Verfahren zum elektrostatischen Bedrucken von Textilmaterial
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren um elektrostatischen Bedrucken von Textilmaterial ohne Anwendung von Kontakt oder mechanischem Druck,
Die derzeitige Drucktechnik kann die Uebertragung von flüssigen Pigmenten auf Textilmaterial mittels einer Druckplatte oder eines Druckzylindere erfordern, wobei für die Deberführung der Pigmente entweder erhabene oder chemisch aktive Flächen benutzt werden. Diesen Verfahren ist gemeinsam das Handhaben und glatte Auftragen von zähflüssigen Farbstoffen auf die zu bedruckende Oberfläche.
Um die Figmente zu übertragen, ist ein bestimmter Druck zwischen beiden den erforderlich und die druckenden Flächen, die erhaben ausgebildet werden, müssen in engen Toleranzen von der Grössen- ordnung von O,O?4 mm auf bestimmter Höhe gehalten werden0 Auch müssen die nassen Pigmente schnell eintrocknen. Des wegen muss - und das gilt besonders für Schnelldruckpressen eine Druckpresse massiv sein.
Dabei ist sie recht kompliziert und muss mit äusserster Präzision arbeiten,
Gemäss der vorliegenden Erfindung kann nun Textilmaterial auf eine Weise bedruckt werden, bel der die Erfordernisse hinsichtlich der Druckkraft der Pressen und der Einheitlichkeit der Berührung oder überhaupt jeden Kontaktes an der Druckfläche in Wegfall kommen und das gleichzeitige Bedrucken von beiden Seiten eines flächenförmigen Textilmaterials möglich.
Eine dazu verwendbare Vorrichtung ist dabei hinsichtlich Ausmass und Gewicht gagenüber den üblicnen 'ressen betrdchtlich vermindert,
Das Verfahren zum Bedrucken von Textilmaterial ist nach. dieser Erfindung gekennzeichnet durch Anordnen einer elektrisch leitenden f?asterschablone mit einer Anzahl Oeffnungen, die in ihrer Anordnung den zu bedruckenden Flachen entsprechen, und eines elektrisch leitenden, gegen iiber der Schablone und in Abstand von dieser liegenden Gliedes, durch Er@eugen und Aufrechterhalten einer elektrischen Potentialdifferenz zwischen Schablone und Glied und durch Aufbringen von Pigmentpuder mit einer Partikelgrösse,
die klein genug ist, dass der Puder frei durch die Oeffnung der Schablone dringen kann, gf die Aussenseite der Schablone zwecks Durchtretens durch die freien Oeffnungen der Schablone in das elektrostatische Feld zwischen Schablone und Glied, so dass sich der Pigmentpuder in einem durch die zu bedruckenden Flächen bestimmte ten Muster der Schablone in Richtung zu dem Glied bewegt und die Pigmentteilchen auf das zu bedruckende Textilma terial, welches entweder zwischen Schablone und Glied eingeführt wird oder das Glied selbst ist, entsprechend der Anordnung der Oeffnungen in der Schablone aufzuliegen kommen.
Der Begriff 'elektrisch leitend" soll hierbei nicht nur für hochleitfähige Materialien, wie beispielsweise Metalle, gelten, sondern gilt für jedes andere Material, wie Papier, Holz, Leder usw. Die elektrische Leitfähigkeit muss für die Zwecke der vorliegenden Erfindung nicht gross sein. Der Ausdruck ??elektrisch leitendes Material1, kennzeichnet demnach Material, das hinreichend leitend ist, um mit einer gegenüberstehenden Elektrode zusammenzuwirken, wenn ein elektrisches Potential angelegt wird, und ein elektrisches Feld aufzubauen, das in einer elektrostatischen Anordnung der hier beschriebenen Art reibungselektrisch geladenen Puder übertragen kann.
Hinsichtlich der Verwendung des zu bedruckenden Textilmaterials als eine der Elektroden wird darauf hingewiesen, dass dieses Material Fasern mit leitenden Eigenschaften umfassen kann oder dass das Textilmaterial mit einer Flüssigkeit behandelt sein kann, die das Material für den gewünschten Zweck elektrisch leitend macht.
