen aufgenommen und anderswohin gelegt wird. Es ist auch all gemein üblich, einen Papierbogen auf einem Metallrahmen aufruhen zu lassen und diesen Rahmen schnell anderswohin zu bewegen; in folge des Luftwiderstandes bleibt das Papier an seiner Stelle.
Es kommt vor, dass eine Papiertransport- vorriclitung erwünscht ist, bei der die eine Seite des Papiers frei liegt und bei der das Papier auch entgegen der Wirkung der Schwerkraft festgehalten werden kann. Eine solche Papiertransportvorrichtung ist z. B. bei Faksimilevorrichtungen erwünscht und kann auch bei Druckpressen, Stempelmaschi nen, Sortiermaschinen und dergleichen An wendung finden. Es ist der Patentinhaberin nach Versuchen von langer Dauer gelungen, eine Transportvorrichtung zu verwirklichen, bei der das Papier durch elektrostatische Kräfte auf dem Transportmittel festgehalten wird.
Ein auf diese Weise festgehaltener Pa pierbogen liegt vollkommen am Transport mittel an und bleibt auch entgegen der Wir kung der Schwerkraft am Transportmittel haften. Elektrostatische Kräfte finden in der Technik verhältnismässig geringe Anwendung.
erden die elektrischen Staub- und Flug- aschenfän,-er, die elektrostatischen Messgeräte und der Kondensatorlautspreeher ausser Be tracht gelassen, so sind wenige Anwendungs gebiete der elektrostatischen Kräfte bekannt. Dies dürfte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass es schwierig ist, die zwei in der Natur nebeneinander vorkommenden Ladungs arten zu trennen, da dies zu hohen, manchmal zu sehr hohen Spannungen Anlass gibt. Es ergibt sich, dass Papier, auch wenn es sehr trocken ist, stets noch eine geringe Leitfähig keit hat, wodurch es in bezug auf hochisolie rende Stoffe als ein Leiter zu betrachten ist. Es ist ferner möglich, die elektrostatischen Ladungen z.
B. durch Reibung oder durch die Verbindung mit einer Gleichspannungsquelle aufzubringen. Wenn diese Gleichspannungs- quelle nur einen Strom von einigen Mikro ampere liefert, liegt keine Gefahr für das Be dienungspersonal vor.
Gemäss der Erfindung werden lose Papier blätter bei einer mit einem Transportmittel aus elektrisch isolierendem Material versehe- nen Transportvorrichtung durch elektrostati sche Kräfte auf diesem Transportmittel fest gehalten.
Vorzugsweise ist ausserdem eine Vorrieh- t.ung vorhanden, die dazu dient, die elektrosta tischen Kräfte auf elektrischem Wege wieder aufzuheben. Bei einer Ausführungsform wird das Transportmittel aus elektrisch isolierendem Material zwischen zwei Körper geführt, von denen der eine, der mit dem Papier in Be- rührung kommt, mit einem geerdeten Belag aus elektrisch leitendem Material versehen ist, während der andere Körper, der ausschliess lich mit dem Transportmittel in Berührung kommt, mit einem Stoff bekleidet ist, der bei Reibung am elektrisch isolierenden Material des Transportmittels auf diesem Material eine elektrostatische Ladung erzeugt.
Der in Frage stehende Stoff kann, z. B. eine Katzen haut, Filz, Seide und dergleichen sein.
Bei dieser Ausführungsform ist es erfor derlich, dass alle Teile, mit denen das Trans portmittel in Berührung kommt solange das Papier festgehalten werden muss, z. B. Spann rollen, Vorbewegungsmechanismus und der gleichen, in bezug auf Erde isoliert angeord net oder aus Isoliermaterial hergestellt sind, da sonst die Ladung auf der vom Papier ab gewendeten Seite des Transportmittels nach Erde abfliessen kann.
