CH247495A - Verfahren zum Pressen von Rohrsträngen aus Kunstharz oder Kunstharz enthaltenden Pressmassen. - Google Patents

Verfahren zum Pressen von Rohrsträngen aus Kunstharz oder Kunstharz enthaltenden Pressmassen.

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CH247495A
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Ag H Roemmler
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Description


  
 



  Verfahren zum Pressen von Rohrsträngen aus Kunstharz oder Kunstharz enthaltenden   Pressmassen.   



   Das Herstellen von rohrförmigen   Körpern    aus reinem   Kunstharz    oder Kunstharz enthaltenden Massen in möglichst grossen Längen ist an sich bekannt. Solche Rohrstränge dienen beispielsweise als Ersatz für Rohre aus Glas, Steinzeug oder Metall zur Förderung irgendeines gasförmigen oder flüssigen   Medkims,    ferner als Isolierrohre zur Aufnahme blanker oder isolierter elektrischer Leitungen, ebenso   aber    auch beispielsweise als Gardinen- oder   Ilaltestaugen    oder als andere Gegenstände des täglichen Gebrauches.

   Zur Anfertigung rohrförmiger Isolierkörper sind vor allem Strangpressverfahren verschiedenster Art bekanntgeworden, deren besondere Eigentümlichkeit darin besteht, dass die Masse in am Austrittsende offenen Pressformen (Presszylindern) über einen Dorn gedrückt,   dabei    geformt und gegebenenfalls endgültig gehärtet werden.   llierbei    wird die Pressform ungleichmässig, nämlich in der Be  sehickungszone    weniger, im Austrittsende stärker beheizt, und der erforderliche Gegendruck wird durch konische Ausgestaltung des Austrittsendes der Pressform oder durch   besondere : Klemmbacken erreicht.   



   Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Pressen von Rohrsträngen aus Kunstharz oder Kunstharz enthaltenden Pressmassen, die in am Austrittsende offenen und über ihre ganze Länge gleichmässig beheizten Formen über einen Dorn gedrückt werden. Es wird nach der Erfindung vorgeschlagen, den Temperaturverlauf längs des Dornes und dessen Länge derart aufeinander abzustimmen, dass der zum Pressen erforderliche Gegendruck durch die zufolge Schrumpfung des Presslings sich einstellende Reibung zwischen diesem und dem Dorn erreicht wird. Die Regelung des Temperaturverlaufes erfolgt vorteilhaft dadurch, dass der Pressling eine mehr oder weniger starke Abkühlung erfährt und dabei in der erforderlichen Weise auf den Dorn auf  schrumpft.    Die Höhe des Gegendruckes kann ferner zweckmässig durch Einstellung der Länge des Dornes geregelt werden, was z.

   B. dadurch möglich ist, dass der Dorn entweder in seiner Achsrichtung verschiebbar und feststellbar angeordnet oder auf bestimmte Länge abgeschnitten wird.



   Die Zeichnung veranschaulicht eine Strangpresse, an Hand welcher   Durchfüh-    rungsbeispiele des Verfahrens nach der Erfindung erläutert werden. Die Presse besitzt ein säulenartiges Gestell a mit einer Aufsetzplatte b zur Aufnahme des eigentlichen Presszylinders c, dessen gleichmässige Beheizung durch   Reizkanäle    d veranschaulicht wird. Die Beheizung kann erfolgen durch lleisswasser, Dampf, auf elektrischem Wege oder dergleichen. Die Form c besitzt einen Füllraum e, an den sich der eigentliche Pressraum f anschliesst. Am Gestell a verschiebbar gelagert ist ein Oberdrücker g mit zweckmässig auswechselbarem Druckstempel h. Der Oberdrücker g steht mit der Antriebsvorrich  tung i, beispielsweise einem hydraulischen Antrieb, in Verbindung.

   An einer Gestellplatte j ist der Stahldorn k befestigt, und zwar beim Ausführungsbeispiel derart, dass der den Presszylinder f durchsetzende Dorn   k    in seiner Achsrichtung verschoben und in beliebiger Lage festgehalten werden kann.



  Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:
In den Füllraum e wird die zu verarbeitende Masse eingefüllt und dann der Antrieb i derart in Gang gesetzt, dass der Druckstempel h in den Füllraum e eindringt und die Masse mehr und mehr in den Presszylinder f   iiber    den Dorn k eindrückt. Der Arbeitsvor  gang    spielt sich also, wie dies auch bei den bekannten Strangpressverfahren der Fall ist, schrittweise ab. Nach jedesmaligem Rückgang des Oberdrückers g wird neue Masse in den Füllraum e der Form c eingefüllt. Es bildet sich allmählich auf dem Dorn 7G ein Rohrstrang   m,    der beliebig lang gemacht werden kann und dessen Abschnitte durch die Beheizung der Form c zunächst in einen plastischen   Zustand    und schliesslich in den gehärteten Zustand übergeführt werden.

   Sobald der Pressling   m    die Form c verlässt, kühlt er sich zufolge der Einwirkung der Aussentemperatur ab und schrumpft auf den   Kern      k    auf, so dass mit der sich einstellenden Reibung zwischen dem Pressling und dem Dorn   k    der zum Pressen erforderliche Gegendruck erreicht wird. Hierzu müssen der Temperaturverlauf längs des Dornes und dessen Länge aufeinander abgestimmt werden. Man hat es in der Hand, durch Aufschieben von isolierenden Manschetten auf den aus der Pressform c herausragenden Teil des Presslings   m    das Abkühlen langsam vonstatten gehen zu lassen oder durch beispielsweise einen Luftzug die Abkühlung zu beschleunigen, wodurch also der Temperaturverlauf längs des Dornes eingestellt werden kann.

   Man wird aber im allgemeinen den Dorn k zunächst übermässig lang aus der Form c hervorragen lassen und ihn alsdann allmählich so weit kürzen, bis das Pressen richtig vonstatten geht. Diese Art des Einstellens des   Gegendruckes durch : Kurzen des : Kernes ist    wesentlich einfacher, als wenn man wie bei den bekannten Strangpressverfahren versuchen wollte, durch Änderung des Temperaturverlaufes längs der Form oder durch Einstellung der Verengung des   Austrittoquerschnit-    tes den erforderlichen Gegendruck einzustellen.

   Es ist im übrigen durchaus nicht   notwendig,    dass der Dorn   k    aus dem Austrittsende der Form c herausragt; der Dorn k   kann    also auch bereits innerhalb der Form c enden. Überhaupt ist eine künstliche Abkühlung des aus der Form c herausragenden Presslings   nz    nicht erforderlich, weil das Masserohr schon beim Pressen selbst zufolge der chemischen Umwandlung unter der Einwirkung der Hitze Gase abgibt und es infolgedessen zu einer Schrumpfung kommt.



  Es tritt also das Aufschrumpfen des Presslings auf den Dorn schon innerhalb der Pressform ein. Der Vorgang während dieses Strangpressens wird etwa der folgende sein: Die Pressmasse wird zunächst plastisch und füllt durch den Druck des Pressstempels und zufolge des Gegendruckes des fertigen Rohrstückes auf den Dorn den gesamten Innenraum des Presszylinders zwischen Dorn und Mantel aus, wobei zunächst eine Reibung sowohl zwischen dem Rohr und dem Dorn als auch zwischen dem Rohr und der Zylinderwandung entsteht. Beim   Weitenvandern    der Pressmasse erhärtet diese allmählich und schrumpft etwas zusammen. Hierdurch wird die Reibung zwischen dem   Mantel    und dem erhärtenden Rohr sich allmählich   verringern    hingegen die Reibung zwischen dem erhär  wenden    Rohr und dem Dorn sich vergrössern.



  Tritt hier nun noch die Abkühlung des Rohrpresslings hinzu, die gegebenenfalls auf künstlichem Wege beschleunigt werden kann dann hört schliesslich die Reibung zwischen dem Mantel und dem gehärteten, bereits etwas abgekühlten Rohr auf, während die Reibung auf dem Dorn ihr Höchstmass erreicht. Wie der   Reibungsverlauf    im einzelnen sich einstellen wird, hängt von den gegebenen Verhältnissen ab, wesentlich ist nur, dass der zum Pressen erforderliche Gegendruck mehr  und mehr durch die Reibung zwischen Dorn   nd    Rohrpressling erreicht wird.



   Die beschriebenen Verfahrensbeispiele bedeuten in mehrfacher Rinsicht eine wesent  lichte    Vereinfachung. Bei keinem der Durchführungsbeispiele kommt es auf eine genaue Regelung des Temperaturverlaufes zwischen   Eintritts-und    Austrittsende der Pressform an, es wird im Gegensatz zu bekannten Strangpressverfahren eine gleichmässige Beheizung der Form c über ihre ganze Länge vorgenommen, so dass abgesehen von einer Vereinfachung im Aufbau der Presse die Bedienungsweise eine wesentliche leichtere ist.