Nun ist aus der USA-Patentschrift Nr. 2.468.400 ein Verfahren zum Bedrucken von Papier oder anderen Substraten mit Farbstoffen oder Pigmenten bekannt, bei dem mit Hilfe eines elektrostatischen Kraftfeldes zwischen einem Druckzylinder und einem zu bedruckenden Substrat Pigmente durch eine dazwischenliegende Schablone auf das Substrat aufgebracht werden können, ohne dass ein mechanischer Druck zwischen dem Zylinder und dem Substrat angewendet wird.
Dieses Verfahren benutzt als Druckzylinder ein Rohr aus elektrisch isolierendem Material in Form von Ton, der ohne Glasur gebrannt ist, oder in Form von Kunststoff, wobei in flüssiger Form Tinte, Farben oder Pigmente durch die Poren des Rohres austreten. Im Innern des Druckzylinders befindet sich ein elektrisch leitender Zylinder, der in seiner Aussenfläche spiralförmig ver laufende Nuten aufweist, die gegen die Innenfläche des Rohres 10 anliegen, um das flüssige Druckmaterial gleichmässig zu verteilen.
Der einzige Bauteil der Anordnung des oben genannten US-Patentes, der mit der beim vorliegenden Verfahren verwendeten Rasterschablone zu vergleichen ist, ist elektrisch nichtleitend und mit Poren versehen, durch die nur Flüssigkeiten hindurchtreten können. Nach durch dem erfindungsgemässen Verfahren tritt/die Schablone jedoch trockener Pigmentpuder, der unmöglich durch die Poren der Einrichtung des US-Patentes Nr. 2.468.400 hindurchtreten kann. Darüber hinaus dient die elektrisch leitende Schablone nach dieser Erfindung als eine der Elektroden für den Aufbau des elektrischen Feldes, durch das die Pigmentpuderteilchen, die durch die Schablone treten, zur gegen überliegenden Elektrode befördert werden.
Die genannte USA-Patentschrift beschreibt statische Ladungsvorrichtungen, die innerhalb des Druckzylinders und innerhalb einer gegenüberliegenden Stützrolle angeordnet sind, um eine elektrische Entladung über einen Lichtbogen zu bewirken. Sie sollen das Pigment im Papier aufladen.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird das Pigment nicht durch eine elektrische Elektrode aufgeladen, denn die Aufladung erfolgt durch Reibungselektrizität.
Für das Papier ist dabei keine Aufladung erforderlich.
Die beiden verwendeten Elektroden dienen der Erzeugung eines elektrischen Feldes und der Transport der Puderteilchen erfolgt durch die Wirkung zwischen der reibungselektrischen Ladung der Teilchen und dem elektrischen Feld, das zwischen Schablone und Gegenelektrode besteht.
Während beim vorliegenden Verfahren im Gegensatz zu dem genannten USA-Patent eine leitende Schablone verwen det, mit trockenem Pigmentpuder gearbeitet und zwischen Schablone und einer Gegenelektrode ein Potential angelegt wird, zeigt das Verfahren gemäss dem USA-Patent eine beträchtliche Anzahl von Bauteilen, von denen aber keiner nach der vorliegenden Erfindung arbeitet. Dabei vertreten Fachleute die Auffassung, dass die Vorrichtung des USA Patentes Nr. 2.468.400 nicht betreibbar ist.
Aus der USA-Patentschrift Nr. 1.784.912 ist bekannt, Papier mit Puder unter Verwendung einer Seidenschablone zu bedrucken. Bei diesem Verfahren kommt die Druckschablone mit dem zu bedruckenden Papier in Kontakt, wobei diese Koritaktnahme für das Verfahren wesentlich ist. Ergibt sich auch nur ein kleiner Abstand zwischen Druckschablone und Papier, so ergibt sich ein unbefriedigender Druck.
Bei diesem Druckverfahren wird der Puder von der Seidenschablone auf das Papier ohne ein elektrostatisches Feld übertragen und nur in bestimmte Stellen eingerieben. Als Forderung für den Druckvorgang ist dabei angegeben, dass Puder und Papier für das gegenseitige Haften aneinander auf Reibungselektrizität entgegengesetzten Vorzeichens geladen sein müssen.