Vorzugsweise hat der Körper, der mit einem Stoff bekleidet ist, der bei Reibung am elektrisch isolierenden Material auf diesem Material eine elektrostatische Ladung erzeugt, die Gestalt eines Zylinders, dessen Umfang eine Relativgeschwindigkeit in bezug auf das Transportmittel hat. Es kann auf diese Weise eine hinreichende Reibung zwischen Trans portmittel und Reibungsstoff erhalten werden.
Bei einer weiteren, Ausführungsform ist das Transportmittel aus elektrisch isolieren dem Material auf der dem zu transportierenden Papier abgewendeten Seite mit Streifen elek trisch leitenden Materials versehen, die in einer zur Bewegungsrichtung des Transport mittels senkrechten Richtung elektrisch von einander getrennt sind, und wobei die elek trostatische Ladung dadurch aufgebracht wird, dass die Streifen nacheinander mit dem einen Pol einer Gleichspannungsquelle ver bunden werden, deren anderer Pol mit dem zu transportierenden Papierblatt verbunden ist, das sich auf der andern Seite des Trans portmittels befindet.
Es ist bei dieser Aus- führungsform der Erfindung grundsätzlich einerlei, ob die nicht mit Erde verbundene Seite der Gleichspannungsquelle mit dem Pa pier oder mit den Streifen des elektrisch lei tenden Materials verbunden wird. Im letzte ren Falle ist es erwünscht, dass alle Teile mit denen die Streifen des Transportmittels in Berührung kommen, solange das Papier festgehalten werden muss, in bezug auf Erde isoliert sind.
Wenn die nicht mit Erde ver bundene Seite der Gleichspannungsquelle mit dem Papier und die geerdete Seite mit den Streifen verbunden ist, ist es meistens nicht nötig, die soeben erwähnten Teile gegenüber Erde zu isolieren; aus praktischen Gründen wird im allgemeinen jedoch bevorzugt, die nicht mit Erde verbundene Seite der Gleich spannungsquelle mit den Streifen zu ver binden.
Eine' weitere, bevorzugte Ausführungs form besteht darin, dass die von dem zu trans portierenden Papier abgewandte Seite des Transportmittels mit einer elektrisch leiten den Bekleidung versehen ist und die vom Transportmittel abgewandte Seite des Papiers mit einem Körper in Berührung gebracht wird, der gleichfalls mit einer elektrisch lei tenden Bekleidung versehen ist, wobei die elektrostatische Ladung in der Weise aufge bracht wird, dass die Bekleidung des Trans portmittels mit dem einen Pol einer @ Gleich spannungsquelle verbunden wird, deren an derer Pol mit dem Belag des das Papier be rührenden Körpers verbunden wird. Auch bei dieser Ausführungsform ist es grundsätzlich einerlei, auf welche Weise die Gleichspan nungsquelle angeschlossen wird.
Es wird je doch bevorzugt, in diesem Fall die nicht mit Erde verbundene Seite mit dem Papier und die geerdete Seite mit der Bekleidung des Transportmittels zu verbinden. Im letzteren Fall können z. B. Führungsrollen, die wäh rend des Transports nicht mit dem Papier in Berührung gelangen, geerdet werden und brauchen nicht aus Isoliermaterial hergestellt zu sein.
Es ist manchmal erwünscht, das Anhaften des Papiers am Transportmittel noch zu ver- stärken. Zu diesem Zweck kann nach dem Aufbringen der elektrostatischen Ladung zwischen der vom Papier abgewendeten Seite des Transportmittels und der vom Transport mittel abgewendeten Seite des Papiers eine elektrische Verbindung hergestellt werden. Ein solcher Kurzschluss hat überraschender weise ein stärkeres Anhaften des Papiers zur Folge, obgleich zu erwarten wäre, dass das Anhaften bedeutend geringer oder sogar völ lig verschwinden würde.