  Zufolge Fortfalles jeder konischen Verengung oder, wie an deren Stelle vorgeschlagen   lvurde,    zusätzlicher   Klemmbacken,    kann das erforderliche Profil auf der ganzen Länge der Form glatt durchgearbeitet werden, was die Ilerstellung der Pressform erleichtert.



   Der Antrieb des Oberdrückers g, sei es auf hydraulischem, elektrischem oder sonstigem Wege, kann von Hand oder selbsttätig gesteuert werden. Das Einbringen neuer Masse in den Füllraum e kann ebenfalls ent   weder von : lland oder durch mechanische    Mittel erfolgen. Im letzteren Falle   kann    man die Zubringeeinrichtung mit dem Antrieb für den Oberdrücker taktmässig kuppeln. Die zu verarbeitende Masse kann als loses Pulver, in Form von mit   Kunstharz    getränkten   Leinensohnitzeln,    oder Papierwolle, ebensogut aber auch in Form von   Vorpresslingen,    Tabletten und dergleichen eingebracht werden. Zum Beispiel ist es sehr zweckmässig, vorgepresste Ringe in den Füllraum e einzubringen, die zwecks Herumlegens um den Dorn 7G an einer Stelle geschlitzt sind.



   Zur Verarbeitung kann jede Art von reinem   Kunstharz    oder   kunstharzhaltiger    Masse gelangen. An erster Stelle, weil aus ihr die   hochwertigsten    Pressstücke hergestellt werden   können    kommen die härtbaren   Kunstharze    oder solche   Irlunstharze    als Bindemittel enthaltende Pressmassen in Frage.



  Als solche wären zu nennen die Kunstharze der   Phenoplast- wie    ferner auch der Aminoplastreihe, die bekanntlich hergestellt werden durch   I(ondensa;tion    von Phenol oder Kresol oder   IIarnstoff    oder Thioharnstoff oder Harnstoff und Thioharnstoff oder Dicyandiamid mit einem Aldehyd, insbesondere Formaldehyd. Bei Verwendung kunstharzhaltiger Massen können als Füllstoffe solche organischer oder anorganischer Form dienen.



  Aber nicht nur härtbare Kunstharze, sondern auch die sogenannten thermoplastischen   Kunstharzmassen    hat man bereits zu rohrförmigen Formstücken verarbeitet; auch diese Massen kommen zur Anwendung in Frage. Als eines der vielen Beispiele für thermoplastische Kunstharzmassen seien diejenigen   aus ,,Polyvinylchlorid'' genannt.   



   Versuche haben gezeigt, dass sich nach den beschriebenen   Verfahreusbeispielen    ohne Schwierigkeit Rohrstränge beliebigen Querschnittes und beliebiger   Länge    herstellen   lassen,    die in mechanischer, elektrischer und auch in chemischer Hinsicht allen Anforderungen genügen. Es mag noch erwähnt werden, dass das Verfahren sich selbstverständlich auch dann anwenden lässt, wenn es sich nicht um Rohre mit nur einem, sondern mit mehreren Kanälen handelt. Im letzteren Fall wäre ein Dorn entsprechender Ausgestaltung, also gewissermassen ein Mehrfachdorn anzuordnen.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Pressen von Rohrsträngen aus Kunstharz oder Kunstharz enthaltenden Pressmassen, die in am Austrittsende offenen und über ihre ganze Länge gleichmässig be heizten Formen über einen Dorn gedrückt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperaturverlauf längs des Dornes und dessen Länge derart aufeinander abgestimmt werden, dass der zum Pressen erforderliche Gegendruck durch die zufolge Schrumpfung des Presslings sich einstellende Reibung zwischen diesem und dem Dorn erreicht wird.
CH247495D 1943-06-16 1943-06-16 Verfahren zum Pressen von Rohrsträngen aus Kunstharz oder Kunstharz enthaltenden Pressmassen. CH247495A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1992019435A1 (de) * 1991-04-25 1992-11-12 Wk Worek Kunststofftechnik Gmbh Pastenextruder

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1992019435A1 (de) * 1991-04-25 1992-11-12 Wk Worek Kunststofftechnik Gmbh Pastenextruder
US5326247A (en) * 1991-04-25 1994-07-05 Wk Worek Kunststofftechnik Gmbh Paste extruder

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