Die wirksame Durchführung des Ladungsvorganges würde vorschreiben, dass Schablone und Papier, In die der Puder einzureiben ist, eine Ladung haben müssen, die der an dem Puder erzeugten Ladung entgegengesetzt ist. Die Ladung auf Schablone und Papier wäre deshalb vom gleichen Vorzeichen. Wenn also der Puder negativ geladen wird, um an einer Druckstelle mit Plus Ladung zu haften, würde sich an der Oberfläche, die dem Puder seine Ladung gibt, eine Plus-Ladung ansammeln und gleichen Vorzeichens mit der Ladung der Druckstelle sein. Es könnte also keine reibungselektrische oder andere Feld ladung geschaffen werden.
Und selbst wenn je nachdem Verhältnis zwischen den verschiedenen Materialien, wie des Materials der Schablone, der Abschirmung und der Druckstelle, hinsichtlich der Reibungselektrizität der Ladungsvorgang weniger eindeutig wäre, müsste die vorerrschende zusammengefasste Ladung von Schablone, Abschirmung und Druckstelle entgegengesetzten Vorzeichens sein zu der ladung des Puders.
Die Seidenschablone nach dem USA-Patent Nr. 1.784.912 ist elektrisch nichtleitend und zwischen ihr und einer Hinterplatte tritt kein elektrisches Feld auf. Beim Drucken wird die Druckschablone auf eine Platte aufgelegt und Puder wird durch die Schablone hindurch auf die Platte gerieben.
Demgegenüber tritt zwischen der Druckschablone und dem bedruckten Gegenstand bei dem erfindungsgemässen Verfahren ein Abstand auf und durch das elektrostatische Feld, das zwischen Druckschablone und dem gegenüberliegenden elektrischen Leiter besteht, werden nur die Teilchen, die das gleiche Vorzeichen besitzen wie die Druckschablone, im Bereich des elektrostatischen Feldes in Richtung zu dem elektrischen Leiter auf den zu bedruckenden Gegenstand transportiert.
Es ist darüber hinaus durch die deutsche Auslegeschrift Nr. 1.01.70 ein Druckverfahren bekannt geworden, bei dem die Herstellung des Druckes im Minimum zwei Arbeitsstuten erfordert. Zuerst wird ein latentes Rild des Druckes hergestellt und dann wd der Druckpuder aufgebracklt. Erst nachdem ein latentes Bild gebil det worderi ist, kann in einem weiteren Schritt die Aufbrin- gung von Puder erfolgen. Dabei erfordert die Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens eine grosse Anzahl von Bauelementen.
Demgegenüber ist das vorliegende Verfahren selbst in seiner breitesten Anwendung nicht auf die Verwendung eines nicht-leitenden, den Druck aufnehmenden Zwischengliedes beschränkt und erfordert durch die Abgabe des Puders direkt in das elektrostatische Feld nur zwei leitende Glieder, von denen das eine die Schablone ist. In einer einzigen Anbeitsstufe wird dabei der Puder durch die Schablone direkt in das elektrostatische Feld eingeführt. Von den beiden Gliedern, von denen die eine die Schablone ist, kann das andere Glied aus dem zu bedruckenden Material selbst bestehen.
Während die Vorrichtung zum Bedrucken nach der deutschen Auslegeschrift sehr komplex ist, wird so nach de vorliegenden Verfahren für das direkte Bedrucken nur eine Schablone und eine Hilfselektrode erforderlich, wobei die Hilfselektrode durch den zu bedruckenden Gegen- stand ersetzt sein karin, wenn dieser elektrisch leitend ist.
Ausführungsbeispiele für das erfindungsgemässe Verfahren werden nachfolgend an Hand der beiliegenden Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung für das einseitige Bedrucken von Textilien,
Fig. 2 eine Vorrichtung zum schnellen Bedrucken von Textilmaterial von beiden Seiten,
Fig. 3 eine Vorrichtung mit einer zylindrischen Schablone, Fi. 4 eine Vorrichtung mit zwei zylindrischen Schablonen zum Bedrucken von Textilmaterial von beiden Seiten und
Fig. 5 eine weitere Anordnung zum Bedrucken des Textilmaterials von beiden Seiten.