Es ist erwünscht, eine Vorrichtung anzu bringen, die an einer bestimmten Stelle das Anhaften des Papiers am Transportmittel wieder aufhebt. Dies erfolgt vorzugsweise auf elektrischem Wege, und zwar in der Weise, dass das Transportmittel mit dem Papier zwi schen zwei Körper hindurchgeführt wird, zwischen denen ein Wechselfeld besteht. Nach dem Durchgang durch dieses Wechselfeld, dessen Spitzenspannung vorzugsweise so ge wählt wird, dass eine gleich grosse, aber wech selnde Feldstärke auftritt wie die durch Ruf ladung mit Gleichspannung erzeugte, haftet das Papier nicht mehr am Transportmittel. Es könnte aber auch eine mechanische Abhebe vorrichtung angewendet werden.
Es wurde ausserdem gefunden, dass ein besseres Anhaften des Papiers am Transport mittel erzielt werden kann, wenn dafür ge sorgt wird, dass das Transportmittel möglichst trocken ist. Zu diesem Zweck können Mittel zur Erwärmung des Transportmittels vor handen sein. Dies kann z. B. dadurch erfolgen, dass das Transportmittel über ein Strahlungs element geführt wird, oder dass eine Füh rungsrolle für das Transportmittel von innen erwärmt wird.
Es hat sich schliesslich als erwünscht er wiesen, dafür zu sorgen, dass der Kontakt zwischen Papier und Transportmittel mög lichst innig ist. Zu diesem Zweck können Mit tel vorgesehen sein, um das Transportmittel, bevor das Papier daraufgebracht wird, staubfrei zu machen. Dies kann z. B. dadurch erfolgen, dass eine Bürste für das Transport mittel vorgesehen wird, die mit einer Vakuum leitung oder einem Staubsauger verbunden ist. In der beiliegenden Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes dargestellt.
Nach Fig. 1 bezeichnet 1 ein Transport mittel aus elektrisch isolierendem Material, z. B. Gummi oder einem biegsamen, thermo plastischen Isoliermaterial, das in Form eines endlosen Bandes zwischen zwei Zylindern 2 und 3 gespannt ist. Zylinder 2 ist zweckmässig aus einem elektrisch isolierenden Material, z. B. Kunstharz, hergestellt. Über dem Trans portmittel ist eine Führungsvorrichtung 4 angeordnet, längs der lose Papierblätter auf das Band 1 gleiten können. Das Band 1 wird beispielsweise dadurch bewegt, dass einer der Zylinder 2 und 3 angetrieben wird.
Das Band kann selbstverständlich auch durch einen gesonderten Zylindersatz 6, wie gestrichelt dargestellt, bewegt werden, wobei diese Zylinder sich in der Pfeilrichtung dre hen. Das sich bewegende Band 1 nimmt das Papier mit und führt es zwischen die Zylinder 7 und B. Zylinder 7 ist an seinem Umfang z. B. mit einem Stück Katzenhaut, Filz oder Seide versehen und wird in nicht gezeichneter Weise gesondert angetrieben, so dass die Um fangsgeschwindigkeit dieses Zylinders grösser oder kleiner als die Geschwindigkeit des Ban des ist. Auf diese Weise entsteht Reibung zwischen dem Band 1 und der Bekleidung des Zylinders 7. Zylinder 8 ist z. B. aus Metall hergestellt und geerdet und kann sich frei drehen. Nach dem Durchgang durch die Zy linder 7 und 8 haftet das Papier hinrei chend stark am Band, um der Krümmung des Zylinders 2 folgen zu können.
Papier und Band bewegen sich darauf zwischen Druck rolle 9 und Körper 10, welches schematisch eine Abtastvorrichtung für eine faksimile Sendevorrichtung darstellt. Nach dem Durch gang durch diese Abtastvorrichtung wird das Papier vom Band entfernt. Zu diesem Zweck ist der Zylinder 3 z. B. aus Metall hergestellt und mit einer Wechselspannungsquelle ver bunden, deren anderer Pol mit einem Zylinder 11 zweckmässig aus Metall verbunden ist. Die restliche Anhaftung ist so gering, dass das Papier der Krümmung des Zylinders 3 nicht folgen kann und bei einer Führungsvorrich tung 12 vom Band abfällt.