Ir Fig. 1 ist eire einfache Anordnung als Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Diese Anordnung umfasst ein druckendes Element oder eine Schablone 10 > die bestehen kann aus einem felnmaschigen Sieb aus einem Material, das elektrisch leitend ist oder leitend gemacht wird, und bei der die nicht für das Drucken benutzten Flächen in zweckmässiger Weise überdeckt sind.
In einem als Luftspalt ausgebilde ten Abstand von der Schablone befindet sich Textilmaterial 12, das bedruckt werden soll. Nahe der Rückseite des Textilmaterials liegt eine elektrisch leitende Gegenplatte 14.
Eine Klemme einer Quelle 16 für elektrisches Potential ist mit dem druckenden Element 10 und die andere Klemme mit der Gegenplatte 14 verbundene Da Schablone und Gegenplatte durch die Spannungsquelle entgegengesetzt elektrisch aufgeladen werden, entsteht in dem Luftspalt zwischen den beiden, in den das Material 12 eingebracht ist, ein c'oktrisches Feld.
Ein (nicht gezeigter) Farbstoff in Form eines feinen Puders mit Teilchen, die hinreichend klein sind, um durch Oeffnungen in der Schablone 10 hindurchtreten zu können, kanr auf die Rückseite der Schablone 10 mittels einer Rolle 18 oder einer anderen passenden Vorrichtung aufgebracht werden0 Die Rolle 18 besitzt einen filzartigen Ueberzug 19 und kann in einen Behälter mit feinem Puder getaucht werden, so dass der Puder lose an dem Ueberzug der Rolle haften bleibt. Die Rolle 18 wird alsdann über die äussere Oberfläche der Schablone gerollt.
Wenn eine Spannung an die elektrisch leitende Schablone gelegt ist oder wird, auf der die Farbstoff teilchen sitzen bzw. auf die sie aufgebracht werden, dann erhalten diese eine elektrische Ladung, die gleich der Ladungsart der Schablone ist. ta die Ladung der Puderteilehen und Schablone entgegengesetzter Art zu der Ladung der Gegenplatte 14 ist, werden die Farbteilchen durch die Oeffnung der Schablone hindurch von der Gegenplatte 14 angezogen und gegen sie in Bewegung gebracht. Doch stossen die Farbteilchec auf ihrem Weg zur Gegenplatte 14 auf das zwischen Schablone und Gegenplatte eingefügte Material und bleiben an diesem haften, wobei sie ein sichtbares Bild oder eine Nachformung der offenen Flächen (Oeffnungen) der Schablone bilden.
Wie bereits angedeutet, kann das Bild durch Anwendung von Warme oder Verwendung von Dampf oder je nach der Art des Farbstoffpuders, der verwendet wird, und den Eigenschaften des bedruckten Materials durch andere zweckentsprechende Mittel fiziert werden0
Ein brauchbares Verfahren für die Herstellung der Druckschablone ist folgendes: ein elektroformiertes Nickelsieb mit 10 Drähten je Millimeter wird mit einer lichtempfindlichen Schutzbeize bedeckt. Der Ueberzug wird so aufgebracht, dass er alle Oeffnungen des Siebes überdeckt.
Das lichtempfindlich gemachte Sieb wird dann durch ein zwischen einem Lichtbogen und dem Sieb angeordnetes präzises Bild, von dem eine Kopie gemacht werden soll, hindurch solange dem Licht des Lichtbogens, der reich an ultaviolettem Licht ist, ausgesetzt, bis die Flächen, auf die das ein gefüte Bild Licht fallen lässt, erhärtet sind. Das überzogene Sieb wird dann entwickelt, wobei die Flächen an Schutzbeize, die durch die lichtundurchlässigen Flächen des Bildes vor Licht geschützt wurden, abgelöst werden, so dass ein fester Ueberzug nur an den vom Licht getroffenen Flächen verbleibt. Das so gebildete bedruckende Element wird in einen entsprechenden Halter gesetzt und mit dem positiven oder negativen Pol einer Gleichstromquelle verbunden.
Die entgegengesetzt elektrisch gelandene und elektrisch leitende Gegenplatte 14 mit dem zu bedruckenden Material 12 nahe bei der Gegenplatte wird so angeordnet, dass die Oberfläche der Druckschablone 10 parallel zur Oberfläche des Materials in einem Abstand von etwa
EMI13.1
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1,59 mm? von dieser verläuft, so dass zwischen Druckschablone und Material ein Luftspalt verbleibt.
Eine Spannung aus der Quelle 15 wird zwischen Sieb und Gegenplatte gelegt und soll so gross sein, dass eine befriedigende Uebertragung des Farbstoffes auf das Material erfolgt. Die zweckmässigste Grösse der Spannung wird bestimmt durch die Breite des Luftspaltes und die Eigenschaften des verwendeten Farbstoffes und Materils.Die brauchbare Spannung liegt im Bereich von 300 bis 2000 Voll;
für die meisten Fälle sind verhaltnismässig niedrige Spannungen vollstfflndig zufriedenstellend0
Wie bereits angegeben, wird der Farbstoffpuder durch eine weiche Rolle, Bürste oder dergleichen auf die Schablone aufgebracht0 Die Teilchen des Farbstofipuders, die auf das Sieb gelangen, nehmen dessen Ladung an und werden durch die entgegengesetzte Ladung der Gegenplatte gegen die Gegenplatte gezogen, wobei sie vom Material aufgefangen werden. Die Teilchen des Puders folgen den parallel verlaufenden Feldlinien und durchwandern deswegen den Luftspalt von der Schablone zum Material mit nur wenig Steuerung. Das Textilmaterial, das bedruckt werden soll, muss die geladene Gegenplatte nicht berühren.
Die Vorrichtung arbeitet ohne Rücksicht darauf, welcher Pol der Spannungsquelle mit der Schablone bzw. mit der Gegenplatte verbunden is+ wenn nur Gegenplatte und Schablone an Punkte verschiedenen Potentials angeschlossen sind0 Es ist deswegen möglich, als Gegenplatte eine weitere Schablone zu verwenden und gleichzeitig beide Seiten des Materials zu bedrucken, das in zumindest angenähert gleichen Abständen von beiden Schablonen angeordnet ist.
Es können verschiedene Verfahren für die Herstellung von Schablonen verwendet werden0 Es ist nur notwendig, dass die nichtdruckenden Flächen wirkungsvoll überdeckt werden, um das Durchtreten von Farbstoff durch diese Flächen wirkungsvol zu verhindern4 Das kann durch mehrere bekannte Verfahren bewirkt werden, beispielsweise durch die Verwendung von lichtempfindli cen Ueberzügen auf dem offenen Sieb. Methoden, wie sie im Seidenraster-Druckverfahren bekannt sind, können auch angewandt werden Es ist nicht notwendig, dass die Regelmässigkeit der Oeffnungen in feinmaschigen Sieben oder lichtempfindlich gemachten Netzen gegeben ist.
Auch die unregelmässigen Oeffnungen in faserigem Material und dergleichen sind tragbar, solange die Oeffnungen und die Teilchengrössen der Farbstoffe zueinander passen.
Es können auch elektrisch leitende Tuche bedruckt werden. Das erfolgt durch Weglassen des Zwischenmaterials und Benutzen eines Farbstoffes mit nichtleitenden Teilchen. Das leitende Textilmaterial tritt dann an die Stelle der Gegenplatte 14 und bildet die Oberfläche, die bedruckt wird0 Nach solchem Bedrucken wird das Bild auf dem ersetzenden Textilmaterial in ähnlicher Weise fixiert, wie das oben im Zusammenhang mit dem Fixieren des Bildes beschrieben wurde, Die Erklärung für den Vorgang beim Bedrucken von leitendem Material scheint am besten durch folgende Darstellung verständlich: Jedes nicht leitende Farbstoffteilchen erhält eine Menge isolierter Ladungen, die von der geladenen Schablone auf die Oberfläche des Teilchens übergehen. Die Teilchen werden alsdann durch die Schablone und in Richtung zum leitenden Material 14 gezogen.