Vor der Stelle, an der das Papier auf das Band gelangt, ist letzteres mit einer Vorrich tung zum Entfernen von Staub, Schmutz und dergleichen versehen, die aus einer Bürste 13 mit Absaugrohr 14 besteht. Letzteres ist in nicht gezeichneter Weise mit einer Vakuum- leitung, z. B. dem Absaugrohr eines Staub saugers, verbunden.
Nach Fig. 2 ist das Band 1 auf der Innen seite mit Streifen 20 z. B. aus Staniol beklei det, die in einer zur Bewegungsrichtung des Bandes senkrechten Richtung voneinander ge trennt sind. Ein Zylinder 21 drückt gegen diese Streifen und ist mit der positiven Seite einer Gleichspannungsquelle verbunden. Die negative Seite ist mit einem endlosen Band 22 z. B. aus Metall verbunden, das über zwei Zylinder gespannt ist.
Nachdem auf diese Weise auf Band und Papier eine Ladung ge bracht worden ist und das Papier somit am Band haftet , wird Papier und Band zwi schen zwei Körpern 24 zweckmässig aus Me tall hindurchgeführt, die das Band bzw. das Papier berühren und elektrisch miteinander verbinden. Die Streifen des Bandes werden auf diese Weise in bezug auf das Papier kurzgeschlossen und dieser Kurzschluss verstärkt das Anhaften des Papiers am Band. Bei Anwendung dieses Kurzschlusses kann der Zylinder 2 auch aus Metall bestehen Lind geerdet sein.
Um das Anhaften des Papiers am Band aufzuheben, wird Papier und Band nach dem Durchgang durch die Abtastvorrichtung 9, 10 zwischen zwei Metallkörpern 25 und<B>26</B> hindurchgeführt, die das Papier und die Strei fen des Bandes berühren.
Zwischen diesen Körpern, die Zylinder sein könnten, ist eine Wechselspannung ange legt. Das Anhaften des Papiers am Bande wird infolgedessen derart verringert, dass das Papier vom Band abfällt. Der Zylinder 3 kann aus Metall hergestellt und geerdet sein. Ist einer der Pole der Wechselspannungsquelle gleichfalls geerdet, so kann desesn zugehöriger Körper weggelassen und der andere Körper gegenüber dem Zylinder 3 angeordnet wer den.
Im Innern des Zylinders 3 ist eine Heiz vorrichtung vorgesehen, die aus einem Heiz- element 28 mit einem Reflektor 27 besteht. Zylinder 3 und Band 1 werden von diesem Element geheizt bzw. getrocknet, was dasi Anhaften des Papiers am Band begünstigt.
Nach Fig. 3 wird das Band, das auf der vom Papier abgewendeten Seite mit einer un- iunterbrochenen Schicht 20 z. B. aus Staniol bekleidet ist, mit einem Körper 35 z. B. aus Metall in Berührung gebracht, der mit der geerdeten Seite einer Gleichspannungsquelle verbunden ist. Das Papier hingegen berührt ein Band 31, das zweckmässig mit Staniol 32 bekleidet ist und das zwischen zwei Zylindern 33 gespannt ist. Die nicht geerdete Seite der Gleichspannungsquelle ist mit diesem Band verbunden.
Die weiteren Teile dieser Ausführungs form entsprechen denen der Fig. 1 und 2. Die Vorrichtung zur Aufhebung der elektrostati schen Kraft besteht aus einem Körper 34, der mit einem Pol einer Wechselstromquelle ver bunden ist, deren anderer Pol mit dem zweck mässig metallenen Zylinder 3 verbunden und geerdet ist.
Das Heizelement 27 ist derart angeordnet, dass das Band an der Stelle erwärmt wird, an der das Papier auf das Band gelangt.