Hier gibt dann der Teil jedes Teilchens, der das leitende Material 14 berührt, seine Ladung an das leitende Material ab, aber der Rest der Ladung auf dem Teil der Oberfläche der Teilchen, der nicht mit dem leitenden Material in Kontakt steht, genügt, um zu bewirken, dass die Teilchen am Textilmaterial haften bleiben, bis sie dauerhaft auf dem Material fixiert werden.
Eine Anordnung zum Bedrucken von Textilmaterial auf beiden Seiten ist in Fig. 2 gezeigt. Das Material wird von einer Rolle 22 fortlaufend zwischen die beiden druckenden Glieder 24 und 26 geliefert, Die Druckschablonen besitzen die Form von geschlossenen Schlaufen und bestehen aus geeignetem flexiblem und elektrisch leitendem Material, z.B. elektroformiertem NickelsiebO Die Schlaufen rotieren synchron mit dem zwischen ihnen hindurchlaufenden Material. Die Druckschablone 24 ist auf den Rollen 28 und 32 und die Druckschablone 26 auf den Rollen 30 und 34 montiert. Die verschiedenen Rollen werden durch ein bekanntes (nicht gezeigtes) Mittel angetrieben, um eine Yjnchrone Bewegung herbeizuführen.
Eine Spannungsquelle 36 ist an die Druckschablone angeschlossen, indem zwei unterschiedliche Potentiale über Leitungen an die entsprechenden Bürsten 38 und 40 geführt sind.
Innerhalb der durch die Druckschablonen gebildeten Schlaufen sind 42 und 44 die rollenförmigen Auftragbürsten. Sie laufen in Berührung mit der Innenfläche der Druckschablonen um und bringen den Puder für den Druckvorgang auf die Schablonen0 Den Puder nehmen die Auftragbürsten aus Behältern oder trogartigen Gebilden 46, 48, die bei den Auftragbürsten angebracht sind und mit deren Inhalt die Bürsten laufend in Berührung kommen.
Das zu bedruckende Textilmaterial wird zwischen den Druckschablonen 24, 26 hindurchgeführt, steht aber mit keiner Druckechablone in Berührung. Der von den Auftragsbürsten 42, 44 auf die Druckschablonen übertragene Puder wird durch die Oeffnungen in der Druckschablone in Richtung zum Material 20 gezogen, während dieses durch die Bedruckungazone läuft, die von den einander gegenüberstehenden und entgegengesetzt geladenen Druckschablonen begrenzt wird. Die Druckschablonen werden auch bewegt, um ihre verschiedenen Flächen in Kontakt mit den rollenförmigen Auftragsbürsten 42 und 44 zu bringen und so das Drucken zu bewirken.
Nachdem das Material die Bedrucku4gw zone durchlaufen @ hat, läuft es durch eine den Druck fixierende Station, die in beliebiger Weise realisiert sein kann und im vorliegenden Falle durch eine Anzahl Heizdrähte oder ilemente 50 gebildet ist, die zu beiden Seiten des Materials vorgesehen sind, um auf dem Material die Teilchen zu fixieren, die auf das Material gelangt sind. Die Heizdrähte erhalten ihre Energie von einer Quelle 51.
Fig. 3 zeigt eine weitere mögliche Anordnung zur Ausführung der Erfindung. Für manche Zwecke ist eine Rotationazylinderpresse vorzuziehen. In solchen Fällen besitzt die Druckschablone die Form eine Zylinders oder einer Anordnung auf einem Zylinder 52 und die Aufbringmittel 54, 56, 58 zum Aufbringen des Puders sind auf einer Stütze 60 innerhalb des Zylinders 52 so montiert, dass sie umlaufen können und mit der Innenfläche der Druckschablone in Berührung stehen. Der Puder kann in die Bürsten 54, 56 und 58 durch eine Anordnung zugeführt werden, bei der die Auftragbürsten auf hohlen Wellen montiert sind, die Oeffnungen aufweisen, durch die der Puder durch Luftdruck dem Umfangsmaterial der Bürsten zugeführt werden kann, Solche Anordnungen sind auf dem Gebiete der Xerographie wohlbekannt.
Das Material 60 durchläuft die Bedruckungszone, die zwischen dem Zylinder mit der Druckschablone und der Gegenplatte 62 in Form eines Bogenstückes besteht. Das Material kann in eine entsprechende Form für das Bedrucken gebracht werden, z.B. durch eine Einrichtung mit einer Anzahl Oeffnungen in der Gegenplatte und durch Anlegen eines Vakuums, das über ein Rohr 61 zugeführt wird, wobei die Saugwirkung das Material nach unten zieht und im richtigen Abstand von der Druckschablone hält, so dass der Luft spalt und die Führung des Materials im Bogen aufrecht erhalten werden. Statt dessen können auch am Rande des Druckzylinders Felgen oder Leisten aus Isoliermaterial vorgesehen sein, die das Material in richtigem Abstand von dem Zylinder halten Rollen 64, 66 dienen dazu, das Material in der Bedruckzungszone abzustützen und zu führen.
Eine Spannungsquelle 68 ist über entsprechende Kontakte 67 und 69 mit der Druckschablone und der Gegenplatte verbunden.
Fig. 4 zeigt eine Anordnung mit zylindrischen Druckschablonen oder zylindrischen Tragelementen für diese zum kontinuierlichen Bedrucken von beiden Seiten des Materials. Die obere und untere Druckschablone 70 bzw. 72 können durch beliebige (nicht gezeigte) Tragmittel abgestützt sein. Innerhalb eines jeden Zylinders 70,72 befindet sich eine Zuführvorrichtung 74 bzw. 76 für das Aufbringen von Puder auf die Oberfläche der Druckschablone. Ein Potential wird von einer Spannungsquelle 78 über Bürsten 77 und 79 zugeführt. Während das Textilmaterial vorwärts rückt, laufen die zylindrischen Druckschablonen um und der Farbstoffpuder wird durch die Oeffnungen jeder Schablone gegen die andere Schablone gezogen und von dem Textilmaterial zwischen den Schablonen aufgefangen.
Auch hier bewegt sich das Material in Abstand von jeder Schablone durch den Luftspalt zwischen den Schablonen,
In Fig. 5 sind die Druckschablonen 80 und 82 in flacher Form gezeigt und das Textilmat rial 84 wandert durch den Luftspalt zwischen den Schablonen. Durch zwei Paare einander gegenüber angeordneter Rollen 86A, 86B und 88A, 88B kann das Material in richtigem Abstand gehalten werden. Spannung erhalten die Druckschablonen 80, 82 von einer tpannungsquelle 90. Die Vorrichtungen zum Aufbringen des Farbstoffes bestehen im vorliegenden Beispiel aus zwei Wolkenkammern 92, 94, die über den betreffenden Flächenabschnitt der Druckschablonen 80, 82 angeordnet sind, die Perforationen aufweisen und das bedruckte Material begrenzen.
Die Kammern 92, 94 sind Wolkenkammern, in die eine Mischung von Luft und Farbstoffpuder aus einer Farbstofflieferquelle 96 eingeblasen wird.
Das Textilmaterial 84 wird zur Bedruckungsstation zugeführt und dort eine gewisse Zeit angehalten, 80 dass der Bedruckungsvorgang zwischen den Druckschablonen 80,82 stattfinden kann. Die Spannung muss für die Durchführung des Druckvorganges nur für einen Bruchteil einer Sekunde angelegt werden.
Ein Spannungs- und Farbstoffzufuhrregler 98, der im einfachsten Falle aus einer mit der Materialbewegung synchronisierten Uhr bestehen kann, betätigt (nicht gezeigt) zweckentsprechende Relais, um die von der Spannungsquelle gelieferte Spannung abzuschalten oder unter den für die Puderübertragung notwendigen Wert abzusenken und den Press die luftdruck, mit dem Farbstoff-Lieferquelle 96 den Farbstoffpuder in die Kammer 92 und 94 bläst, wegzunehmen. Das Textilmaterial bewegt sich dann weiter, bis eine frische zu bedruckende Oberfläche zwischen die Druckschablonen gelangt ist. In diesem Zeitpunkt schaltet der Spannungs- und Farbstoffzufuhrregler die Spannungszufuhr zu den Schablonen und die Farbstoffzufuhr zu den Kammern wieder ein.
Der Material abschnitt, auf den der Farbstoff bereits niedergeschlagen ist, gelangt gleichzeitig in die Fixierstation
Nach dem erfindungsgemä > en Verfahren können beliebig viel verschiedenfarbige Farbstoffe auf den bedruckten Gegenstand aufgebracht werden, und zwar, indem man eine Reihe verschiedener Schablonen verwendet, wobei eine nach der anderen je einen anderen Farbstoff auf einen anderen Flächenteil des Materials aufbringt, das zuvor schon unter der vorhergehenden Druckschablone bedruckt wurde, oder indem man, wo eine mehrlagige Schicht aus Farben erwünscht ist, verschiedene Farbstoffe nacheinander über die gleiche Druckschablone auf das Material aufbringt, während dieses in seiner Lage bleibt.
Es ist nicht notwendig, dass das Textilmaterial überall einen gleichen Abstand vom druckenden Element besitzt, sofern die Spannung ausreicht, um den Druckvorgang bei den am weitesten auseinander befindlichen Teilen zu bewirken. Infolgedessen kann Material mit sehr rauher Oberfläche oder mit stark erhabenem Muster mit dem Detail scharfen Bildern bedruckt werden, ohne dass die Klarheit des Druckes irgendwie beeinträchtigt wird.
Es wurde festgestellt, dass einige Pudermateriali en polaritatsempfindlich sind und deswegen einen besseren Abdruck ergeben, wenn die Schablone, auf die sie aufgetragen werden, eine bestimmte Polarität erhält. Man vermutet, dass die reibungselektrische Ladung der Teilchen diese Erscheinung bedingt. Die Erscheinung ist ausserdem ausgeprägter zu beobachten für grössere Teilchen von starker Isoliereigen schaft. Doch kann ein beliebiger zweckmässig erscheinender Farbstoffpuder verwendet werden, so z.B. Russ, trockener Farbpuder und Pigmentfarbstoff aus Kunststoff. Die Teilchengrösse und das Mass der Puderdispersion sind Faktoren des Ladungs- und Uebertragungsvorgangese Zur Zeit ermöglichen Feinpuder mit festen Teilchen von 1 bis 10 Mikron Durchmesser ein befriedigendes Arbeiten mit Schablonen mit 500-maschigem Sieb.
Um Flächen der Schablone, durch die kein Farbstoffpuder hindurchtreten soll, entsprechend zu sperren, kann eine beliebige zweckmässige Anordnung verwendet werden. Dazu gehören Masken oder Schablonen aus einem Isolator, zeBo Papier, das gegen die Druckschablone gelegt ist, vorzugsweise gegen die Seite, auf die der Puder aufgetragen wird.
Das ermöglicht ein rasches Wechseln des von einer Schablone zu druckenden Inhaltes, indem man einfach die napierschablone wechselt, die mit der elektrisch leitenden Schablone benutzt wird.
Wiewohl eine Anordnung zum Drucken auf elektrisch nicht leitendes Textilmaterial 12 beispielsweise in Fig. 1 angedeutet ist, die sichtbar eine feste elektrisch leitende Gegenplatte 14 zeigt, liegt es für den Fachmann nahe, dass man auch ein elektrisch leitendes textiles Material benutzen kann, das z.B. von einer Rolle zugeführt wird. Diese Rolle erhält dann statt der in Fig. 1 gezeigten Platte 14 das Potential, so dass die Gegenplatte bei einseitigem Bedrucken entfallen kann4 Das leitende Material wird entweder kontinuierlich oder intermittierend an der Druckschablone vorbeigeführt, und zwar weitgehend in der Weise, die bei Rollen von nichtleitendem Material angewandt wird, um ein kontinuierliches Drucken zu erreichen, Natürlich folgt in der oben beschriebenen Weise auf den Druckvorgang das Fixieren.